Fabio Andina - Tage mit Felice

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Ein Bergdorf im Tessin. Das frisch gestrichene Gemeindehaus, die Bar, wo der Alkohol fließt, der Schulbus aus Acquarossa, der Bauer Sosto, der letzte, der Kühe hat. Das Dorf von Felice. Vor dem ersten Hahnenschrei bricht er auf, der alte Kauz, der meistens barfuß läuft, um in einer Gumpe weit oben hinter dem Kiefernwald zu baden. Auch bei Regen, auch bei Schnee. Danach hackt er Holz, pflückt im Garten Kakis, und wenn er im Wald Pilze findet, kommt er mit Käse zurück. Der junge Mann aus der Stadt, der mit ihm geht, entdeckt eine nie gesehene Dunkelheit, eine Stille, die hörbar, eine Kälte, die Hitze wird – und so manches Geheimnis um den neunzig Jahre alten Mann. Ihm wird klar: Wir dürfen uns Felice als glücklichen Menschen vorstellen.
Tage mit Felice ist ein minimalistisch erzählter Roman über die Kunst des einfachen Lebens und zugleich das Porträt eines Dorfs im Bleniotal. Dort oben, den Härten der Jahreszeiten ausgesetzt, wo niemand ein leichtes Auskommen hat, sind die Menschen rau und wortkarg und lieber mit den Tieren zusammen. Und doch ist da eine starke Gemeinschaft, die Leben und Tod und den Einbruch des technischen Zeitalters ganz selbstverständlich teilt. Eine ergreifende, entschleunigende Lektüre.

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Die drei Ferkel verschenkt Emilio jedes Mal, weil er schon genug anderes zu tun hat. Er züchtet haufenweise und wie besessen Kaninchen. Die Kinder im Dorf nennen ihn Emilio Coniglio, Karnickel-Emil. In einem Stall hinter seinem Haus hält er immer einen Rammler und fünf bis sechs Häsinnen, die er abwechselnd decken lässt, und laufend isst und verschenkt er Kaninchen. Seine Tierchen füttert er mit ausgesuchten Kräutern, die er auf den Wiesen sammelt. Einmal habe ich ihm einen Sack mit gemähtem Gras aus meinem Garten gebracht, aber er meinte, dass seine Kaninchen das nicht fräßen, weil es mit der Motorsense geschnitten sei und sie den Abgasgestank riechen würden.

Jetzt sitze ich mit Felice in der Küche. Er öffnet die Ofenklappe der Sarina, sodass sein Gesicht orange erstrahlt, kneift die Augen zusammen, während er Holz nachlegt. Dann gibt er zwei Stück Kürbis zu bereits in Wasser kochendem Rosmarin und weiß Gott welchen anderen Kräutern hinzu. Er nimmt eine Zeitung aus einer der Schubladen des Küchenschranks und geht hinaus. Setzt sich auf die linke Granitbank und beginnt, von hinten in dem zwei oder drei Tage alten Giornale del Popolo zu blättern. Den er von der Wirtin des Cedrone bekommt. Felice hat weder Fernseher noch Radio noch Telefon. Er hat noch nicht mal einen Briefkasten. Die Postbotin Alfonsa bringt ihm seine wenigen Briefe persönlich oder legt sie mit einem Stein beschwert auf die Bank oder bei Regen drinnen auf den Tisch, denn die Tür ist immer offen.

Der Himmel hat sich vor einem Weilchen zugezogen und färbt die Kakis braun, die im von Norden herabwehenden Abendwind schwanken. Die Straßenlaterne unten flackert ein wenig auf ihrem hohen Tannenmast und geht an. Hier oben in Leontica erlischt Ende November der Tag schon um kurz nach fünf, und im Nu wird es Nacht.

Ich recke den Hals und sehe ihn in dem wenigen Licht lesen, das aus dem Fenster hinter ihm fällt, und mit dem Wind kämpfen, der ihm die Seiten umblättert. Die vom Lukmanierpass herunterströmende Luft gewinnt an Kraft und weht immer hefiger. Doch Felice hält bis zur letzten Seite durch. Als er die Zeitung zusammenfaltet, rüttelt der Wind die Zweige des Kakibaums und schlüpft sogar hier herein und rüttelt auch mich, der ich mit dem Kopf auf dem Tisch schon fast am Einnicken war. Ich habe gar nicht bemerkt, dass es in der Küche kälter geworden ist. Er schließt die Tür hinter sich, drückt mir die Zeitung in die Hand und legt ein Buchenscheit in die Sarina. Während ich mich aus meiner Schläfrigkeit reiße, nimmt Felice einige Kastanien aus einer Plastiktüte und beginnt, sie fürs Rösten einzuschneiden. Ich fische ein Messer aus der Schublade und helfe ihm. Nach einer Weile sagt er, dass es reicht, und öffnet, ehe er die Kastanien auf die Herdplatte legt, die kleinen vorhanglosen Fenster und die Tür.

Der Rauch zieht ab, die Marroni rösten. Gelegentlich wendet er sie mit bloßen Fingern und ritueller Aufmerksamkeit. Auf dem Tisch breitet er eine Seite der gerade gelesenen Zeitung aus. Wir warten.

Als sie fertig sind, sammelt er sie ein und legt sie auf das Zeitungspapier. Neben der Treppe ist die Tür zum Keller, er geht hinunter und kommt mit zwei gereiften kleinen Käsen und zwei Karotten zurück. Wir essen Marroni, Käse, zwei Stück Kürbis, Brot und Karotten und trinken den Sud aus Rosmarin und den anderen Kräutern, in dem er den Kürbis gekocht hat.

Kauend sehe ich mich um. Da ist der kleine Topf für die Kräutertees, den er gerade auch für den Kürbis benutzt hat. Unter der Sarina steht ein Kupfertopf mit langem Stiel und einem Lochdeckel zum Wärmen des Betts, ähnlich dem, der zur Dekoration über meinem Kamin hängt. Es gibt weder Pfannen, Quirls, Siebe, Tiegel noch Kochlöffel. Ich frage mich, ob Felice jemals Risotto oder wenigstens eine Pasta macht.

Mein Augenmerk wandert zum Wasserhahn, der ein wenig tropft. Derweil lässt Felice den Blick zur offenen Tür hinausschweifen, als würde er in seinen Erinnerungen stöbern. Irgendeine Stelle dort draußen fixierend, fängt er an zu erzählen. Ich esse im Restaurant zu Mittag oder das, was ich hier und da zusammenklaube, sagt er wie zur Antwort auf meine Gedanken eben. Meine selige Mama dagegen, die konnte wirklich gut kochen, meine selige Mama. Gnocchi, die konnte sie gut, muss ich sagen. Sonntags. Mit Soße und allem Drum und Dran. Aber sie hatte auch den ganzen Morgen damit zu tun, die arme Frau. Sie feuerte die Sarina an, kochte die Kartoffeln und zerstampfte sie dann mit Eiern und Mehl. Wenn es Mehl gab. Sonst mit ein bisschen Semmelbröseln. Danach wurden daraus Rollen geformt, dabei habe ich mit meiner Schwester geholfen, und auch der kleine Bruder hat mitgeholfen. Mein kleiner Bruder … Dann haben wir sie in Stückchen geschnitten. Es reichte immer gerade eben, denn es waren magere Zeiten damals, und es wurde nie was verschwendet, man wusste gar nicht, was das war, Überfluss, zumindest für uns war es so, hier im Tal war es so. Man war heilfroh, wenn man was zu beißen hatte damals, nicht so wie heute … Dann schnell zur Messe, um sich den üblichen Quatsch anzuhören, und dann eilig zurück, um die Sarina wieder anzufeuern und die Gnocchi zu kochen, damit sie Punkt zwölf fertig waren. Immer am Rennen, diese Frau, hat nie still gesessen.

Felice verlagert sein Gewicht auf dem Stuhl und richtet den Blick wieder ins Haus und auf die Herdplatte. Und dann die Marroni, fährt er fort. Wie viele Marroni sie mir zu essen gegeben hat, meine arme Mama, erzählt er, als sähe er seine Mutter dort vor sich beim Kochen. Schon zum Frühstück, in Milch gekocht. Wir Kinder sind immer in den Wald gegangen, um sie zu sammeln, haufenweise, denn damals, wenn es keine Kartoffeln gab, gab es Marroni. Und umgekehrt, reden wir nicht drumrum. Entweder geröstet oder gekocht. Gekocht oder geröstet, die Marroni. Dazwischen gab es nichts. Bei den Kartoffeln dagegen schon. Die konnte sie auf alle möglichen Arten zubereiten, und damals sagte auch keiner, dass man immer nur Kartoffeln essen würde. Nein, man sagte, dass es Gnocchi gegeben hatte, dass es Kartoffelstock gegeben hatte, Ofenkartoffeln mit Rosmarin oder die in der Glut gegarten. Es gab Kartoffelsuppe, Kartoffeln mit Zwiebeln, dann die mit einer Prise Salz gekochten und so weiter. Und amen. Er stößt einen tiefen Seufzer aus und sagt bòn, steht auf, macht Tür und Fenster zu und räumt den Tisch ab.

Es ist Ruhe in diesen vier Wänden. Es ist Stille zwischen uns. Wir brauchen uns nichts zu sagen. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Ich frage mich, ob Felice auch morgen bereit sein wird, mich zu Gast zu haben.

Er geht hinaus, kommt mit drei Holzscheiten wieder und legt sie neben die Sarina. Unter dem Herd zieht er den Topf mit dem Lochdeckel hervor, aus dem er eine kleine Eisenschaufel nimmt. Er macht die Klappe der Sarina auf und schaufelt ein paar glühende Holzstücke in den Topf. Danach schürt er das Feuer, schließt die Klappe und steigt mit dem Topf, aus dem es durch die Löcher im Deckel ein wenig qualmt, die schmale und steile Treppe hinauf. Ich folge ihm. Ohne das Licht in seinem Schlafzimmer anzumachen, hebt er die Bettdecke an, schiebt den Topf darunter und geht wieder nach unten.

Jetzt sitzt Felice regungslos da. Er sieht müde aus. Er gähnt und steckt mich damit an, also gähnen wir zusammen. Ich sehe ihn an, weiß aber nicht, was ich sagen soll. Lasse die Verrichtungen Revue passieren, die er vor dem Zubettgehen macht, seine Gewohnheiten in seiner Einsamkeit. Mit so viel Stille und so viel Leere bleibt viel Zeit zum Nachdenken. Wer weiß, was Felice gerade denkt.

Draußen bellt ein Hund, er bellt und bellt, bis man die Lehrerin Sabina rufen hört, still jetzt, Bobi, womit sie ihn zum Schweigen bringt. Danach herrscht wieder Ruhe. Nur das Knistern des brennenden Holzes ist zu hören. Er rückt seinen Stuhl vor die Sarina, öffnet die Klappe und bleibt so, schaut ins Feuer wie man Fernsehen schaut. Ich betrachte ihn und sehe einen Mann von neunzig Jahren, der gerade wieder einen Tag wie schon viele andere verlebt hat, dabei aber so erfüllt und einzigartig. Erfüllt und einzigartig.

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