Alvaro Solar - Grenzenlose Hoffnung

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"GRENZENLOSE HOFFNUNG. Erinnerungen in Zeiten der Flucht" hält die häufig so durcheinandergewirbelten und widrigen Lebensgeschichten der Geflüchteten fest; persönliche Geschichten aus ihren Ursprungsländern, über Kindheit und Familie, Arbeit und Leben, ihre Fluchterlebnisse und über all die Schwierigkeiten, hierzulande Fuß zu fassen, sich einzubringen und anerkannt zu werden. Aber eben auch Erzählungen über Sehnsüchte, Wünsche und Lebensziele – mit all ihren Widersprüchen und Zweifeln. Von Alvaro Solar liebe-, respekt- und auch humorvoll erzählt und von Cristina Collao mit fantasievollen Illustrationen ergänzt." Rolf Gössner

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Den Job hatte ich von einem Neffen angeboten bekommen.

Drei Jahre lang konnte ich dort ohne Probleme arbeiten.

Dann haben die Taliban das mitgekriegt.

Ich musste weg.

Ich ging nach Dubai,

in die Arabischen Emirate.

Dort habe ich mich als Taxi- oder LKW-Fahrer durchgeschlagen.

Auch als Tischler habe ich gearbeitet.

Aber das Geld war zu wenig.

In Afghanistan hatte meine Familie auch nicht genug zum Leben.

Mein Vater befahl mir zurückzukommen

und für die Familie bei der Schafherde zu arbeiten.

Ich war sehr jung und wusste nicht,

dass das Leben noch härtere Prüfungen für mich bereit hatte.

Als ich 26 Jahre alt war,

gab es in unserer Ortschaft eine Konfrontation

zwischen den Taliban und der Polizei.

Eine Bombe explodierte direkt auf unserem Haus.

Zwölf Menschen sind dabei getötet worden.

In einer Sekunde haben sie meine ganze Familie ausradiert.

Meine Eltern und meine Geschwister.

Ich befand mich in der Zeit in Kabul,

deshalb bin ich noch am Leben.

Der Brunnen, in den ich danach gefallen bin,

war noch tiefer und dunkler.

Ich zog nach Kabul in das Haus meiner Schwiegereltern ein.

Irgendwann heiratete ich und bekam vier Kinder.

Eines Tages entschied ein Onkel von mir,

dass das Haus und das Land meiner Eltern ihm gehörten.

Also sagte er:

„Wenn ich dich wiedersehe, bringe ich dich um.“

Ich hatte nun dort keine Zukunft mehr.

Ich entschied das Land zu verlassen,

und andere Möglichkeiten für meine Familie,

für meine Kinder zu finden.

Durch Pakistan, den Iran, die Türkei und Griechenland,

durch Mazedonien, Serbien und Österreich,

zu Fuß, durch das Wasser, mit dem Bus, dem Auto etc.

bin ich nach Deutschland gekommen.

Und nun bin ich in Bremen.

Allein.

Ohne meine Frau, ohne meine Kinder.

Ich kann nicht schlafen, ich habe keine Ruhe.

Wenn ich die Augen zumache,

dann sehe ich all die schrecklichen Bilder vor mir.

Ich hoffe meine Familie bald wieder bei mir zu haben,

um endlich Frieden zu finden.

Trotz allem, manchmal kann ich lachen,

ich kann mich über Kleinigkeiten freuen.

Oder ich nehme einen Stift und zeichne.

Ich zeichne das, was mir durch den Kopf geht.

Dann sind die anderen Bilder weg.

MITTELFELD

Mein Name ist Mohamad und ich komme aus Damaskus.

Als Kind liebte ich Fußball zu spielen.

Ich wollte damals ein Profifußballer werden.

Eine Art syrischer Diego Maradona, das war mein Traum.

Als ich sechs Jahre alt war,

wurde ich Mitglied eines Fußballvereins in Raqqa.

Der Verein hieß Al-Shabab.

Ich war Mittelfeldspieler, d. h., ich war die Schaltstelle zwischen

Abwehr und Angriff.

Die nächsten acht Jahren spielte ich dort leidenschaftlich Fußball.

Ich war richtig gut, ich war ein Talent.

Dann kam die Zeit, als ich Abitur machen sollte.

Am Ende des Sommers und kurz vor dem Beginn des Schuljahres

sagte mein Vater nach dem Abendessen, dass er mit mir reden wollte.

Wir gingen in ein anderes Zimmer; es klang also sehr wichtig.

Mein Vater sagte:

„Du bist jetzt in einem wichtigen Moment deines Lebens.

Jetzt definiert sich deine Zukunft.

Ich will, dass du Erfolg hast und ich auf dich stolz sein kann.

Du weißt, dass man in unserem Land vom Fußball nicht leben kann.

Du hast Erfolg mit diesem Sport gehabt,

aber jetzt musst du dich entscheiden:

Entweder machst du das Abitur und gehst zur Universität

oder du spielst professionell weiter Fußball; beides geht nicht.

Ich lasse dich darüber nachdenken, bis die Schule beginnt.“

Er ließ mich mit meinen Gedanken im Zimmer allein zurück.

Ich hatte das Gefühl, etwas Wichtiges steht mir bevor.

Ich musste zwischen zwei Dingen entscheiden, die ich gleich liebte:

Fußball und Schule.

Wenn man studiert, dann wird man von den anderen respektiert

und hat die Chance, ein gutes Leben zu führen.

Beim Fußball hatte ich, bis ich zehn Jahre alt war,

viel gekämpft, um unter den Besten zu sein.

Die ganze Nacht war ich wach und dachte nach,

welche Entscheidung ich treffen sollte.

Die Unterhaltung mit meinem Vater ließ mich nicht mehr los.

Morgens früh hatte ich meine Entscheidung getroffen:

Ich wusste, dass ich meinen Vater nicht enttäuschen würde,

besonders, weil er mir mein ganzes Leben lang

eine gute Existenz gegeben hatte.

Ich musste mich leider vom Fußball trennen.

Der Trainer war sehr traurig und sagte, dass das Mittelfeld

für mich immer zur Verfügung steht, falls ich zurückwill.

Ich ging nach Hause und wollte nur heulen.

Beim Abendessen sagte mein Vater:

„Du hast die richtige Entscheidung getroffen,

das wird dir die Zukunft zeigen und du wirst sehen,

dass ich dir einen guten Rat gegeben habe.“

Manchmal traf ich Freunde von damals,

auch welche, die weiter Fußball spielten und nicht studierten.

Um zu überleben, müssen die meistens von ihnen hart arbeiten.

So gesehen hatte mein Vater recht.

Aber wenn ich Fußball im Fernsehen anschaue,

dann klopft mein Herz schneller;

meine Liebe für diesen Sport hörte nie auf.

Nach dem Abitur studierte ich Jura in Aleppo und wurde Anwalt.

Das ist wahrscheinlich gar kein Zufall.

Beim Fußball war ich fürs Mittelfeld zuständig,

ich hatte also mit Abwehr und Angriff zu tun.

Genauso ist es beim Anwalt, man muss genau wissen,

wann man angreifen und wann man verteidigen muss.

So gesehen spielte ich weiter Fußball.

Ich arbeitete in Damaskus, meine Frau auch,

als Sekretärin an einer privaten Universität.

Mit dem Krieg wurde alles kompliziert.

Ich konnte in der Hauptstadt nicht mehr arbeiten.

Nur um die Stadt zu erreichen, brauchte ich mehrere Stunden;

immer wieder wurde man von Soldaten kontrolliert.

Wir entschieden also nach Kobanê zu ziehen.

Die Situation dort war auch nicht besser.

Nach zwei Monaten gingen wir Richtung Nordirak.

Ich konnte Englisch, Arabisch und Kurdisch sprechen,

deshalb dachte ich, dass ich einen Job bekommen könnte.

Um fünf Uhr morgens verabschiedeten wir uns von unseren Familien.

Mein Bruder hat uns mit seinem Wagen gefahren.

Unterwegs trafen wir auf die Patrouillen der kurdischen Kämpfer.

Sie bekamen ca. 25 € von uns, damit sie uns weiterfahren.

Sie brachten uns bis zu einem bestimmten Ort,

danach gingen wir allein zu Fuß weiter.

Nach zwei Stunden laufen, erreichten wir endlich

die kurdisch-irakische Grenze.

Meine Frau war schwanger, sie war ziemlich erschöpft.

Als die kurdischen Soldaten merkten, dass sie schwanger war,

haben sie uns Getränke und Essen mitgebracht;

sie kümmerten sich sehr um sie

und wollten sogar für sie eine Ambulanz rufen,

aber meine Frau sagte, es sei nicht notwendig.

Wir übernachteten dort und am nächsten Tag

brachte uns ein Auto in die Stadt,

wo ein Cousin von mir auf uns wartete.

Als wir endlich ausruhen konnten,

merkte ich, dass wir jetzt im Exil lebten,

und dass diese Tragödie gerade eben angefangen hatte.

Dort waren wir drei Jahre lang.

Ich arbeitete bei UNICEF

in den Flüchtlingscamps der Regierung;

ich kümmerte mich um das Wohlergehen der Kinder.

Später ging es weiter nach Europa,

schließlich nach Deutschland.

Hier in Bremen kann ich als Anwalt nicht arbeiten;

mein Studium wird hier leider nicht anerkannt.

Drei bis vier Jahre müsste ich in die Uni gehen,

um wieder als Anwalt zu gelten.

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