Andrea Riedinger - Meine Trauer traut sich was

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Andrea Riedinger hat in jungen Jahren viel verkraften müssen. Ihr Mann starb im Alter von 35 Jahren an einem Hirntumor und ließ sie mit ihrer kleinen Tochter allein zurück. Zur Zeit der Diagnose war sie erneut schwanger und verlor das Kind. Drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes erkrankte sie selbst schwer – ebenfalls an Krebs.
"Mich gab es in dieser Zeit nicht mehr. Mein Mann konnte sich als Krebspatient auf seine Krankheit fokussieren, ich musste mich um alles alleine kümmern: um die Behandlung, um unsere Tochter, um die Finanzen. So gesehen ging es mir zeitweise sogar dreckiger als ihm." Fast würde sie diese harten, undankbar und unfair klingenden Worte zurücknehmen. Aber sie tut es nicht. Denn sie weiß: Auch wenn es nicht schön ist, es ist die Wahrheit. Dieser radikalen Freiheit, die sie sich nimmt, das Unfassbare zu benennen, verdankt es die Autorin, dass sie nach schweren Schicksalsschlägen heute wieder voll im Leben steht. Sie hat gelernt, dass nur Offenheit im Umgang mit Gefühlen und Ängsten zu neuem Lebensmut führt – egal, wie hässlich und schmerzvoll diese Gefühle und Ängste auch sind.

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Denk positiv – oder doch nicht?

„Ich fühle mich den Ärzten völlig ausgeliefert. Ich bin eine Nummer und die rennen rein, blättern die Krankenakte durch, ohne groß aufzusehen, sprechen mit mir ihr Fachchinesisch und sind schon wieder weg.“ Die Stimme meiner Freundin Ute ist am Telefon kaum zu hören und zittert. Seit drei Tagen liegt sie im Krankenhaus. Diagnose Brustkrebs. Auch das weiß sie erst seit Kurzem. Operiert wurde sie heute. „Gestern wurde mir ein Laufzettel für das Screening in die Hand gedrückt: Lunge, Leber, Knochen. ‚Gehen Sie mal zu den Untersuchungen!‘, so eine Schwester. Das Blatt sah aus wie ein Einkaufszettel, bei dem angekreuzt war, was mitzubringen ist. Ob ich das seelisch alleine stemmen kann, war denen ganz egal. Ich weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Mir ist nur noch schlecht und ich will von allem einfach nichts mehr sehen und hören.“

Hätte ich selber in den vergangenen Jahren nicht viele ähnliche Situationen wie meine Freundin durchlebt, wäre ich sicherlich der Meinung gewesen, sie nun ganz schnell wieder aufrichten zu müssen. Ich hätte ihr so viel positiven Zuspruch wie möglich erteilt und mich verbal an die gute Prognose und die hinter ihr liegenden Dinge geklammert.

Doch so ließ ich sie weinen, jammern und sich beklagen, bis sie selber genug davon hatte. Ich hörte zu und fragte nach, ohne auch nur einmal das Gespräch ins Positive wenden zu wollen. Letztendlich ergab sich das auch ganz von alleine und nach einer halben Stunde waren wir schon wieder am Kichern, auch wenn das weitere Telefonat stimmungsmäßig von Höhen und Tiefen geprägt war.

Es ist dieser Satz: „Denk positiv!“, von dem ich selber genug habe. Immer wieder habe ich ihn gehört, immer wieder hieß es von außen: nicht aufgeben, kämpfen, es wird besser, lasst euch nicht unterkriegen. Und mein Gedanke dabei war immer: Du hast ja keine Ahnung, auch wenn ich wusste, dass der Zuspruch freundlich und gut gemeint war. Trotzdem steckte auch in mir die Haltung, negative Gedanken möglichst zu verbannen. Heute denke ich anders darüber. Es hätte mir und bestimmt auch meinem Mann gutgetan, wenn wir gleich zu Beginn seiner Krankheit unseren Ängsten und Befürchtungen mehr Raum gegeben hätten. Es waren sicher sehr ähnliche Sorgen und der Austausch hätte uns geholfen. Doch größtenteils verschwiegen wir sie und klammerten uns an die Hoffnung, dass schon alles gut gehen wird.

Ich halte nichts davon, die Augen vor der Realität zu verschließen, doch trotzdem bin ich der Meinung, dass besonders am Anfang – immerhin hat der Blitz gerade erst eingeschlagen – jeder Mensch, der eine Krise durchlebt, und auch die nahen Angehörigen, Verständnis für negative Gedanken, Mutlosigkeit und Pessimismus verdienen. Schließlich stehen sie momentan einem Scherbenhaufen gegenüber. Wann, wenn nicht jetzt, darf man sein Leben denn anzweifeln? Wann ist es einem schon mal vergleichbar schlecht ergangen?

Wenn von einem Haus nach einer Brandkatastrophe nur noch Schutt und Asche übrig sind, schockt allein der Anblick. Nichts ist mehr da: keine Möbel, keine Kleidung, keine Fotos, keine Dokumente. Auch wenn Betroffene zum Glück ihr Leben retten konnten, bleibt der Rest unwiederbringlich verloren. Wer könnte in diesem Moment zupacken, optimistisch nach vorne schauen und denken, dass das schon wieder hinzukriegen ist? Sicher kaum jemand. Und das ist nachvollziehbar.

Ängste muss man aussprechen dürfen, denn allein schon die Auseinandersetzung mit ihnen nimmt den ersten Schrecken. Sorgen muss man teilen, um sie wieder in einem neuen Licht zu sehen. Seine Wut darf man äußern, denn unterdrücken schadet nur. Die Traurigkeit darf gelebt werden, denn jeder Mensch hat Trost verdient. Nach dem Brand ist der Vater der Familie vielleicht in erster Linie in Sorge, wo alle die kommenden Nächte verbringen sollen, die Mutter hingegen trauert um die vielen Erinnerungsstücke, der Sohn ist wütend auf den Verursacher und die kleine Tochter hat unheimliche Angst vor einer weiteren Feuerkatastrophe. Keine Reaktion in einer Krise gleicht der anderen. Menschen sind verschieden, das Schicksal unterschiedlich, die Lebenssituation eine andere. Was den einen traurig stimmt, macht den anderen wütend, den Dritten teilnahmslos oder weinerlich. Alles ist erlaubt, denn an diesem Punkt muss jeder einen eigenen Weg für sich finden. Stimmungsschwankungen sind an der Tagesordnung. Doch auch das ist völlig normal.

„Denk positiv!“ ist kein Leitsatz, an dem wir uns von Anfang an festhalten sollten. Denn was heißt das denn im Umkehrschluss? Was ist, wenn ich einfach nicht positiv denken kann? Habe ich dann eine gewisse Mitverantwortung an meiner Situation? Störe ich den Heilungsprozess, verbaue ich mir selber den Weg, um wieder glücklich zu werden, verzögere ich den Wiederaufbau eines Hauses oder falle ich meinem Partner, der Familie oder dem Freundeskreis so unnötig zur Last?

Ich bin der Meinung, es ist nicht richtig, hier irgendeine Art von Mitverantwortung zu unterstellen. Selbst in der Medizin herrscht keine Klarheit, ob eine kämpferische Einstellung und positives Denken bei schweren Krankheiten die Heilungschance erhöht oder nicht. Wer als echter Kämpfer gegen seine Krebserkrankung gilt, ist der frühere Radsportprofi Lance Armstrong. Ihm half seiner Meinung nach sein Lebensmotto „Live strong“ (Lebe stark) und er besiegte den Krebs. Glaubt man dagegen dem Deutschen Krebsforschungszentrum, so hat die Grundhaltung keinen Einfluss auf den Verlauf einer Krebserkrankung. Man muss nicht immer positiv denken und kämpfen. Bezogen auf den Radprofi bedeutet das, er hätte den Krebs auch ohne sein optimistisches Ziel, eine weitere Tour de France zu gewinnen, besiegt.

Letztendlich ist es wie bei vielem: Das Extrem ist ungesund. Das soll heißen, es muss Platz für Gefühle wie Mutlosigkeit und Niedergeschlagenheit, einen Raum für Ängste, Tränen und Trauer geben. Aber die Auseinandersetzung mit den Themen sollte gleichzeitig dafür sorgen, dass der Blick irgendwann in die Zukunft gerichtet werden kann und die aktuelle Situation angenommen wird. Das Schimpfen, Weinen, Hadern und Mutlossein muss von Betroffenen einfach gelebt werden, damit sie die Gefühle hinter sich lassen können, um anschließend die Kraft für den nächsten Schritt aufzubringen.

Es ist wie ein Atemholen, um neue Kraft zu schöpfen. Das lässt sich gut bei Kindern beobachten: Wenn ein Kind gerade auf dem Spielplatz vom hohen Klettergerüst gefallen ist, kommen die Eltern auch nicht herbei und sagen sofort: „Geht schon wieder“, wenn die Tochter oder der Sohn zu weinen anfängt. Das Kind wird getröstet und in den Arm genommen, bis der Schreck und der erste Schmerz verflogen sind. Diese kleine Auszeit hilft, dass sich das Kind meist von alleine wieder aufrappelt und Minuten später weiterrennt. Und genau das ist auch auf eine Krisensituation übertragbar. Nach dem ersten Schock braucht es Zeit zum Luftholen und Verständnis, bevor an ein „Weitermachen“ zu denken ist. Die Möglichkeit zur kleinen Atempause ist wie eine Kraftquelle und wirkt sicher besser, als wenn Betroffenen von Anfang an der Satz eingeimpft wird: „Es wird schon wieder alles gut werden, du musst nur daran glauben.“

Eine Auszeit, ja ein gewisses Verharren und Stehenbleiben kann in der Anfangsphase einer Krise guttun. Doch zu lange sollte keiner den Atem anhalten. Dann wird es ungemütlich. Aber was können wir nun tun, um unserer Hilflosigkeit und dem Gefühl des Ausgeliefertseins entgegenzutreten? Wie kommen wir der Realität ein kleines Stückchen näher?

Das Puzzlespiel

Es ist Mittagspause und verhältnismäßig ruhig auf den Fluren der Onkologie. Andi und ich sitzen seitlich auf dem Krankenbett und brüten über einem Schriftstück. Wenn wir den Kopf heben, sehen wir durch das hohe Fenster eine graue Wolkendecke und Schneeregen. Winterwetter eben. Unsere Beine baumeln nebeneinander und wir haben den kleinen Nachttisch herangezogen, um den daraufliegenden Befund der Radiologie näher unter die Lupe zu nehmen. Das ist alles andere als einfach, denn trotz mehrfachem Lesen verstehen wir kaum ein Wort. Doch jede Kleinigkeit ist für uns wichtig.

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