Mirko Bonné - Lichter als der Tag

Здесь есть возможность читать онлайн «Mirko Bonné - Lichter als der Tag» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Lichter als der Tag: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Lichter als der Tag»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Raimund Merz kennt Moritz und Floriane von Kindheit an. Ihr Lebensmittelpunkt ist ein wilder Garten am Dorfrand. Als Inger zu ihnen stößt, die Tochter eines dänischen Künstlers, bilden die vier eine verschworene Gemeinschaft, bis sich beide Jungen in das Mädchen verlieben. Inger ent­scheidet sich für Moritz, Raimund und die ehrgeizige Floriane werden ebenfalls ein Paar. Jahre später kreuzen sich die Wege der vier erneut – für Raimund die Chance, sich der Leere seines Lebens ohne Inger zu vergegenwärtigen. Ver­zweifelt sucht er nach einem Weg zurück zu sich selbst und zu einer Aussöhnung mit der Vergangenheit. In einem furio­sen Finale bricht er auf nach Lyon zu einem Gemälde, das ihn in Bann zieht wie in der Kindheit der wilde Garten. Mirko Bonnés großer Liebesroman überträgt das Wahlverwandtschaften-­Thema in die heutige Zeit. Er fragt nach Gründen von Entzweiung und Entfremdung und zeichnet dabei das ergreifende Porträt eines Mannes, der die Kraft findet, aus dem Schatten über seinem Dasein hinauszutreten.

Lichter als der Tag — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Lichter als der Tag», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Merz wusste, dass er mittlerweile älter war als damals zu dessen krassesten Zeiten der krasse Tanke-Rauch. Von Moritz wusste er, dass dessen Vater ab und zu durchaus eine gewisse Milde an den Tag gelegt hatte, gerade später, als er nur noch der alte Rauch war. Doch die Dünkel des Verbitterten gegenüber einem, den er zwanzig Jahre lang vergeblich einzuschüchtern versucht und milde bestenfalls geduldet hatte, blieben dieselben. Die Dünkel waren das Erbe der Rauchs und eine so giftige Schlacke wie das verseuchte Erdreich unter ihren verschwundenen Tankstellen.

Wie sollte Moritz daran keinen Schaden genommen haben? Inger hatte sich das oft gefragt, und immer öfter hatte sie die Frage auch Raimund Merz gestellt. In ihrem Gesicht sah er die Liebe zu seinem Freund, und je dunkler es wurde in dem Zimmer, in dem sie saßen, oder unter den Bäumen im wilden Garten, umso dichter schob er den Kopf an sie heran. Sehr genau und doch heimlich betrachtete er aus der Nähe ihre Nase, ihr Kinn, die leicht auseinanderstehenden Schneidezähne, ihre Wimpern und den Bogen der Stirn und das Ohr, das durch ihre Haare sah, denn viel Gelegenheit, Inger Rasmussen so nah zu sein, hatte er nicht.

Ihre Schönheit war selbst in fast vollständiger Dunkelheit deutlich zu sehen.

Noch nie hatte er für entscheidende Probleme eine Lösung gehabt, schon gar nicht, wenn er sich selber als den Leidtragenden einer Entscheidung sah, und erst recht nicht gegenüber Inger, die, wie er annehmen musste, nicht ihn liebte, sondern Moritz, seinen Freund.

Manchmal trug sie das verwaschene schwarze T-Shirt von Moritz, auf dem in blassroten Lettern Nebraska stand, wie auf dem Cover von Bruce Springsteens Album.

»Wenn ich das anhabe, glaube ich immer, ich kann ihm von meiner Kraft was abgeben«, sagte sie. »Das ist dann so wie eine Energieverbindung, weißt du?«

Er stellte sich vor, das T-Shirt auf der Haut zu spüren, nachdem Inger es den ganzen Tag angehabt hatte.

»Wie durch eine Wunschkappe, ja«, hatte Merz zu ihr gesagt, und lange hatte sie ihn dann nur angesehen.

Ja, so war es; abgesehen von Moritz’ Freundin und späterer Frau gab es niemanden, der ihnen Bescheid gegeben hätte. Zumindest theoretisch wäre nur Inger auf den Gedanken gekommen, Flori und Raimund zu informieren, wenn es um Moritz’ Gesundheit ernstlich schlechtstand, zumal es einfach war, mit ihnen in Verbindung zu treten, ob über den Tag, der im ganzen Land gelesen wurde, oder Florianes Gemeinschaftspraxis mit ihrer Schwester Jette.

Allerdings war das wirklich nur theoretisch so. Denn für Flori war ihre ehemalige Freundin Inger mindestens so gestorben, wie deren Mann womöglich nicht mehr lebte.

Im Licht der ostwärtsströmenden Wolken verschränkte Merz die Hände unterm Kissen und fand das Ganze auf einmal furchtbar lächerlich.

Kopfschüttelnd, mit tränenden Augen, lag er im Dunkeln. Inger hatte sich nicht bei ihnen gemeldet, weil sie gut wusste, wie rachdurstig Flori war. Ob sie und Moritz gemeinsam am Ohlsdorfer Friedhof wohnten, ob sie getrennt oder sogar geschieden waren oder ob Moritz gar nicht mehr lebte, reine Spekulation, dachte er beiläufig, aber sofort durchfuhr es ihn so heiß, dass er sich im Bett aufsetzte.

»Ohlsdorf«, sagte er, und dann noch einmal, so laut, dass er dabei selbst erschrak: »Ohlsdorf!«

Man musste in einem solchen Fall auf sein Gefühl vertrauen. Hatte Inger nicht einsam gewirkt, ja verlassen? Wie er sie vor ein paar Tagen im Hauptbahnhof und nun in ihrer Friedhofssiedlung erlebt hatte, war sie schwer enttäuscht. Wovon?

Auch Pippa war ihm sogar im Kreis ihrer Freundinnen nicht glücklich vorgekommen. Bald würden die anderen sie links liegenlassen und auslachen wegen ihres Fahrrads voller Wolken. Es war bloß eine Frage der Zeit … Weshalb waren ihm beide so abwesend erschienen?

Sollte es möglich sein, dass Moritz tot war?

Mit einem Mal kam Merz das Leben sehr abenteuerlich vor. Alles erschien wieder möglich, alles denkbar.

Nebraska, dachte er, wieder und wieder nur diesen Namen.

Wie herausfinden, ob einer noch lebte, wenn man niemanden ohne Umschweife fragen konnte: »Gestorben? Sie meinen tot?«

Vielleicht lag es an den Regengeräuschen, vielleicht an dem so würzigen Geruch nach Erde, der durch das Fenster hereindrang und ihm in die Nase stieg, dass sich Merz so deutlich wie seit zig Jahren nicht mehr auf einmal an den wilden Garten erinnerte und die aufflackernden Gedankenbilder anders als sonst nicht beiseitewischte.

Nicht mal Moritz Rauch wünschte er den Tod. Würde er so einen also retten, wenn er könnte, einen falschen Freund, einen, dem es immer bloß um sich selbst und die eigenen Interessen ging? Selbstverständlich, und ohne zu zögern.

Wo Hamburgs östliche Vororte an Stormarn und das Herzogtum Lauenburg grenzten, begann die nur von Ackerknicks und letzten Sachsenwaldüberresten durchbrochene Feldmark. Dort waren sie mit den Rädern unterwegs gewesen, und dort hatte er mit Moritz und Flori und manchmal auch anderen Jungs und Mädchen aus den umliegenden Dörfern in den wärmeren Monaten jeden Winkel ausgekundschaftet. Später war Inger dazugekommen, ab da waren sie fast immer zu viert gewesen.

Er sah den von tiefstehender Oktobersonne golden angestrahlten Waldrand so scharf umrissen vor sich, als wären keine dreieinhalb Jahrzehnte vergangen. Er war kein niedergeschlagener Redaktionsangestellter und lag nicht in einem Dachzimmer einer Doppelhaushälfte tief in der Nacht hellwach im Bett, sondern er lag an einem unvergesslich schönen Nachmittag im warmen ausgeblichenen Gras, kaute auf einem Halm und blickte mit zusammengekniffenen Augen über das abgemähte Feld zu den Bäumen auf dem Rücken der Moräne hinüber; seit Stunden tat er das, denn er wartete und wartete und konnte nicht aufhören mit dem Warten.

An dem Nachmittag, als er so im Feldmarkgras lag, wie alt war er da? Das fragte er sich in dieser schlaflosen Gewitternacht. Du warst noch halb ein Kind … und es war einer der letzten Nachmittage, bevor im Grunde alles losging. Bevor das ganze Unglück losging. Inger … alles war noch gut an dem Nachmittag. Und wie gut es war.

Er merkte, wie ihm der Kummer in der Kehle aufstieg, aber auch, wie wütend er nach all der Zeit noch immer war. Es gibt Dinge, über die man nicht reden kann, mit niemandem, nur kann man sie auch nicht totschweigen, und ich, dachte er, werde nicht länger tun, als wäre das anders.

Aus dem Dauergeprassel war mittlerweile Nieseln geworden, ein ergiebiger Sprühregen. Sachtes Rauschen wie von einem feinen Vorhang hüllte das Dach ein, unter dem er lauschend im Bett lag. Er hörte das Wasser unten im Garten durch die steinernen Abflussrinnen gluckern, und er hörte es durch die Dachtraufen fließen, ehe es durch die Fallrohre abwärtsströmte auf die Eisengitter über den Gullys. Den Donner, sein Grollen, vernahm man nun nur noch selten und in weiter Ferne. Ein paar Vögel sangen schon. Sie mussten in den wieder reglosen Schwarzpappeln unterhalb des Bahndamms sitzen, weil aus den Bäumen ein aufgeregtes Gezwitscher herüberdrang. Irgendwo ganz in der Nähe, so früh hatte er das lange nicht gehört, klopfte ein Buntspecht.

Stille.

Da!

Und Stille.

Schon wieder …

Oder das Klopfen kam gar nicht aus dem Garten.

Nebraska. Nebraska.

Die Tür ging auf.

Obwohl im Flur kein Licht brannte, erkannte er an ihrem Umriss, dass dort im Türrahmen seine Frau stand und ihn in dem halbdunklen Raum auszumachen versuchte. Floriane betrat sein Schlafzimmer nur, wenn sie mit Staubsaugen an der Reihe war oder dem Waschen des Bettzeugs, das sie ihm dann zusammengefaltet hinlegte, denn wie so vieles andere im Haushalt, das es zu erledigen galt, bezog Merz sein Bett selbst. Und umgekehrt hielt er es genauso in Florianes Schlafzimmer und den Zimmern ihrer Neandertalerkinder an den Tagen, an denen er an der Reihe war mit Putzen, Saugen und Waschen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Lichter als der Tag»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Lichter als der Tag» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Lichter als der Tag»

Обсуждение, отзывы о книге «Lichter als der Tag» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x