Die Berufsorganisation IPA ist die größte internationale Vereinigung von Polizeibediensteten, mit rund 360.000 Mitgliedern in nahezu 70 Ländern der Erde. Sie ist die bisher einzige internationale Berufsorganisation ohne Unterschied des Ranges, der Funktion, der Sprache, der Rasse, der Religion und der Weltanschauung; politisch und gewerkschaftlich unabhängig und an keine andere Gruppe oder Institution gebunden.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Servo per Amikeco
(Dienen durch Freundschaft)
Fulda, im Frühjahr 2020
Horst W. Bichl
Präsident der IPA Deutsche Sektion e. V.
Vorwort zur ersten Auflage
TKS und MES, das sind zwei Bezeichnungen, die für Polizeibeamte in den letzten Jahren immer bedeutsamer wurden. Der TKS, der Teleskopschlagstock (ausziehbarer Schlagstock), und der MES, der Mehrzweckeinsatzstock (Schlagstock mit seitlichem Griff), sind zwei polizeiliche Waffen, die die Eigensicherung weiter optimieren und bei den immer gewaltbereiteren Straftätern auch notwendig sind.
Die Professionalisierung innerhalb der Polizei wird stetig verbessert. Gab es vor wenigen Jahren noch keinerlei offizielle Handlungskonzepte für den Umgang mit dem Schlagstock und waren diese zudem den Sonder- und Spezialeinheiten vorbehalten, so hat sich das in den letzten Jahren geändert.
Nun können in allen deutschen Bundesländern Polizeibeamte mit diesen Waffen ausgerüstet werden, die zwischen dem OC-Spray und der Schusswaffe liegen. Sie können diese nicht ersetzen, decken aber ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten ab.
Wir möchten Ihnen in diesem Buch grundlegende Techniken des alt-europäischen Escrima, in Verbindung mit modernen polizeilichen Verhaltensweisen der Eigensicherung, in Bezug auf den TKS und den MES, näherbringen. Dies sollen keine Dogmen, sondern praktikable und hundertfach bewährte Methoden sein, die kompatibel mit den gängigen Eigensicherungs- und Selbstverteidigungstechniken sind.
Wir wünschen Ihnen ein verletzungsfreies Training der Techniken, viel Erfolg und das notwendige Glück bei der Umsetzung im Einsatz.
Maintal, im Sommer 2010
Dr. Frank B. Metzner |
Joachim Friedrich |
Vorwort zur zweiten Auflage
Zehn Jahre sind seit der Veröffentlichung unseres Buches vergangen. Die Basistechniken im Umgang mit Waffen sind – wie seit Jahrhunderten – unverändert, auch wenn das Material und die Trainingsweisen sich noch weiter verbessert haben. Wir haben in dieser zweiten Auflage noch einige Modifikationen vorgenommen, sei es im Text- oder im Bildbereich, um Ihnen die Umsetzung der gezeigten Techniken im Training und – im hoffentlich nie eintretenden – Einsatzfall zu erleichtern.
Leider hat sich in den letzten zehn Jahren auch die Gewaltbereitschaft des polizeilichen Gegenübers weiter gesteigert. Das Internet – durch kurze Verhöhnungsclips oder falsche Vorbilder generell – hat dazu ein Übriges getan.
Wir können nur durch ein noch besseres Vorbild, korrektes Auftreten, Höflichkeit und Gesetzestreue dagegenwirken, als auch durch ein Durchsetzen der polizeilichen Maßnahmen gegenüber Straftätern mit Wort, Tat und den polizeilichen Einsatzmitteln, wenn es geboten ist.
Maintal, im Frühjahr 2020
Dr. Frank B. Metzner |
Joachim Friedrich |
Dr. Frank B. Metzner (2020/2010)
Joachim Friedrich (2020/2010)
Wichtige Hinweise der Autoren
• Die Autoren und der Verlag übernehmen keinerlei Haftung für Personen- und Sachschäden, die sich aus dem direkten oder indirekten Zusammenhang zum Inhalt ergeben.
• Jeder Einsatz von Waffen ist nur im Rahmen der geltenden Gesetze (dem gültigen Polizeigesetz, § 32 StGB – Notwehr, pp.) zulässig und ist in jedem Einzelfall zu prüfen.
• Dieses Buch dient der theoretischen Vorbereitung. Zum sicheren Erlernen der vorgestellten Techniken empfehlen wir die Konsultierung eines qualifizierten Trainers.
• Alle Techniken sind für den Rechtshänder beschrieben worden, selbstverständlich besteht (gespiegelt) eine Analogie für Linkshänder.
• Aus Gründen der Vereinfachung wurde ausschließlich die männliche Anrede verwendet.
• Es existieren verschiedene Fachbezeichnungen in den deutschen und internationalen polizeilichen Fachbereichen und Kampfkünsten für die nachfolgenden Techniken. Wir haben immer die geläufigste deutsche und internationale Version gewählt.
• Dieses Buch wurde von Polizeibeamten für Polizeibeamte geschrieben und gibt unsere Erfahrung im Dienst und mit den Kampfkünsten wieder. Selbstverständlich existieren noch andere Möglichkeiten/Varianten, die wir grundsätzlich respektieren und die in Reallagen ebenso erfolgreich eingesetzt werden.
• Wir stehen gerne für Lehrgänge oder einen Erfahrungsaustausch zur Verfügung: Dr. Frank B. Metzner, www.wt-maintal.de, info@wt-maintal.de Joachim Friedrich, www.wt-eschwege.de, info@wt-eschwege.de
Mit intensiver Übung können Sie die technischen Voraussetzungen für den Umgang mit dem TKS und dem MES sicher erreichen. Für den realen Kampf müssen Sie jedoch den wichtigsten Faktor beherrschen: Die mentale Einstellung.
Als mentale Einstellung wird in diesem Zusammenhang u. a. bezeichnet:
• eine umfassende Methode der positiven Lebensgestaltung und der pro-aktiven Dienstverrichtung,
• die positive Beeinflussung des eigenen Denkens, Wollens und polizeilichen Handelns,
• eine systematisch gegliederte Methode, die befähigt, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und
• die gezielte Nutzung unserer geistigen Fähigkeiten, um bestehende Probleme und Konflikte zu lösen und Wünsche zu verwirklichen.
Durch mentales Training wird erreicht, die drei Kräfte des Menschen harmonisch zu beherrschen und zu nutzen:
• das Bewusstsein und damit die Kraft der Gedanken,
• das Unterbewusstsein und damit die unbewussten Energien des Menschen und
• das Überbewusstsein und damit die Kraft der Intuition als universellen Ratgeber in allen Lebenslagen.
Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Hinweise geben:
• Seien Sie sich der Wichtigkeit der mentalen Stärke bewusst.
• Befassen Sie sich damit.
• Vertrauen Sie auf Ihre persönlichen Fähigkeiten/Möglichkeiten, entwickeln Sie ein gesundes Selbstbewusstsein.
• Schätzen Sie sich selbst realistisch ein, Sie dürfen sich weder über- noch unterschätzen.
• Lernen Sie Ihre Angst zu kontrollieren.
• Ein geistiges Training ist ebenso erforderlich wie ein körperliches Training. Machen Sie sich in einer ruhigen Minute bewusst, wie Sie in einem unausweichbaren Kampf vorgehen. Halten Sie sich Ihre Technik vor Augen.
• Trainieren Sie Ihre mentale Stärke durch Autosuggestion.
• Analysieren Sie Ihre eigenen Erlebnisse oder Einsätze, prüfen Sie sich selbst. Was war gelungen? Gab es Defizite? Wo und wie müssen Verbesserungen herbeigeführt werden?
Sie müssen in der Lage sein, Ihre eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, um darauf vertrauen zu können. Ihre Fähigkeiten richten sich dabei nach Ihrem Erfahrungs- und Trainingsstand. Ihr Selbstbewusstsein steigt fortwährend durch ein kontinuierliches Training. Fangen Sie klein an, insbesondere Erfolgserlebnisse bei Übungen lassen Sie erkennen, den richtigen Weg zu beschreiten.
Читать дальше