Josef Peil - Änfach frei laafe geloss

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Josef Peils mehr als 40-jährigem Schaffen sind bodenständig und neugierig auf die Welt zugleich.
Das Buch blickt ebenso tief in die Vergangenheit, wie es schon Aktuelles berücksichtigt. Das macht es gegenwärtig und dynamisch.
Einer vom Hunsrück wird diese Zeilen verschlingen und genießen und immer wieder drin lesen. Und einer, der eine ebenso bodenständige Kindheit oder auch ein ganzes Leben in seiner Heimat woanders erlebt hat, auch.
Die Texte verleiten zum Schmunzeln oder auch laut Lachen, oft aber machen sie auch betroffen. Josef Peil hat einen breiten Spiegel des menschlichen Lebens aufgefahren und mit viel Klugheit und Lebensweisheit versehen.

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Nou muss eich denke: Wär das viel Uffwand, bei das Ortschild »Simmern« noch äns mit »Siemere« ze hänge? Unn wie wär das, wem-ma am Ortsschild sieht, dass ma (nor als Beispiel) in Bupperd, Kerberich, Masdasch ore Benzert ninfährt?

Immer noch nitt genuch. Straßburg is en wunnerschön Stadt. Mit das schönste sinn die Stroßename. Ämoh derft dehr rore, in was for Sprooche die uffgeschrieb sinn: Richtig! Uff französisch unn uff Elsässisch. Also finne mer do en »Rue des Hellebardes«, das is die Spießergass, die »Rue de Lanterne« is es Laternegässel. Unn wie sahn die Elsässer iewer »Place du marché aux cochons de lait«? – Ferikelmärik.

Nou muss eich denke, das Schild »Gerwergraawe« könnt jo aach in Siemere ze finne sin.

Noch emoh: Wem-ma fort fährt, weerd ma gewahr, was ma dehäm Gures hot unn was ma aach so mache könnt.

Rottmannfeier

Dehr liewe Kinn, dehr liewe Kinn!

Wo solle mer mi’m Rottmann hien?

Die erst Reih horr-er selbst geschrieb.

Wo hot’s en weile hiengetrieb?

Er war jo Dichter unn Politiker.

Was dun mer hout us do dran schwer.

Im Hunsrickplatt is schwer ze dichte.

Es reimt so viel sich nitt sesamme.

Nitt Mensche, nä, Parteie richte.

Un Rottmann krieht dobei sei Schramme.

Sei Bild hängt im Schloss am Nahl.

Es Denkmol steht,

do, wo’s ruhich is,

Wo nitt so viel Leit hienhomme.

Es fängt an se bröckele,

Krieht Runzele.

Unner sei’m Name

were die halwe Schoppe gekracht.

Am Stammtisch

gitts noch die Verzielcher,

Stickelcher,

vielleicht aach noch Lierer.

Unner sei’m Name

were Bicher verkaaft.

Sei ei’enes aach als emoh noch.

For’s ze lese

brauche mer en Wörterbuch.

Weil, die Sproch zeiht vun Besatzungszeit.

Awer Billette brauche mer nimmee.

Mer fahre uff Tickets

unn schaffe in de Firma.

Kolchose härre us grad noch gefehlt.

Rottmann hot werklich gelebt.

Es Grab is noch do.

Wo die Karnickel spiele,

es Unkraut aus de Knoche sprießt

unn de Brore rundlääft.

Dore höre unn sahn nix meh.

Dehr liewe Kinn, dehr liewe Kinn!

Wo wolle mer mi‘m Rottmann hien?

Wer bist du, Schinderhannes?

Ein Interview mit den Gebeinen

Reporter: Vor einiger Zeit wurden Sie hier im Heidelberger Keller entdeckt. Danach entbrannte um Ihre Identität, mehr noch um Ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Städten und Landschaften, ein heftiger Streit, in den sich selbst Persönlichkeiten von regionalem Rang einschalteten, wodurch der Streit letztlich sogar eine politische Dimension erreichte.

Verzeihen Sie deshalb meine erste Frage: Haben Sie wirklich die Person des Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, getragen?

Gebeine: Ich bin mir dessen ebenso wenig sicher wie Sie. Die Person, deren Namen Sie mir zuschreiben, soll einige Leute arg zugerichtet haben. Soweit ich das den Nachrichten entnehmen kann, sind mehrere Morde erwiesen.

Also, offen gesagt, es wäre mir ein Ärgernis, öffentlich zur Schau gestellt zu werden. Ich fühle mich jetzt schon nach dem Wirbel, der um mich getrieben wird, arg geschunden.

Wer bitte ist denn hier der Schinder?

Reporter: Ihnen scheint der Gedanke, dass Sie eine berühmte Persönlichkeit wie den Schinderhannes getragen haben sollen, nicht sehr zu behagen. Fast habe ich den Eindruck, Sie empfinden das sogar als Vorwurf.

Gebeine: Nicht als Vorwurf – nein, als Belästigung. Ich mag es einfach nicht, wenn es so laut um mich ist; ob ich nun der Schinderhannes war oder nicht, was spielt das noch für eine Rolle. Ich möchte meine Ruhe haben, und darauf habe ich in meinem Zustand doch wohl ein Recht.

Reporter: Ich stimme Ihnen in diesem Punkt zu, vielleicht kann ich Ihnen sogar behilflich sein. Darf ich also davon ausgehen, dass Sie das Kreuz des Schinderhannes sind. Schmeichelt es Ihnen dann nicht, dass Sie quasi zur Symbolfigur einer Landschaft geworden sind?

Gebeine: Ich bin noch sehr in Zweifel, welcher meiner beiden Möglichkeiten der Ansicht ich mich zuneige. Natürlich empfindet man Berühmtheit zuvorderst als angenehm. Aber ich wage hier die Frage zu stellen, ob der Schinderhannes den Aufwand, der heute mit und um ihn getrieben wird, überhaupt verdient hat. Oder fragen wir besser: Hat der Hunsrück – diese Landschaft meinen Sie doch – hat der Hunsrück eine solche Symbolfigur verdient? – Da prangt ein stilisiertes Bild, das mit Johannes Bückler nichts gemein hat, auf einer Postkarte und darauf die Aufschrift »Eich senn enn Hunsrecker«. Mit Verlaub, der Schinderhannes war weder im Hunsrück geboren, noch hat er sich jemals als Hunsrücker gefühlt. Und die Bezeichnung des Simmerner Turmes muss auf Johannes Bückler eher abschreckend wirken, erinnert sie doch an die schlimmste Zeit seines jungen Lebens, schlimmer noch als der Gang zum Schafott. Und was soll ich davon halten, dass mit dem Namen eines Räubers, der oft genug Hunger litt, Brot verkauft wird? Fehlte nur noch, dass man eine Bank nach ihm benennt.

Reporter: Sie distanzieren sich also vom Schinderhannes?

Gebeine: Im Gegenteil, ich solidarisiere mich mit ihm. Er hat sich in Mainz bei seinem Prozess zu seinen Taten bekannt. Er hat selbst gesagt, was er getan hat, war Unrecht. Und was man ihm als soziale Rebellion gegen die französische Besatzungsmacht aufbürden will, war nichts anderes als der unausweichliche Konflikt mit der Staatsmacht. Wer die Macht hatte, war ohne Bedeutung. Mit jedem Staat wäre der Schinderhannes in Konflikt geraten. Er hat ja nicht gegen einen Staat verstoßen, sondern gegen das Recht. Fragt sich nur, ob er in einem besseren Staat nicht gegen das Recht gehandelt hätte. Aber diese Frage bleibt sowieso Spekulation.

Natürlich hat Schinderhannes beim armen Volk einen guten Ruf erlangt, natürlich hat er den Armen nichts weggenommen. Was war denn da zu holen? Ein armer Schlucker wie er wusste das doch. Aber nichts wegnehmen, das war doch damals so gut wie beschenken.

Nein, nein, Eigentum und Menschenleben haben wenig gezählt, nur soviel sie dem Johannes Bückler zum Wohlergehen nutzen konnten.

Reporter: Gut, wollen wir damit den geschichtlichen Teil einmal auf sich beruhen lassen. Kommen wir zu Ihrer Gegenwart beziehungsweise Ihrer Zukunft. Verschiedene Stellen, genauer gesagt zwei Städte, erhoben seinerzeit Anspruch, Sie beherbergen zu dürfen. Ja, es gab sogar den Kompromissvorschlag, Sie zu teilen …

Gebeine: Hier muss ich energisch protestieren. Wer solche Vorschläge macht, sollte doch zuvor einmal in Goethes Zauberlehrling nachlesen. So weit käme es noch, dass ich zweigeteilt mich und den Streit um den Schinderhannes verdoppele. Am Ende müsste ich mit mir selbst streiten, wo denn nun die edleren Teile ansässig sind. Wollte man etwa auch meinen Schädel spalten? – Haare besitze ich ja nicht mehr. Nehmen Sie das als Aprilscherz, mehr hat das nicht verdient.

Reporter: Ich verstehe Sie so, Sie nehmen für sich das Recht auf körperliche Unversehrtheit in Anspruch. Nun, wenn Sie vor die Wahl gestellt sind, wo Sie in Zukunft Aufnahme finden möchten, für welchen Ort entscheiden Sie sich?

Gebeine: Ich wiederhole, mir wäre es ein Greuel, öffentlich zur Schau gestellt zu werden.

Reporter: Wie wäre es aber mit einer Ruhestätte in Simmern, wo die Grundlage für die Berühmtheit des Schinderhannes gelegt wurde, denn ohne die Kerkerhaft dort wäre es wohl kaum zur Hinrichtung in Mainz und damit zur Bildung der Legende gekommen.

Gebeine: Glauben Sie an Märchen? Die haben wenigstens noch einen Wahrheitsgehalt. Aber warum verbreiten Sie Meinungen in Form von Tatsachenmeldungen? Es ist zwar richtig, dass Johannes Bückler erst nach seiner Flucht aus dem Simmerner Turm zum Bandenführer wurde, aber glauben Sie mir, das wäre er auch ohne diese Erfahrungen geworden. Er war vorher nur einfach noch zu jung.

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