»Mord? Sagen S’ bloß, mein Bruder ist ermordet worden!«
»Es deutet derzeit alles darauf hin. Aber mehr dazu können wir Ihnen noch nicht sagen«, sagte der Kommissar, der seinen »Verdacht« einmal mehr schwinden sah. So reagierte einfach niemand, der den Mord an seinem Bruder geplant hatte. Thomas Steinrigl wirkte ernsthaft überrascht. So viel schauspielerisches Talent traute er dem Herren nicht zu.
»Keine Sorge, das ist reine Routine. Sie brauchen sich wirklich keinen Kopf deswegen zu machen. Bei uns wird niemand unschuldig eingesperrt«, so die letzten Worte des Kriminalkommissars.
Thomas Steinrigl war jetzt aber alles andere als beruhigt. Gerade diese Worte versetzten den Landwirt noch mehr in Panik. Er begleitete den Kommissar nervös nach draußen und konnte es kaum erwarten, dass Leyrhofer endlich weg war, um sich mit Sigrid zu besprechen. Seine Ehefrau hatte sich nicht vom Kommissar verabschiedet. Sie war in der Küche geblieben, denn sie grollte noch immer, weil sie der Wiener ausgerechnet am Tag des Begräbnisses belästigt hatte.
»Gute Heimreise!«, rief Steinrigl und zog die robuste Holztür hinter sich zu. Der Kommissar blieb noch ein wenig stehen und lauschte an der geschlossenen Tür. Die Tür wirkte zwar dicht, aber vielleicht war doch noch etwas zu hören, dachte er sich.
»Sigrid, wir sind am Ende«, sagte Steinrigl, als er wieder in der Bauernstube war. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Einmal mehr war es Sigrid, die ihren Mann zu beruhigen wusste. Sie strich ihm über seinen kahlen Kopf. Dann umfasste Sigrid seine Ohren und schüttelte den Kopf ihres Mannes fest hin und her. »Wir lassen uns nicht unterkriegen. Von niemandem. Merk dir das! Gemeinsam sind wir stark.« Dann ließ sich der Bauer von seiner Frau in die Arme nehmen und seufzte tief.
Der Kommissar hatte sich in der Zwischenzeit von der Tür entfernt, denn am Ende war nichts mehr zu hören. Er stieg in sein Auto und schaltete die Scheibenwischer ein, denn es nieselte leicht. Auf der Fahrt nach Wien grübelte er darüber nach, was der Landwirt wohl mit »Wir sind am Ende« gemeint hatte. Hatte er eventuell doch etwas mit dem Mord zu tun und war einfach nur ein guter Schauspieler?
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