Peter Gerdes - Ebbe und Blut

Здесь есть возможность читать онлайн «Peter Gerdes - Ebbe und Blut» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ebbe und Blut: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ebbe und Blut»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In einer stürmischen Winternacht stürzt der Rotor einer Windkraftanlage in der Nähe von Leer zu Boden. Eindeutig Sabotage – aber wer steckt dahinter? Boelsen und Kornemann, die in Ostfriesland das Windkraftgeschäft betreiben, sind alarmiert. Wer ist in Ostfriesland gegen die Windkraft – und zwar so, dass er vor Gewalt nicht zurückschreckt? Wenig später fließt bei einem Attentat auf Boelsen Blut und dann verschwindet der Öko- Aktivist und Volkstribun Eilert Iwwerks in den eisigen Fluten der Ems. Jetzt geraten Boelsen und Kornemann selber unter Verdacht und auch die Umweltschützer Melanie und Toni Mensing haben offenbar etwas zu verbergen. Die Journalistin Sina Gersema kommt bei ihren Recherchen Hauptkommissar Stahnke in die Quere. Und schließlich sind beide auf die Hilfe von Nanno Taddigs angewiesen – so wie der auf seinen Rollstuhl.

Ebbe und Blut — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ebbe und Blut», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Aber du, dachte sie. Ihre Zähne begannen zu klappern, und sie öffnete die Lippen, damit er es hörte.

Er lächelte zurück.

10

»Bitter Lemon, wie immer?«

»Genau.« Nanno nickte der Bedienung, die gerade den überflüssigen Stuhl mit routiniertem Schwung an den Nachbartisch geschlenzt hatte, freundlich zu. Hier im Taraxacum scheint er ja gut bekannt zu sein, dachte Sina und bestellte sich einen Bordeaux. In dem ziemlich voll besetzten Café, das in der Leeraner Altstadt hinter einem altertümlich anmutenden Buchladen lag und nach Ladenschluss nur durch eine schmale Seitengasse zu erreichen war, wurde ihr schnell wieder warm. Musik von Sting rieselte aus den Lautsprechern, gerade laut genug, um vom allgemeinen Stimmengewirr nicht verweht zu werden. Viele waren von der Turnhallen-Veranstaltung direkt hierher gekommen; entsprechend lebhaft war die Unterhaltung.

Unterwegs hatte Sina Gelegenheit gehabt, ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren. Sicher, irgendwer hatte ihr seinerzeit erzählt von dem Motorradunfall, und dass Nanno »wohl etwas zurückbehalten« würde. Aber damals hatte sie so viele andere Dinge im Kopf gehabt, und irgendein anderer Junge – sie dachte von ihren Ex-Liebhabern nur als von »Jungen« – hatte das Bild des von ihr leidend, weil ohne echte Hoffnung angeschmachteten Nanno zum Verblassen gebracht. Der mit dem geheimnisvollen Blick, vom anderen Gymnasium, ein paar Klassen älter – Backfischkram. Sie hatte beruhigt registriert, dass er mit dem Leben davongekommen war, und angenommen, alles andere würde schon wieder werden.

Kein Gedanke an Rollstuhl.

Die Getränke kamen schnell, noch ehe ihr Gespräch in diesem schweren Geläuf Fuß gefasst hatte. Sie strahlte Nanno an, wohl etwas zu heftig, denn er lächelte nur nachsichtig zurück, und das tat weh. Sina senkte den Blick in ihr Weinglas. Der funkelnde Bordeaux war dunkel, fast schwarz.

Dann fing er einfach an zu erzählen, berichtete knapp von dem Unfall – ein Trecker mit abgesenktem Frontlader, er hatte keine Chance gehabt – und von der Zeit danach. In Andeutungen nur, ohne so mitleidheischend ins Detail zu gehen, wie Sina das von ihrer Mutter kannte. Sie ahnte auch so, was für eine harte Zeit das gewesen sein musste mit Krankenhaus, Reha-Kliniken und unzähligen Therapiestunden. Eine verdammt lange Zeit.

»Mir war klar, dass ich mich entschließen musste«, sagte er dann. »Jeder Rolli hat seinen Entschluss gefasst, das weiß ich inzwischen. Du hast die Wahl zwischen einem langen Tod und einem neuen Leben. Ich habe mich für das Leben entschieden.« Sein Unterkiefer war hart, als er das sagte, wie von einer großen Anstrengung. Seine Wangen waren hohl und straff, und seine Augen glitzerten. Dann lächelte er wieder.

Sina weinte, kramte nach einem Papiertaschentuch, sagte: »Entschuldige bitte.«

»Diesmal ja«, sagte er. »Aber mach’s dir nicht zur Gewohnheit.«

Sie hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. »Und wo lebst du jetzt? Und was machst du?« Was man eben so fragte unter alten Freunden, nach so langer Zeit.

Nanno erzählte, dass er sich eben erst wieder in Ostfriesland niedergelassen hatte. »Auch ein Stück mehr Unabhängigkeit, weißt du. Bis vor kurzem war ich noch auf die Großstadt angewiesen, wegen der vielen Fachärzte und Einrichtungen, die ich so brauchte. Jetzt kann ich schon wieder auf dem Dorf leben, wie andere ganz normale Menschen auch.«

»Und da bist du so scharf drauf?«

»Mal ’ne Weile gucken.« Er zuckte die Achseln. »Weißt du, in gewisser Weise habe ich ja auch Vorteile. Die Waisenrente, die Versicherung – ich bin einigermaßen versorgt. Und kümmern muss ich mich nur um mich selbst.«

Sina spähte durch die gesenkten Wimpern, versuchte herauszubekommen, ob das jetzt sarkastisch gemeint gewesen war, konnte aber keine Anzeichen dafür entdecken. Was nichts heißen musste.

»Also wohne ich jetzt auf dem Fehn, als Untermieter beim alten Kapitän Thoben. Starker Typ irgendwie.« Nanno erzählte von seinem Glücksgriff und ein bisschen von der ganz persönlichen Tragödie seines neuen Hauswirts. »Auf alle Fälle ist es da draußen sehr ruhig, da lässt es sich bestimmt prima schreiben.«

Richtig, die Lyrik. »Kann mich nicht erinnern, schon mal etwas von dir gelesen zu haben«, sagte Sina. »Ich war ganz gespannt, aber heute ist ja leider nichts aus deinem Auftritt geworden.«

Nanno winkte ab. »Mit der Gitarre bin ich eigentlich ein Fossil. Politische Liedermacherei, ich bitte dich! Wird ja schon seit Jahren nicht mehr hergestellt.« Jetzt lachte er endlich richtig, breit und mit großzügiger Präsentation prächtiger weißer Zähne. So wie früher eben. »Dabei ist es sogar von Vorteil, dass ich ein Krüppel bin. Da traut sich keiner zu pfeifen, und alle bleiben brav sitzen.«

Mit dem provokanten Wort Krüppel, das wohl alle selbstbewussten Behinderten hin und wieder einsetzten, hatte Sina gerechnet. Sie lachte schallend mit.

»Na, so gute Laune hier?«

Toni Mensing stand plötzlich an ihrem Tisch wie aus dem Boden gewachsen. Ein halbwüchsiges Grinsen hing schief auf seinem Asketengesicht, ein für seine Verhältnisse schon richtig leutseliger Ausdruck.

»Ist es gestattet, dass ich mich zu euch setze? Ich kann Melanie nirgends finden, aber vielleicht taucht sie ja hier auf.« Im Kneipenlicht wirkten die Höhlungen in seinen stoppeligen Wangen grundlos tief, und seine kohlschwarzen Augen schienen zu glühen.

»Klar, setz dich«, sagte Sina und dachte: »Gleunig Oogen.« Das stand im Plattdeutschen für Gier, auch für Verrücktheit. Oder Fanatismus. Ihr war Toni immer unheimlich gewesen.

Das Gespräch stockte, während Toni umständlich einen Stuhl zurechtrückte und sich vorsichtig darauf niederließ. Hexenschuss, vermutete sie, während sie sich daran erinnerte, wie Melanie damals von ihm geschwärmt hatte: »Das ist einer mit Idealen, verstehst du, mit richtigen Zielen. Der hat Tiefe, mit dem könnte ich tagelang reden.« Das war so dick aufgetragen gewesen, da hatte sie natürlich fragen müssen, ob die beiden denn schon miteinander gepennt hätten und was er so drauf habe. Was ihr einen vernichtenden Blick eintrug: »Natürlich nicht. Das ist was Echtes zwischen uns, das hat doch damit nichts zu tun.« Jetzt, mit so vielen Jahren Abstand, glaubte sie ihr aufs Wort.

Toni hatte damals an der Fachhochschule Emden studiert, was genau, wusste sie nicht, aber er hatte viel von alternativen Energien erzählt. Später hatte sie dann gehört, er habe sein Studium geschmissen und sich diesen Laden gekauft, um endlich etwas Konkretes tun zu können, etwas mit den Händen, etwas »unmittelbar Erfahrbares«, so sagte man wohl.

Man hatte ihm ein schnelles Scheitern prophezeit, denn Toni war kein Kaufmann und alles andere als ein umgänglicher Typ, eine Fehlbesetzung hinter jeder Art von Theke. Dass es seinen Laden trotzdem noch gab, war wohl nur seiner Hartnäckigkeit zu verdanken. Man konnte auch von Besessenheit reden, und Sina kannte Leute, die das taten.

Er hatte sich Nanno zugewandt, und Sina konnte in Ruhe sein Profil studieren. Fast klassisch mit scharfer Nase und ausgeprägtem Kinn. Die Haut stark pigmentiert, die Haare fast schwarz, halblang, dicht und lockig. Äußerlich ein reizvoller Gegensatz zur lichten Melli, charakterlich zwei von einem Holz: zielstrebig, selbstbewusst, selbstverliebt, mit einem leichten Hang zum Fanatismus. Kreuzritter alle beide.

Sie erschrak, als sie plötzlich direkt in seine dunklen Augen schaute. »Und wie geht’s dir bei der Zeitung? Kommst du zurecht?« Das war wieder typisch, und Sina spürte die Wut in sich aufsteigen. Klar, die kleine Sina fragte man nicht, ob sie denn Erfolg habe. Bei der war es schon was, wenn sie nur zurecht kam. Sie packte ihr Rotweinglas, das noch zur Hälfte gefüllt war, und leerte es hastig. »Kein Grund zur Klage«, sagte sie dann. »Ich habe jetzt das Wochenend-Journal übernommen. Eigenverantwortlich. Jede Woche eine Reportage, Sonderseite, vierfarbig. Die von voriger Woche handelte übrigens von Wal-Strandungen, und nach meinem Urlaub will ich etwas über Windenergie machen.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ebbe und Blut»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ebbe und Blut» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ebbe und Blut»

Обсуждение, отзывы о книге «Ebbe und Blut» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x