Manfred Baumann - Jedermannfluch

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Das berühmte Jedermann-Spiel der Salzburger Festspiele – ein großartiges Spektakel. Der Tod erscheint auf der Bühne, holt den reichen Lebemann. Doch bald darauf zeigt sich der Tod schon wieder. Dieses Mal in der Wirklichkeit. Eine junge Schauspielerin aus der Jedermann-Gesellschaft wird brutal ermordet. Erneut muss Kommissar Merana in der von versteckten Geheimnissen durchdrungenen Welt der Festspiele ermitteln. Da schlägt der Tod wieder zu …

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3. Szene, Gegenwart

Wohlauf, antreten

in fröhlichem Tanz.

Schalmeien, Drommeten,

wir sein hier gebeten

zu Fackeln und Glanz

und kommen mit Tanz.

Vor allem achtete sie auf die Bewegung ihrer Füße. Nur keine allzu großen Schritte vollführen, während sie von ihrem Partner im Kreis herumgewirbelt wurde. Bei der letzten Vorstellung war ihr Zacharias tatsächlich auf den linken Fuß gehüpft. Der Darsteller des Dünnen Vetters hatte sich nach der Vorstellung sofort bei ihr entschuldigt. Aber den leichten Bluterguss an der mittleren Zehe spürte sie immer noch. Zacharias schickte ihr ein verschmitztes Lächeln zu. Immer wieder warf er einen schnellen Blick nach unten. Nein, heute würde der Dünne Vetter seiner Partnerin beim Einzugstanz ganz sicher nicht auf die Zehen steigen. Isolde quittierte sein Lächeln. Aus den Augenwinkeln registrierte sie links von ihr weit oben die eindrucksvolle Erscheinung, die sie jedes Mal aufs Neue fesselte. Sie konnte gar nicht anders. Bei jeder Vorstellung warf sie immer wieder einen schnellen Blick hinauf: Festung Hohensalzburg. Die Fassade leuchtete in voller Pracht, auch wenn sie von ihrem Platz aus nur ein kleines Stück davon sehen konnte. Natürlich kannte sie die Burg, waren ihr die alten Mauern, die Türme und Zinnen auf dem Festungsberg wohl vertraut. Sie war hier geboren, lebte seit 26 Jahren in dieser Stadt. Aber es war schon etwas sehr Besonderes, sich mitten in ihrer Heimatstadt auf einem der eindrucksvollsten Plätze wiederzufinden. Auf dem Domplatz vor der majestätisch prächtigen Kulisse des Doms auf der »Jedermann«-Bühne zu stehen, ringsum die Energie der Stadt zu spüren und zugleich inmitten von wunderbaren Kollegen vor einem begeisterten Publikum zu agieren. Und dabei auch noch die Faszination der Festung hoch über ihnen wahrzunehmen. Zacharias fasste sie an den Hüften, hob sie kurz hoch, begleitete sie dann rasch zu ihrem Platz an der lang gezogenen Tafel, während die Musiker die Schlussakkorde durch die Weite des Domplatzes erklingen ließen. Isolde griff nach dem Weinpokal, hob ihn ein wenig in die Höhe, trank aber nicht. Denn gleich war sie an der Reihe.

Seid allesamt willkommen sehr,

Erweist mir heut die letzte Ehr.

War Xaver heute schneller dran in seiner Sprechweise? Wollte er aufs Tempo drücken? Sie hatte keine Zeit, den Gedanken zu Ende zu bringen. Sie musste zusammen mit den anderen aus der Tischgesellschaft eine erschrockene Miene aufsetzen. Und dann kam ihr Satz.

Das ist ein sonderlicher Gruß.

Langsam stellte sie, wie von der Regie vorgesehen, den Weinpokal zurück auf den vollbeladenen Tisch.

Potz Maus, mein Vetter Jedermann,

Wie grüßt Ihr uns, was ficht Euch an?

Simon als Dicker Vetter agierte so wie immer. Ausgestopfte Wampe nach vorn und ein leichtes Krähen in der Stimme. Jetzt kam Senta. Isolde schaute schnell zu ihrer Schwester. Auch das war ganz im Sinne der Inszenierung. Auch alle anderen, immer noch einen Ausdruck leichter Verstörtheit im Blick, beobachteten die Buhlschaft.

Was ist dir, was schafft dir Verdruß?

War Senta auch bei den vorigen Malen so nahe an Xaver herangetreten? Isolde konnte sich nicht erinnern. Senta legte dem »Jedermann«-Darsteller sogar die Hand an die Wange. Nein, das hatte sie auch bei den Proben nicht gemacht. Senta Laudess, die gefeierte Mimin auf allen großen deutschsprachigen Bühnen, musste wieder einmal eine darstellerische Extratour reiten. Gut, das würde Isolde jetzt auch machen. Sie griff nach dem Weinpokal und setzte ihn an den Mund. Es war ihr egal, ob das zur Szene passte. Sie tat es einfach. Was sollte schon passieren? Sie war ohnehin nicht lange auf der Bühne. In wenigen Minuten hatte sie noch einen zweiten Satz zu sagen. »Gehört ein Absud in den Wein von Nieswurz, Veilchen oder Hanf.« Das war es dann gewesen mit ihrem sprachlichen Beitrag zum groß angelegten »Jedermann«-Spiel. Aber sie genoss es, auf dieser Bühne mit dabei zu sein. An der großen Festtafel zu sitzen, Teil dieses wunderbaren Ensembles zu sein, zugleich Teil der mit Leben erfüllten Stadt. Bei jeder Vorstellung fühlte sie sich glücklich, eingebettet in diese einmalige Atmosphäre. Bald würden sie wieder zu singen anheben, alle miteinander. Darauf freute Isolde sich auch. Und sie genoss es auch jedes Mal aufs Neue, wenn plötzlich die Glocken zu läuten begannen. Im Spiel war es vorgesehen, dass nur Jedermann das rätselhaft anmutende Geläute hören konnte.

Was ist das für ein Glockenläuten?

Mich dünkt, es kann nichts Guts bedeuten.

Die anderen aus der Tischgesellschaft reagierten dann entsprechend verwirrt, taten lautstark ihre Verwunderung kund. Leider hatte Isolde für diese eindrucksvolle Szene von Seiten der Regie keinen der vorgegebenen Sätze bekommen. Sie durfte nicht einmal »Was Glocken, was wird von Glocken geredt?« sagen. Diesen ohnehin nicht weltbewegenden Satz hatte man nicht ihr anvertraut, sondern ihn Bianca gegeben. Nach dem Glockengeläut würde dann der erste der unheimlichen »Jedermann«-Rufe zu hören sein. Weitere würden unvermittelt darauf folgen. Die Rufe kamen direkt aus der Umgebung. Ein zusätzlich beeindruckendes Indiz dafür, dass die Stadt ringsum Teil dieses dramatischen Spiels war. Auch auf die bisweilen unheimlich anzuhörenden Rufe freute Isolde sich. Und schließlich würde Samuel Yannos in seinem ebenso schlichten wie furchterregenden Kostüm langsam auftauchen, als käme er direkt aus dem Eingang des alten Doms hinter ihnen. Allen würde es schlagartig klar sein, den Rollenfiguren auf der Bühne genauso wie den Zuschauern auf der Besuchertribüne. Sie alle würden es wissen, dass ER jetzt da war. Jetzt offenbarte sich der Tod mitten unter ihnen. Ihre Schwester Senta würde auch dieses Mal keinen lang gezogenen hysterischen Schrei ausstoßen. Vorgesehen wäre es schon. Aber Senta wollte das nicht. Dass sie sich hier völlig anders gebärdete, hatte sie sich bei den teils hitzigen Proben vom Regisseur erstritten. Sie würde mit einem kurzen Lachen abtreten. Und das langsam. Fast alle aus der Tischgesellschaft würden ihr folgen. Die würden schon kreischen. Isolde würde auch im großen Pulk davonstürmen. Alle weg. Nur Jedermann würde zurückbleiben, zusammen mit dem Tod.

4. Szene, vier Monate davor

Wie unsere Tag und Werk auf Erden

vergänglich sind und hinfällig gar.

Wow! Er hatte es kaum zu hoffen gewagt. Nichts hatte auch nur irgendwie darauf hingedeutet. Es hätte auch Graz sein können oder Innsbruck. Oder gar eine Stadt jenseits der Landesgrenze. München, Prag oder auch Udine. Doch jetzt war es unzweifelhaft klar. Er entnahm es dem deutlich sichtbaren Insert. Sie starteten die dritte Etappe tatsächlich in Salzburg! In Salzburg! Hier in seiner Stadt! Und Ignaz war noch dabei, er war im Rennen, im Finale! Das war überhaupt das allerbeste. Der verdammte Kerl hatte sich gestern auch in Linz durchgesetzt, war sogar als Erster über die Zielmarkierung gerast. Yannick beugte sich ein wenig nach vorn. Das Realbild, das ihm der Bildschirm zeigte, war noch sehr dunkel. Die schemenhafte Umgebung war kaum auszumachen. Natürlich würde in ein paar Sekunden wieder ein großer Scheinwerfer aufleuchten, und das Areal samt den Autos aus der Dunkelheit schälen. Das war davor auch so gewesen an den ersten beiden Stationen. Doch er wollte jetzt schon wissen, wo in Salzburg das Finalrennen gleich beginnen würde. Er strengte sich an, bis seine Augen zu brennen begannen. Aber er hatte keine Chance. Das am Bildschirm Gezeigte war einfach zu dunkel, zu undurchsichtig. Zum Glück dauerte es nicht lange. Dann flammte endlich der riesige Spot auf, schickte sein Leuchten über das Areal. Zugleich wurden die Frontlichter der beiden Fahrzeuge hell. Das Aufheulen der Motoren war zu hören. Und schon ging es los! Wo war das? Im Süden der Stadt, in der Nähe der Alpenstraße? Er vermutete es zumindest. Gleich würde er es wissen. Gleich würden die beiden Boliden aus dem Realbild verschwinden. Dann würden die beiden Markierungen auftauchen, ein blauer Punkte für Ignaz, ein gelber für dessen Konkurrenten. Die Punkte würden sich entlang der Linien bewegen, die einen simpel skizzierten Ausschnitt des Stadtplanes andeuteten, und zugleich würden die wichtigsten Straßenbezeichnungen aufleuchten. So war es in Wien gewesen, und auch gestern in Linz. Da! Der erste Name flackerte bereits auf. Alpenstraße. Er drosch sich jauchzend mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. Er hatte es geahnt. Die beiden Boliden rasten tatsächlich in höllischem Tempo nach Norden, direkt in Richtung Stadtzentrum. Der gelbe Punkt lag in Führung. Das war deutlich zu erkennen. Umgerechnet waren das sicher mehr als zehn Meter Vorsprung. Komm Ignaz, lass dich in deiner eigenen Stadt nicht abhängen. Schneller, zeig’s dem verdammten Kerl! Das schaffst du schon! Sie waren sicher in Höhe Egger-Lienz-Gasse gestartet, oder auch erst in der Nähe des Wüstenrot-Gebäudes. Auf jeden Fall mussten sie so nicht direkt an der Bundespolizeidirektion vorbeirasen. Wäre ja noch schöner, wenn man gleich eine Polizeistreife mit Blaulicht hinter sich hätte, die auch noch per Funk Absperrungen auf der eingeschlagenen Route veranlasste. Der blaue Punkt holte auf, verringerte die Distanz. Plötzlich bog der gelbe Punkt scharf nach rechts. Karolinenbrücke leuchtete als Schriftzug auf. Alles klar. Jetzt ging es über die Salzach. Dann würden die beiden Boliden sich wohl links halten und über die Imbergstraße weiterrasen. Genau so geschah es. Yannicks Hände begannen wieder zu schwitzen. Komm, Ignaz, steig aufs Gas! Was würde an der Staatsbrücke passieren? Würden die beiden nach links biegen und tatsächlich auf die Altstadt zudonnern? Das wäre ein Hammer! Aber vielleicht würden sie doch geradeaus weiterpreschen in Richtung Landestheater. Mein Gott, war das spannend! Fast nicht zum Aushalten. Dieses Mal hatte er sich keine Cola bereitgestellt, sondern gleich einen ordentlichen Bacardi. Er schraubte die Flasche auf, nahm einen kräftigen Schluck. Der gelbe Punkt war gleich an der Staatsbrücke. Und jetzt? Nein! Er bog nicht nach links, sondern setzte den Weg geradeaus fort. Yannick hatte es vermutet. Das war sicher die weitaus bessere Route für dieses spektakuläre Rennen als rüber in die Altstadt. Hier erwarteten sie mehr Geraden, weniger Kurven. Schwarzstraße. Jetzt würden sie sicher schon beim Landestheater sein. Leider gab es keine entsprechenden Ortsangaben von markanten Punkten neben der Route. Komm, Ignaz! Ab dem Mozarteum kannst du ihn packen! Zeig dem Scheißkerl, was ein echter Lokalmatador draufhat! Und tatsächlich, der blaue Punkt kam näher. Er scherte aus, überholte den gelben Punkt, setzte sich voran. Und erlosch! Yannick schnellte von seinem Stuhl hoch. Was war jetzt passiert? Auch wenn er wusste, dass es sicher nichts brachte, hämmerte er dennoch mit der Handfläche kräftig auf die obere Umrandung des Bildschirmes. Als gälte es, eine Art Wackelkontakt zu beheben.

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