Gabriele Keiser - Versehrte Seelen

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Kriminalkommissarin Helena Rosenberg wurde – nicht ganz freiwillig – von Berlin nach Bonn versetzt. Glaubte sie, ihren neuen Job ruhig angehen zu können, muss sie schon bald in einem ersten Fall ermitteln: Ein ehemaliger Politiker wurde in seiner Wohnung auf dem Venusberg erschlagen. Nicht genug damit, kommt es kurz darauf zu einer Schießerei in einem Bonner Elite-Internat, zu der Helena zusammen mit ihrem Chef beordert wird.
In diesem Roman wird ein Kapitel deutscher Geschichte thematisiert, dessen Wurzeln bis tief in die Ideologie der Nazizeit zurückreichen. Eine Pädagogik mit Idealen von bedingungslosem Gehorsam, Gewalt und Einschüchterung beeinflusst bis heute die Kindererziehung und bereitet nicht selten den Nährboden für unsägliche Verbrechen, die auch noch viele Jahrzehnte nach Kriegsende ihren Nachhall finden können. Wie schon in ihrer Franca-Mazzari-Serie sind Gabriele Keisers Charaktere lebensecht und authentisch. Eindringlich und rasant erzählt sie in diesem Roman davon, dass niemand seiner Vergangenheit entkommen kann, besonders dann nicht, wenn die Seele erst einmal massiv verletzt wurde.

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»Wie alt war der Mann?«

»Das ist schwer zu sagen. Vielleicht sechzig. Oder auch älter. Bei diesen … Menschen ist das ja immer etwas schwierig zu schätzen. Und so genau hab ich nicht hingesehen. Ich sitze ja nicht hinter der Tür und lauere.«

Nein, ganz bestimmt nicht, dachte Helena.

Bonn, Polizeipräsidium

9. Kapitel

Helena stand am geöffneten Fenster und fächelte sich mit einer zweckentfremdeten Akte frische Luft von draußen zu. Dabei schaute sie hinunter auf die Königswinterer Straße. Wie anders war doch der Klang von Bonn im Vergleich zu dem von Berlin. Und auch der Geruch. Oder bildete sie sich das nur ein? Hier wie dort fuhren Autos, Busse, Motorräder und sonderten ähnliche Geräusche und Gerüche ab.

Sie ging zurück zum Computer, gab den Namen »Heribert Blankenhain« in die Suchmaschine ein und überflog ein paar der Einträge. Sie klickte einzelne Seiten an, hauptsächlich die der führenden Medien und las Eckdaten, Einschätzungen und Kommentare. Vor ihrem geistigen Auge formte sich allmählich das Bild einer schillernden Persönlichkeit, die von der Öffentlichkeit ziemlich kontrovers wahrgenommen wurde. Mit provokanten Äußerungen habe der CDU-Politiker für Unmut gesorgt, hieß es mehrmals. Einige Male wurde Blankenhain als umsichtiger Politiker mit Weitblick gelobt, öfter jedoch registrierte man seine Aktivitäten mit ausgesprochener Häme.

Fotos zeigten ihn als jungen, aufstrebenden Politiker mit vollem dunkelblondem Haar. In späteren Jahren hatte sich sein Haar weißgrau verfärbt, war aber immer noch voll. Auf einem der Fotos hielt ihm die amtierende Weinkönigin eine Traube hin. Lachend versuchte er, eine der Beeren mit dem Mund zu pflücken.

Der Fuchs und die Trauben, dachte Helena. Hingen dir wohl zu hoch.

Drei Ehen war Blankenhain eingegangen. Die erste Ehe war kinderlos geblieben, der zweiten entstammten zwei Söhne, der dritten eine Tochter. Helena überflog die Zeilen nach den Namen der Kinder. Walter. Ernst. Monika.

Monika. Das war der Name, der mehrmals in Blankenhains Kalender eingetragen war. Die Frau, die ihn laut Frau Schellenbrink in letzter Zeit öfter besucht hatte.

Es klopfte an der Tür. Ihr Chef trat herein. »Der Blankenhain«, rief er aus. »Meine Güte. Heribert Blankenhain.«

»Kannten Sie ihn?«

»Jeder in Bonn kannte ihn.« Er stutzte kurz. Dann lenkte er ein: »Klar, Sie kommen aus Berlin …« Das klang wie ein Vorwurf.

»Muss ja nicht unbedingt von Nachteil sein«, erwiderte sie pikiert. »Außerdem kann man heutzutage fast jeden googeln. Ich hab mich schon mal ein wenig schlau gemacht. Scheint ja ein merkwürdiger Zeitgenosse gewesen zu sein.«

»Das können Sie laut sagen!«, rief ihr Chef aus. »Der Blankenhain war stadtbekannt, jedoch weniger wegen seiner politischen Errungenschaften. Er vertrat zwar die Konservativen, aber er zog es vor, sein Fähnchen immer schön nach dem Wind zu richten.«

Wieland setzte sich auf die Kante ihres Schreibtischs. Ließ lässig ein Bein herunterbaumeln. Über seinen Oberschenkeln wölbte sich ein ordentlicher Bauch. »Wollte stets hoch hinaus, der Blankenhain. Dazu war ihm jedes Mittel recht. Ein Schwätzer und Dampfplauderer wie er im Buche steht, eine Windmaschine der hohlen Phrasen, den auch seine Parteifreunde nicht ganz ernst nahmen. Immer auf seine Vorteile bedacht. Mit den großen Hunden pinkeln, bekam aber das Bein nicht hoch genug. Sie verstehen schon.« Er zwinkerte ihr zu. Offensichtlich liebte es ihr Chef, Leuten zuzuzwinkern.

Sie verzog keine Miene. »Nein, ich verstehe nicht.«

Konrad Wieland lachte auf. »Ich dachte, Sie in Berlin hätten einen ähnlichen Humor wie wir Rheinländer. Heribert Blankenhain galt allgemein als der Inbegriff eines ›Bonner Jeck‹. Er sah sich als Hoffnungsträger für eine politische Spitzenposition, aber das fruchtete nicht. Ein paar Mal war er kurz davor, die Karriereleiter höher hinaufzusteigen, doch stets nahm ihm ein anderer den Posten weg. Privat war er ein Charmeur, der gut bei den Damen ankam. Warum auch immer. Jedenfalls war er mehrmals verheiratet.«

»Was ja nicht ganz ungewöhnlich ist in Politikerkreisen«, sagte sie ungerührt.

Wieland ging nicht auf ihre Bemerkung ein. »Seine erste Frau kam aus einem guten Haus, was für ihn, der aus kleinen Verhältnissen stammte, einen Aufstieg bedeutete. Aber die Frau starb schon kurz nach der Eheschließung unter nicht ganz geklärten Umständen.« Er sah sie vielsagend an.

»Was heißt das?«

Wieland hob die Schultern. »Es hat jedenfalls nicht lange getrauert und bald darauf wieder geheiratet. Die Eltern waren einfache Leute vom Land und gegen diese Hochzeit, aber er hat sich durchgesetzt. Das ging damals durch alle Zeitungen. Er hatte jedenfalls Großes vor hier in Bonn. Wollte überall mitmischen und alles umkrempeln. Dabei trat er von einem Fettnäpfchen ins andere. Am Schluss musste er abziehen. Wie ein geprügelter Hund. Seine Frau hat ihn auch verlassen.«

»Wenn ich Sie recht verstehe, dann wollen Sie mir sagen, es gibt eine Menge Leute, die Interesse am Ableben des Herrn Blankenhain hätten?«

Ihr Chef zuckte mit den Schultern. »Kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen. Warum ausgerechnet jetzt? Ist ja alles schon so lange her. Um den war es wirklich schon seit Jahren sehr still geworden. Weiß gar nicht, was der nach seiner aktiven Zeit gemacht hat. Der ist ja auch schon weit über siebzig gewesen.«

Helena blätterte in ihren Unterlagen. »Achtundachtzig«, sagte sie. »Vor Kurzem ist er achtundachtzig geworden.«

»Nun ja. Manche Politiker sind in dem Alter noch ziemlich helle. Denken Sie nur an Helmut Schmidt.«

»Der war kein Konservativer«, entgegnete sie trocken.

»Ach, und Sie meinen, das macht einen Unterschied?«

»Und kein Bonner Jeck.«

Wieland lachte laut. »Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht.

Gibt’s denn irgendwelche Hinweise auf einen möglichen Täter?«

Das Bild des schweren geschliffenen Aschenbechers am Boden neben dem Toten blitzte vor ihrem inneren Auge auf.

Sie schüttelte den Kopf.

»Wir müssen in jedem Fall zügig vorankommen. Die Presse sitzt uns im Nacken. Die brauchen Futter, sonst schreiben die, was sie wollen. Jetzt im Sommerloch schnappen die alles auf, was nach Sensation klingt.«

»Ich bin stets bemüht, meine Arbeit zügig und gründlich zu machen. Aber ich werde nichts Ungesichertes aus der Hand geben.«

Er schaute auf, Überraschung im Blick. »Schon klar. Aber behalten Sie die Brisanz im Hinterkopf. – Hat eigentlich schon jemand die Angehörigen benachrichtigt?«

»Äh … Ich denke nicht.«

»Dann wird’s Zeit. Bevor die das aus den Medien erfahren.«

Bonn, Hollsteinkolleg

10. Kapitel

Obwohl es so heiß war und die Luft staubig und stickig, stand sie schon wieder in diesem ungeordneten Archiv. Einerseits ließ Henrike diese Geschichte keine Ruhe. Andererseits hatte der Student nochmals angerufen und sie dringlich gebeten, sich für ihn einzusetzen. Er sei mit seiner Arbeit bereits im Rückstand und die Ferien stünden doch an. Weitere sechs Wochen könne er keinesfalls warten. Ob Henrike nicht den Direktor überreden könne, dass er, Behrends, Zugang zum Dachboden erhielt, um eigenständig zu recherchieren. Während der Ferien würde er doch niemanden stören.

»Nein, nein, ein Unbefugter erhält auf keinen Fall Zugang zu unserem Dachboden. Doktorarbeit hin oder her.« Herr Novak hatte -– erwartungsgemäß – äußerst zurückhaltend reagiert, als sie das Thema ansprach und war sichtlich nervös geworden. »Lassen Sie doch die Vergangenheit ruhen«, hatte er bedächtig gesagt und sie eindringlich angesehen. »Das bringt nur unnötigen Aufruhr. Sie wissen doch auch, dass wir als Privatschule mehr denn je auf die Gelder der Eltern angewiesen sind. Die Bevölkerung ist hochsensibilisiert und man sieht ja, wohin das führt, wenn man allzu tief in der Vergangenheit gräbt. Da braucht noch nicht mal was an der Sache dran zu sein, schon ist man stigmatisiert. Ständig hört man von Misshandlung und Missbrauch. Man bekommt ja fast den Eindruck, jedes Kind sei irgendwann mal missbraucht worden. Verstehen Sie mich nicht falsch, Frau Leipold. Ich nehme Ihr Anliegen ernst. Und wenn an diesen Behauptungen wirklich was dran sein sollte, bin ich der Letzte, der das negiert. Aber sobald da einer anfängt zu wühlen, schadet das unserem Ruf. Auch wenn sich herausstellt, dass da nichts dran ist, wovon ich im Übrigen überzeugt bin. Das geht heutzutage sehr schnell. Und dann? Sie wollen doch auch nicht Ihren Job verlieren.«

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