Gabriele Keiser - Versehrte Seelen

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Kriminalkommissarin Helena Rosenberg wurde – nicht ganz freiwillig – von Berlin nach Bonn versetzt. Glaubte sie, ihren neuen Job ruhig angehen zu können, muss sie schon bald in einem ersten Fall ermitteln: Ein ehemaliger Politiker wurde in seiner Wohnung auf dem Venusberg erschlagen. Nicht genug damit, kommt es kurz darauf zu einer Schießerei in einem Bonner Elite-Internat, zu der Helena zusammen mit ihrem Chef beordert wird.
In diesem Roman wird ein Kapitel deutscher Geschichte thematisiert, dessen Wurzeln bis tief in die Ideologie der Nazizeit zurückreichen. Eine Pädagogik mit Idealen von bedingungslosem Gehorsam, Gewalt und Einschüchterung beeinflusst bis heute die Kindererziehung und bereitet nicht selten den Nährboden für unsägliche Verbrechen, die auch noch viele Jahrzehnte nach Kriegsende ihren Nachhall finden können. Wie schon in ihrer Franca-Mazzari-Serie sind Gabriele Keisers Charaktere lebensecht und authentisch. Eindringlich und rasant erzählt sie in diesem Roman davon, dass niemand seiner Vergangenheit entkommen kann, besonders dann nicht, wenn die Seele erst einmal massiv verletzt wurde.

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Bonn, Venusberg

8. Kapitel

Bei Schellenbrink auf der anderen Seite des Flurs öffnete niemand. Helena ging ein Stockwerk höher und klingelte bei Beck. Eine junge Frau im luftigen Sommerkleid öffnete sofort und bat sie in die Wohnung, in der ein brummender Ventilator vergeblich versuchte, die warme Luft etwas abzukühlen.

»Sie hatten uns benachrichtigt.« Helena zückte ihren brandneuen Dienstausweis. Blau und fälschungssicher ausgestattet mit Hologrammfolie. Das Wort »Polizei« neben dem nordrhein-westfälischen Landeswappen hob sich deutlich hervor. Ihr Portrait war das typische Produkt eines nicht besonders talentierten Fotografen, sie war frontal abgelichtet worden, das schmale Gesicht glänzte, die dunklen Haare trug sie zurückgebunden. Ihr halbherziges Lächeln sah immerhin einigermaßen seriös aus. Aber sie glich darauf nicht im Geringsten dem Bild, das sie von sich im Kopf hatte.

Es gab eine Zeit, da hatte sie ihr Haar in allen möglichen und unmöglichen Farben gefärbt. Rot, blau, grün, rosa. Bis sie irgendwann dahinterkam, dass es nicht auf die Haarfarbe ankam, schon gar nicht auf eine allzu künstliche. Seitdem ließ sie ihr Haar wachsen, wie es ihm gefiel, in seiner Naturfarbe, für die die Friseurbranche keine richtige Bezeichnung hatte, irgendwas zwischen schwarz und braun. Von den vielen kleinen Narben, die die zahlreichen Piercings in ihrem Gesicht hinterlassen hatten, konnte man auf dem Foto nur die in der linken Augenbraue ausmachen. Und das auch nur, wenn man genauer hinsah.

Marianne Beck warf einen kurzen Blick auf den Ausweis und nickte. »Ich hab den Gestank bemerkt und … Na ja, man vermutet ja nicht gleich das Schlimmste. Aber nachdem der Herr Blankenhain auch nicht auf mein Klingeln und Klopfen hörte, dachte ich, man muss was tun. Und jetzt …« Sie hob den Blick und sah Helena direkt in die Augen. »Sagen Sie, ist er wirklich ermordet worden?«

»Haben Sie Herrn Blankenhain gut gekannt?«, fragte Helena statt einer Antwort.

Aber auch die junge Frau antwortete mit einer Gegenfrage: »Kommen Sie aus Berlin? Ich mein, ich bin öfter in Berlin – es ist so schön dort, so ganz anders als …«

»Ja, ich komme aus Berlin«, fiel Helena ihr ins Wort. »Aber das tut momentan nichts zur Sache. Bitte beantworten Sie meine Frage.« Sie hoffte, dass das nicht allzu barsch klang, aber momentan war absolut keine Zeit für unverbindlichen Smalltalk.

»Entschuldigen Sie.« Die junge Frau fühlte sich ertappt. Strich sich übers Kleid. Es gab ein leise knisterndes Geräusch. »Also nein, ich hab Herrn Blankenhain nicht gut gekannt. Ich wohne ja erst seit Kurzem hier, ich hab vorher in Tannenbusch gewohnt, nach meiner Scheidung musste ich mir eine andere Bleibe suchen. Wie das so ist.«

Sie hielt kurz inne. Helena warf ihr einen Blick zu, der ihr hoffentlich deutlich signalisierte, dass sie endlich zur Sache kommen sollte.

»Ich kenne die Mitbewohner nur von kurzen Begegnungen aus dem Treppenhaus«, fuhr Marianne Beck fort. »Hier wohnen fast nur ältere Leute. Niemand in meinem Alter. Da sagt man sich guten Tag und geht seinen Weg. Ich hab nicht den Eindruck, dass man hier mehr voneinander will. Ist eigentlich schade. Wenn’s nach mir ginge, hätte ich zu allen ein gutes Verhältnis. Man weiß ja nie, was kommt und wie man einander braucht. Die Frau Schellenbrink zum Beispiel, die direkte Nachbarin von Herrn Blankenhain, die muss schon ewig hier wohnen. Die sagte doch glatt, dass sie nichts riecht. Dabei stank das bestialisch. Also, wenn Sie mich fragen: Die wollte nichts riechen. Die wollte ihre Ruhe.«

»Ich hab bei ihr geklingelt. Sie hat nicht aufgemacht.«

»Sehen Sie! Ich bin sicher, die hat das gehört und hat einfach nicht aufgemacht. Die Polizei könnte ja vielleicht ein paar Fragen stellen. Mich hat sie auch schon öfter vor der Tür stehen lassen, obwohl ich ganz genau wusste, dass sie da war.«

»Sie meinen, sie will sich aus allem raushalten?«

»Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es furchtbar stank. Und dass niemand was unternommen hat.«

»Außer Ihnen.«

Sie zuckte die Schultern.

»Wissen Sie etwas über Herr Blankenhains Freunde, Familienangehörige, oder womit er seine Zeit verbracht hat?«

Marianne Beck schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Da kann ich Ihnen überhaupt nicht weiterhelfen.«

»Gut. Dann danke ich Ihnen.« Helena wandte sich zum Gehen.

»Warten Sie … man erzählt sich, der Herr Blankenhain sei hier in Bonn kein Unbekannter. Früher war er mal aktiv in der Politik. Aber was er genau gemacht hat, weiß ich nicht. Ich hab mich nie besonders für Politik interessiert.« Die junge Frau lächelte verlegen mit schief gelegtem Kopf.

Helena nickte ihr zu, ging ein Stockwerk tiefer und klingelte nochmals bei Frau Schellenbrink. Das tat sie mehrmals hintereinander. Als sich immer noch nichts rührte, klopfte sie und rief laut den Namen. Schließlich wurde ihr aufgetan.

So wie es in der Wohnung roch, glaubte Helena aufs Wort, dass mit den olfaktorischen Fähigkeiten der alten Dame nicht mehr alles in Ordnung war. Der säuerlich-muffige Geruch stand in eklatantem Gegensatz zu dem eleganten, gepflegt wirkenden Äußeren der alten Dame, die mit ihren weißen Löckchen und der Perlenkette ein wenig an die Queen erinnerte. Sie hatte sich in einer Wohnung, ähnlich der ihres Nachbarn, eingerichtet. Die Thonetstühle um den Kirschholz-Esstisch waren wahrscheinlich echt. Auf dem Sofa schonten Spitzendeckchen die Armablagen.

»Ach Gott«, begann Frau Schellenbrink sofort zu jammern. »Ach Gott, so ein Ende. Nein. Ich dachte, wir leben hier in einem sicheren Haus, aber da muss man ja furchtbare Angst haben. Man hört ja immer wieder von diesen Gangstern, die es auf alte Leute abgesehen haben …«

Helena unterbrach abrupt ihren Redefluss. »Haben Sie in den letzten Tagen etwas Verdächtiges bemerkt? Fremde Personen im Haus?«

»Wie?« Frau Schellenbrink schien noch ganz in unvorstellbare Schreckensszenarien versunken.

Helena wiederholte deutlich ihre Frage.

»Nein. Doch, warten Sie. Da kam immer eine junge Frau. Ich meine sogar, der Herr Blankenhain hätte mal gesagt, das sei seine Tochter. Die helfe ihm bei irgendwas. Ich weiß aber nicht, wobei. Vielleicht hat er es erzählt, aber ich hab’s nicht richtig verstanden.« Sie wies auf ihre Ohren. Zog bedauernd die Schultern hoch. »Ich hab zwar ein Hörgerät, aber das taugt nix.«

»Wie heißt diese Tochter?«

»Bitte?«

Helena stellte die Frage eine Tonhöhe lauter.

»Das weiß ich nicht. Sie hatten wohl erst spät miteinander Kontakt. Vorher habe ich sie nie hier gesehen.«

»Was heißt das?«

»Na, erst so seit einem guten Jahr. Seitdem war sie regelmäßig hier. Ungefähr einmal die Woche. In der letzten Zeit öfter, fast jeden zweiten oder dritten Tag. Ehrlich gesagt, ich hab mich schon ein bisschen gewundert, warum die so oft kam. Er war ja schließlich nicht pflegebedürftig oder so und kam gut zurecht.«

»Herr Blankenhain war Politiker?«, fragte Helena.

Frau Schellenbrink nickte. »Er war sehr angesehen hier in Bonn während seiner aktiven Zeit. Aber die ist schon lange vorbei. Heute kennt ihn kaum mehr jemand.«

»Haben Sie sonst etwas Ungewöhnliches beobachtet?«

Frau Schellenbrink hob die Schultern. Ruckte wie eine Taube mit dem Kopf. Schaute ängstlich. Blinzelte. »Doch, warten Sie. Da war am Freitag jemand hier.«

»Am Freitag? Welche Uhrzeit?«

»Das weiß ich nicht mehr so genau. Vielleicht war es auch Samstag. Doch, jetzt weiß ich es wieder: Es war Samstag. Gegen Abend. Glaub ich. Ein Mann, er sah etwas … nun ja, ramponiert aus. So mit strähnigen Haaren und unrasiert. Fast wie ein Obdachloser. Ich hab mich noch gewundert, was der wohl von Heribert, also Herrn Blankenhain, will. Der war ja immer …«

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