Barbara Schaeffer-Hegel - Jahrgang 1936 – weiblich

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Jahrgang 1936 – weiblich: краткое содержание, описание и аннотация

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Barbara Schaeffer-Hegel hat als Professorin an Universitäten in Deutschland, Österreich und in den USA gelehrt. In den achtziger Jahren veranstaltete sie an der Technischen Universität Berlin und im Reichstag die ersten wissenschaftlichen Frauenkonferenzen in Deutschland; in den neunziger Jahren gründete sie die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, die EAF, und das Hochschulkarrierezentrum für Frauen, die Femtec. 2002 erhielt Barbara Schaeffer-Hegel das Bundesverdienstkreuz erster Klasse; 2011 wurde ihr vom Land Berlin die Louise Shroeder-Medaille verliehen.
Barbara Schaeffer-Hegel, eine der führenden Gestalten der deutschen Frauenbewegung und als pragmatische Rebellin gleichzeitig deren Außenseiterin, ist Mutter von vier Kindern und Großmutter von acht Enkeln.
Ihr Lebensbericht schildert mit bewundernswerter Offenheit die Ängste des Krieges, die sie erlebt hat, die Freuden und Wirren einer glücklichen Kindheit in einer süddeutschen Kleinstadt, und die darauf folgenden traumatisierenden Erfahrungen als junge Frau.
In faszinierend fließender Sprache schildert Schaeffer-Hegel die Beschränkungen und Behinderungen, denen Frauen ihrer Generation ausgesetzt waren, und die sie am eigenen Leib schmerzhaft durchlitten hat. Ihr Lebensbericht schildert ein starkes Mädchen, eine in vielfacher Weise gebrochene junge Frau und wie diese sich gegen alle Widerstände und gegen die eigene Verzweiflung ins Leben und in eine für Frauen ihrer Zeit ungewöhnlich erfolgreiche Karriere zurückgekämpft hat.
Schonungslos offen, auch gegen sich selbst, und zugleich voller Humor führt Schaeffer-Hegel uns durch ein Frauenleben, das überaus ungewöhnlich und doch für ihre Generation sehr typisch ist.

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Mit einem Ruck wandte ich mich um und schloss das Fenster. Auf dem Flur war niemand zu sehen. Nur aus den Klassenzimmern tönten die unterschiedlichsten Geräusche. Lautstarke Lehrerstimmen, Gegröle und Gelächter von Schülern – da wurde wohl gerade eine Klassenarbeit zurückgegeben –, mehr oder weniger wohltönendes Singen, und konzentrierte, nur vom Scharren der Füße und von gelegentlichen Seufzern unterbrochene Ruhe. Das Schulhaus in Künzelsau hatte nur sieben Klassenräume für sechs Klassen. Wobei der Chemie- und der Physiksaal sowie der Musikraum mit dem Klavier für die jeweiligen Fachstunden reserviert werden mussten. Das verlangte vom Rektor, Herrn Schmidt, der den Stundenplan erstellte, ein Höchstmaß an logistischem Können und von den Schülern, dass sie praktisch nach jeder Schulstunde das Klassenzimmer wechseln mussten. Was immer ein großer Spaß, aber auch nicht ganz ungefährlich war. Knapp 200 Schüler bewegten sich mindestens fünfmal an jedem Vormittag vom oberen in den unteren Stock, oder vom unteren in den oberen, die schmale Treppe hinunter oder herauf. Und wenn dann noch Dr. Wieser vom Chemiesaal ins Lehrerzimmer musste und die Treppe blockierte war Feierabend. Ein Gestoße und Geschiebe war das, ein Lachen und Schimpfen, und manchmal genoss man es auch, dicht an einen Schüler oder eine Schülerin heran geschoben zu werden, die man mochte.

Ich achtete genau auf die Geräusche aus den Klassenräumen, als ich von meinem Platz am Fenster leise die Treppe ansteuerte und vorsichtig, Schritt für Schritt, um Knarren zu vermeiden, die Treppe hinunter und am Lehrerzimmer vorbei ins Freie schlich. Ich hatte mich entschieden. Weder meiner Mutter noch der dummen Christiane Wechsler gönnte ich den Triumph, dass ich am Ende der Stunde als gedemütigte Sünderin wieder gnädig in die Klasse aufgenommen würde.

7. Glaube

Als ich gegen Ende des Krieges in Angst um meine Mutter in den Keller gerannt war und dort betete, wusste ich eigentlich nicht, was ich tat. Ich war noch nie in einer Kirche gewesen, und außer meinem Gute-Nacht-Gebet, in dem der Name Jesu vorkam, kannte ich nichts, was mit Glauben oder Religion zu tun hatte. Der Osterhase, der die Geschenke versteckte, hatte keinerlei religiöse Bedeutung und auch das Christkind nicht. Außer vielleicht das Staunen darüber, dass es das Weihnachtszimmer auf so geheimnisvolle Weise verließ, ehe wir Kinder hineindurften. Und man es daher nie zu sehen bekam. Als die Kirchen nach dem Ende des Krieges schnell damit begannen, vor allem Kinder und Jugendliche für sich zu gewinnen, begann für mich eine ganz neue Zeit. In Künzelsau waren die meisten Menschen evangelisch, wie auch die Kirche evangelisch war, die in der Mitte des Städtchens stand und deren Glocken Tag und Nacht die Zeit verkündeten. Und jetzt wieder allabendlich und am Sonntagmorgen zum Gottesdienst riefen. Bald gab es einen Mädchenkreis für die kleinen und eine Jungschar für die älteren Mädchen und ich war eine der ersten, die die neuen Angebote wahrnahmen. Einmal in der Woche traf man sich im Gemeindehaus, spielte und sang, strickte und las im Neuen Testament – und am Sonntag ging man gemeinsam in die Kinderkirche. Ich war immer in Begleitung meiner Freundin Ruth. Bis Ruths Mutter, die katholisch war und in einer sogenannten Misch-Ehe lebte, ihrer Tochter den Besuch der evangelischen Veranstaltungen verbot.

Immer mehr Zeit verbrachte ich in Kirche und Gemeindehaus, aber erst als Schwester Paula in Künzelsau auftauchte, wurde ich wirklich fromm. Schwester Paula war eine Frau im mittleren Alter, mit dunklen Augen und graubraunem Haar, das im Nacken in einen festen Knoten gepresst war. Schwester Paula trug immer dunkle Kleidung. Als ob sie in Trauer wäre oder wie eine Büßerin, die die Sünden der Welt abzutragen hätte. Auf dem Kopf trug Schwester Paula eine kleine schwarze Haube mit schmalem weißem Rand. Offenbar das Abzeichen eines Ordens, dem sie angehörte, oder dem sie einmal angehört hatte. Schwester Paula war während des Krieges in der christlichen Mission in Afrika tätig gewesen und konnte stundenlang von armen, verhungerten Negerkindern erzählen, deren Augen strahlten, wenn sie ihnen von Jesus und seiner Liebe zu den Menschen sprach, und die sie aus den Fängen eines barbarischen Irrglaubens hatte retten können. Schwester Paula war die zuständige Gemeindeschwester, bei der ich zu Jungschar und Bibelstunde ging, und die immer größeren Einfluss auf mein Leben gewann. Sie hatte mich zu einer gläubigen Christin gemacht, und hieß mich zum Beispiel für das Seelenheil meines Onkels beten, der aus der Kirche ausgetreten war. Und später Danksagungen gen Himmel schicken, als meine Gebete erhört wurden und der Onkel wieder in die Kirche eintrat. Erst sehr viel später fiel bei mir der Groschen und ich erkannte, dass der Onkel sowohl den Austritt als auch den Wiedereintritt in die Kirche dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend und seiner Karriere zuliebe vorgenommen hatte.

Schwester Paula lehrte mich beten und an Wunder glauben. Als ich ein verlorenes Silberarmbändchen nach intensiven Stoßgebeten zum lieben Heiland in einem der Nachbarsgärten zwischen den Kieselsteinen wiederfand, war das ein Wunder, das mir Gott hatte zuteilwerden lassen. Regelmäßig spendete ich die Hälfte meines Taschengeldes für die Mission in Afrika und übergab Schwester Paula den gesamten Geldbetrag, den ich am Samstag vor dem Muttertag als dreizehnjährige durch den Verkauf von selbst gepflückten Blumen erwirtschaftet hatte. Nach meiner Konfirmation begann ich als Kinderkirchenlehrerin die kleineren Jungen in biblischer Geschichte zu unterrichten.

Später kamen abendliche Treffen mit Schwester Paula hinzu. Sie waren irgendwie gruselig, aber doch so voller traumseliger Nähe und überirdischer Ahnung, dass ich wie süchtig auf die wöchentlichen Sitzungen wartete. Eine kleine Gruppe ausgewählter junger Mädchen versammelte sich im hoch über der Stadt gelegenen Kirchturmzimmer. Wenn es dämmerig wurde lasen wir bei Kerzenschein, denn es gab im Turmstübchen kein elektrisches Licht. Meiner Erinnerung nach lasen wir hauptsächlich in der Offenbarung des Johannes. Ich erzitterte vor den Visionen des Jüngsten Gerichts, widersetzte mich mit den anderen Mädchen dem Antichristen und war fest davon überzeugt, dass das Ende der Welt nahe bevorstand. Schwester Paula betete und sang mit uns, erklärte uns die Gesichter des prophetischen Apostels, und wenn wir uns dann an den Händen hielten und gemeinsam das Vaterunser gebetet hatten, sagte sie uns die Formel vor, mit der wir vereint dem Satan abschworen. Wie im Rausch ging ich nachhause. Lobte Gott ewige Treue und verspürte beißende Reue darüber, dass ich den Segensspruch, der meinem Freund Fritz bei der Konfirmation zugeteilt worden war, schneller auswendig kannte als meinen eigenen.

Bis die Sache mit dem Stadtpfarrer passierte.

Es war in der fünften Oberschulklasse. Ich war ein Jahr vorher konfirmiert worden und unterrichtete seither Sonntag für Sonntag in der Kinderkirche. Ein vorübergehend nach Künzelsau abgeordneter Vikar hatte unsere Klasse fast ein ganzes Jahr in Religion unterrichtet. Mit seinen spannenden Erzählungen aus der biblischen Geschichte hatte er alle Schüler in Bann gezogen, musste dann aber Künzelsau verlassen. Seit dem neuen Schuljahr war daher der Stadtpfarrer Hartmann unser Religionslehrer. Eine mittlere Katastrophe. Der Unterricht des Herrn Pfarrer war totlangweilig. Meist war ich die einzige in der Klasse, die seinem Unterricht folgte und seine Fragen beantwortete. Bis dem Stadtpfarrer eines Tages die Geduld riss über diese unaufmerksame und ständig schwatzende Schülerbande, die er nicht in den Griff bekam und einem Schüler eine schallende Ohrfeige verpasste. Einem Schüler, der einer der stillsten und schwächsten der Klasse war, der von den anderen häufig gehänselt und geschubst wurde und der gewiss keinen Ton von sich gegeben hatte.

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