Dieter Bub - Das Honecker-Attentat und andere Storys

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Das Leben in einer Wohnung, die mit Wanzen abgehört wird. Kein Schritt, keine Begegnung, die nicht beobachtet und registriert wird. Verfolgungsfahrten mit der Stasi. Heimliche Verabredungen, Kurierdienste, brisante Manuskripte und Aufrufe, die über die Grenze geschmuggelt werden. Dieter Bubs Leben als Korrespondent in der DDR war Abenteuer, Herausforderung und Albtraum. Er galt wie seine West-Kollegen als gefährlicher Klassenfeind, der Tag und Nacht kontrolliert werden musste. Trotzdem unterhielt er intensive Kontakte zu Oppositionellen und Bürgerrechtlern wie Robert Havemann, Rainer Eppelmann und Lutz Rathenow. Als er 1983 über ein vermutliches Honecker-Attentat berichtete, entzog man ihm die Akkreditierung und wies ihn aus.

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Er ernährt sich aus der Kaufhalle. Will kosten, auskosten. Er leistet es sich, für Pfennigbeträge. Hausmannskost als exotische Speise. Schmackhaft. Ein Experiment für einen, dem jederzeit, ein paar hundert Meter entfernt, alles serviert wird, chinesisch, kroatisch, türkisch, spanisch, japanisch und italienisch, an jeder Ecke. Die Stadt, die Weststadt als eine große Fressmeile von der Albertstraße bis zum Savignyplatz. Gleich neben dem Westberliner stern -Büro sein Italiener – das Il Sorriso : Pasta, Scampi vom Grill, Mozzarella, Vino Nobile aus Montepulciano, Vitello, Sabaglione, Tiramisu, Grappa, Vernacchia, Chianti Classico, Gran Sasso Primitivo Puglia aus Vendemmia.

Hier, im Osten, ein einziger Italiener mit sächsischem Koch und sächsischer Bedienung, Pizza mit Haufenbelag, Wein aus Rumänien – das Besondere für Devisen im Interhotel, in Leipzig am Ring. Müller weiß: er hat sich diesen Aufenthalt selbst verordnet. Er will dabei nicht nur, wie er sich immer wieder versichert, zurück in die Heimat, zu den Wurzeln. Er will fort aus seinem bisherigen Leben des Überflusses und des Überdrusses, der Sattheit, Gewohnheit mit allen Bequemlichkeiten.

Harald Schmitt – der Fotograf

Auf der anderen Seite wartet Harald Schmitt. Harald, der junge Fotograf, ein Dreißigjähriger, charmant, höflich, gute Manieren. Schmitt fühlt sich „in der Hauptstadt“, wie er Ostberlin nennt, heimisch. Seit zwei Jahren lebt er hier, zufrieden, wenig beschäftigt. Nick Barkow, der bisherige Korrespondent, Müllers Vorgänger, konnte nur wenige Geschichten platzieren, nachdem vor ihm Eva Windmöller und ihr Mann Thomas Höpker die DDR als kleinbürgerliche Idylle dargestellt hatten, ein biederes Land mit biederen Menschen – die Klorollen auf der Ablage ihrer Kleinwagen unter Häkeldeckchen verborgen, dickbäuchige Handwerker der Mangelwirtschaft, gemütliche Brigaden und Kleingärtner in ihren Wochenendhäusern, die sie, nach russischem Vorbild, Datschen nennen. Beschauliches Deutschland, nicht so ganz demokratisch, wissen wir, wollen wir, drüben, in der alten Bundesrepublik eigentlich auch gar nicht wissen. Es soll nur schlimm sein dort. Keine Freiheit.

Thomas Höpker hatte die DDR als das „langweiligste Land der Welt“ bezeichnet. Welch ein Irrtum. Die DDR ist spannend, aufregend, irritierend. Ein politisches Labor für den „real existierenden Sozialismus“, eine Diktatur, die Einparteienherrschaft der SED, ein Überwachungsstaat. Unverändert. Müller ist hier aufgewachsen. Ein Wiedersehen. Aufmärsche, Paraden, Kinder mit Pionierhalstüchern, die Hand zum Gruß an der Mütze, Jugendliche in blauen Hemden, massenhaft, bestellt, aufgestellt. Es wird marschiert, Tribünen mit dem Vorsitzenden der Genossen, dem Ministerrat. Militärkapelle. Parade mit den bewaffneten Streitkräften. Schmitt fotografiert das alles. Ohne Auftrag. Ein Chronist. Harald Schmitt kennt sich mittlerweile aus. Verhaltensregeln, Vorzüge, Vorschriften, Einschränkungen. Nach zwei Jahren beherrscht er den Alltag, weist den Neuen ein. Müller ist nicht fremd. Aber es sind alte Bilder, Erlebnisse, die 23 Jahre zurückliegen.

Schmitt ist ein Bildersammler, der Menschen mag, sich ihnen freundlich nähert, sie erkennt, für sich gewinnt, sie ermuntert, einen Augenblick in ihrem Leben. LPG-Bauern am Feldrain, unbekümmert fröhliche Jugendliche auf dem Weg nach Berlin, Maler in ihrem Atelier, Autobastler mit ihrem Trabant , Diplomaten staatsmännisch und den Staatsratsvorsitzenden in Afrika. Er denunziert nicht, er findet das Besondere. Dazu die Kuriositäten und Schäden dieses unbekannten Landes: Parolen, Schaufensterauslagen, Briketts auf Bürgersteigen, verdreckte Fabriken, verfallene Häuser. Schmitt und Müller – zwei Geschichtensucher auf dem Weg.

Die Demonstration

Der Ausnahmezustand. Ostberlin als Aufmarschplatz. Aus allen Teilen der DDR kommen die Demonstranten. In Sonderzügen, in Bussen, mit Mannschaftswagen. Am Vortag verschwinden die Datschenbesitzer in ihren Sommerhäusern am Stadtrand. Die Korrespondenten gönnen sich freie Tage. Am Vortag beginnen die Absperrungen von Straßen und Plätzen, bleiben die Geschäfte leer, gehört Ostberlin den Akteuren. Müller bleibt. Er will das Spektakel erleben, ein jährlich wiederkehrendes Großschauspiel, eine Massenveranstaltung von Tausenden, angeordnet, befohlen, militärischer Mummenschanz, offizielle Bedrohung.

Gefeiert werden nicht der 1. Mai, der Tag der Arbeit und der Arbeiter, nicht der Gründungstag der Deutschen Demokratischen Republik. Es sind die Tage der Macht, die Tage der Selbstdarstellung. Die Stadt ist erfüllt vom Widerhall der Marschschritte entlang der S-Bahn-Bögen, erfüllt von Kommandos, erfüllt von Gehorsam, Disziplin, Drill, sorgsam eingeübt, alles wie am Schnürchen. Es gibt sorgsam entwickelte Pläne, Erfahrungen, immer weiter verfeinert, Strukturen. Jeder an seinem Platz. Die Tribünen werden errichtet, die Tribünen für die Staats- und Parteiführung und für die Ehrengäste. Das Fuß-Volk der Fahnenschwenker und Mitläufer ist zu festgelegten Plätzen zitiert. Spätabends rollen Panzer mit Geschützen, Lafetten mit Raketen über die Karl-Marx-Allee, die einstige Stalin-Allee. Das Gerassel der Kettenfahrzeuge. Die Straße von Menschen leer.

Müller spürt Beklemmung, hat das Gefühl, als läge über Ostberlin eine bedrohliche Spannung, als herrsche Ausnahmezustand. Es sei eine Frage der Gewöhnung, erklärt Schmitt. Alles nur großes Brimborium.

Müller schläft mit den Geräuschen des Vor-Krieges ein, erwacht früh. Wieder Befehle, Schritte von Einheiten, Kompanien? Müller, ungedient, kennt sich nicht aus, ein militärisches Greenhorn. Am Morgen das Ritual, das große Theater. Die hohen Herren nehmen mit den Repräsentanten der Brudervölker auf den Tribünen Platz, genießen das Schauspiel winken jovial von oben herab – unter ihnen das Volk, das Teilvolk, mit Fahnen, Spruchbändern, Hochrufen. Kapellen ziehen vorüber, gedrillte Kampfgruppen, Soldaten der Nationalen Volksarmee mit ihrem Kriegsgerät.

Er erinnert sich an seine Zeit, als auch er 1950 nach der Gründung der DDR mit seinen Klassenkameraden zur Demonstration beordert wurde. Lehrer Sachse hatte ihn zusammen mit ein paar anderen dazu ausgewählt, dem Präsidenten das „Immer bereit!“ der Jungen Pioniere zu entbieten. In kurzen Hosen, mit weißem Hemd und dem Halstuch, das ihm die Großmutter sorgfältig zum Knoten gebunden hatte. Anständig hatte er aussehen sollen. Auf die Tribüne waren er und die anderen von Wilhelm Pieck, dem gemütlichen alten Mann mit der Entgegnung „Seid bereit!“ und Handschlag begrüßt worden. Dazu die Ermahnung, immer fleißig zu sein.

Der junge Dieter Müller, bürgerlicher Herkunft, war wie alle in die Kinderorganisation eingetreten, auf Empfehlung des Kriegsheimkehrers, Lehrer Sachse, und seiner Großeltern. Großvater und Großmutter wussten aus Erfahrung um die Notwendigkeit der Anpassung im totalitären System. Der Mann, der ihn in seine Obhut und seine Erziehung übernommen hatte, war wohlüberlegt in die Partei eingetreten, am Revers des grauen Anzugs das Abzeichen der NSDAP, zum Gruß das „Heil Hitler!“, um ohne Schwierigkeiten in seinem Laden weiter Zigaretten und Zigarren verkaufen zu können.

Nichts hat sich geändert. Der Großvater weiß, Diktaturen erfordern Strategien. Nach seiner Zeit bei den Pionieren tritt der Enkel in die FDJ ein, ein falsches Blauhemd-Bekenntnis zum Staat, das dem Kind aus eher suspektem bürgerlichem Milieu den Zutritt zur Oberschule erleichtern soll. Der kleine Müller erzählt der Großmutter zu Hause, es sei sehr schön gewesen. Der Präsident habe ihm über den Kopf gestreichelt. Damals war er noch ein dummer Junge. Und ging es ihnen jetzt nicht schon viel besser – nach dem Krieg? Und der Frieden war damals noch nicht wieder bewaffnet …

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