Louis-Karl Picard-Sioui - Der große Absturz

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Pierre Wabush ist verkatert. Nicht bloß vom Suff, den Pillen, der heißen Nacht, an die er sich nur vage erinnert. Ihn macht das Reservat fertig, sein Zuhause: «Kitchike hat es drauf, alles Schöne und Gute kaputt zu machen.» Keine Perspektive – was ebenso am Rassismus der Weißen liegt wie an der Korruption der eigenen Führungsriege. Das muss anders werden, und er muss den Hintern hochkriegen.
Dabei erscheint Kitchike zunächst wie eine ganz normale Kleinstadt. Jeder kennt jeden, man tratscht, man wurschtelt sich durch, man lebt. Wenn Lydia, die die örtliche Tankstelle schmeißt, sonntags nach dem Kirchgang das halbe Kaff beobachtet und spitzzungig kommentiert, könnten wir überall auf der Welt sein. Sind wir aber nicht. In Kitchike kann es passieren, dass die Göttin aus einer indigenen Legende einem Konzert lauscht und nachher mit dem Sänger flirtet … Während der Reservatschef Polizei und Mafia gegen sich hat, so dass er nun vor dem «großen Absturz» steht. Panisch sucht er nach Verbündeten, doch ganz Kitchike hat die Schnauze voll.
Louis-Karl Picard-Sioui katapultiert uns mitten in die Lebenswirklichkeit eines heutigen Reservats in Québec. Ein Dutzend Stimmen fügen sich zu einem Panorama, einem Chor der Aufbegehrenden voller lebendiger Töne, mal poetisch, mal
derb, immer direkt. Picard-Sioui steht für eine indigene Generation, die die Opferstarre abschüttelt und politische Wut in Kraft zum Handeln ummünzt.

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Ohne den Blick vom fließenden Wasser abzuwenden, musterte er Albin aus den Augenwinkeln.

Die Gegenwart, alter Spinner. Jetzt zählt nur noch die Gegenwart .

Aber welche Worte würden sich auf eine Lichtung wagen, die nur das Schweigen kannte? Zärtliche, brüderliche Worte? Oder kriegerische, verletzende?

Da er nicht wusste, welches Gefühl aus seinem Mund dringen würde, beschloss Roméo, weiter zu schweigen. Er machte sich frei, indem er seine Ängste eine nach der anderen als kleine Dunstwölkchen ausstieß und die Lungen bei jedem Atemzug mit der frischen Frühlingsluft füllte.

Langsam verschwand die Sonne hinter den Baumwipfeln und warf dunkle Schattennetze über die Männer. Die beiden Freunde trugen bereits genug Finsternis in sich und wollten sich nicht ein weiteres Mal darin verlieren. Im sanften Licht der untergehenden Sonne löste sich die Zunge des Priesters:

»Wenn nur … Wenn nur die Untersuchung nicht verhindert worden wäre. Wenn wir Gerechtigkeit bekommen hätten, glaubst du, dann würden wir heute, fünf Jahre später, auch hier sitzen?«

»Ach komm, Albin! Du hast die letzten fünfzig Jahre bei uns gelebt. Du bist praktisch einer von uns. Du müsstest wissen, dass Gerechtigkeit in Kitchike ein ferner Traum ist, eine zu schwere Last. Gerechtigkeit, nein, das wäre zu viel verlangt.«

»Und was ist mit der Wahrheit?«, murmelte Pinault mit tränenerstickter Stimme. »Wenigstens die Wahrheit. Für Diane. Haben wir nicht lang genug unter dieser Farce gelitten?«

»Die Wahrheit, ja, das wäre schön«, pflichtete ihm Cœur-Brisé bei. »Aber ebenso wie die Gerechtigkeit ist auch sie in Kitchike nur schwer zu finden.«

»Dann bleibt uns nur das Gebet? Das Gebet und der Glaube?«

Roméo musste sich zügeln.

Er hätte am liebsten gesagt, dass der Glaube etwas für die Christen sei, dass er ihn nicht brauche, weil er das Leben hatte, den Traum, den Kreis. Doch für Pinault war die Trauer schwer genug. Außerdem wurde es allmählich dunkel. Zeit zu gehen. Er stand auf.

»Komm mit. Ich will dir was zeigen.«

Roméo verschwand zwischen den Bäumen. Verwundert, aber neugierig stand der Priester auf und folgte ihm. Die beiden Männer verschmolzen mit der einbrechenden Nacht. Cœur-Brisé lief voraus, so schnell ihn seine alten Beine trugen, Albin dicht hinter ihm, auch wenn er kaum Schritt halten konnte. Ab und zu blieb Roméo stehen, sog die Luft ein und lauschte den Geräuschen der Nacht, dann konnte der Priester einen Moment verschnaufen. Albin hatte keine Ahnung, wohin sie liefen und warum sein alter Freund ihn tief in den Wald führte, tief in die Finsternis. Doch trotz ihres jahrelangen Schweigens, trotz der Kluft, die zwischen ihnen entstanden war, vertraute er Roméo. Die Jahre hatten sich angehäuft und lasteten jedes Mal, wenn sich der Unfall jährte, schwerer auf ihm. Wenn er nun die Trauer mit dem alten Cœur-Brisé teilte – würde das seinen Schmerz lindern? Oder die Wunde wieder aufreißen? Konnte diese beschädigte Freundschaft gekittet werden? Hätte Diane das gewollt? Ganz gleich, wie die Antworten auf diese Fragen lauteten, er hatte seinen Glauben, und nur der hielt ihn am Leben. Also lief er weiter. Er hastete hinter seinem Freund durch den Wald, obwohl er ihn nicht einholen konnte.

Roméo schien nichts von seiner Kraft eingebüßt zu haben. Er lief und lief und wurde nicht müde. Kurz glaubte Albin ihn in der Finsternis des Waldes verloren zu haben. Doch gleich darauf blieb der Medizinmann auf der Kuppe eines Hügels stehen, ein ganzes Stück voraus, an einer Stelle, wo der Mond funkelte wie tausend Lichter.

Nein, nicht der Mond. Etwas anderes. Ein anderer Himmelskörper. Ein warmes Licht strahlte vom Hügel herab, fiel zwischen die Bäume, warf Schatten in alle Richtungen. Albin ging keuchend in die Hocke und starrte, er konnte nicht anders, direkt in das Licht: voller Leben und so sanft. Der Stern durchdrang den Priester mit seinem Leuchten und erfüllte ihn bis ins Innerste mit tiefem Frieden. Albin richtete sich auf und schritt feierlich, fast schon schwebend voran, ganz so, als hätte dieses göttliche Licht ihn von seinen schmerzenden Knochen erlöst. Als er nach einer Weile endlich beim Medizinmann ankam, sank er auf die Knie, faltete die Hände vor der Brust und begann zu beten.

»Ist das nicht wundervoll!«, sagte Roméo mit einem seligen Lächeln.

»Aber … Was ist das? Ein Engel?«

»Es kommt aus der Himmelswelt. Vorhin ist es zwischen die Bäume gefallen.«

Der alte Priester starrte auf das Licht, als hoffte er, es käme von ihr.

»Diane …«

»Ich glaube nicht, dass sie es ist, aber es ist sicher eine Botschaft«, sagte Roméo mit einem Lächeln.

Schritt für Schritt näherte sich der Medizinmann der Lichtquelle, die vor ihm in der Luft schwebte. Albin beobachtete ihn, zögerte kurz und beschloss dann, aufzustehen und ihm zu folgen, nah, ganz nah heran. Das Licht war stark, blendete ihn aber nicht. Albin spürte, wie eine sanfte Wärme ihn umhüllte, ihn wiegte wie eine Mutter ihren Säugling.

Das war … eine richtige kleine Sonne.

»Woher wusstest du davon?«, fragte Albin.

»Ich habe es geträumt. Du nicht?«

Kurz flackerte Spott in den Augen des alten Schamanen auf, aber sein Lächeln blieb schelmisch.

»Du weißt doch, dass mir diese Welt fremd ist, Méo. Was ist das?«

»Die Hoffnung. Gerechtigkeit oder Wahrheit mögen uns verwehrt bleiben, aber wir haben immer noch die Hoffnung.«

»Schickt sie uns eine Botschaft?«

Cœur-Brisé nickte.

»Ein Geschenk. Einen gemeinsamen Moment, nur für uns.«

»Was sie zu Lebzeiten nicht geschafft hat«, murmelte Albin.

Roméo streckte die Hand aus und schloss sie vorsichtig, einen Finger nach dem anderen, um die kleine Lichtquelle, die auf der Stelle erlosch. In seiner Handfläche blieb ein schwaches Glimmen zurück, eine schimmernde Perle, die an einer Kette aus geflochtenem Süßgras hing. Ein Amulett. Der alte Roméo drehte sich um, stapfte auf den Priester zu, breitete die Hände aus und umarmte ihn innig. Die beiden Alten standen da, an diesem Ort, allein im Wald, und weinten gemeinsam im leisen Mondlicht. Für den Priester mochte es sich um einen Engel oder ein Zeichen Gottes handeln. Für Roméo Cœur-Brisé war es ein Licht. So wie seine kleine Schwester Diane, ein Licht in der Tiefe der Nacht.

Das reichte ihm.

Kapitel 4

Jakob Paul betrachtete schon seit einer Viertelstunde die Porträts in der Eingangshalle des Reservatsrats, die ausnahmslos Chef Saint-Ours zeigten, als die Muse all dieser künstlerischen Ambitionen den vorigen Besucher endlich aus dem Büro entließ. Kaum erblickte der Chef Jakob, fraß sich ein Grinsen auf seinen Zügen fest. Mit einer brüsken Bewegung der linken Pranke lud er ihn in seine Höhle ein.

»Also, mein Swimmingpool, Erstbefüllung und Wartung – Interesse, das wieder zu machen?«, fragte der Chef.

»Klar«, antwortete Jakob. »Selber Tarif wie letztes Jahr?«

Der Chef zögerte, verzog kurz das Gesicht, nickte dann.

»Ich sag dir aber gleich: Dieses Jahr wartest du nicht bis zum Nationalfeiertag, um das Ding zu befüllen. Am 21. Juni kommen wichtige Gäste. Also mach mir nicht den Tooktoo, haben wir uns verstanden?«

Jakob wusste zwar, dass der derzeitige Chef die Familie Tooktoo abgrundtief hasste, aber den Spruch hörte er zum ersten Mal. Er fand ihn genauso unsinnig wie die internen Grabenkämpfe, die seit grauer Vorzeit in Kitchike ausgefochten wurden. Jakob mochte die politische Schlagseite nicht, die das Gespräch bekam, deshalb wollte er aufstehen und gehen, bevor der Chef seine übliche Litanei anstimmte. Doch leider hatte sich seine Zunge bereits ungefragt in Gang gesetzt:

»Ach komm! Nur nicht alle in einen Topf werfen, Chef. Die kleine Sophie von der Tanke ist gar nicht so übel …«

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