Louis-Karl Picard-Sioui - Der große Absturz

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Pierre Wabush ist verkatert. Nicht bloß vom Suff, den Pillen, der heißen Nacht, an die er sich nur vage erinnert. Ihn macht das Reservat fertig, sein Zuhause: «Kitchike hat es drauf, alles Schöne und Gute kaputt zu machen.» Keine Perspektive – was ebenso am Rassismus der Weißen liegt wie an der Korruption der eigenen Führungsriege. Das muss anders werden, und er muss den Hintern hochkriegen.
Dabei erscheint Kitchike zunächst wie eine ganz normale Kleinstadt. Jeder kennt jeden, man tratscht, man wurschtelt sich durch, man lebt. Wenn Lydia, die die örtliche Tankstelle schmeißt, sonntags nach dem Kirchgang das halbe Kaff beobachtet und spitzzungig kommentiert, könnten wir überall auf der Welt sein. Sind wir aber nicht. In Kitchike kann es passieren, dass die Göttin aus einer indigenen Legende einem Konzert lauscht und nachher mit dem Sänger flirtet … Während der Reservatschef Polizei und Mafia gegen sich hat, so dass er nun vor dem «großen Absturz» steht. Panisch sucht er nach Verbündeten, doch ganz Kitchike hat die Schnauze voll.
Louis-Karl Picard-Sioui katapultiert uns mitten in die Lebenswirklichkeit eines heutigen Reservats in Québec. Ein Dutzend Stimmen fügen sich zu einem Panorama, einem Chor der Aufbegehrenden voller lebendiger Töne, mal poetisch, mal
derb, immer direkt. Picard-Sioui steht für eine indigene Generation, die die Opferstarre abschüttelt und politische Wut in Kraft zum Handeln ummünzt.

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Auch ohne genau zu wissen, wo die Linie verlief, überquerte Jean-Paul Paul Jean-Pierre sie ab und zu, wie alle Einwohner von Kitchike, um das bisschen Geld, das er im Reservat verdiente, bei seinen weißen Nachbarn auszugeben. Er verdiente selten mal was, und wenn, dann nur wenig, aber wie alle Einwohner von Kitchike gab er das, was er verdiente, bei seinen weißen Nachbarn aus. Früher hätte er gesagt »in der Stadt«, wie alle Einwohner von Kitchike. Aber dann hätte Julie-Frédérique wieder geschimpft. Sie hatte ihm beigebracht, dass eine Stadt etwas ganz anderes war, was aber offenbar die Einwohner von Kitchike, die nicht das Glück hatten, Zeit mit Julie-Frédérique zu verbringen, nicht wussten.

Wäre sie nur dagewesen.

Wäre sie dagewesen, hätte Julie-Frédérique bestimmt gewusst, wie man das schwarze Loch wieder loswurde, das auf einmal noch ein bisschen dicker aussah, noch ein bisschen auffälliger, noch ein bisschen … schwärzer. Aber Julie-Frédérique war nicht da. Sie war am Morgen etwas früher aufgestanden, um ihren üblichen Schminkzirkus zu veranstalten – Frauen mussten immer alles furchtbar demonstrativ machen, davon war er überzeugt –, und war dann wortlos aus dem Haus gegangen, wie jeden Morgen seit fast einer Woche, um sich Beschäftigungen zu widmen, über die sie keine nähere Auskunft gab. Jean-Paul Paul Jean-Pierre wusste nicht, womit er es verdient hatte, dass sie ihn mit Schweigen strafte, aber – davon war er überzeugt – dieses schwarze Loch sollte vor ihrer Rückkehr besser verschwunden sein, wenn er wollte, dass sie ihm gnädigerweise wieder etwas Aufmerksamkeit zukommen ließ.

Jean-Paul Paul Jean-Pierre suchte verzweifelt nach einer Lösung für sein Problem. Er durchforstete sämtliche Winkel seines Hirns, ohne das schwarze Loch aus den Augen zu lassen, damit er auch ja nicht vergaß, wonach er suchte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, verblasste aber gleich wieder, als ihm einfiel, dass er gar nicht nach dem schwarzen Loch suchte, das war ja direkt vor seiner Nase, sondern nach einer Möglichkeit, es verschwinden zu lassen, bevor Julie-Frédérique zurückkam. Da Jean-Paul Paul Jean-Pierre in seinem Kopf keine Lösung fand, beschloss er, seine Wohnung zu durchsuchen. Vielleicht brachten ihn Julie-Frédériques Bücher auf eine Idee.

Da das Problem ein schwarzes Loch war, musste die Lösung, das wusste Jean-Paul Paul Jean-Pierre genau, im buntesten, leuchtendsten ihrer Bücher zu finden sein. Nach einigen Runden durchs Wohnzimmer sah er, dass das bunteste, leuchtendste Buch nicht in Julie-Frédériques Regal stand, sondern direkt vor seiner Nase lag, nicht weit von dem schwarzen Loch, auf dem kleinen Glastisch, den man Julie-Frédérique zufolge keinesfalls mit einer Ablage für die Füße verwechseln durfte. Jean-Paul Paul Jean-Pierre beugte sich vor, griff nach dem Buch und wollte sich schon auf dem Sofa niederlassen, als ihm gerade noch rechtzeitig einfiel, dass der Platz bereits von dem schwarzen Loch besetzt war. Jean-Paul Paul Jean-Pierre hockte sich also auf den Boden, um das Buch zu befragen, dessen farbige Seiten – weiß, gelb, blau und rosa – zahlreiche Buchstaben und ungefähr ebenso viele siebenstellige Zahlen enthielten, nur leider absolut nichts über schwarze Löcher. Allerdings brachten die Zahlen ihn auf eine Idee. Wenn er nun einen Spezialisten aus der Stadt nebenan anriefe – mit anderen Worten, einen seiner weißen Nachbarn –, könnte ihm der vielleicht bei der Lösung des Problems helfen? Er verdiente selten was und wenn, dann nur wenig, aber das, was er verdiente, gab er bei seinen weißen Nachbarn aus, und dort konnte man diese Art von Dienstleistung bestimmt finden. Jean-Paul Paul Jean-Pierre zögerte wieder. Rief man in so einem Fall den Hundefänger oder den Kammerjäger? Und was war eigentlich der Unterschied zwischen beiden? Er hatte keine Ahnung, welche Strategie die bessere war. Jean-Paul Paul Jean-Pierre beschloss, lieber erst mal einen Freund anzurufen und um Rat zu fragen.

Jean-Paul Paul Jean-Pierre hatte nur wenige Freunde. Als Jugendlicher hatte er schon welche gehabt, natürlich. Unmengen Bekannte, noch mehr Cousins und andere Verwandte, mehr, als sich an den Zehen und Fingern der Hände und Füße abzählen ließ. In seinem kleinen, messerscharf umrissenen Kosmos kannte er alle, und alle kannten ihn. Sein Ruf als einer, der immer gute Laune hatte, eilte ihm voraus, und – davon war er überzeugt – alle schätzten ihn. Früher, als er noch sein Handwerk ausgeübt hatte, waren die Leute aus dem Reservat regelmäßig in seiner Werkstatt vorbeigekommen und hatten sein Talent bewundert. Manchmal fragte sich Jean-Paul Paul Jean-Pierre, warum ihn eigentlich niemand mehr an der Werkbank besuchen kam, und dann fiel ihm ein, dass er ja selbst nicht mehr hinging. An manchen Tagen fragte sich Jean-Paul Paul Jean-Pierre, warum ihn eigentlich niemand mehr anrief, und dann fiel ihm ein, dass er kein Telefon mehr hatte. An anderen Tagen fragte sich Jean-Paul Paul Jean-Pierre, warum er eigentlich kein Telefon mehr hatte, und dann erinnerte ihn sein Anbieter freundlich daran, dass er die Rechnungen, die ihm Monat für Monat geschickt wurden, nie bezahlte. Hin und wieder fiel Jean-Paul Paul Jean-Pierre ein, dass er den Telefonanbieter gewechselt hatte, aber der neue schickte ihm seltsamerweise Monat für Monat dieselbe Art von Rechnungen! Und üblicherweise erinnerte er sich in diesem Moment daran, dass er Rechnungen nicht mochte. Nicht weil ihm das Geld dafür fehlte, sondern weil man sich um so was kümmern musste. Und damit hatte Jean-Paul Paul Jean-Pierre es nicht so, nicht nur, was Rechnungen betraf. Er hasste es, sich um die Befüllung des Vorratsschranks zu kümmern, um den Haushalt, um die Schlichtung eines Streits oder um die Kinder.

Ab und zu fragte sich Jean-Paul Paul Jean-Pierre, warum er seine Kinder nicht mehr sah. Warum sie ihn nicht öfter besuchen kamen. Er hatte vier oder fünf davon, und früher waren sie mit dem Wechsel der Jahreszeiten umhergezogen, schliefen bei ihm oder seiner Ex oder seiner Mutter oder seinem Bruder oder seiner Cousine. Irgendwann hatten sie mit dem Umherziehen aufgehört und sich endgültig irgendwo niedergelassen. Irgendwo, aber nicht bei ihm. Jean-Paul Paul Jean-Pierre fand das Leben so einfacher. So musste er sich um viele Dinge, die mit den Kindern zu tun hatten, nicht mehr kümmern: um Streitigkeiten zwischen Julie-Frédérique und den Kindern über den Haushalt, Streitigkeiten zwischen Julie-Frédérique und den Kindern über den Zugang zu Fernseher oder Computer, Streitigkeiten zwischen Julie-Frédérique und den Kindern über Höflichkeit und Gemecker und Tischmanieren und um wie viel Uhr sie wieder zu Hause sein sollten. Bei dem neuen Türschloss, das Julie-Frédérique verlangt hatte, noch bevor die Kinder mit dem Umherziehen aufhörten, waren nur zwei Schlüssel mitgeliefert worden, und das hatte Jean-Paul Paul Jean-Pierre als eindeutiges Zeichen eines göttlichen Willens aufgefasst. Er war davon überzeugt: Hier hatte das Schicksal seine Finger im Spiel gehabt.

Doch in diesem Moment hätte sich Jean-Paul Paul Jean-Pierre gern von seinen Sprösslingen helfen lassen. Mit ihrer kindlichen Fantasie hätten sie bestimmt eine gute Lösung für sein fieses Problem mit dem schwarzen Loch gefunden. Aber wo waren die Kinder? Bestimmt bei seiner Mutter oder seiner Schwester oder seinem Bruder oder einem seiner zahlreichen Cousins oder bei jemand anderem aus seiner weitläufigen Verwandtschaft, an dessen Namen er sich wahrscheinlich erinnern würde, falls er ihm jemals auf einem Kongress begegnen und eine Visitenkarte von ihm erhalten sollte. Nur dass Jean-Paul Paul Jean-Pierre nie auf Kongresse ging. Aber das Wort »Visitenkarte« gefiel ihm. Jean-Paul Paul Jean-Pierre griff zum Telefon. Und lange bevor ihm klar wurde, dass er gar nicht wusste, wen er anrufen wollte, merkte er, dass er kein Freizeichen hörte. Dabei dachte er, Julie-Frédérique hätte endlich eine Telefongesellschaft gefunden, die bereit war, ihnen einen Anschluss bereitzustellen. Offenbar hatte er schon wieder eine Rechnung vergessen.

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