Louis-Karl Picard-Sioui - Der große Absturz

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Pierre Wabush ist verkatert. Nicht bloß vom Suff, den Pillen, der heißen Nacht, an die er sich nur vage erinnert. Ihn macht das Reservat fertig, sein Zuhause: «Kitchike hat es drauf, alles Schöne und Gute kaputt zu machen.» Keine Perspektive – was ebenso am Rassismus der Weißen liegt wie an der Korruption der eigenen Führungsriege. Das muss anders werden, und er muss den Hintern hochkriegen.
Dabei erscheint Kitchike zunächst wie eine ganz normale Kleinstadt. Jeder kennt jeden, man tratscht, man wurschtelt sich durch, man lebt. Wenn Lydia, die die örtliche Tankstelle schmeißt, sonntags nach dem Kirchgang das halbe Kaff beobachtet und spitzzungig kommentiert, könnten wir überall auf der Welt sein. Sind wir aber nicht. In Kitchike kann es passieren, dass die Göttin aus einer indigenen Legende einem Konzert lauscht und nachher mit dem Sänger flirtet … Während der Reservatschef Polizei und Mafia gegen sich hat, so dass er nun vor dem «großen Absturz» steht. Panisch sucht er nach Verbündeten, doch ganz Kitchike hat die Schnauze voll.
Louis-Karl Picard-Sioui katapultiert uns mitten in die Lebenswirklichkeit eines heutigen Reservats in Québec. Ein Dutzend Stimmen fügen sich zu einem Panorama, einem Chor der Aufbegehrenden voller lebendiger Töne, mal poetisch, mal
derb, immer direkt. Picard-Sioui steht für eine indigene Generation, die die Opferstarre abschüttelt und politische Wut in Kraft zum Handeln ummünzt.

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Plötzlich holte ihn ein Geräusch, als ob ein nasser Lederriemen durch die Luft peitschte, ins Wohnzimmer zurück, und Jean-Paul Paul Jean-Pierre stellte fest, dass er nicht der Einzige war, der Kinder hatte. O nein! Nein, nein, nein, nein! Das schwarze Loch, oder vielmehr – das war jetzt sonnenklar – die schwarze Löchin hatte gerade geworfen. Einen Wurf unzähliger kleiner schwarzer Löcher, die hie und da durch seine Wohnung schwebten, lauter Probleme, um die er sich kümmern musste. Und all diese Probleme wimmelten und wirbelten durch die Gegend, huschten in alle Zimmer seiner Wohnung und machten es sich kurzerhand auf der Kühlschranktür, in der Kloschüssel und an den Glaswänden der Dusche gemütlich …

O nein! Nicht auf der Computertastatur! Falls das schwarze Loch jetzt auf einer Website mit vollbusigen Japanerinnen herumstöberte, würde Julie-Frédérique es sofort mitkriegen und das Passwort ändern, und dann hätte er wieder monatelang keinen Zugang zum Internet.

Nein, nein, nein, nein!

Jean-Paul Paul Jean-Pierre warf sich vor den Computer, versperrte dem kleinen schwarzen Loch den Weg, und es stoppte ein paar Zentimeter vor seinem Gesicht.

»Finger weg vom PC!«, schrie Jean-Paul Paul Jean-Pierre und baute sich vor dem schwarzen Loch auf wie Julie-Frédérique vor ihm, wenn sie ihm eine Standpauke hielt.

»Kschsch!«

Aber das kleine schwarze Loch war fieser, als er gedacht hatte; so fies, seine Wampe aufzublähen und eine Vielzahl kleiner Nadeln auszufahren, ebenso schwarz wie seine Außenhaut, die Außenhaut eines dicken kleinen schwarzen Lochs.

Jean-Paul Paul Jean-Pierre hatte eigentlich nicht so schnell die Hosen voll, aber jetzt spürte er plötzlich, wie ihm ein Luftzug zwischen die Beine fuhr und den Rücken hochkroch.

Der kleine nachtschwarze Seeigel stieß einen schrillen Schrei aus und beschoss ihn mit Pfeilen.

Jean-Paul Paul Jean-Pierre wich im letzten Moment aus, einmal, zweimal, dann hechtete er unter den Küchentisch, um kurz zu verschnaufen. Und erblickte ein weiteres schwarzes Loch – größer als der kleine Seeigel, aber nicht so dick wie die Mutter –, das gerade die Tür zum Schlafzimmer eindrückte.

»Nein!«

Jean-Paul Paul Jean-Pierre nahm seinen ganzen Mut zusammen und verließ sein Versteck. Sogleich ging ein Hagel aus Tellern auf ihn nieder. Einige kleine schwarze Löcher hatten beschlossen, in den Schränken aufzuräumen und alles zu zerschlagen. Jean-Paul Paul Jean-Pierre rannte ins Schlafzimmer und fand dort das mittelgroße schwarze Loch in sein Bett gekuschelt vor, natürlich auf Julie-Frédériques Seite. Erneut peitschte ein Geräusch durch die Luft wie von einem nassen Lederriemen, und Jean-Paul Paul Jean-Pierre sah voller Entsetzen, dass das mittelgroße schwarze Loch seinerseits einen neuen Wurf zur Welt brachte. Jetzt waren sie schon zu Hunderten, ja, Tausenden, schwirrten um ihn herum und stürzten sein Leben ins Chaos.

O nein! Nein, nein und doppelt nein!

Was würde Julie-Frédérique nur sagen? Um so viele Probleme könnte er sich niemals kümmern.

In Panik hielt sich Jean-Paul Paul Jean-Pierre schützend eine Hand vors Gesicht und drosch die Haustür ein.

Er rannte, so schnell er konnte, einen Schwarm kleiner schwarzer Löcher auf den Fersen, und flüchtete sich in die Werkstatt. So, hier war er in Sicherheit. Geschützt vor den schwarzen Löchern mit ihren Pfeilen.

Jean-Paul Paul Jean-Pierre lehnte sich an die Tür und schloss die Augen, um eine Verschnaufpause zu machen, aber dann fiel ihm ein, dass es mit geschlossenen Augen gar nicht so leicht war, überhaupt etwas zu machen, da ging nicht mal eine Verschnaufpause. Also schlug er die Augen wieder auf, stellte fest, dass er nicht viel mehr sah als vorher, und tastete sich bis zur Werkbank vor, die er seit ewig und drei Tagen nicht angerührt hatte. Natürlich wusste er nicht, wie man die Länge von »ewig« maß und was es mit den drei Tagen Nachschlag auf sich hatte – das musste mit der merkwürdigen Zeitrechnung seiner weißen Nachbarn zusammenhängen –, aber eins wusste er aus tiefstem Herzen, nämlich dass er sich hier, an seiner Werkbank, die ihm von allen Bänken die liebste war, sehr wohl fühlte. Er verbrachte eine ganze Weile damit, im Halbdunkel die hie und da herumliegenden Werkzeuge zur Herstellung von Schneeschuhen zu betrachten, die Kanthölzer aus Esche, die Holzformen zum Flechten der Lederriemen für die Bespannung, die Querhölzer, die nach Größe sortiert auf den Regalen lagen.

Die ganze Werkstatt war von einer dicken Staubschicht bedeckt. Wie lange war er schon nicht mehr hier gewesen? Eine Woche? Einen Monat? Ein Jahr? Am meisten liebte Jean-Paul Paul Jean-Pierre seine Kinder, seine Verwandten und seine Freunde, aber gleich danach kam in seinem kleinen, messerscharf umrissenen Kosmos die Arbeit mit den Händen. Er liebte es, hier in seiner Werkstatt die gleichen jahrtausendealten Bewegungen auszuführen wie seine Ahnen.

Aber Jean-Paul Paul Jean-Pierre übte sein Handwerk nicht mehr aus. Wie war es nur so weit gekommen? Es fehlte ihm doch an nichts. Weder an Zeit noch an Talent. Außerdem brauchte er Geld, um es in der Stadt nebenan ausgeben zu können. Warum also hatte er seine Berufung fahren lassen?

Jean-Paul Paul Jean-Pierre erinnerte sich, dass sich das Handwerkerleben nicht besonders gut mit dem Beziehungsleben vereinbaren ließ. Dass der Staub der Lunge schadete, dass sich das Handwerk nicht lohnte, dass er sich doch besser einen richtigen Beruf suchen sollte. Er wusste noch genau, wie sehr er immer nach den gegerbten Riemen gestunken hatte und dass Julie-Frédérique deshalb der Appetit vergangen war – auf Essen und erst recht auf Sex. In diesem Moment fiel Jean-Paul Paul Jean-Pierre wieder ein, dass er schlicht kapituliert hatte, weil etwas aufzugeben leichter war, als sich um die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen zu kümmern.

Eine Welle der Übelkeit stieg in Jean-Paul Paul Jean-Pierre auf.

Er versuchte, tief durchzuatmen, aber der Staub reizte ihn in der Kehle, und er musste heftig husten. Er stand auf, ging zu dem Regal mit den Querhölzern, schob den Arm in sein Versteck und zog ein Bier heraus. Er rieb den staubigen Flaschenhals an seinem Pulloverärmel sauber und schlug den Kronkorken mit einem Hieb gegen die Werkbankplatte ab.

Jean-Paul Paul Jean-Pierre nahm einen tiefen Schluck, dann einen zweiten, einen dritten.

Billiges Bier alterte nicht wie guter Wein, eindeutig. Jean-Paul Paul Jean-Pierre knallte die leere Flasche an die Wand. Er streckte den Arm noch einmal aus, griff sich eine zweite Flasche, säuberte den Flaschenhals, schlug den Kronkorken gegen die Platte und vernichtete den Inhalt. Nachdem er das Ritual mehrmals wiederholt hatte, fiel Jean-Paul Paul Jean-Pierre plötzlich ein, dass er schon seit Jahren nicht mehr trank, was auch gut so war. Schwankend setzte er sich und überlegte, was er hier eigentlich machte, allein und untätig im Dunkeln. Ohne weiter nachzudenken, schaltete er das Licht an, nahm eine Holzform zum Flechten, holte ein paar eingeweichte Riemen aus einem Fass, griff sich einige Kanthölzer aus Esche und legte los.

Seine neun Finger erwachten wie von selbst zum Leben, ihr Muskelgedächtnis übernahm den größten Teil der Arbeit. Die Stunden vergingen, und nachdem er die Bespannung für mehrere Paar Schneeschuhe geflochten hatte, stellte Jean-Paul Paul Jean-Pierre fest: Er war glücklich.

Es war Nacht geworden, als Julie-Frédérique in flammendem Zorn hereingerauscht kam:

»Was machst du hier, du Idiot? Die Wohnung ist von einer Meute schwarzer Löcher befallen, und du verplemperst deine Zeit mit Kinderkram?«

»Das mit den schwarzen Löchern weiß ich«, antwortete Jean-Paul Paul Jean-Pierre. »Regle du das, ist doch deine Spezialität. Ich kümmere mich nicht gern um solche Sachen.«

Julie-Frédérique knallte die Tür hinter sich zu.

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