Axel Weiß - Alpträume in Norwegen

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Alpträume in Norwegen: краткое содержание, описание и аннотация

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Irgendwann in den 1920ern: Paul Anderson, seines Zeichens Privatdetektiv, reist unter der Tarnidentität Rick Fairwell nach Norwegen, um die Ermittlungen an einem obskuren Skiunfall aufzunehmen. Die Zugfahrt endet jedoch in einer Katastrophe, welche zahllose Menschenleben fordert und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Zusammen mit der jungen Italienerin Matilde Visconti, die er unterwegs kennengelernt hat, gerät er immer weiter in ein undurchsichtiges Netz aus okkulten Andeutungen. Während Andersons Psyche unter der Belastung zunehmend bricht und den darunter schwelenden Wahnsinn freisetzt, holen ihn schließlich die Sünden seiner Vergangenheit ein. Max P. Beckers Erstlingswerk Alpträume in Norwegen ist ein rätselhafter Roman der düsteren Phantastik, welcher die Leser Stück für Stück der Realität entzieht, bis Mythen und Trauma miteinander verschmelzen und sich der Horror Stephen Kings mit David Lynchs fragmentarischem Erzählstil zu einem stimmigen Ganzen vereinigt. Die Identitäten der Protagonisten sind gesprungene Masken, die Wirklichkeit ein formbares Konstrukt: ihr Schicksal eine unentrinnbare Tragödie.

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Ohne zu antworten, greift sie nach den Papieren, deren kalte Buchstaben unbeirrbar bezeugen, dass ich die Wahrheit sage. Ich rieche ihren Schweiß. Furcht tränkt diesen düsteren Raum.

„Du bist Rick … Rick Fairwell“, wiederholt sie mit ruhiger Stimme. Sie mustert den Revolver, der in ihre Richtung weist. Sie lächelt verbittert. „Erzähl mir, warum ich den Tod verdiene!“

Ich zücke eine abgenutzte Ausgabe von Howard Wildes „The Day’s End“, die erste Auflage von 1920. Das Buch öffnet sich wie von selbst in dem Kapitel, das mich am meisten inspiriert hat, weil es meine Lage derart präzise wiedergibt, wie ich es kaum für möglich gehalten hätte. Als bediente Wilde sich meiner intimsten Gedanken.

„Hör mir genau zu, dann wirst du vielleicht verstehen!“ Ich schaue beiläufig zu dem zersplitterten Spiegel, der weiter hinten im Raum hängt, und grinse. „Nein, ich bin mir sogar sicher , dass du es genau verstehen wirst.“ Ich beginne, Wildes Zeilen wie ein Gebet vorzutragen, wie prahlerische Edelsteine um ihren Verstand zu drapieren und sie mit dem Fieber zu infizieren, welches sich ihrer mehr und mehr bemächtigen wird. Unsere Vergangenheit gleicht einem Haufen verfaulten Fleisches, angerichtet zur Delikatesse. Und sie und ich und all die Maden dieser verlorenen Welt, wir fressen daran für die Luft zum Atmen!

Die Schuld ist ein schweres Gewicht auf den Schultern einer so vereinsamten Gestalt. Mehrere Male bin ich während meiner Rezitation aus Wildes Werk den Tränen nahe, weil Matildes Geschichte in der Tat meine eigene ist, und ich hätte sie vielleicht retten können, wäre ich schneller gewesen.

Ich klappe das Buch zu und schließe: „Du hättest den Tod verdient, Matilde, wie auch ich. Untiere, die wir sind. Aber lieber solltest du vergessen und anfangen zu leben . Versuche zu lieben, versuche, nicht mehr auf die Stimmen zu achten ! Hör auf, dich selbst zu geißeln !“ Mein Mund fühlt sich immer noch pelzig an. „Du darfst keine Zweifel an deinem Tun hegen. Zum Sterben ist später noch genug Zeit.“

Es ist lange her, seit ich Zimmer 203 betrat. Wieder realisiere ich die Waffe in meiner Rechten. Ich stecke sie zerstreut in meine Manteltasche. „Was du brauchst, was wir brauchen, Matilde, ist Selbstbeherrschung. Zeige der Welt nicht, wie sehr du leidest! Verberge deine wahren Gefühle in der Öffentlichkeit unter einer Maske! Ich kann dir helfen, wenn du möchtest, mit allem, was in meiner Macht steht.“ Ein ehrlich gemeintes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich biete ihr meine Hand an, die vom Alkohol zittert, sich in Gedanken jedoch fest und stark fühlt, und warte ungeduldig, ob sie meine Hilfe annimmt oder nicht. Absurd, angesichts dessen, was bereits passiert ist.

Einen Augenblick zögert sie, nimmt anschließend meine Hand entgegen. Sie sagt: „Rick, ich … ich nehme gerne jede Hilfe an, wobei ich nicht mal weiß … was genau auf uns zukommen wird.“ Sie seufzt. Man kann förmlich hören, wie es in ihren Gedanken arbeitet. War es ein Fehler, meine Hilfe in Anspruch zu nehmen? Eigentlich hat sie keine Wahl. „Aber ich bin sicher, dass etwas auf uns zukommen wird. Heute ist der einundzwanzigste Dezember, und uns bleibt Zeit bis zum zweiten Januar. Die Polizei hat mein Gepäck durchsucht; sie haben nichts gefunden. Sie glauben mir, dass die Schuld bei diesem Arzt lag. Nordgren. Ich konnte sie offenbar von meiner Unschuld überzeugen. Aber du musst mir glauben, was Hans betrifft. Ich spüre, dass etwas Grauenvolles während dieser Asgardischen Reise passieren wird …“ Sie erwägt, wie aussichtsreich es ist, einen sturzbetrunkenen Mann ins Vertrauen zu ziehen, und bricht ab. Asgardische Reise … welch ein seltsamer Ausdruck, denke ich. Die Reise ist doch vorbei.

Matilde fährt fort: „Wir sollten uns ausruhen …“ Sie blickt zu Boden und hebt meine Papiere auf, um sie mir zu überreichen. „Vergiss die nicht!“ Ihre Stimme klingt unheimlich müde und irgendwie gealtert. Als spräche jemand anders an ihrer statt. Wie ein Geist gleitet sie zur Tür und öffnet sie.

Beim Aufrichten überkommt mich Schwindel. „Ich gehe besser“, bringe ich krächzend heraus. Ein unbeholfener Schritt, ich muss mich an der Wand festhalten, damit sie nicht vor meinen Augen verschwindet. „Matilde, wir …“ Von einem Moment auf den anderen spüre ich, wie sich mein Mageninhalt mit Gewalt nach oben drängt. So soll sie mich nicht sehen!, denke ich und renne los.

Matilde weicht einen Schritt weg von der Tür, ich ihrem Blick aus.

Ich hetze auf den Flur und angle ungeschickt meinen Schlüssel aus der Tasche. Nachdem er sich im Schloss dreht, stürze ich ins Zimmer und zum Waschbecken. Ein braungelber Schwall Erbrochenes ergießt sich über die Kacheln. Ich kämpfe mich auf meine Knie hoch. Im nächsten Moment durchfährt meinen Leib die nächste Welle von Übelkeit. Es nimmt kein Ende!

Gott dieses Gift … dieses Gift muss aus meinem Körper!

Ein paar Minuten später ist es vorbei, und mich quälen Schüttelfrost und fiebrige Hitze gleichzeitig. Ich zwinge meinen rebellierenden Körper, sich zu beruhigen, und wische das halbverdaute Essen unter Aufbringung meiner allerletzten Kraftreserven – Die Hotelbediensteten dürfen nichts bemerken! – vom Boden auf. Meine Hände schrubbe ich unter heißem Wasser mit Seife ab, den galligen Geruch bekomme ich trotzdem nicht aus der Nase.

Ehe ich aufs Bett sinke, schließe ich die Tür, die während der gesamten Zeit offen gestanden hat. Das Letzte, was ich sehe, bevor ich einschlafe, ist die leere Cognacflasche.

*

Hinter der geschlossenen Tür hörte sie Rick über den Flur stürmen.

Am Morgen wird das alles zu einer fernen Erinnerung verblasst sein, sodass ich diese Stunde des Wahnsinns als Traum abtun kann. Wie Hans auch. Ich werde nie mehr mit Rick reden , entschied sie. Ich habe ihn gewarnt und versucht … alles zu sagen. Aber das ging schief, wie ich es mir nicht schlechter hätte ausmalen können.

Matilde kroch ins Bett. Sie hatte keine Angst vor dem Mann namens Rick Fairwell oder Paul Anderson oder wer auch immer er sonst war ( tausend Stimmen aus einem Mund – ging so ein alter Vers?). Er war zweifellos verrückt. Vielleicht war sie es auch. Tatsächlich hatte er recht mit der Annahme, dass sie beide einander glichen und sich gegenseitig helfen sollten.

Aber worin bestand ihr grundlegender Unterschied?

Es fiel ihr zunächst schwer, ihn zu finden, dabei lag es auf der Hand: Der Unterschied war Hans’ Aufgabe.

Rick Fairwells Leben war gescheitert. Matilde vermutete, dass seine Lügen dem Selbsterhalt dienten, das Resultat jedoch stets dasselbe blieb.

Diese Reise hatte für ihn nie die Aussicht auf Erlösung verheißen, die Rick sich erhoffte. Sie glich einer Fahrt geradewegs in den Abgrund, und es war Zufall, dass sie dieselbe Endstation hatten. Warum also nicht sein Spiel mitspielen, nach allem, was sie gemeinsam erlebten?

Dio mio , wenn die Trolle kamen und die Kannibalenhorden und die Wilde Jagd, machte es keinen Unterschied, was er in ihnen sah.

Ein gequältes Kichern entrang ihrer Kehle. Ihr erster Tag auf der Lodge war vollkommen anders verlaufen, als sie sich ausgemalt hatte. Ihr bisheriges Leben lag in Scherben. Die Stimme eines toten Geliebten, den sie kaum kannte, verfolgte sie, und sie vertraute sich einem trinksüchtigen Mann an, dem augenblicklich einfallen konnte, zuerst sie und danach sich selbst zur Hölle zu schicken. Es war auf jeden Fall ein Abenteuer.

Matilde warf sich im Bett herum und dachte an Hans’ Geschenk.

„Ein Wolf sollte dein Geschenk sein, Hans.“ Im Dunkeln spürte sie den Puls unter dem Verband an ihrer Hand. Sie konnte sich vorstellen, wie sich das Weiß mit dem Blut rot färbte.

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