Steph Cha - Brandsätze (eBook)

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Als die Polizei einen unbewaffneten schwarzen Teenager erschießt, brechen in Los Angeles Unruhen aus, die Erinnerungen an den Fall Rodney King wachrufen. Inmitten dieser aufgeheizten Atmosphäre müssen sich zwei Familien ihrer Vergangenheit stellen. Grace Park, 27, arbeitet in der familieneigenen Apotheke, ihre aus Korea eingewanderten Eltern haben ihr immer ein behütetes Leben geboten. Doch dann erfährt Grace, dass ihre Mutter vor dreißig Jahren Ava Matthews erschoss – sie hatte die junge Schwarze fälschlicherweise für eine Ladendiebin gehalten und kam vor Gericht mit einem sehr milden Urteil davon. Shawn Matthews, Avas Bruder, hat Politik und Protest inzwischen abgeschworen, doch die aktuellen Ereignisse brechen alte Wunden auf. Als ein weiteres schockierendes Verbrechen die Stadt erschüttert, wird Shawn mit der Frage konfrontiert, ob wirklich alle in seiner Familie ihre Dämonen im Griff haben …

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Als sie endlich geparkt hatte – für neun Dollar und ziemlich weit weg –, war sie aufgeregt und leicht verschwitzt, und außerdem plagte sie wie immer, wenn sie zu spät kam, das schlechte Gewissen. Für den Fußweg zum Gericht würde sie noch mal zehn Minuten brauchen und dort Miriam und Blake in der Menge erst mal finden müssen. Sie schrieb ihrer Schwester eine Nachricht.

Sorry, hab gerade geparkt. Wo bist du?

Sie war fast am Ziel und feilte gerade an einer Entschuldigung, als Miriam antwortete.

Wir sind auf dem Weg! Mit Uber.

Es war 18.13 Uhr, fast fünfzehn Minuten später als verabredet. Grace war erleichtert und kam sich gleichzeitig dumm vor, denn sie hätte es eigentlich wissen müssen: Miriam lebte nach »koreanischer Zeit«, wie sie es nannte, obwohl sie die Einzige in der Familie war, die nicht immer auf die Sekunde pünktlich kam. Doch sie hatte behauptet, die Gedenkfeier für Alfonso Curiel sei ihr wichtig, weswegen Grace angenommen hatte, Miriam würde sich Mühe geben und vielleicht nicht erst im allerletzten Moment ausgehfertig machen.

Aber sie hatte ihre Schwester seit über drei Wochen nicht gesehen und wollte den Abend nicht mit unwirschen Vorwürfen beginnen, auch wenn Miriam ihren Mädelsabend in letzter Minute vereitelt und Grace in die Rolle des fünften Rads am Wagen gezwungen hatte. Eigentlich hatten sie zu zweit zum Thai gehen wollen, aber dann war diese Gedenkfeier angesetzt worden, und Miriam hatte Grace überredet, sie vor dem Essen dorthin zu begleiten.

Miriam lud sie auf Facebook ständig zu Veranstaltungen ein. Grace ging nie hin und wurde hin und wieder von Miriam für ihre Achtlosigkeit, Gleichgültigkeit, Faulheit gescholten, als wäre es ohne Bedeutung, dass sie einen Vollzeitjob hatte und in Northridge arbeitete. Diesmal hatte sie keine Ausrede gehabt. Sie hatte heute nicht in der Apotheke arbeiten müssen und war sowieso mit Miriam in L.A. verabredet gewesen. Als Blake sich ungefragt anschloss, konnte sie nichts dagegen tun. Sie konnte ihm ja schlecht verbieten, eine öffentliche Versammlung zu besuchen. Wenn er wenigstens nicht mit zum Essen kommen würde – aber er hatte für drei in irgendeinem neuen Lokal reserviert, das Miriam ausprobieren wollte. Die Rechnung ging natürlich auf ihn. Grace grauste vor den nächsten Stunden. Und schon jetzt ließ Miriam sie hängen.

Die Gedenkfeier fand vor dem Bundesgerichtsgebäude statt, einem riesigen, glänzenden Würfel, der einem bösen Apple Store glich. Etwa hundert Menschen waren dort versammelt und hörten schweigend einem großen schwarzen Mann zu, der gerade eine leidenschaftliche Rede hielt. Grace blieb ein Stück abseits auf dem Gehsteig stehen und überlegte, wo sie auf ihre Schwester warten sollte.

Sie sah sich um und bemerkte ein paar Meter weiter eine zweite Gruppe: etwa zehn weiße Männer im Alter zwischen zwanzig und vierzig, die rote Mützen und schwarze Polohemden trugen wie die Mitglieder einer überalterten Studentenverbindung oder einer Musik­kapelle. Einer von ihnen hielt ein Schild hoch, auf dem stand: Kommt und fangt euch eins, Antifa. Grace wusste nicht, wer Antifa war, aber sie wollte weg von den Männern. Bei ihrem Anblick überkam sie das gleiche unangenehme Gefühl wie bei den weißen Typen im College, die nur deshalb Koreanisch belegt hatten, um im Seminar die Mädchen anzustarren.

Sie stellte sich in die letzte Reihe der Menschenmenge, schaute in die gleiche Richtung wie alle anderen und hoffte, nicht aufzufallen. Nachdem sie schon mal da war, konnte sie genauso gut zuhören.

Es war nicht so, dass ihr alles gleichgültig gewesen wäre. Ihr war bewusst, dass auf der Welt viele schlimme Dinge passierten, und natürlich machte es ihr zu schaffen, dass es Rassisten und schreckliche Menschen gab und dass immer wieder Schwarze zu Tode kamen.

Und diese Geschichte hier war ganz besonders furchtbar. Alfonso Curiel war fast noch ein Kind gewesen, ein Highschoolschüler, der mit seinen Eltern in Bakersfield lebte. Vorgestern Nacht war er in seinem eigenen Hinterhof von einem Polizisten erschossen worden. Einer seiner Freunde hatte auf Facebook gepostet, dass er noch eine Stunde zuvor mit ihm im Kino gewesen war und dass Alfonso ständig seine Schlüssel vergaß und vermutlich versucht hatte, von hinten ins Haus zu kommen, und irgendein Nachbar hatte daraufhin die Polizei gerufen.

Allem Anschein nach war er völlig unschuldig gewesen. Es war so traurig.

Der Mann ganz vorne redete laut, und trotzdem wurde seine Stimme teilweise vom Stadtlärm verschluckt. Er stand hoch aufgerichtet da, trug einen schwarzen Anzug mit schwarzem Hemd und schwarzer Krawatte. Bestimmt war er Pastor – Grace las ihm die religiöse Autorität an seiner Haltung und am lauten Dröhnen seiner Stimme ab, noch bevor sie ihm richtig zuhörte.

Sie vernahm den Namen des toten Jungen und beugte sich mit geneigtem Kopf vor, um den Pastor besser verstehen zu können.

»Er wollte nur nach Hause«, rief er. »In sein eigenes Haus, wo er mit seiner Mutter und seinem Vater lebte. Wenn ihr in Amerika schwarz seid, ist es ganz egal, was ihr tut. Ihr könnt in eurer eigenen Nachbarschaft, eurer eigenen Straße bleiben und trotzdem vor dem eigenen Haus von einem Polizisten erschossen werden. Ihr könnt ein unbewaffneter schwarzer Junge sein und einfach so umgebracht werden, und zwar mit dem Segen des Gesetzes. Und das gilt genauso für Frauen und Mädchen. Denkt an unsere Schwestern. Denkt an Sandra Bland, denkt an Rekia Boyd.«

Er wandte sich an eine neben ihm stehende ältere Frau und legte ihr seine große Hand auf die Schulter.

»Denkt an Ava Matthews, hier in L.A.«

Grace hörte dem Pastor zu, gab sich der Macht seiner Stimme hin. Es gab Gemurmel und Fingerschnippen – das hatte sie noch nie erlebt, verstand aber, dass es sich um ein Amen handelte.

»Die Mutter von Alfonso Curiel hat gestern Abend ein Interview gegeben. Sie hat ihn als einen guten Jungen beschrieben, der nie Ärger machte. Der gute Noten hatte und Arzt werden wollte. So ein Junge war das – einer, der alles richtig machte. Jetzt ist er im Himmel, da gibt es keinen Zweifel. Aber hier hat er nie die Chance bekommen, seine Träume zu leben. Wieder haben wir einen von uns verloren. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass ihm Gerechtigkeit widerfährt.«

Die ältere Frau neben dem Pastor hielt ein selbst gebasteltes Schild aus Pappe und wischte sich mit der freien Hand die Tränen aus den Augen. Grace dachte zunächst, das sei die Mutter, aber dafür war sie mit ihren mindestens sechzig Jahren zu alt. Sie hatte dichte graue Locken und tiefe Falten in den weichen, runden Wangen. Vielleicht die Großmutter. Sie war das Inbild von Traurigkeit, sogar das Schild hing schlaff herunter. Gerechtigkeit für Alfonso Curiel stand darauf über einem Schwarz-Weiß-Foto. Ein hübscher, pausbäckiger Junge in einem Kragenhemd, ernst, aber mit leuchtenden Augen. Ein Schulporträt. Er hätte aufs College gehen sollen. Er hätte Arzt werden sollen.

Grace wurde schwindelig, und sie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, lief auch ihr eine Träne über die Wange.

Ihre Schwester hatte recht. Es war falsch und egoistisch von ihr gewesen, wegzuschauen, wenn es doch so viel Ungerechtigkeit auf der Welt gab. Sie hatte es sich bei Alfonso Curiel zu leicht gemacht, hatte sich den Luxus der Apathie geleistet und ihre Welt von der realen Welt ferngehalten.

Ihr Herz schwoll an vor Demut und gerechter Leidenschaft. Ein vertrautes Gefühl, das sie aus ihrer Zeit in der Kirche kannte. Das Gefühl christlicher Erweckung. Sie war erfüllt von Liebe, reich und rein und unpersönlich, und hatte so viel davon, dass sie jede gefallene Seele zu erreichen und in die allgemeine Trauer einzustimmen vermochte.

Sie war so in Gedanken versunken, dass sie Miriam erst bemerkte, als sie mit Blake im Schlepptau neben ihr stand. »Da bist du ja«, flüsterte Miriam ihr ins Ohr, umarmte sie kurz, trat zurück und musterte sie. »Du hast dich hübsch gemacht. Schön.«

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