Helge-Ulrike Hyams - Das Alphabet der Kindheit

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Was ist ein Kind? Was denkt es, was tut, träumt, spielt, spricht, liest es? Aber auch: Was will, kann, darf, muss, soll es? Ratgeber für ratlose Erwachsene füllen viele Regal­meter, doch ein Buch wie dieses findet sich bislang nicht darunter. Die leidenschaftliche Pädagogin Helge-Ulrike ­Hyams hat ein Hausbuch verfasst, zu dem man immer ­wieder greifen wird – sei es zu bestimmten Anlässen (Heimweh, Eifersucht, Krankheit, Schulschwänzen) oder einfach zum Nachdenken über die schönen (Schokolade, Glück, Kuscheltier) und weniger schönen (Lügen, Einsamkeit, ­Quälen, Strafen) Momente im Leben eines Kindes. Ein großer, ganz unakademischer Spiegel der Kindheit und der Welt, in die Kinder hineinwachsen. Ein Alphabet für ­Eltern und Erwachsene, die geduldigen und die ungeduldigen, die lässigen und die strengen, die ängstlichen und die leicht­sinnigen.

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Der Kindarchetypus birgt viele Aspekte. Am aufregendsten erscheint mir das Motiv »kleiner als klein, doch größer als groß«, wie Jung es benennt, jene krasse Polarität und die dazugehörige gefahrvolle und gleichzeitig lustvolle Bewegung zwischen diesen beiden Seinszuständen.

Das neugeborene und gar das ungeborene Kind: Ist es nicht kleiner als klein ? Ist es nicht unendlich fragil und bedroht von Anfang an? Und gleicht es nicht einem Wunder, wenn es trotz dieser Bedrohtheit und durch sie hindurch überlebt und seinen Weg findet? Das Wunder ist tatsächlich so groß, dass wir es kaum angemessen in Sprache fassen können. Wie matt sind Worte, wenn es um das Überleben geht, das den meisten von uns als selbstverständlich erscheint.

Deshalb brauchen wir starke Bilder, die über Worte hinausreichen. Deshalb brauchen wir Mythen und Märchen, die das Wunder des Großwerdens unter Gefahren immer wieder neu beschwören und die den Segen betonen, der darin liegt, heil daraus hervorgegangen zu sein. Da wird ein Kind als Däumling geboren, als Dummling oder gar als Tier (»kleiner als klein«), und es wächst doch heran, allen Widrigkeiten zum Trotz wird es doch »größer als groß«: Es wird zum Menschen. Das im Korb ausgesetzte und todgeweihte Moses-Kind wird zum Befreier seines Volkes. Die Söhne und Töchter von Bauersleuten, also kleiner Leute im Sinne der sozialen Hierarchie, bestehen Prüfungen und werden zu Königen und Königinnen erhoben und damit doch »größer als groß«.

Der Archetypus meidet das mittlere Maß. Er liebt die Extreme. Und er schöpft aus dem tiefen Brunnen der menschlichen Erfahrung: Die Bedrohung des Lebens und die darauf folgende Errettung ist wohl die dramatischste existenzielle Erfahrung, die ein Mensch durchleben kann, zumal wenn sie (s)einem Kind widerfährt.

Was den Archetypus des Kindes für uns so faszinierend, gleichwohl so schwer fassbar macht, ist seine Offenheit nach allen Seiten hin. Offen hinsichtlich der zeitlichen Dimension umfasst der Kindarchetypus alles Vergangene, alles Gegenwärtige und alles Zukünftige. Kindheit ist ein fließender Strom, darin kreuzen sich Kinderschicksale millionenfach, und auch zukünftig werden Kinder die Erde bevölkern und ihr menschliches Potential entfalten. Dabei unterstreicht Jung vor allem den Zukunftscharakter des Kindarchetypus, wenn er sagt: »Das Kind ist potentielle Zukunft.« 30Vielleicht ist dies überhaupt der für uns kostbarste Aspekt des Kindarchetypus, das Kind als Repräsentant von Zukunft und damit Hoffnung – und für manche sogar Heil (»Denn euch ist heute der Heiland geboren«).

Offen ist der Kindarchetypus auch hinsichtlich der menschlichen Möglichkeiten, denn diese sind gewissermaßen unendlich. Das neugeborene Kind trägt alle Möglichkeiten in sich: Es kann Briefträger werden, Mathematiker, Raumfahrer oder Opernsänger. Im Kindarchetypus ist dieses unendliche Potential voll existent; letztlich entscheidet die Biografie darüber, wie das Kind es in seinem Leben umsetzt.

Was wir soeben über den Archetypus sagten, seine Verknüpfung mit menschheitsgeschichtlichen Erinnerungsspuren, seine Zukunftsbezogenheit und sein Alternieren zwischen den Polen »kleiner als klein« und »größer als groß« – all dies sind innere Bilder. Wir sollten sie als solche begreifen und wertschätzen und ihnen großzügig Raum in uns geben. Leben ist Leben. Bilder sind Bilder. Und Archetypen sind Archetypen. Und dennoch: Alles ist eins .

Atem

»Die Atemzüge dieser Kinder, all dieser Kinder, und das soll uns nicht retten?«

Elias Canetti

»So können wir den kreativen Impuls als etwas Eigenständiges betrachten, das natürlich notwendig ist, wenn ein Künstler ein Kunstwerk erschafft, das aber auch bei jedem anderen vorhanden ist – sei es nun ein Kleinkind, ein Kind, ein Jugendlicher, ein Erwachsener oder ein Greis. Im augenblicksbezogenen Leben eines Kindes, das sich am Atem erfreut, ist es ebenso vorhanden wie in der Inspiration eines Architekten, dem plötzlich einfällt, wie er etwas bauen kann.« 31Dies schreibt Donald W. Winnicott in seinem Buch Vom Spiel zur Kreativität . Dass da jemand wie er, als gestandener Psychoanalytiker und Kinderarzt, den Atem nicht als passives Geschehen, sondern als »kreativen Impuls« eines Kindes deutet, ist, zumindest in unserer Kultur, außergewöhnlich. 32Wir nehmen den Atem des Kindes als derart selbstverständlich gegeben an, dass wir uns seiner Schönheit, seines Rhythmus, seines Klangs, seines Geruchs und seiner Vibrationen gar nicht wirklich gewärtig sind. Wir würden in Gesellschaft anderer Erwachsener leicht lächerlich erscheinen, wenn wir offenbarten, wie sehr uns der Atem unseres Kindes fasziniert. Stattdessen unterhalten wir unsere Mitmenschen – oder sie uns – mit Geschichten über PolypenOperationen und Zahnspangen.

Dabei ist doch gerade der Atem das Kostbarste und Wunderbarste, was das Kind in sich trägt. Ohne Atem kein Leben. Atem ist Leben, und das wissen wir (theoretisch) alle. Warum begegnen wir diesem Wunder so wenig achtsam?

Für den Atem fehlt uns, ebenso wie für die vielschichtigen Vorgänge des Körpers oder einzelner Organe im gesunden Zustand, meist die Sprache. Erst wenn ein Teil des Körpers aussetzt, wenn wir uns krank fühlen, finden wir Worte. Erst wenn der Atem spürbar schwer wird, wie beim Asthma, wenn er ins Stocken gerät oder wenn er zu rasen beginnt wie etwa in einem epileptischen Anfall, nehmen wir ihn bewusst wahr und können ihn benennen. Und erst wenn der Atem plötzlich versagt wie beim plötzlichen Kindstod, offenbart sich seine existenzielle Bedeutung.

Heute gibt es nur noch selten Hausärzte oder gar Mütter und Väter, die, den Kopf an den Leib des Kindes gepresst, seinen Atem abhorchen. Dabei wäre es aufschlussreich, etwas über die Atemtätigkeit des Kindes zu erfahren – nicht nur an kranken, sondern auch an gesunden Tagen. Oder in Momenten, in denen das Kind Stimmungen ausgesetzt ist, die es allein nicht mehr regulieren kann. Wie atmet eigentlich das erregte Kind? Oder gar das hyper-erregte? Wie atmet das traurige Kind oder das depressive? Wie atmet das Kind, das nicht in den Schlaf findet? Lässt sich über den Atem lenkend eingreifen, wenn das Pendel in die eine oder andere Richtung ausschlägt? Mit anderen Worten: Lässt sich der Atem besänftigen? Lässt sich der Atem – und damit das Kind – erheitern, lebendiger, mutiger machen?

Tatsache ist, dass bei Kindern, stärker noch als bei Erwachsenen, der Atem auf alle Handlungen und Seelenregungen sensibel reagiert und mitschwingt:

– ein Schock verschlägt dem Kind den Atem ,

– aus Angst muss es den Atem anhalten ,

– nach einer schweren Anstrengung muss es erst einmal tüchtig durchatmen ,

– beim Lernen in der Schule braucht es immer wieder Atempausen

– und die Eltern verlangen von ihm, dass es, wenn es etwas gründlich lernen will (wie beispielsweise ein Musikinstrument), einen langen Atem haben muss.

Überall in der Menschwerdung ist der Atem präsent, ganz konkret und ebenso stark im übertragenen Sinne. Im antiken Mythos entspricht Atmung dem Akt der Zeugung selbst, eine Vorstellung, die sich gleichfalls in manchen Märchen widerspiegelt, wenn etwa der Atem eines Tieres ein junges Mädchen zu schwängern vermag. 33Auch der Wind hat Zeugungskraft, und so verschmelzen im Unbewussten der individuelle Atem mit dem großen Atem der Erde selbst. Wie recht hatten doch die alten Rabbiner im Talmud Sabbat , wenn sie davon sprachen, dass die Welt nur aus dem Hauch (ruach) der kleinen Kinder bestehe!

Autismus

»Der Schlüssel zum Autismus ist der Schlüssel zum Wesen des Menschen.«

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