John Maynard Keynes - Krieg und Frieden

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Mit seinem Buch über die Folgen des Ersten Weltkriegs für Europa wurde John Maynard Keynes über Nacht ein berühmter Mann. Niemand hat prophetischer analysiert, warum der Vertrag von Versailles einen neuen Krieg und bis heute schwelende politische Konflikte auslösen konnte. Keynes' glänzend geschriebene Polemik, von Joachim Kalka neu übersetzt, enthält die Darstellung der nie wieder erlangten Höhe von Europas Reichtum vor 1914 und den Ausblick auf die wenig hoffnungsvolle Nachkriegszeit. Kein anderer hat so anschaulich und mit analytischem Spott beschrieben, wie 1919 der Frieden verspielt und Europa unabsehbarer Schaden zugefügt wurde.

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Keynes’ Streitschrift zu den wirtschaftlichen Folgen von Versailles ist im Dezember 1919 als erste einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen erschienen, in denen sich selbst hochrangige Vertreter aus den Reihen der britischen und amerikanischen Delegation, bis hin zum amerikanischen Außenminister Lansing, von dem Friedensvertrag aus moralischen oder inhaltlichen Gründen nachträglich distanzierten. Allerdings hat keine von ihnen auch nur annähernd die Wirkung erzielt, die Keynes’ ebenso meisterhafter wie maliziöser Darstellung beschieden sein sollte. Zwar hatte die britische Bevölkerung im Winter 1918 Lloyd Georges Ankündigung, die Deutschen wie eine Zitrone auszuquetschen, noch johlend begrüßt. Doch nach den schier endlosen Pariser Verhandlungen traf Keynes’ Buch auf den Resonanzboden eines liberalen Establishments, das durch die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Friedensordnung gründlich desillusioniert war. Die Versailles-Kritik wurde zu einem Bestseller, der den Cambridger Wirtschaftsprofessor schlagartig weltweit berühmt machte. Innerhalb von sechs Monaten lagen Übersetzungen in vierzehn Sprachen vor. In Deutschland freilich nahm man das Buch gleichsam als Gütesiegel für den vorherrschenden Eindruck vom »Schandvertrag«. Und der Erfolg hält noch immer an. In Großbritannien sind die Economic Consequences seit der ersten Auflage im Dezember 1919 bis heute ohne Unterbrechung nachgedruckt worden.

Die Kritik, die die akademische Historiographie Keynes’ Polemik angedeihen läßt, hat vor allem zwei durchaus zusammenhängende Themen: Frankreich und die Reparationen. Was letztere betrifft, läßt sich trefflich streiten, zumal Keynes’ Zahlenmaterial seinerzeit auf den Schätzungen des britischen Schatzamts beruhte und in vielem überholt ist. Im Grundsatz aber lag er richtig. Was Frankreich angeht, irrte Keynes hingegen in der Tat. Denn in der historischen Forschung besteht inzwischen weitgehend Einigkeit darüber, daß es weniger die vermeintlich rachedurstigen Franzosen waren, die in Versailles eine moderate Reparationslösung verhinderten, als vielmehr der britische Premier Lloyd George. Zweifellos sollten sich die Franzosen mangels anderer Möglichkeiten an den Klauseln des Versailler Vertrags zumeist wie Ertrinkende festhalten. Aber in der Enttäuschung über ihre alliierten Partner hatten sie schon unmittelbar nach Versailles eine enge ökonomische Kooperation mit Deutschland als alternative Lösung ihres Sicherheitsdilemmas erkannt. Nachdem der französische Wirtschaftsminister Etienne Clémentel auf der Pariser Konferenz vergebens für einen alliierten Wirtschaftsverbund geworben hatte, galten vernünftige Vorschläge nun vor allem der deutschfranzösischen Kooperation. Die meisten von ihnen scheiterten allerdings am Einspruch Englands. Das Zwingende solcher Gedanken, das Keynes schon 1919 gesehen hatte, ließ sich auf Dauer aber nicht abweisen. Bezeichnenderweise ist es mit Jean Monnet ein enger Mitarbeiter Clémentels gewesen, der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Gründungsvater erst der Montanunion und dann der Europäischen Gemeinschaft wurde.

Ihre prekärste Erbschaft haben die Siegermächte 1919 merkwürdigerweise in großer Eintracht in die Welt gesetzt und, anders als die Reparationen, nie in Frage gestellt. Die Annahme des Selbstbestimmungsrechts der Völker als Grundsatz des Friedensschlusses war nie umstritten. Voraussetzung dafür war eine furchtbare Mißachtung der komplexen Völkerwirklichkeit Zentral-, Ost- und Südeuropas und ein gerütteltes Maß an Heuchelei und Inkonsequenz. Denn die Anwendung des Selbstbestimmungsrechts auf die mindestens neuneinhalb Millionen Deutschen, die am Ende des Ersten Weltkriegs außerhalb Deutschlands lebten, verbot sich von vornherein, wollte man nicht das Ergebnis des Krieges auf den Kopf stellen. Voraussetzung war aber auch eine rassistisch fundierte Blindheit für die Sprengkraft des neuen Prinzips. Weder Lloyd George noch Clemenceau wäre im Traum eingefallen, der Friedensgrundsatz könnte auch für Irland oder ihre Kolonialreiche gelten. Ungehört blieben auch die Unabhängigkeitsforderungen der Araber. Die Einigung, die deren Gesandtschaftsleiter Emir Faisal mit dem zionistischen Vertreter Chaim Weizmann im Vorfeld der Pariser Friedenskonferenz hinsichtlich des Status Palästinas gefunden hatte, blieb somit null und nichtig. Und der Südstaatler Wilson, der als Präsident der Universität Princeton wie als Staatschef die Bestimmungen zur Rassentrennung in den USA erheblich verschärft hatte, verspürte ebenfalls keinen Drang, die von ihm propagierte Selbstbestimmung allen Menschen gleichmäßig zugute kommen zu lassen. Eine auf der Friedenskonferenz eingebrachte Anti-Diskriminierungsklausel wurde flugs gekippt und ihr Urheber, Japan, mit der chinesischen Provinz Shantung abgespeist.

Die Bindung der Idee der Selbstbestimmung an ethnische Kategorien, seinerzeit auch »nationale Idee« genannt, bescherte Wilson 1919 kurzzeitig weltweiten Ruhm. In Mittelamerika und der Karibik, von Mexiko über Nicaragua bis Kuba, wollte man allerdings nach den wiederholten kriegerischen Interventionen der USA im Namen der Freiheit vom demokratischen regime change à la Wilson schon damals nichts mehr hören. Und in Europa mußte der Versuch an der gemischten Bevölkerungswirklichkeit des alten Kontinents scheitern. Die neuen Staaten, deren Grenzen nach ethnischen Gesichtspunkten auf dem Boden der gestürzten Vielvölkerreiche gezogen wurden, waren nicht weniger multinational als zuvor. Als Marschall Piłsudski 1926 in Polen die vierzehnte Regierung seit der Neugründung des Staates im Winter 1918/19 wegputschte, hatte das Land 33 ethnische und 26 polnische Parteien, von denen 31 im Parlament saßen. Langfristig setzte die Zerschlagung der alten »Völkerkerker« in Europa einen Prozeß der vielfach blutig durchgesetzten ethnischen Homogenisierung auf Kosten der historisch gewachsenen heterogenen Strukturen in Gang. Der Preis dafür war mit der kulturellen Selbstzerstörung noch lange nicht bezahlt. Welche Drachensaat hier aufgehen sollte, deutete sich vielmehr 1923 an, als der unter Führung Frankreichs und Großbritanniens ausgehandelte Lausanner Vertrag den griechisch-türkischen Krieg mit der zwangsweisen gegenseitigen Bevölkerungsvertreibung beendete.

Es ist irreführend, so weit zu gehen wie der britische Historiker Eric Hobsbawm, der Hitler »einen konsequenten Wilsonschen Nationalisten«25 genannt hat. Schließlich ist nur den Deutschen eingefallen, ihren völkischen Furor in fabrikmäßigen Vernichtungslagern auszuleben. Außer Frage steht aber, daß die Einführung ethnischer Landkarten durch die Pariser Friedensmacher in Europa einen gewalttätigen Wettstreit konkurrierender Nationalismen und Irredentismen hervorrief, der die jeweiligen Minoritäten schon 1919 in Lebensgefahr brachte. Noch während in Paris über die Hinterlassenschaft des Weltkriegs getagt wurde, fanden zahlreiche neue kriegerische Auseinandersetzungen sowie in Lwów und Pińsk Pogrome statt. Und unbestritten ist auch, daß der Minderheitenschutz erst ganz am Ende mit dem Eintreffen der deutschen Delegation auf die Pariser Konferenzagenda kam. Denn die Bilanz der deutschen Politik in dieser Hinsicht war im internationalen Vergleich schon am Ende des Kaiserreichs durchaus ansehnlich. Dazu gehörte etwa, daß die Deutschen im Frieden von Bukarest 1918 Rumänien zur Aufhebung seiner Diskriminierungsgesetze gegen die jüdische Minderheit gezwungen hatten.

Den Siegermächten hat so in Paris nicht nur, was Deutschland betrifft, das Verständnis für die Grundlagen wie die Querverbindungen zwischen ökonomischen und sozialen Bedingungen und demokratischer Politik gefehlt. Keynes’ dunkle Prophezeiung sollte sich bewahrheiten: Aus den Demokratien, die sich 1919/20 in Mittel- und Ost- und Südeuropa etabliert hatten, waren schon vor Beginn des Zweiten Weltkriegs allerorten autoritäre und diktatorische Systeme geworden. 1938 schließlich wurde die Tschechoslowakei regelrecht dafür abgestraft, die letzte funktionierende Demokratie in Zentraleuropa zu sein.

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