John Maynard Keynes - Krieg und Frieden

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Mit seinem Buch über die Folgen des Ersten Weltkriegs für Europa wurde John Maynard Keynes über Nacht ein berühmter Mann. Niemand hat prophetischer analysiert, warum der Vertrag von Versailles einen neuen Krieg und bis heute schwelende politische Konflikte auslösen konnte. Keynes' glänzend geschriebene Polemik, von Joachim Kalka neu übersetzt, enthält die Darstellung der nie wieder erlangten Höhe von Europas Reichtum vor 1914 und den Ausblick auf die wenig hoffnungsvolle Nachkriegszeit. Kein anderer hat so anschaulich und mit analytischem Spott beschrieben, wie 1919 der Frieden verspielt und Europa unabsehbarer Schaden zugefügt wurde.

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Das Büßerhemd, das man den Deutschen in Versailles überstreifen wollte, mochten sie freilich nicht anziehen. Die Empörung des deutschen Delegationschefs Ulrich Graf Brockdorff-Rantzau war echt, als er – entgegen dem Rat sämtlicher Kollegen – die Alliierten bewußt brüskierte und bei der Übergabe der Friedensbedingungen am 7. Mai 1919 sitzen blieb. »Sie taten uns leid, als sie hereinkamen, und wir waren außer uns vor Wut, als sie gingen«12, beschrieb der französische Diplomat Paul Cambon die Reaktion der Alliierten auf Brockdorffs förmlichen Affront. Der durchaus konziliante Inhalt seiner Rede ging im allgemeinen Aufruhr unter. Die ohnehin geringen Chancen der im Château de Villette regelrecht internierten deutschen Delegation, doch noch an den Verhandlungstisch zu kommen, waren nun erst recht geschmälert. Dabei kamen nicht nur ihr die Friedensbedingungen einem vernichtenden Urteilsspruch gleich. So mancher Vertreter der Siegermächte reagierte schockiert, als er den riesenhaften Korpus des Friedenswerks am selben Tag wie die Deutschen erstmals in Gänze zu Gesicht bekam. Immerhin sollten die hernach nur schriftlich eingereichten deutschen Gegenvorschläge, trotz ihrer legalistischen Bleifüßigkeit, im Lager der Alliierten besonders die Finanzexperten in der britischen und amerikanischen Delegation tief beeindrucken. Dies beschränkte sich nicht auf das deutsche Reparationsangebot über 100 Milliarden Goldmark, das bei näherem Hinschauen zwar nominal weit geringer ausfiel, den Siegermächten aber mehr eingebracht hätte, als sie je bekommen sollten. Es darf nicht übersehen werden, daß die in Versailles formulierten deutschen Friedensvorschläge dem Geist von Wilsons Vierzehn Punkten tatsächlich am nächsten kamen. Und das »Traumland der Waffenstillstandszeit« 13, wie die Illusionen der deutschen Friedensstrategie im Vorfeld von Versailles bezeichnet worden sind, hatte auch viele auswärtige Bewohner.

Gleichwohl wollte sogar John Maynard Keynes in den Mitgliedern der deutschen Delegation weithin das populäre »Hunnen«-Klischee bestätigt sehen. Doch wer da die Weimarer Republik in Versailles als Delegierter und Sachverständiger vertrat – sei es der Pazifist Walther Schücking, die Privatbankiers Carl Melchior und Max Warburg, der Soziologe Max Weber oder der Völkerrechtler Albrecht von Mendelssohn-Bartholdy –, gehörte nicht unbedingt zum Schlechtesten, was die junge Demokratie aufzubieten hatte. Sie haben sich jedoch in Paris ebenso vergeblich bemüht wie später in Weimar, wo sie geschlossen dafür eintraten, die Unterschrift unter den Versailler Frieden zu verweigern. In der rachsüchtigen Pariser Atmosphäre empfanden die Sieger in ihrer »Gottgeschlagenheit«14, wie Thomas Mann es nannte, ohnehin selbst die Errungenschaften des neuen Deutschland als Provokation. Ihnen war es, so formulierte der Publizist Theodor Wolff seinerzeit treffend, »als zeige eine Familie von Neureichen mit übertriebenem Eifer den erst frisch erworbenen Schmuck«15. Andererseits ist das Unvermögen, sich beliebt zu machen, wie auch das kleinlich Nachtragende während der Weimarer Republik ein Charakterzug der deutschen Diplomatie geblieben. Als Wilson 1924 starb, weigerte sich die deutsche Botschaft in Washington als einzige Außenvertretung, ihre Flagge auf Halbmast zu setzen.

Ein vernichtender karthagischer Friede, wie Keynes im Juni 1919 nach seinem demonstrativen Rücktritt von der britischen Delegation zunächst meinte und im Dezember darauf in seinem Buch Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages aller Welt verkündete, ist Versailles nicht gewesen. Sicher: Die Abtrennung von dreizehn Prozent des deutschen Staatsgebiets mit zehn Prozent seiner Einwohner war schmerzlich, besonders für eine Bevölkerung, der – anders als nach dem Zweiten Weltkrieg – trotz der drastischen Auswirkungen der alliierten Hungerblockade die physische Erfahrung der Niederlage auf eigenem Boden erspart geblieben war. Die von zynischen Militärs aufgebrachte Dolchstoßlegende schien so manchem sehr viel einfacher zu akzeptieren. Der Verlust war aber, auch eingedenk der eigenen kaiserzeitlichen Siegfriedenspläne, zu verkraften, zumal es dem noch nicht einmal fünfzig Jahre alten Reich in Versailles womöglich sehr viel schlechter hätte ergehen können. Für seine Auflösung oder Zerschlagung haben sich 1919 nicht nur die Franzosen, sondern auch die Bayern interessiert. Aufgrund des Kollaps des Zarenreichs und der breiten Schütterzone ungefestigter neuer Klein- und Mittelstaaten im Osten war Deutschlands geopolitische Position nach Versailles sogar günstiger als vor dem Ersten Weltkrieg. Genau hierin lag freilich die Krux einer Friedensschikane, die in ihrem moralischen Triumphalismus die Warnung Machiavellis – »Demütige niemanden, den du nicht vernichten kannst«16 – außer acht gelassen hatte. Statt dessen lieferte die Entente Anreiz wie Legitimation für einen langfristigen militärischen Wiederaufstieg Deutschlands gleich mit, indem seine Entwaffnung, anders als proklamiert, nicht zum Auftakt einer allseitigen Abrüstung wurde. Mehr noch aber als die fragwürdigen Friedensbedingungen selber, und mehr auch als der wenig überraschende Unwillen der Deutschen, diese rückhaltlos zu akzeptieren, ist es die fatale Halbherzigkeit seiner Ausführung gewesen, die den Versailler Vertrag zum Menetekel der Epoche nach 1919 machen sollte.

Tatsächlich ist es den Friedensmachern von Paris noch nicht einmal gelungen, die Tatsache ihres Sieges im Ersten Weltkrieg zu konservieren. Dieses paradoxe Ergebnis stand schon 1919 fest, also noch bevor der amerikanische Kongreß die Ratifizierung des Versailler Vertrags auch im dritten Anlauf verweigerte und die USA sich in den Isolationismus zurückzogen. Denn der Völkerbund war schon wegen seiner militärisch zahnlosen Konzeption von Anfang an nicht geeignet, die zusammengebrochene Gleichgewichtsordnung der europäischen Mächte zu ersetzen. Und die beiden Parias der Weltpolitik, Deutschland und die Sowjetunion, blieben von diesem bloß ansatzweise konstruierten System kollektiver Sicherheit zunächst ohnehin ausgeschlossen. Schon 1922 fanden sie in Rapallo zusammen.

Während die USA sich davor scheuten, der Verantwortung ihrer neuen Weltmachtrolle gerecht zu werden, erwies sich Großbritannien als unfähig, den durch den Weltkrieg herbeigeführten Verlust seiner Vormachtstellung durch ein Konzept der wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Konsolidierung des Kontinents abzufedern. Statt dessen war Lloyd George bald von der eifersüchtigen Sorge einer zu deutlichen Stärkung Frankreichs gegenüber Deutschland besessen. So wurde der »Frieden ohne Sieg«, den Wilson Anfang 1918 den im Weltkrieg Unterlegenen großherzig angekündigt hatte, vor allem für Frankreich Wirklichkeit, freilich in einem ganz anderen, tragischen Sinne. Denn mit dem Scheitern der in Paris bloß zaudernd versprochenen Sicherheitsgarantie durch Großbritannien und die USA stand fest, daß das wirtschaftlich wie bevölkerungsmäßig seinem Ostnachbarn weit unterlegene Land einem erneuten Angriff Deutschlands so gut wie hilflos ausgeliefert sein würde. Lloyd George freilich wußte Frankreichs Katastrophe im Juni 1940 nur mit den Worten zu kommentieren, Hitler sei »die größte Persönlichkeit in Europa seit Napoleon« – »und womöglich sogar größer als er«17.

Niemand hat nach dem Ersten Weltkrieg die Notwendigkeit einer Wiedergutmachung der immensen Kriegsschäden in Frankreich und Belgien bezweifelt. Auch die Deutschen nicht – trotz der rechenhaften Mitleidlosigkeit, mit der sie zuweilen den von ihnen angerichteten Verwüstungen die eigenen Verluste an Soldaten und die vielen Zivilopfer der alliierten Hungerblockade entgegensetzten. Durch die mangelnde Bereitschaft der Angelsachsen, sich auf dem Kontinent zu engagieren, und den Unwillen der USA zum finanziellen burdensharing mit seinen Kriegskoalitionären wuchs sich die Reparationsregelung allerdings von einem Entschädigungsproblem zum zentralen Ordnungsinstrument des Versailler Nachkriegssystems aus. Das Deutschland auferlegte Reparationsregime wurde gleichsam zum Substitut der unterbliebenen machtpolitischen Justierung Europas. Doch dieser Versuch, ein originär geo- und sicherheitspolitisches Problem, nämlich Deutschlands Übermacht auf dem Kontinent, durch wirtschaftliche Pressionen zu lösen, war – das sah Keynes ganz richtig – ebenso unvernünftig wie untauglich. Mit der Fesselung der größten europäischen Volkswirtschaft konnte der Wiederaufbau Europas, geschweige denn das Anknüpfen an die wirtschaftliche Vorkriegsherrlichkeit, kaum gelingen.

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