Anke Feuchter - Geschichte vom Verlieren, Suchen, Finden

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Geschichte vom Verlieren, Suchen, Finden: краткое содержание, описание и аннотация

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Freitag, der 13. Oktober 2017. Katrin, Ende vierzig und ihres Alltags sichtlich müde, findet an einer Haltestelle ein Metroticket mit einer Telefonnummer.Ad hoc im nächsten ICE von Mannheim nach Paris, trifft sie in einem Bistro auf die zwanzig Jahre ältere Colette von resolut beeindruckender Erscheinung, die ihr zu einer Freundin werden wird.Beflügelt von einer so jungen wie von einer neu entfachten Liebe, stehen die Zeichen auf Veränderung. Im von Paris nicht weit entfernten Landstrich Perche prallen die Visionen einer sinnerfüllten Zukunft auf verschüttgegangene Bruchstücke aus der Vergangenheit.In Geschichte vom Verlieren, Suchen, Finden zeichnet Anke Feuchter einen Mikrokosmos aus deutsch-französischen Befindlichkeiten, der ungebremsten Lust am Savoir-vivre und einer Suche nach lebenswerten Utopien.

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Matthieu stand auf dem Bahnsteig und schaute dem abfahrenden Zug nach, bis auch die Schlusslichter hinter der Gleisbiegung verschwunden waren. Der Abschied von Katrin hatte ihn berührt. Zwischen ihnen gab es eine Innigkeit, an die Matthieu nicht mehr gewöhnt war. Vielleicht auch hatte er sie nie gekannt, dachte er. Katrin war anders als die Frauen, mit denen er Flirts, Affären oder Beziehungen gehabt hatte. Matthieu genoss das Lebensgefühl, das sie in ihm erwachen ließ.

Es machte ihm aber auch Angst.

In den vergangenen zwanzig Jahren hatte Matthieu sich angewöhnt, alles zu kontrollieren, an vorderster Stelle seine Gefühle. Gefolgt von seinem Outfit, den Büchern, die er las, den Filmen, die er im Kino sah und der Musik, die er gern hörte.

An Nähe und Innigkeit mit einem anderen Menschen glaubte Matthieu seit Jahren nicht mehr. Allenfalls Colette und François mochten davon ausgenommen sein. Aber auch im Umgang mit ihnen achtete Matthieu immer darauf, nicht allzu viel von sich preiszugeben. Man wusste nie, was wie wiederholt, interpretiert und gegen einen verwendet werden konnte. Als Scheidungskind hatte Matthieu früh die Erfahrung gemacht, dass scheinbar fürsorgliche Fragen oft auf Macht und Manipulation abzielten. Seine eigenen Trennungen hatten diese Meinung noch erhärtet.

Es war angenehm, Frauen kennenzulernen, sie zu verführen, zu berühren und genauso viel Zeit und Intimität mit ihnen zu teilen, bis sie begannen, Ansprüche zu stellen und Matthieu zur Last wurden. Seine Verführungstaktik war einfach – zum einen setzte er auf die Verlässlichkeit seines guten Aussehens. Zum anderen aber hatte er das Fragen kultiviert. Darauf fielen ausnahmslos alle Frauen herein, denn jede wollte ihre Geschichte erzählt haben und fand es unglaublich, dass ein Mann ihnen derartiges Interesse entgegenbringen konnte. Unter Matthieus sensiblem Blick fühlte sich jede Frau besonders. Bereitwillig lief sie ihm in seine Falle. Matthieu blieb ungerührt.

Auch mit Katrin hatte er sich die Geschichte so vorgestellt. Die Ouvertüre war die gleiche gewesen wie immer – Geplänkel und vorgeblich ernste Gespräche in lauschiger Atmosphäre. Dann war ihm Panzerkreuzer Colette in die Quere gekommen. Nach Verabschiedung am Partyabend hatte Matthieu den beiden Frauen vom Balkon aus nachgesehen, ein letztes Glas Champagner geleert und sich auf den nächsten Tag gefreut.

Katrin war ihm sicher. Der Coup mit seinem Überraschungskuss an der Haustür passte wie ein Puzzleteil ins Planspiel.

Dass er Katrin dazu überredete, der immer noch fest schlafenden Colette Croissants, Baguette und einen Zettel zu hinterlassen, auf dem lakonisch stand, sie sei unterwegs, gehörte zur Romantik auf Abruf.

Dann hatten sie am Canal Saint-Martin in der Sonne gesessen, den mitgebrachten Kaffee von Matthieu getrunken, Croissants dann aber mehr verkrümelt als gegessen. Menschen flanierten, das Wasser schimmerte grünlich, Herbstlicht fiel durch die hohen Bäume.

Matthieu war sich seiner Sache sicher. Er warf einen Blick auf die Armbanduhr, bis zur Abfahrt von Katrins Zug am Abend blieben etwas mehr als sieben Stunden.

Einem Sonntagnachmittag in dem eigens frisch bezogenen Bett stand nichts im Weg. Er hatte nicht zugehört, was Katrin ihm erzählte und bat sie, dies nochmals zu wiederholen. Als Ausrede führte er an, sie bringe ihn mit ihrer Schönheit durcheinander. Die Ausrede war so abgegriffen, dass Matthieu sich ihrer schämte. Und in diesem Augenblick geschah das Unerwartete: Katrin kokettierte nicht. Sie lachte kein selbstbewusstes Lachen, strich sich keine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie tat einfach nichts von dem, was Frauen, die er kannte, in einer solchen Situation in der Regel taten. Katrin wurde rot.

In diesem Moment war es geschehen. Matthieu war angerührt von der Natürlichkeit, die von den roten Wangen ausging, die Katrin hinter ihren Händen zu verstecken suchte.

„So etwas bin ich nicht gewohnt”, sagte sie hektisch.

„Was?”, wollte Matthieu wissen, und es war, er registrierte es mit Unbehagen, keine rhetorische Frage.

Er wollte wissen, wieso eine attraktive Frau wie Katrin nicht daran gewöhnt war, dass man ihr ein Kompliment machte.

„Bei uns ist das nicht so. Da sagt man dir nicht, dass du schön bist.”

Matthieu mochte das nicht glauben. Waren deutsche Männer Stoffel oder blind, oder beides? Er forderte Katrin auf, ihm die Komplimente aufzuzählen, an die sie sich erinnerte. Und fand es schauderhaft, als sie ihm ernsthaft versicherte, dass ihr lediglich einfiele, ‚Augen wie ein Husky‘ und ‚ein nettes Lächeln‘ zu haben. Matthieu schnaubte verächtlich. Der Zyniker ihn ihm sagte sich aber auch, dass er bei einer eventuellen Reise durch Deutschland sich wohl nicht um Übernachtungen zu sorgen hätte. Der echte Matthieu aber war mehr und mehr von der Ehrlichkeit Katrins berührt. Eine Französin hätte sich nicht in die Karten schauen lassen, während man ihr ganz unverstellt den Hof machte.

Matthieu umarmte Katrin und rieb seine Nase an der ihren:

Ma petite Allemande , ich fürchte, der Gesprächsstoff wird uns so bald nicht ausgehen. Es interessiert mich nämlich alles brennend, was du mir da über die Beziehungen von Frauen und Männern in Deutschland erzählst.”

Nach dieser Unterhaltung war es schlicht unmöglich, ein Schäferstündchen am Nachmittag auch nur anzudenken. Tabu. Und damit hatte ‚Mr. Profi-Womanizer‘ in Sachen Katrin ein Eigentor geschossen. Gegen 15 Uhr hatte Colette angerufen.

Matthieu grinste, als er ihr Foto auf dem Display sah und begrüßte sie.

„Wo seid ihr?”, bellte sie ihn an.

„Am Canal Saint-Martin”, antwortete er, „warum kommst du nicht dazu?” Colette willigte ein.

Matthieu rief François an, auch der gesellte sich zu ihnen. Matthieu schlug eine Bootstour vor, die vom Becken des Kanals durch dessen unterirdischen Teil über die Bastille ging und an der Seine gegenüber dem Musée d’Orsay endete.

„Eine Landpartie in Paris – wir sitzen hier wie auf einem Bild von Renoir”, spottete Colette und verbarg, wie sehr sie es liebte, wenn das Boot im Schleusenbecken angehoben wurde, wie sie langsam an den alten Häusern vorbeiglitten und wie schön es sich anfühlte, in der eigenen Stadt Tourist zu sein. Da Colette eine sensible Beobachterin war, entging ihr nicht, dass Matthieu Katrin nicht mehr in seine Netze zu locken versuchte. Sie fühlte, dass zwischen den beiden ein spinnwebdünner Faden der Vertrautheit gesponnen worden war. Colette lehnte sich zurück, schloss die Augen hinter der großen Sonnenbrille und genoss den Hauch der milden Herbstluft auf ihrer Haut.

Irgendwann war die Zeit knapp geworden.

Colette hatte nichts dagegen, Katrins Reisetasche in einer Ecke ihrer Wohnung zu verstauen.

„Du kommst ja bestimmt bald wieder!”

9

Katrin und Matthieu entfernten sich eilig. Zurückgeblieben waren François und Colette, zu zweit, und plötzlich irgendwie verwaist. Schweigend schlenderten sie in Richtung Pont des Arts.

„Hast du Lust, mit mir eine Kleinigkeit essen zu gehen?”, fragte François. Colette hatte.

Ihr schien es Jahre her, dass sie mit François allein gewesen war. Dabei hatte es eine Zeit gegeben, in der sie sich nicht hätte vorstellen können, nicht wenigstens einen Abend in der Woche mit ‚Francesco‘ zu verbringen. Ohne seine – ohnehin schnell wechselnden – Liebhaber und Freunde. Und ohne Johannes. Nur sie beide in ihrer Lieblingskneipe Chez Georges , wo man dick mit cremigem Camembert belegte Sandwiches essen und billigen Rotwein aus Wassergläsern trinken konnte.

Colette und François waren sich in den ersten Tagen ihres Studiums begegnet und hatten sich auf Anhieb gemocht. Beide kamen aus der ‚Provinz‘, was sie in den Augen der Pariser Kommilitonen leicht bemitleidenswert erscheinen ließ. Colette hatte das Gefühl, durch ihre normannischen Wurzeln habe man sie zu weiter nichts als einer Landpomeranze degradiert und François hatte Komplexe seines Akzentes wegen – er kam aus dem Aveyron im Süden Frankreichs, aber nicht von dort, wo die Reichen und die Schönen ihre Sommer gern verbrachten, sondern von dort, wo das Leben auf dem Dorf jeglichen Glamour vermissen ließ.

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