Von Erik - Die falsch gestellten Weichen

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Der diskussionsfreudige Konservative Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn war ein Mann des leidenschaftlichen Einspruchs, wenn um des lieben Friedens willen faule Kompromisse in Gemeinplätze gekleidet wurden. Wer ihm gegenüber behauptete, linke und rechte Extreme berührten sich, der wurde leidenschaftlich belehrt: «Rechts steht für Persönlichkeit, Vertikalität, Transzendenz, Freiheit, Subsidiarität und Vielfalt, links steht für Kollektivismus, Horizontalismus, Materialismus, Gleichheit-Nämlichkeit, Zentralismus und Einfalt (in beiden Sinnen des Wortes).» Folgerichtig war das Credo des Denkers «Right is right and left is wrong!»; es steht sprichwörtlich für die Arbeit der intellektuellen Rechten bis zum heutigen Tage.
Einer entsprechenden politischen Bildung seiner Leser war Kuehnelt-Leddihn sein Leben lang verschrieben. In seinem umfassenden Grundlagenwerk «Die falsch gestellten Weichen. Der Rote Faden 1789–1984» weist er detailliert und quellengesättigt nach, wie sich im Gefolge der Französischen Revolution weltweit eine revolutionär-gleichmacherische Grundströmung entwickelte und als «Ewige Linke» (Ernst Nolte) bis in die unmittelbare Gegenwart hinein wirksam war und bleibt. Kuehnelt-Leddihns tiefgreifende Einführung in die Probleme der Gegenwart hat über die Jahre nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Dieses Standardwerk für jeden politischen Menschen abseits des Mainstreams ist zum 110. Geburts- und 20. Todestag des großen österreichischen Intellektuellen nach langer Zeit nun wieder ungekürzt verfügbar.

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Frankreich wurde erst im Februar 1875 definitiv eine Republik. Diese Staatsform ist, mit der Unterbrechung des Pétain-Régimes und zwei weiteren Wandlungen, geblieben, denn die ideologisch-politische Entwicklung, durch die Französische Revolution begonnen, ist noch weit davon entfernt, ihren circle de folie , ihren Kreislauf des Wahnsinns, zu beenden. Die große Niederlage Frankreichs im deutsch-französischen Krieg von 1870–71 war durch einen Monarchen verursacht, aber von der Republik völlig sinnlos und katastrophal weitergeführt worden. Im Rückblick stand jedoch die Republik schließlich gefestigt da – und so sollte es bis 1940 bleiben, als sie vom État Français abgelöst wurde. Das „andere Frankreich“ war nun in jeder Beziehung geteilt; die Kirche, die zum großen Teil Napoleon III. unterstützt hatte, war etwas diskreditiert – um so mehr, als der „protestantische“ Nachbar gesiegt hatte. Wenn jetzt Frankreich „Figur machen“ wollte, dann sicher nicht mehr als „die älteste Tochter der Kirche“ (ein immer schon fragwürdiger Ehrentitel), sondern als die Erbin der Aufklärung, der Erhebung von 1789 und der napoleonischen Verwaltungsreformen.

Doch inzwischen hatte sich noch etwas anderes ereignet: die Commune von Paris, ein idealistischer, dabei aber völlig kopfloser Aufstand der Niederschichten dieser Weltstadt. Der Traum der Kommunarden war ein lokal verankerter Sozialismus, genährt von den Ideen der Französischen Revolution wie auch von den Sozialisten, beginnend mit Gracchus Babeuf bis zu Karl Marx. Dieser sympathisierte mit der Commune , die sich einen ähnlichen Aufstand in allen größeren Städten Frankreichs erhoffte – nur kam es nicht so. Die deutsche Besatzung betrachtete diese Entwicklung als innere französische Angelegenheit, und der neue französische Staat sah sich gezwungen, diese Sezession seiner Hauptstadt zu beenden. Die Commune riß das Land nicht mit sich, und die Regierung in Versailles liquidierte die Revolution in Paris. Die um ihren Verstand gebrachte Bevölkerung der Großstadt verteidigte sich mannhaft und verbissen, begann, wie die meisten linksgerichteten politischen Gebilde, wahllos Geiseln zu erschießen (darunter den Erzbischof Darboy von Paris) und setzte den Kampf auch fort, als der Hunger die entsetzlichsten Opfer forderte und man begonnen hatte, die Tiere im zoologischen Garten aufzuessen. In den Kämpfen kamen zwischen fünfzehn- und zwanzigtausend Menschen um; endlose Strafprozesse, Hinrichtungen und Deportierungen folgten. (Unter den Communards gab es übrigens einen Arzt, der nach Amerika floh, dort heiratete 3)und später eine unheilvolle Rolle spielte – Georges Clemenceau.) Diese Kommune, deren Fall von Marx aufrichtig beweint wurde, verursachte ein tiefes Trauma in den französischen Unterschichten, das bis heute nicht geheilt ist. Die russischen Kommunisten betrachteten die Commune als die erste sozialistisch-proletarische Revolution, 4)die sie aber nur zum Teil war, denn unter den Kommunarden gab es sowohl Sozialisten und Anarchisten als auch typische „Spätlinge“ der Jakobiner.

Wie dem auch immer sei, Frankreich wurde nun nach der Schweiz Europas zweite Republik, wenn wir von Zwergstaaten absehen, eine Evolution, die in der Neuen Welt vorweggenommen war. Bolivien, Paraguay und Nicaragua waren in dieser Entwicklung Europa vorausgeeilt und gaben uns leuchtende Beispiele. Frankreich aber war und blieb die Wiege der modernen (im Gegensatz zur antiken) Demokratie, 5)und in Frankreich wurde trotz der bonapartistischen und bourbonischen Unterbrechungen „geradlinig“ weitergekämpft. Es war aber nicht nur die Französische Revolution, sondern auch die erste Aufklärung unter dem Zeichen der Göttin der Vernunft, die der kulturellen und politischen Landschaft Frankreichs zunehmend ihren Charakter gab. Zwar blieb die Sozialgesetzgebung in Frankreich weit hinter jener Preußens und Deutschlands zurück, denn schließlich herrschte die Bourgeoisie im engeren Sinne des Wortes, aber die Zielscheibe der Attacke blieben weiterhin Monarchie und Kirche, also „Thron und Altar“. Neben jansenistischen Erinnerungen und reformierter Kränkung wirkte sich hier auch die (übrigens sehr gespaltene) Freimaurerei aus. 6)Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war es kaum mehr möglich, Volksschullehrer zu werden ohne einer der frères zu sein. Mit anderen Worten: Es bildeten sich zwei Frankreichs heraus – die Kirche und die Tradition des Thrones auf der einen und die Freimaurerei, die radikalsozialistische 7)und sozialistische Partei auf der anderen Seite. Und dann gab es noch „die Bank“, die nicht mit Unrecht lange Zeit hindurch als „jüdisch und protestantisch“ betrachtet wurde. 8)

Da walteten zum Teil uralte lokale Traditionen, die sich in der einen oder in der anderen Richtung auswirkten. Wenn man die ländliche religiöse Soziogeographie Frankreichs studiert, wird man sehen, daß ein- und dieselbe Gemeinde oder Canton im Mittelalter albigensisch war, dann im 16. Jahrhundert sich dem Calvinismus zuwandte, im 17.–18. Jahrhundert in jansenistischen Farben schillerte, dann mit Enthusiasmus bei der Französischen Revolution mitmachte, um schließlich in unseren Tagen so weit als möglich links zu wählen, auch kommunistisch, obwohl es dort keinen Großgrundbesitz gibt, und die Bauern 9)in einem kommunistischen Staat rettungslos enteignet werden würden, was diesen Individualisten wohl nicht behagen könnte. Interessant ist es auch zu sehen, wie zum Beispiel in einem Dorf der Kirchenbesuch maximale Ziffern aufweist während nur sieben Kilometer weiter weg bestenfalls die Frauen in die Kirche gehen. 10)Wenn wir aber generalisieren wollen, dann müssen wir feststellen, daß der nördliche Westen, der Norden, der Nordosten und ganz spezifische Gegenden im Süden „eher rechts“, Zentralfrankreich und spezifische Gegenden im Süden „links“ stehen und natürlich auch „glaubensschwach“ sind. 11)(„Linkskatholizismus“ ist eine Krankheit der Intellektuellen, nicht des Volks.) Es gibt in Frankreich völlig entchristlichte Gebiete, die (um einen Buchtitel zu zitieren) wahrhaftig Pays de Mission sind.

Allmählich wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Schulen säkularisiert, obwohl der Kulminationspunkt dieses Prozesses erst unter Émile Combes und der Vertreibung der Orden im Jahre 1905 zu finden ist. Doch um ein wenig den Geist des öffentlichen Frankreichs zu verstehen, muß man sich an die Worte erinnern, die der Sozialist Jean Jaurès über Gott aussprach: Würde Er sich manifestieren, müßte man mit Ihm wie ein Gleicher zu einem Gleichen sprechen und mit Ihm debattieren. 12)Gambetta, sich an die Rechte in der Kammer wendend, erklärte ihnen: „Wir wollen den Positivismus in das öffentliche Leben einführen. Wir glauben an den Sieg des Guten über das Böse, an die Demokratie, Sie aber, meine Herren, glauben nicht daran!“ Und der Präsident Jules Ferry von Jaurès gefragt, wohin er die Menschheit führen wolle, antwortete schlagfertig: „Zu einer Menschlichkeit ohne Gott und König.“ 13)Wie weit aber der Verfall Frankreichs gegangen war zeigte sich darin, daß es bald auch eine agnostisch-atheistische Rechte gab, die zwar an die Kombination von Thron und Altar glaubte, im Altar aber eine reine Fiktion sah, ein „nützliches“ sozio-politisches Bindemittel. Diese Haltung charakterisierte viele Enthusiasten der Action Française von Charles Maurras und auch anderer rechtsgerichteter Organisationen. 14)

Die dauernden Siege der Linken wurden zweifellos auch durch unglaubliche Dummheiten der Rechten gefördert. Da war, um nur ein Beispiel zu nennen, die Kette der Dreyfus-Prozesse. Der „Fall“ ist weltbekannt. Eine Putzfrau fand im Papierkorb des deutschen Militärattachés von Schwarzkoppen einen Zettel mit Informationen (das bordereau ), den man fälschlich dem Hauptmann Dreyfus zuschrieb, einem Reformierten jüdischer Abstammung. Er wurde zweimal unter gerade zu ungeheuerlichen Verfahrensumständen wegen Hochverrats verurteilt. Dann wurde eine Komödie der „Begnadigung“ gespielt. Die ganze französische Rechte, einschließlich republikanischer Erznationalisten, bestand auf der Schuld dieses Mannes. Es nutzte auch nichts, daß bei allen halbwegs intelligenten Leuten auf der Rechten der Verdacht auftauchte, daß Dreyfus unschuldig war, doch – so argumentierten sie – dürfe man die Armee nicht spalten, es also besser sei, daß ein Unschuldiger leide, als daß die psychisch-moralische Einheit der Armee Schaden litte. Immer wieder wurde Goethes Spruch, eine Ungerechtigkeit sei besser als Unordnung (plutôt l’injustice que le désordre) , zitiert – ein zutiefst unmoralischer Grundsatz. Das sittliche Empfinden des französischen Volkes aber war damals noch so stark, daß diese Haltung der Rechten üble politische Folgen hatte. Das wirklich Schreckliche daran war aber auch der Umstand, daß die Kirche durch viele ihrer Führer und Köpfe in diesem fanatisch durchfochtenen Fall Dreyfus schwer kompromittiert 15)war. Bis zum heutigen Tage gibt es „Antidreyfusards“ , die unerschütterlich an eine „Konspirationsthese“ glauben, die aber bei näherer Betrachtung völlig sinnlos ist. Erst vor 15 Jahren traf ich einen katholisch-monarchistischen Verfechter dieses Aberglaubens, dem ich die Frage stellte, ob er denn wirklich überzeugt sei, daß dieser „Internationale Jude“ für den gut christlichen deutschen Kaiser gegen die französische Freimaurerrepublik gearbeitet hätte. 16)Ihm blieb der Mund offen…

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