Leila Aboulela - Minarett

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Nadschwa wächst in einer privilegierten und westlich orientierten Oberschichtfamilie in Khartum auf. Nach einem Putsch flieht die Studentin mit ihrer Mutter und ihrem Bruder ins politische Exil nach London. Sie verliert ihren Wohlstand und bald auch ihre Eltern. Einst hatte sie davon geträumt, einen wohlhabenden Mann zu heiraten und eine eigene Familie zu gründen. Nun ist sie auf sich allein gestellt und muss ganz unten neu anfangen. Sie arbeitet als Dienstmädchen und Putzfrau bei reichen Familien, erkämpft sich eine unabhängige Existenz. Sie knüpft Freundschaft mit den Frauen der muslimischen Gemeinde. Und findet eine neue Heimat im Glauben. Als sie Tâmer kennenlernt, den ernsten und strenggläubigen Bruder ihrer Arbeitgeberin, muss sie sich entscheiden.
"Minarett" erzählt eindrücklich und aufschlussreich von Migration, sozialem Abstieg und von der religiösen Gemeinschaft als Ort der Heimat und der Unabhängigkeit. Eine überraschende, provokative Emanzipationsgeschichte, die einen Sturm in der englischen Presse auslöste.

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Ich atmete schwer. »Du erzählst Unsinn – dieses Zeug hat dich durcheinandergebracht. So was würde Baba nie tun.«

Er lachte. »Er würde alles tun, um seinen Augenstern zu beschützen.« Er drehte sich wieder auf den Rücken, und wir waren still. Er begann regelmässig zu atmen, als ob er gleich einschlafen würde.

»Du gehst besser rein, bevor sie zurück sind.«

Er grunzte.

»Hier, nimm die Taschenlampe.« Ich drückte sie ihm in die Hand.

Er ging ins Haus, und schon sah ich die Scheinwerfer von Babas Auto näher kommen. Er hupte, und unser Nachtwächter ging das Tor aufschliessen. Räder knirschten über den Kies, und ich hörte Mama beim Aussteigen fragen: »Wann sind denn die Lichter hier ausgegangen?«

Ich ging zu Baba hinüber und drückte ihn, als fürchtete ich mich vor etwas und er könnte die Angst verscheuchen. Er roch nach Grillfleisch und offiziell verbotenem Whisky. Ich wich vor ihm zurück. Mama sah müde aus und liess die Schultern hängen. Selbst im Mondlicht konnte ich sehen, dass die Mascara um ihre Augen verschmiert war. Wir stiegen die Stufen zur Veranda hinauf. Sie erkundigten sich nicht nach der Party und setzten das Gespräch fort, das sie schon im Wagen geführt hatten.

»Er wird es durchstehen«, meinte Baba, »er hat nicht zum ersten Mal mit Widerstand zu kämpfen.«

»Hoffentlich«, sagte sie. »Alles, was ihm schadet, wird auch uns schaden.«

Ich öffnete die Haustür. Das Licht war wieder da und blendete mich.

Sieben

Baba teilte nicht oft seine Wünsche mit uns, aber an jenem Tag tat er es. Wir waren auf der Farm, und er trug ein Safarihemd. Er war ein wenig gereizt, weil er die Familientreffen, die meine Mutter organisierte, nicht mochte. Er zog Treffen mit Geschäftsfreunden und nützliche Kontakte diesen Picknicks vor, bei denen man den ganzen Tag Karten spielte und pausenlos ass. Er lehnte sich in seinem Liegestuhl zurück und blickte auf, als ein kleines Flugzeug vorbeiflog, das Pestizid versprühte. »Eines Tages werde ich meinen eigenen Privatjet haben«, verkündete er. »In höchstens drei Jahren – es ist alles geplant!«

»Wow«, sagten Omar und ich gleichzeitig. Wir sassen auf einer Picknickdecke im Gras.

»Denkt an euren Vater, Kinder. Ich habe mal mit nichts angefangen. Kein Vater, keine gute Ausbildung, nichts. Und jetzt werde ich mir einen Privatjet leisten können.«

»Ich werde ihn fliegen lernen«, sagte Omar. »Ich werde mich ausbilden lassen dafür.«

Baba musterte uns über seine Brillengläser mit Goldrand und fragte: »Wie alt seid ihr jetzt eigentlich?«

»Neunzehn«, antwortete Omar.

»Neunzehn schon? Und du auch, Nadschwa?«

»Ja.« Ich lächelte.

Er neckte uns: »Ich hatte geglaubt, ihr wärt achtzehn.«

»Das war letztes Jahr«, sagte Omar. Ich lachte. Es war selten der Fall, aber heute waren Omar und ich in denselben Farben gekleidet. Wir trugen beide Wrangler-Jeans, dazu hatte ich einen beigen Rollkragenpullover an und er ein langärmliges beiges Hemd. Mama kam und machte ein Foto von uns. Jahre später, als alles in Trümmern lag, war dieses Foto immer noch da. Omar und ich lächelten, eine rosa Blume steckte in meinem Haar, ich hatte die Beine übereinandergeschlagen und stützte den Ellbogen auf mein Knie und mein Kinn in die Hand. Omar sass daneben, sein Rücken dicht an meinem Arm, mit leuchtenden Augen und ausgestreckten Beinen, eine Hand lässig auf dem Recorder, während die Kassetten wild durcheinander auf seinem Schoss und auf dem rotkarierten Teppich lagen. Jahre später, als alles in Trümmern lag, kniff ich die Augen zusammen und versuchte, anhand der Farben und Inschriften die Kassetten auf dem Teppich zu erkennen, Kassetten, die wir im Sommerurlaub in London gekauft hatten: Michael Jackson, Stevie Wonder, Hot Chocolate und meine Kassetten von Boney M.

Der freie Fall begann in jener Nacht, lange nach dem Picknick und nach dem Barbecue, als die Gäste längst gegangen und auch wir wieder zu Hause waren. Nach dem Kebab am Spiess und dem Erdnusssalat, nach den gekochten Eiern, Wassermelone und Guave. Wir fuhren still nach Hause, denn wir waren alle müde. Ich wusch mein Haar noch spätabends, weil es so staubig geworden war. Ich untersuchte einen Ameisenbiss am Ellbogen. Es war ein geschwollener Buckel, und ich konnte nicht aufhören zu kratzen. Der Telefonanruf kam spätnachts, als fast schon der Morgen dämmerte. Ich hörte ihn und dachte, es sei jemand gestorben. Es war auch schon vorgekommen, dass ein naher Freund oder Verwandter im Sterben lag und Mama und Baba mitten in der Nacht aufbrechen mussten. In den Tagen der Trauer sagten sie dann: »Wir kamen, sobald wir es hörten … noch in derselben Nacht.«

Ich stand nicht auf. Es interessierte mich nicht genug. Ich hörte Babas Stimme am Telefon, aber was er sagte, verstand ich nicht. Ich hörte bloss seine Stimme, und etwas stimmte nicht mit ihr. Es war nicht das Erschrecken, der Schock, die mit einem Todesfall verbunden waren. Ich setzte mich auf im Bett und sah den Raum allmählich feste Umrisse annehmen, während meine Augen sich ans Dunkel gewöhnten. Die Nächte waren noch kühl, wir brauchten die Klimaanlage noch nicht. Wäre sie gelaufen, hätte ich das Telefon gar nicht gehört.

Die Tür zu Omars Zimmer war zu. Ich lief den Flur hinunter zum Elternzimmer. Das Licht war an und die Tür angelehnt. Ich sah den Koffer auf dem Bett. Ich sah, wie Mama Socken von Baba in den Koffer stopfte, der fast schon voll war. Er war dabei, sich anzukleiden, und knöpfte gerade sein Hemd zu. Er drehte sich um und sah mich an, als sähe er mich gar nicht; als wäre es die natürlichste Sache der Welt, dass er mitten in der Nacht verreiste.

»Gehst du weg?«, fragte ich, aber keiner von beiden antwortete. Mama ging weiter im Zimmer auf und ab und packte fieberhaft, als lausche sie einer Stimme im Kopf, die ihr eins nach dem anderen auftrug, was sie zu tun hatte. »Geh wieder schlafen«, forderte sie mich auf.

Hellwach ging ich ins Bad. Ich starrte mein Spiegelbild an, glättete meine Brauen und bewunderte, wie das Gelb des Pyjamas zu meiner Haut passte; Baba war vergessen.

Als ich das Bad verliess, hörte ich ihn den Wagen starten. Es musste er sein, der den Wagen startete, denn Mûssa schlief nicht im Haus. Mûssa ging jeden Abend nach Hause. Ich rätselte, wohin Baba wohl fuhr und was sein Reiseziel war. Warum hatten sie mir nicht gesagt, dass ein wichtiger ausländischer Staatsmann gestorben war? Ich ging in Omars Zimmer und begann ihn zu wecken. Er wachte auf, kam aber nicht mit mir ans Fenster. Ich spähte durch die Vorhänge. Ich sah, wie Baba das Auto aus der Garage manövrierte und über den Kies zum Tor fuhr. Ich sah den Nachtwächter das Tor für ihn aufstossen. Dann erblickte ich die Scheinwerfer eines Autos, das unsere Strasse herunterraste. Es blieb quietschend vor unserem Tor stehen und versperrte Babas Wagen den Weg. Zwei Männer sprangen heraus. Einer blieb beim Tor, und der andere öffnete Babas Autotür, wie Mûssa sie jeden Tag für ihn aufmachte, bloss nicht genau so, nicht ganz genau so. Baba stellte den Motor ab und stieg aus. Er sprach mit dem Mann und wies auf den Kofferraum. Der Mann sagte etwas zu seinem Begleiter, und dieser öffnete den Kofferraum und nahm Babas Koffer heraus. Sie gingen auf ihr eigenes Auto zu und liessen Babas Wagen in der Zufahrt gestrandet zurück: weder drinnen noch draussen. Baba nahm etwas aus der Hosentasche, vermutlich Geld oder den Autoschlüssel, und gab es dem Nachtwächter. Dann stieg er mit den beiden Männern ins Auto. Er sass auf dem Rücksitz, und das war verkehrt, so viel wusste ich. Er sollte nicht auf dem Rücksitz sein. Ich hatte ihn nie auf dem Rücksitz gesehen, ausser in Taxis oder wenn Mûssa ihn fuhr. Und jetzt war Mama neben mir, sie erschreckte mich. Wie sie mit den Zähnen knirschte, um das Weinen zurückzuhalten, und mit der Faust leicht gegen das Fenster schlug, machte mir Angst. Omar trat zu uns, legte den Arm um sie und führte sie vom Fenster weg.

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