Leila Aboulela - Minarett

Здесь есть возможность читать онлайн «Leila Aboulela - Minarett» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Minarett: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Minarett»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nadschwa wächst in einer privilegierten und westlich orientierten Oberschichtfamilie in Khartum auf. Nach einem Putsch flieht die Studentin mit ihrer Mutter und ihrem Bruder ins politische Exil nach London. Sie verliert ihren Wohlstand und bald auch ihre Eltern. Einst hatte sie davon geträumt, einen wohlhabenden Mann zu heiraten und eine eigene Familie zu gründen. Nun ist sie auf sich allein gestellt und muss ganz unten neu anfangen. Sie arbeitet als Dienstmädchen und Putzfrau bei reichen Familien, erkämpft sich eine unabhängige Existenz. Sie knüpft Freundschaft mit den Frauen der muslimischen Gemeinde. Und findet eine neue Heimat im Glauben. Als sie Tâmer kennenlernt, den ernsten und strenggläubigen Bruder ihrer Arbeitgeberin, muss sie sich entscheiden.
"Minarett" erzählt eindrücklich und aufschlussreich von Migration, sozialem Abstieg und von der religiösen Gemeinschaft als Ort der Heimat und der Unabhängigkeit. Eine überraschende, provokative Emanzipationsgeschichte, die einen Sturm in der englischen Presse auslöste.

Minarett — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Minarett», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Die sind verrückt«, sagte Randa. »Im Islam heisst es nirgends, dass man das tun soll.«

»Was wissen wir schon davon? Wir beten ja nicht einmal.« Ich hatte manchmal Gewissensbisse deswegen.

»Ich bete ab und zu«, sagte Randa.

»Ach ja, wann denn?«

»Vor den Prüfungen … Hat mir viel genützt.« Sie lachte.

»Ich bete, wenn ich im Ramadan faste. Ein Mädchen an der Schule hat mir gesagt, dass Fasten nicht zählt, wenn man nicht betet.«

Randa zog die Brauen hoch. »Dabei behauptest du doch den halben Monat lang, du hast deine Tage und kannst nicht fasten!«

»Nicht den halben Monat. Ich schummle ein bisschen, aber keinen halben Monat lang.«

»Letztes Jahr waren wir in London und haben überhaupt nicht gefastet.«

»Wirklich?« Ich konnte mir den Ramadan in London oder London im Ramadan nicht einmal vorstellen.

»Wie kann man in London auch fasten? Der ganze Spass wäre dahin.«

»Stimmt.« Ich sah auf das Bild hinunter und dachte an all die Studentinnen, die den Hidschab, 8und an jene, die den Tob trugen, Haar und Arme von unserer Nationaltracht bedeckt.

»Würdest du je einen Tob tragen?«, fragte ich sie.

»Ja, aber ein Tob ist auch was anderes als das .« Sie stach mit dem Finger ins Time Magazine . »Er ist nicht so streng. Bei einem Tob sieht man den Haaransatz und die Arme.«

»Kommt drauf an, wie du ihn trägst und was du darunter anhast. So wie ihn manche Studentinnen tragen, sind sie wirklich verschleiert.«

»Pah«, schnaubte sie, und ich sah ein, dass ich nichts von der Uni hätte sagen sollen, denn das tat weh. Ich legte das Heft weg und ass meine Karamellcreme auf.

»Ich hab nicht genug gelernt«, sagte sie verdrossen. »Ich hab diese Prüfungen einfach nicht ernst genommen.«

»Es ist so ungerecht. Du bist nämlich klüger als ich.« Ich hatte es bloss an die Universität Khartum geschafft, weil ich stundenlang auf meinem fetten Hintern sitzen und auswendig lernen konnte.

»Ich sollte wohl glücklich sein«, sagte sie leise. »Und ich bin ja wohl auch glücklich, dass ich nach London gehe, obwohl ich vielleicht gar nicht dorthin gehe. Vielleicht irgendwohin ausserhalb Londons.«

Ich wartete, bis sie von Amîr anfangen und sich beklagen würde, dass er sie den ganzen restlichen Abend geschnitten hatte. Das tat sie, und ich erzählte ihr die Gerüchte über ihn und das Mädchen vom Arabischen Club.

картинка 3

Es war nach drei Uhr morgens, als Omar mich abholte. Ich hatte mir allmählich schon Sorgen gemacht und nach ihm herumtelefoniert. In Randas Haus schliefen alle, nur wir blieben auf und schauten Dallas -Videos. Zum Glück waren Mama und Baba in Kairo, sonst hätte Omar Schwierigkeiten bekommen. Als er schliesslich erschien, um mich abzuholen, sah er müde aus und roch nach Bier und noch etwas, es roch süsslich.

»Du fährst«, sagte er, und das gefiel mir nicht. Ich fuhr nach Hause, und er legte nicht Bob Marley in den Kassettenspieler wie sonst. Er sass einfach neben mir, ruhig und abwesend, aber er schlief nicht. Er roch, und ich erriet den Geruch, bloss, dass ich es nicht glauben wollte. Haschisch? Marihuana?

Wir hörten den Ruf zum Morgengebet, als wir zu unserem Haus einbogen. Der Wächter erhob sich von seinem Schlafplatz am Boden und öffnete uns das Tor. Der Gebetsruf, die Worte und ihr Klang drangen in mich, durch den Geruch im Auto hindurch und durch den Spass in der Disco bis an einen mir unbekannten Ort. Eine hohle Stelle. Eine Finsternis, die mich einsaugen und auslöschen würde. Ich parkte den Wagen, und der Wächter schloss das Tor hinter uns. Er legte sich nicht wieder hin.

»Omar, wir sind daheim … Omar.« Ich lehnte mich hinüber und öffnete die Autotür für ihn. Er machte die Augen auf und sah mich mit leerem Blick an. Wir stiegen aus, und ich schloss den Wagen ab. Kein Hauch war zu spüren. Die Nacht war wie versiegelt, kühlte nicht, floss nicht. Ich konnte den Gebetsruf immer noch hören. Er ging immer weiter, und nun hörte ich in der Ferne eine zweite Moschee die Worte aufnehmen, und sie klopften an meine Trägheit, stupsten eine verborgene Taubheit an, wie wenn mir die Füsse eingeschlafen wären und ich sie dann berührte.

Die Dienstboten regten sich, und aus dem hinteren Teil des Hauses hörte ich das brausende Wasser, jemand räusperte sich und nieste, Pantoffeln schlurften über den Betonboden ihrer Unterkunft. Eine Glühbirne ging an. Sie machten sich zum Gebet bereit. Sie hatten sich aus dem Schlaf gequält, um zu beten. Ich war hellwach und betete nicht.

Vier

Es erstaunte meine Freunde nicht mehr, dass Anwar nach den Vorlesungen auf mich wartete. Wir gingen meist zur Cafeteria der naturwissenschaftlichen Fakultät, weil uns dort weniger Leute kannten, obwohl Anwar wegen seiner politischen Aktivitäten eine vertraute Erscheinung war. Er sprach nicht oft über Politik mit mir, aber manchmal fragte er mich seltsame Dinge.

»Wie viele Hausangestellte habt ihr?«

Ich begann nachzuzählen, was ich noch nie getan hatte. »Die Köchin, das äthiopische Mädchen, der Boy, der Wächter und Mûssa, der Chauffeur. Das sind alle. Nein, einen Gärtner haben wir noch, aber der kommt nicht jeden Tag.«

»Macht sechs.«

»Ja … sechs.«

»Und ihr seid zu viert?«

»Wir haben aber viele Gäste«, verteidigte ich mich. Der Campus war fast leer. Es war Mittagszeit, Siestazeit, und alle schützten sich drin vor der Sonne, aber es war immerhin Winter und die Sonne erträglich. Um vier oder fünf schien sie weniger grell, und dann würde sich der Campus für die Abendvorlesungen wieder füllen.

»Findest du es denn nicht ungerecht, dass es so krasse Unterschiede in den Lebensumständen gibt? Im Westsudan herrscht Hungersnot. Unser Land ist eines der ärmsten der Welt.«

Ich rutschte auf meinem Stuhl herum und sagte: »Ich kann ja auch nichts machen.«

Seine Stimme wurde etwas sanfter, und so sah er mich auch an. »Aber das stimmt nicht. Wir müssen das System verändern. Es liegt immer an den Studenten und den Arbeitern, den Wandel zu bringen.«

Ich erzählte ihm, was ich im Time über die Iranische Revolution gelesen hatte. Es schien ihn zu belustigen, dass ich Time las. Vielleicht weil es auf Englisch geschrieben und mein Englisch sehr gut war, da ich eine Privatschule besucht hatte. Oder weil es eine amerikanische Zeitschrift war.

Ich wollte wissen, was er von der Revolution hielt. Er dozierte eine Weile darüber und begrüsste den Sturz des Schahs, war aber gegen einen islamischen Staat. Er sagte dasselbe wie Randa – »Wir müssen vorwärtsgehen und nicht zurück« – und sprach verächtlich von den schwarzen Tschadors.

»Dann hast du also ein sehr fortschrittliches Bild von der Rolle der Frau?« Ich lächelte erfreut über die Wendung, die das Gespräch nahm, denn jetzt konnte ich flirten und mir einmal mehr beweisen, dass ich ihm trotz meiner Herkunft gefiel.

Anwar schrieb für eine der Studentenzeitungen, die der Front. Die handschriftlichen Ausgaben wurden allwöchentlich ans Anschlagbrett der Cafeteria geheftet. Es gab jedes Mal einen Auflauf, die Studenten drängten sich davor und stellten sich auf die Zehenspitzen, um die obersten Seiten zu lesen, und hockten sich auf die Fersen für die unteren. Nach ein, zwei Tagen, wenn der Andrang nachgelassen hatte, riskierte ich auch einen Blick. Die meisten Artikel langweilten mich, aber seine las ich immer und versuchte ernsthaft, sie zu würdigen. Meist jedoch lenkten mich die Farben der Buchstaben und die Schönheit der Handschrift von der Bedeutung der Worte ab. Die Titel prangten in grossen, fliessenden Lettern und wirkten dreidimensional in ihrem kühnen Rot mit schwarzer Schattierung. Es gab auch einige Illustrationen: ein Blatt an einem Artikelende oder eine fliegende Taube. Auch Karikaturen, Glossen und ein zynischer Witz fehlten nicht. Innerhalb der Mauern der Universität herrschte Redefreiheit. Die Mauern der Universität waren heilig, und selbst die Polizei durfte nicht hinein. Aber alle wussten, dass es Spione gab. Stolz erzählte mir Anwar, dass die Geheimpolizei eine Akte über ihn hatte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Minarett»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Minarett» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Leila Aboulela - The Translator
Leila Aboulela
Leila Aboulela - Lyrics Alley
Leila Aboulela
Leila Aboulela - The Kindness of Enemies
Leila Aboulela
Leila Chudori - Home
Leila Chudori
Leila Eleisa Ayach - Seelenverträge Schnupperkurs
Leila Eleisa Ayach
Leila Eleisa Ayach - Seelenverträge Band 2 + 3
Leila Eleisa Ayach
Эдвард Бульвер-Литтон - Leila or, the Siege of Granada, Book IV
Эдвард Бульвер-Литтон
Эдвард Бульвер-Литтон - Leila or, the Siege of Granada, Book II
Эдвард Бульвер-Литтон
Отзывы о книге «Minarett»

Обсуждение, отзывы о книге «Minarett» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x