Juan Pablo Villalobos - Ich hatte einen Traum

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Ihr Weg führte durch die «Kühlschränke» – so nennen die Kinder aus Mittelamerika die kargen, klimatisierten Auffangzentren in den USA. Davor lag eine lange, gefährliche Reise, die manche ihrer Gefährten nicht überlebten. Juan Pablo Villalobos hat sie befragt und ihre Geschichten aufgeschrieben. Es sind Kinder aus Guatemala, Honduras und El Salvador, die ganz allein die Reise in das gelobte Land im Norden antraten, getrieben von Gewalt und zerstörten Familien. Sie alle träumten den gleichen Traum von einem Leben in Geborgenheit. Und sie alle haben bereits eine Geschichte, von der manche Erwachsene nicht einmal träumen mögen. Ein nüchternes und doch ergreifendes Stück Literatur vom amerikanischen Kontinent in ­diesen unseren Zeiten.

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»Okay, mach ich.«

Er wollte schon seinen Rucksack zumachen, aber ich hab ihn aufgehalten.

»Gib mir die Chips«, hab ich gesagt.

Ich hab mir die Tüte geschnappt und Yoni auf dem Handy angerufen. Als er ranging, konnte ich den Fernseher im Hintergrund hören, wahrscheinlich hat er gerade einen Film mit seiner Kleinen geschaut.

»Yoni, ich hab hier ein kleines Problem«, hab ich gesagt. »Hörst du mich?«

Yoni muss auf Pause gedrückt haben, denn der Krach von dem Film war plötzlich weg.

»Schnell, was gibt’s?«, hat er gesagt. »Ich bin beschäftigt.«

»Hier ist einer, der von den Sackgesichtern rübergekommen ist und sagt, dass er dich kennt.«

»Wie heißt er?«

Ich hab den Fettsack, der sich wieder den Schweiß von der Stirn und vom Hals wischte, nach seinem Namen gefragt.

»Santiago«, hat er geantwortet, »sag ihm, dass meiner Oma der Laden da drüben in der Pension gehört.«

Ich hab Yoni wiederholt, was er mir gesagt hatte.

»Bring ihn her«, hat Yoni gesagt, dann hat er aufgelegt.

»Yoni will dir guten Tag sagen«, hab ich zu dem Fettsack gesagt.

Dann hab ihn am Arm gepackt und bin losgegangen. Er hat sich gewehrt, und weil er so dick war, war es schwer, ihn zu zwingen.

»Meine Oma wartet auf mich«, hat er gesagt. »Ich muss ihr im Laden helfen.«

»Das kannst du Yoni erzählen«, hab ich gesagt. »Und jetzt beweg deinen fetten Arsch, oder es knallt. Als wüsstest du nicht, wo wir hier sind.«

Ich hab die Pistole gezückt und sie ihm vor die Nase gehalten. Er hat so getan, als würde er sie nicht sehen, ist aber sofort losgegangen. Auf dem Weg zu Yoni hab ich die Chips gefuttert. Ich war halb tot vor Hunger, weil ich die ganze Zeit Wache halten musste, seit zwölf, und jetzt war es schon fast fünf.

Yoni schaute mit seiner Kleinen den Film, den er auf Pause gestellt hatte, und sie haben Pupusas 4gegessen. Ich kannte den Film schon, es ging um einen Jungen, der mit den Toten spricht. Als Yoni uns sah, hat er wieder auf Pause gedrückt, und der Fettsack hat sofort angefangen, mich zu beschuldigen.

»Der will mir Angst machen«, hat er zu Yoni gesagt. »Ich hab nur Hausaufgaben gemacht, was kann ich dafür, wenn die Lehrerin mich mit einem Klassenkameraden zusammensteckt, der drüben bei den Buchstaben 5wohnt.«

»Er hat gesagt, er ist ein Kumpel von dir, Yoni«, hab ich gesagt, »aber er ist direkt von der Seite der Sackgesichter gekommen, ich hab es selbst gesehen.«

»Seinem Opa hat die Pension gehört«, hat Yoni zu seinem Mädchen gesagt, »hier gleich um die Ecke. Einmal hat mein Alter da ein Zimmer gemietet, aber jetzt vermieten sie keine mehr, oder?«, hat er den Fettsack gefragt.

»Nein«, hat der Fettsack gesagt. »Als mein Opa gestorben ist, hat meine Oma beschlossen, dass das Haus nur noch für die Familie da ist.«

»Und wer wohnt sonst noch da?«

»Meine Urgroßmutter, meine Tante, meine Onkel und meine Cousins.«

»Hattest du nicht einen Bruder?«

»Ja.«

»Wie alt ist er? Daniel, oder?«

»Zehn.«

»Und du?«

»Fünfzehn.«

»Ist deine Mama noch in den USA?«, hat Yoni gefragt.

Der Fettsack hat ja gesagt und wieder das Taschentuch aus der Hose gezogen und sich den Schweiß vom Hals, von der Stirn und aus dem Gesicht gewischt. Yoni hat ihn angeschaut, als würde er sich über ihn lustig machen, und die Hand von seiner Kleinen gedrückt, damit sie ihn auch anschaut.

»Die Leute im Viertel mögen deine Oma«, hat er zu ihm gesagt. »Alle haben Respekt vor ihr, aber damit solltest du nicht kommen, wenn du nicht willst, dass die Leute dich für eine Schwuchtel halten.«

Die Kleine hat sich totgelacht. Ich mich auch. Der Fettsack hat sein Taschentuch zusammengeknüllt und in die Hosentasche gesteckt.

»Ich bin krank, Yoni, ich hab was am Herzen, ich war beim Arzt, weil ich immer so erschöpft bin und anfange zu schwitzen.«

»Ernsthaft?«

»Ja, mein Herz ist zu groß, größer als normal.«

»Setz dich, nicht dass du noch umkippst«, hat Yoni zu ihm gesagt und auf einen Stuhl gezeigt.

»Ich hab’s eilig«, hat der Fettsack gesagt, »meine Oma wartet auf mich, ich muss nachmittags im Laden helfen, und ich bin schon spät dran, weil die Hausaufgaben so schwer waren und weil ich jetzt hier bin.«

Yoni ist aus dem Sessel aufgestanden, in dem er gesessen hatte, hat den Teller mit den Pasteten auf den Tisch gestellt, ist zum Fettsack gegangen und hat ihn auf den Stuhl gestoßen.

»Haben dich die Sackgesichter kontrolliert?«, hat er ihn gefragt.

»Die kontrollieren alle«, hat er geantwortet und dabei fast geheult.

»Und was hast du gesagt?«

»Nichts.«

Yoni hat mit der Zunge geschnalzt, man hat gemerkt, dass er genervt war.

»Fängst du jetzt an zu flennen?«

Der Fettsack hat geschnieft, aber so nach innen, als würde er Rotz schlucken.

»Was hast du ihnen gesagt?«, hat Yoni noch mal gefragt.

»Sie wollten wissen, wo ich hinwill, und haben mich zum Haus meines Klassenkameraden begleitet. Als sie gesehen haben, dass ich wirklich Hausaufgaben machen will, sind sie gegangen.«

»Du erzählst mir doch keinen Scheiß, oder?«, hat Yoni gefragt.

»Nein.«

»Erinnerst du dich an Marco?«, hat Yoni zu ihm gesagt. »Wir haben ihn geschnappt, weil er bei den Sackgesichtern rumgehangen hat, und du weißt ja, was mit ihm passiert ist.«

In dem Moment hat Yonis Handy geklingelt, und er ist in ein anderes Zimmer gegangen, damit keiner mithören konnte. Der Fettsack hat die Zeit genutzt, um sich die Stirn mit dem Taschentuch abzuwischen. Er war so fett, dass sein Hintern gar nicht auf den Stuhl passte. Dann ist Yoni zurückgekommen.

»Du musst etwas für mich in der Pension aufbewahren.«

»Das geht nicht«, hat der Fettsack geantwortet.

»In einem der vielen Zimmer wirst du schon eine Ecke finden.«

Der Fettsack hat nichts gesagt, er hat Yoni nicht mal angeschaut, während er mit ihm geredet hat, und die ganze Zeit nur auf den Boden gestarrt, als könnte dort jemand rauskommen, um ihn zu retten.

»Es ist nur für eine Weile«, hat Yoni gesagt. »Oder bis morgen.«

»Ich kann wirklich nicht, Yoni, wenn meine Oma Wind davon bekommt …«

»Das war keine Frage«, hat Yoni ihn unterbrochen. »Ich hab gehört, dass die Bullen in der Gegend rumschnüffeln.«

Er ist kurz irgendwo im Haus verschwunden und mit einer weißen Tüte zurückgekommen. Kaum war er im Zimmer, konnte man riechen, was in der Tüte war.

»Du begleitest ihn«, hat Yoni zu mir gesagt. »Pass auf, dass er es versteckt, nicht dass er es unterwegs wegwirft.«

Er hat den Rucksack vom Fettsack geschnappt, der auf dem Boden lag, und die Bücher und Hefte rausgenommen. Dann hat er die Tüte reingesteckt und den Rucksack wieder zugemacht.

»Was ist das?«, hat der Fettsack gefragt.

»Was glaubst du?«, hat Yoni geantwortet. »Riechst du’s nicht? Du gibst es Mecha, wenn er dich drum bittet, nachher oder morgen.«

»Wem?«

»Ihm!«, hat Yoni gesagt und auf mich gezeigt. »Muss ich ihn dir erst noch vorstellen? Los, haut ab.«

Der Fettsack ist sitzen geblieben und hat Yoni angeschaut.

»Worauf wartest du?«, hat Yoni gesagt.

»Ich brauche meine Schulsachen.«

»Kriegst du von Mecha, wenn du ihm die Tüte zurückgibst.«

Der Fettsack ist aufgestanden und hat sich den Rucksack über die Schulter gehängt. Yoni hat auf Play gedrückt, und man hat jemanden schreien hören. Es war die Mutter des Jungen, der mit den Toten sprach, sie hatte gerade gesehen, wie er mit verdrehten Augen in einer unbekannten Sprache redete.

Wir sind nach draußen gegangen, und es sah aus, als würde gleich eine Menge Regen runterkommen, es roch nach dem Essen, das die Nachbarin kochte, und ich hatte nichts zu Mittag gegessen.

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