Aufhören mit dem Grübeln und seine Bedeutung
Wie kann es dir gelingen, dem ständigen Grübeln endlich ein Ende zu bereiten? Mit dieser Frage möchten wir uns im nächsten Punkt dieses Ratgebers ein wenig intensiver auseinandersetzen.
Der wohl wichtigste Schritt, um endlich mit dem ständigen Grübeln aufzuhören, ist, dass du dir deine eigene Situation einmal verinnerlichst. Mache dir zudem klar, dass du dich auf dem richtigen Weg befindest, um dich schlussendlich in einer Depression wiederzufinden. Oder aber du befindest dich bereits in einer akuten depressiven Phase und musst nun versuchen, aus dieser zu entfliehen. Das geht in der Regel am leichtesten, wenn du zunächst einmal versuchst, dich von den quälenden Gedanken, die dich plagen, ein wenig zu distanzieren. Vor allem gilt das dann, wenn du diese gar nicht selber beeinflussen kannst. Denn dann ergibt es ohnehin nur wenig Sinn, dass du dir über diese Dinge Gedanken machst. Der Grund ist, dass du selbst, wenn du tagelang grübelst, häufig nicht zu einer sinnvollen Lösung gelangen wirst. Vielmehr zerbrichst du dir nur immer wieder den Kopf damit.
Daraus entsteht eine Depression in den meisten Fällen überhaupt erst und deshalb solltest du versuchen, dich durch diese Gedanken nicht so sehr beeinflussen zu lassen. Lasse dir nicht von ihnen dein Leben bestimmen. Doch wie geht das überhaupt, dass du deine Gedanken unter Kontrolle bekommst und dich von ihnen nicht in eine depressive Phase reißen lässt? Damit du deine Gedanken unter Kontrolle bekommst, solltest du versuchen, dich erst einmal so gut wie möglich abzulenken. Dabei kann es unter anderem helfen, wenn du dich oft und viel mit Menschen umgibst oder dich anderen Unternehmungen mit Freunden widmest.
Auch Sport zu treiben und dich dabei so richtig auszupowern, kann dir dabei helfen, dich von den quälenden Gedanken im Kopf, zumindest für einen Moment, ein wenig zu distanzieren. Auf diese Weise kommst du zum einen auf andere Gedanken und trainierst zum anderen auch deinen Körper. In der Folge kann sich das in einem höheren Selbstvertrauen äußern. Schließlich beeinflusst Sport den menschlichen Hormonhaushalt auf eine positive Art, sodass du dich nach dem Training häufig deutlich besser fühlst. Nicht selten kommst du anschließend von ganz allein auf andere Gedanken. Das führt dazu, dass du zumindest für einen begrenzten Zeitraum überhaupt keine Zeit dafür hast, dich mit deinen Problemen zu beschäftigen, welche dich ansonsten den ganzen Tag lang plagen. Lasse aus diesem Grund das Grübeln hin und wieder ganz einfach sein und widme dich stattdessen ganz anderen Aufgaben, die dich einmal auf andere Gedanken bringen können.
Grübeln und die Macht der Gedanken
Es ist durchaus wichtig, sich Gedanken um das eigene Verhalten zu machen. Mitunter ist es wichtig, dich selbst zu beobachten, um die Persönlichkeit zu stärken und um selbstsicherer durch das Leben zu gehen. Es gibt jedoch Menschen, die die eigenen Gedanken um die Fehlerquellen und Zweifel nicht beiseitelegen können. Stets in sich gekehrt und verschlossen versuchen sie die Hintergründe zu erfahren und zweifeln sich selbst dabei unentwegt an. Dieses Gedankenspiel kann in einer krankhaften Form enden, im Ruminieren. Die Gedanken übernehmen das Zepter und können Depressionen auslösen. Der Grübelnde sieht kein Ende der Gedankenspiele in Sichtweite, sondern dreht sich in einem fortwährenden Kreislauf weiter. Schnell wird aus einer zu bewältigenden Alltagssituation eine Erkrankung, wenn sich aus dem einfachen Grübeln ein durch Gedanken gesteuertes Ruminieren entwickelt. Der Zyklus des Grübelns ist die größte zu überwindende Hürde im Heilungsprozess. Es geht vor allem darum, dem Macht-Gedanken-Kreislauf zu entkommen und sich selbst eine zweite Chance einzugestehen. Die eigene Empfindung wird durch die verworrenen Gedanken getäuscht. Somit ist es schwer für die betroffene Person, das eigene Selbstwertgefühl wieder zu erheben.
Produktives und unproduktives Denken
Das Denken oder auch Gedanken sind ein Teil von dir. Du siehst etwas, erlebst etwas und du beginnst darüber nachzudenken. Aber auch Entscheidungen werden mit Hilfe deiner Gedanken und des konzentrierten Denkens getroffen, Situationen verändert und anderes. Das Denken muss von innen kommen, von dir ganz alleine. Du darfst es nicht anderen überlassen und du musst deine Gedanken ganz auf dich richten. Denken kannst du schwer abstellen. Du kannst in der Meditation mit Mantras und Entspannungsübungen das Denken für eine gewisse Zeit ausblenden. Dennoch ist dein Gehirn so gestrickt, das du schon bald nach der Übung wieder mit dem Denken beginnst. Dies ist ein natürlicher Vorgang und gehört zu unser aller Leben. Denkst du über eine Situation in deinem Leben nach, kann dies zu einer Lösung des Themas führen. Du möchtest eine klare Entscheidung, kannst diese aber nicht sofort treffen, da dieses eventuell negative Folgen für dich haben könnte. Also denkst du zunächst einmal in Ruhe darüber nach. Ist es ratsam, diese Entscheidung für dich so oder so zu treffen? Letztendlich wirst du entscheiden, eine Nacht darüber zu schlafen oder einige Zeit darüber nachzudenken. Du denkst über deine Vor- und Nachteile nach und wägst ab, was in diesem Fall das Beste für dich ist. Spätestens aber nach der besagten Nacht hast du dich entschieden und das Thema ist beendet. Denken und Nachdenken helfen dir also, positiv für dich die richtige Entscheidung zu treffen. In dieser Situation hast du das produktive Denken, das dir hilft eine klare und ausgewogene Entscheidung zu treffen.
Dieses kann aber auch negativ ausgehen, wenn du zu viel und zu lange über eine Sache nachdenkst. Die endgültige Entscheidung fällt dir immer schwerer und bald bist du dir nicht mehr im Klaren, was du eigentlich möchtest. Deine Gedanken fangen an, mit dir zu spielen. Fragst du jetzt noch andere Personen, denen du vertraust, bekommst du immer mehr Gedanken und beginnst länger und intensiver über diese Sache nachzudenken. Automatisch entwickelst du in deinen Gedanken immer mehr Pros und Contras und wirst bald in einer Schleife von vielen Gedanken festhängen, die dir eine jetzt noch logische und klare Entscheidung fast schon unterbindet. Manchmal entwickelst du Gefühle in einer Situation und verfällst in ein falsches Denkmuster, denn auf einmal leiten deine Gefühle dein Denken. Dies führt nach und nach zu einem unproduktiven Denken und du verfällst ins Grübeln.
In der Biologie wird das Wiederkäuen als Rumination bezeichnet. In gleicher Weise kann man das Ruminieren im psychologischen Fachbereich erklären. Der Grübler steckt in einem Kreislauf fest und die Ereignisse werden wiederholt nachempfunden. Die grübelnde oder ruminierende Person denkt über vergangene Erlebnisse, Schicksalsschläge, Missgeschicke und über das eigene Unvermögen nach und ist den eigenen Gedanken nahezu machtlos ausgeliefert. Ruminierende Persönlichkeiten leiden häufig unter Depressionen oder Angstzuständen. Durch die ständige Belastung der eigenen Gedanken kann das Selbstwertgefühl abschwächen. Die grübelnde Person sucht häufig die Fehler bei sich selbst und zweifelt an der Richtigkeit der Handlungen und Worte. Durch diese eigene Druckausübung können sich anderweitige psychische Belastungen oder Schlafprobleme einstellen, die wiederum Folgeerkrankungen auslösen können.
Rumination und ihre Merkmale
Nicht jedes Missgeschick und nicht jede Niederlage bringt den Menschen in Rumination. Es ist mitunter stark von der Persönlichkeit und des Selbstwertempfindens einer Person abhängig, ob ein Mensch in ein ruminierendes Verhaltensmuster gerät. Es ist auch von der eigenen Zielvorgabe und der hierarchischen Anordnung der Ziele abhängig, ob ein nicht erreichtes Ziel zu einer Rumination führt. Zudem spricht man von Neigungspersönlichkeiten, denn es gibt bestimmte Personengruppen, die schneller in eine Rumination verfallen können. Einige Psychologieforscher betonen, dass es eine Reihe an Merkmalen gibt, die mit einer Rumination einhergehen oder in Folge einer Rumination auftreten können.
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