Ein Wort, ein Satz…

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Renommierte Autorinnen und Autoren geben Einblick in ihre Werkstatt und erteilen Auskunft zu ihrer «Werkpolitik».
Wenn ein Buch erscheint, konzentrieren sich alle Aktivitäten von Autorinnen, Autoren und Verlag zunächst darauf, dass es im Buchhandel und in Medien möglichst breit und positiv aufgenommen wird. Das ist allerdings nur der erste Schritt einer erfolgreichen Rezeption, im Idealfall sollen Bücher weit darüber hinaus Bestand haben. Wie aber denken die Autorinnen und Autoren selbst über Dauer und Wirkung? Arbeiten sie an den Büchern bereits im Gedanken an einen übergeordneten Werkbegriff? Geht es ihnen um mehr und Größeres als nur um das einzelne Buch? Verfolgen sie eine Art «Werkpolitik» in der Auswahl des Verlags und in der Zusammenarbeit mit dem Lektorat? Hierzu haben Autorinnen und Autoren sehr persönliche Gedanken notiert und Einblick in ihre Werkstatt gewährt.
Mit Beiträgen u. a. von: Anna Baar, Lukas Bärfuss, Thomas Brussig, Safiye Can, Ralph Dutli, Leander Fischer, Susanne Fritz, Matthias Göritz, Maja Haderlap, Manfred Peter Hein, Daniel Kehlmann, Friederike Mayröcker, Emanuel Maeß, Steffen Mensching, Sabine Peters, Teresa Präauer, Patrick Roth, Johann P. Tammen und Matthias Zschokke.

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Werkbegriff und Werkberufung

I

Manches geschieht ohne Planung, sondern einfach nur, weil es genauso sein soll, wie es am Ende vorliegt. Meine ersten drei Lyrikbände sind so geworden, wie sie sein mussten. Am vierten arbeite ich gerade. Wenn ich an einem Gedichtband arbeite, denke ich immer auch darüber nach, wie er die Menschen erreichen soll, aber auch, was in zwanzig, dreißig Jahren mit dem Buch sein wird. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich beim Schreiben eines jeden einzelnen Gedichtes stets die LeserInnen vor dem geistigen Auge habe. Und dies nicht deshalb, weil es mich etwa motivierte, vielmehr geschieht das von selbst.

Ich begann Gedichte zu schreiben, wie man das üblicherweise so macht, in Pubertätstagen, verfasst für die beste Freundin, den Großvater, und stellte irgendwann fest, dass ich längst nicht mehr für einen Bekanntenkreis schrieb und dass ich beim Schreiben die (mir zwar vertrauten, aber doch) unbekannten LeserInnen vor Augen habe. Sie kamen ganz so, wie einem plötzlich eine gute Idee in den Sinn kommt, unerwartet, unangemeldet. Und sie blieben; ich kann sie mir nicht wegdenken.

Sobald ich schreibe, und das geschieht – samt Klängen und Rhythmen – freilich erst im Kopf, sind sie als stumme BegleiterInnen dabei. Der Unterschied zwischen diesem Publikum von heute zu dem von früher ist der, dass es sich bei Ersterem nicht nur um zeitgenössische LeserInnen handelt, sondern auch um solche, die heute noch nicht auf der Welt sind. Das muss merkwürdig klingen.

Ich habe mir bei all meinen Büchern und Herausgeberschaften etwas gedacht. Allen liegt eine Konzeption zugrunde und alle sind, wenn man es sehen mag, politisch.

Jeder Titel flog mir zu und jeder Titel ist gut überlegt und erwogen. Was auf dem Cover steht, wird man auch im Inhalt wiederfinden, und zwar in jedem einzelnen Gedicht und Beitrag. (Das ist vielleicht auch meiner Erziehung geschuldet: Wenn man jemandem etwas verspricht, dann soll man es auch halten.)

Ich verfolge mit allen meinen Büchern, auch mit meinen Prosabeiträgen, das Ziel, den Leser für Lyrik zu gewinnen. Mein Motto lautet: Lest Gedichte!

Dies ist das erste Mal, dass ich nach meinem Werkbegriff gefragt werde, und ich möchte antworten, indem ich innerhalb meiner Lyrikpublikation bleibe. Zur Lyrik fühle ich mich hingezogen und berufen.

Mein erster Lyrikband trägt den Titel Rose und Nachtigall . Liebesgedichte . Was an Liebesgedichten ist politisch, könnte man fragen. Deutschland leidet an Poesielosigkeit. Neben meiner naturgegebenen oder selbsternannten Mission, der Lyrik mehr Popularität zu verschaffen, verfolge ich mit diesem Buch vor allem zwei Anliegen:

1. Die Adaption der Metapher ›Rose und Nachtigall‹, die zwar schon bei Goethe und Heine vorkommt, aber in der deutschsprachigen Literatur nicht weiter übernommen wurde und weitestgehend unbekannt blieb. Was sehr schade ist, denn nicht umsonst ist sie seit Ende des 11. Jahrhunderts / Anfang des 12. Jahrhunderts bis heute in vielen anderen Sprachräumen ein häufig verwendetes Sprachbild (Songtexte inbegriffen). Die Erläuterung der Metapher halte ich für selbstverständlich, da sie dem Band den Titel gibt und aus einem anderen Sprachraum kommt. LeserInnen haben einen Anspruch auf diese Erläuterung.

a) Diese Metapher ist populär wie keine zweite Metapher im arabischen Sprachraum und steht stellvertretend für tiefe Liebe schlechthin. Ein Buch voller Liebesgedichte Rose und Nachtigall zu nennen, erschien mir geradezu folgerichtig. Mit Verwunderung, aber auch etwas enttäuscht, musste ich damals feststellen, dass es diesen Titel auf Deutsch noch nicht gab.

b) Bei Liebesgedichten das Wort ›Rose‹ im Buchtitel zu verwenden, bedeutet allerdings auch, ein Risiko einzugehen. Manch eine oder einer wird das Buch mit dem Gedanken gar nicht erst aufgeschlagen haben: Mehr Kitsch geht sicherlich nicht.

2. Das Setzen politischer Zeichen. Für die Lesenden ist es so: Wenn eine Dichterin Liebesgedichte schreibt, ist das eigentlich die normalste Sache der Welt. Für den deutschsprachigen Literaturbetrieb allerdings ist dies gar nicht so selbstverständlich.

a) Ein Gedichtband aus dem 21. Jahrhundert, der aus Liebesgedichten besteht, ist ein ungewöhnliches Phänomen – Bände mit Liebesgedichten gibt es eigentlich nur noch, wenn bei verstorbenen Dichterinnen Liebesgedichte aus allen Bänden zu einem Band zusammengestellt werden. Ungewöhnlicher bis (ich meine?) nicht da gewesen ist es, wenn es sich hierbei zudem um ein Debüt handelt.

b) Eine Dichterin, die einen bis mehrere Migrationshintergründe und keinen deutschen Namen hat, deren Debüt aus deutschsprachigen Liebesgedichten besteht und in dem das Thema Migration, Heimat, Herkunft, Darstellung von Leidenswegen anhand diverser Traditionen und Religionen, an denen sie gelitten hat, oder Ähnliches ausbleibt, ist unüblich, wenn nicht gar unerhört. Dies wird auch der Grund gewesen sein für die vielen Absagebriefe. Wenn unseresgleichen Bücher publiziert, Prosa oder Lyrik, wird angenommen, dass dabei Migrationsthemen behandelt werden. Du kannst dich nicht mit deinem nichtdeutschen Namen einfach so auf dieselbe Stufe stellen wie deine deutschen KollegInnen. Das Land ist nicht so weit.

Mein Debüt ist ein Statement, ich wollte ein Zeichen setzen. Und die LeserInnen haben geantwortet: Sie haben das Buch zum Lyrikbestseller katapultiert. Auch sie haben, ohne ein politisches Wort auszusprechen, eine politische Antwort gegeben.

Ich hoffe, dass auch noch in vielen Jahren meine Gedichtbände Menschen glücklich machen. Sie sollen sie informieren, motivieren und das höchste aller erreichbaren Ziele: berühren. Selbstverständlich auch diejenigen, die noch nicht geboren sind. Es liegt in der Natur der Dinge, dass man nicht allen begegnen kann. Aber umarmen kann man sie dennoch. Mit Versen.

II

Jedes Buch einer Autorin / eines Autors steht immer in einem bestimmten Verhältnis zu einem vorherigen Buch; sie stammen schließlich aus einer Feder und sind – ohne eine Art Fortsetzungsroman sein zu müssen – die erweiterte Gedanken-, Traum und /oder Wunschwelt des Schreibenden. Auch in meinen Büchern findet man einen roten Faden, der sich durch alle Bände zieht, und dennoch wird jeder einzelne neu und unabhängig von allem zuvor Geschriebenen sein.

Meine Gedichtbände sind stets in Kapitel eingeteilt und schließen ab mit einem Langgedicht, das sozusagen die Hauptschlagader des Buches ist und auch immer der Titelgeber des Buches selbst. Diese Einteilungen können etwa aufführen, wie verschiedenartig Lyrik schreibbar ist z. B. in Form von Gedichtcollagen, visueller Poesie u. v. m. Das ist mir wichtig und arbeitet gegen den im deutschen Sprachraum nach wie vor festgefahrenen und weitverbreiteten Gedanken von einfältig-langweiliger Poesie, Schnulzgedichten oder durchweg verschlossener, nicht zugänglicher Lyrik.

Eine weitere Idee für alle Bände war zudem, nach dem Langgedicht am Buchende deren Übersetzung ins Englische abzudrucken, an der ich mit dem Übersetzer arbeitete, um möglichst viele Menschen im Land, aber auch außerhalb davon, zu erreichen, die der deutschen Sprache gar nicht oder nicht ausreichend mächtig sind. Englisch ist nun einmal die dominierende Weltsprache.

Bei jedem Vorhaben steht die Authentizität der Gedichte im Vordergrund. Gedichte, die sich quasi von alleine schreiben, weil sie sich einem aufdrängen, sind die besten Gedichte.

Meine Texte entstehen aufgrund eines inneren Drangs, sie zu schreiben. Ich würde sagen, das Gedicht kommt von alleine zu mir. Ich dränge mich dem Gedicht nicht auf. Werde ich angefragt, zu einem bestimmten Thema zu dichten, fällt mir dies schwer, wenn es nicht mein Thema ist, und ich lehne ab. Es sei denn, das Thema zündet sofort. Auch dann kommt das Gedicht ganz von alleine; so als wartete es die ganze Zeit darauf, dass jemand sagt: Schreib! Los! Um die Freiheit im Schreiben von Texten beizubehalten, entstehen sie zuerst, ohne dass ich mir Gedanken über das große Ganze mache.

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