Annette Mierswa - Wir sind die Flut

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Was tust du, wenn dein größter Albtraum plötzlich wahr wird? Hamburg droht der Untergang. Steigt der Meeresspiegel weiter an, wird ein Großteil der Stadt unter Wasser verschwinden. Auf keinen Fall kann Ava untätig dabei zusehen, wie ihr gesamtes Leben einfach weggespült wird. Allen Widerständen zum Trotz zieht sie in ein Protestcamp auf dem Hof ihres Klassenkameraden Kruso, um gegen die drohende Katastrophe anzukämpfen. Doch ist das den Ärger in der Schule und den Streit mit ihren Eltern und ihrem besten Freund Leon wirklich wert? In Zeiten von
globaler Erwärmung,
steigenden Meeresspiegeln,
Greta Thunberg und
Fridays for Future öffnet
Annette Mierswa ihren Lesern die Augen für eine Bedrohung, die schon bald Realität sein kann. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie viel persönlicher Einsatz bewirken kann. Ein
topaktueller Roman für
Jugendliche ab 12 Jahren über
Klimawandel und
Aktivismus, der zum Nachdenken und Handeln anregt.

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»Und was, wenn?« Ich steckte so viel Provokation in diese drei Worte, dass meine Mutter schnell die Hand meines Vaters suchte wie einen Sicherheitsgriff.

»Dann würden wir es selbstverständlich nicht erlauben«, sagte mein Vater bestimmt, die Hand meiner Mutter fest in der seinen, den Blick über den Rand seiner Brille auf mich gerichtet. Ich musste kurz daran denken, wie Leon immer meine Hand gehalten hatte, wenn Ärger drohte, und wie ich mich dadurch sofort sicher fühlte.

»Aber euch ist schon klar, dass alles hier untergehen wird?« Ich sprang vom Stuhl auf. Poppy knurrte Papa an. »Alles! Dein geliebter Garten, Mama. Deine preisgekrönte Werkstatt, Papa. Die Schule. Omi …«

»Omi ist tot.« Mama atmete.

»Eben. Der Friedhof …«

Nun sprang auch Mama auf. »Ava, das ist doch Wahnsinn! Das passiert frühestens in hundert Jahren, wenn überhaupt. Es wird neue Erfindungen geben. Es wird ein Sperrwerk gebaut werden, höhere Deiche. Alles wird sich einrenken.«

»Ach ja, etwa wie bei der großen Flut, als Gulliver und Liliput ertrunken sind?« Ich richtete meinen Blick auf Poppy, die mich mit großen Augen ansah, und mir kamen beinah die Tränen.

Mama ging auf mich zu, berührte mich am Arm. »Ava.« Sie sprach nun sanfter, wie mit einer Bekloppten, die nicht zurechnungsfähig war. »Was ihr da vorhabt, ist hysterisch. Zu was soll das führen?«

»Zum Schulverweis«, donnerte Papa los, »und zu einer saftigen Geldstrafe außerdem! Und wer soll die zahlen?«

»Na, ihr natürlich. Eure Generation ist schließlich größtenteils dafür verantwortlich.« Ich spürte Bärenkräfte in mir aufkeimen, die mit der Wut auf Leon zu einer giftigen Mischung anschwollen. Wegatmen würde ich die nicht.

Papas Gesicht bekam rote Flecken. »Unsere Generation … also alle, ja? Ich hab damals schon gegen Atomkraft demonstriert und gegen das Wettrüsten. Und ohne uns gäbe es heute nicht so ein gutes Bildungssystem, von dem du nun profitierst!«

»Oh, danke Papa, dass ich tausend Dinge lernen muss, die man sich heute in zwei Sekunden aus dem Netz ziehen kann, aber fast nichts zum Umweltschutz, zur Nachhaltigkeit, zur Erweiterung der sozialen Kompetenz, dazu, wie man dieses kapitalistische Kacksystem durchschaut und wie man es überlebt … Und egal, was ihr früher gemacht habt, es ist eure verdammte Pflicht, uns nun zu unterstützen und uns nicht aufzuhalten, wenn wir das Einzige tun, was in unserer Macht steht, nämlich laut und unbequem und konsequent zu sein. Ihr Erwachsenen kotzt mich an mit eurer Doppelmoral. Ihr futtert im Restaurant Quälfleisch, weil ihr halt gerade Bock drauf habt, setzt dann aber eure Unterschrift unter Petitionen gegen Waldrodungen im Regenwald, wo das Futter für euer Fleisch angebaut wird. Gegen eine Ausbreitung von Viren fahrt ihr die Wirtschaft runter, aber für den Umweltschutz kaum. Ihr schickt im Winter Fotos von eurer Sonnenreise nach La Gomera an Freunde, freut euch über die Fridays for Future-Demos und staunt über Greta Thunberg und ihren Einsatz für die Welt – ernennt sie sogar zur Person des Jahres! –, unterstützt Greenpeace und den Naturschutzbund, rast aber mit eurem Benziner über die Autobahn, als gäbe es kein Morgen. Ihr schwärmt in meiner Gegenwart von der leckeren Lammkeule zu Ostern, obwohl ihr wisst, dass ich keine Tiere esse, und rollt genervt mit den Augen, weil ihr extra für mich kochen müsst, weil ihr nicht freudig von eurem Kurzurlaub in Lissabon berichten könnt, weil ich euch allein mit meiner Gegenwart darauf hinweise, dass ihr damit dem Klima schadet, bloß für euer privates kleines Glück. Was fällt euch eigentlich ein, mich zu belächeln, mich, die voraussichtlich die längste Lebenserwartung von uns hat und mit den ganzen beschissenen Folgen eurer Egoscheiße zu kämpfen haben wird? Ihr seid permanent dabei, meine Zukunft und die meiner ganzen Generation und aller folgenden zu zerstören, nur um easy-peasy bei ’ner schönen Flasche argentinischen Rotweins im südafrikanischen Nationalpark über euer Leben zu philosophieren und über Trump und Konsorten den Kopf zu schütteln, um dann am nächsten Tag aus einem Jeep heraus die letzten Nashörner zu bestaunen. Hallo? Ich bin euer Kind! Ist euch meine Zukunft so scheißegal?«

Stille.

Papa starrte mich an. In meiner inneren Düsternis loderte ein helles Feuer. Noch nie war ich so entschieden gewesen, so leidenschaftlich, so klar und überzeugt. Dieses wärmende Feuer würde ich mir nicht löschen lassen. Nicht, solange ich kämpfen konnte.

»Ich muss jetzt weitermachen«, sagte ich. »Morgen halte ich ein Referat, über Gift … auf unseren Tellern, den Äckern, im Grundwasser und in den Köpfen der Klimawandelleugner. Und nichts darüber habe ich in der Schule gelernt.«

»Ava.« Papa nahm seine Brille ab. »Es ging uns hier noch nie so gut wie jetzt. Das sind doch alles nur Szenarien, die wahrscheinlich nie Realität werden.«

»Schon das Wahrscheinlich müsste dich stutzig machen. Papa, ein Großteil der Wissenschaftler, die an diesen von dir so geschätzten Instituten ausgebildet wurden, sind davon überzeugt, dass der Klimawandel schon bald dramatische Folgen haben wird. Da schwingt kein Wahrscheinlich mit. Die sind sich sicher, verstehst du? Wenn du Glück hast, bekommst du davon nicht mehr so viel mit. Aber ich, meine Generation und alle folgenden. Wenn mich nicht Pestizide dahinraffen, Epidemien, Hitzewellen oder tropische Insekten, die Krankheiten übertragen, die es hier nie gab, dann werde ich noch erleben, wie alles hier unter Wasser stehen wird. Sogar dein geliebter Picasso.« Ich klopfte gegen den Rahmen des Bildes, das neben dem Lesesessel an der Wand hing und auf dem eine Friedenstaube zu sehen war. »Und weißt du, was? Ich werde ihn nicht abhängen.«

Ich lief die Treppen zu meinem Zimmer im Dachgeschoss hoch. Poppy folgte mir. Zwischen den Dachschrägen baumelte eine Hängematte und meine Salzkristalllampe leuchtete im warmen Abendlicht. Poppy rollte sich in ihrem Körbchen zusammen, das neben meinem Bett stand. Es war mein kleines Reich. Ich hatte sogar ein eigenes Bad hier oben. Der Blick aus dem Fenster reichte bis zu Krusos Hügel hinüber. Gerade ging die Sonne unter und setzte den Bäumen leuchtende Kronen auf. Meine Welt, dachte ich, meine schöne Welt. Ich beugte mich über Poppy und streichelte sie.

»Ava?« Mama klopfte an die Tür.

»Hm.«

Sie kam herein und ging mit ausgebreiteten Armen auf mich zu, wie man auf ein lauerndes Tier zuging, das man fangen wollte. »Wir lieben dich doch.« Okay, Mamas Methode. Ich wich einen Schritt zurück. »Du weißt ja, wie Papa ist. Er macht sich einfach Sorgen um dich. Wir verstehen, dass du Angst hast, aber es bringt nichts, sich da so reinzusteigern. Es kann doch auch noch alles gut werden.«

Ich stöhnte auf. »Genau, Mama. Und dann sitze ich da, ohne Schulabschluss, verlaust und dreckig, ohne Perspektive, dumm wie Stroh und düster wie die Nacht. Stimmt’s? Und dann geht es euch Armen schlecht. Dann müsst ihr euch für eure Tochter schämen, die ihr Leben weggeworfen hat, weil sie einem falschen Propheten glaubte. Dagegen ist der Untergang des Planeten natürlich ein Scheißdreck. Tut mir wirklich leid, dass ich euch so enttäuschen muss. ABER …« Ich zog die Referatskarten aus einer Mappe, die auf meinem Nachttisch lag, und wedelte damit vor ihren Augen herum. »Aber wenn niemand anfängt, etwas zu ändern, dann geht eh alles den Bach runter. Wenn ich nichts tue, dann werde ich morgens in den Spiegel schauen und eine Verzweifelte sehen, die sich nicht nur machtlos, sondern auch schuldig fühlt. Wenn ich jetzt aber anfange, etwas zu tun, dann kann ich mir in die Augen sehen und wissen, dass ich alles versucht habe, was auch immer dabei herausgekommen ist. Und wenn ich so enden sollte wie in deinen schrecklichsten Visionen, wird doch ein wärmendes Licht in mir leuchten, weil ich frei sein werde.«

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