Rainer Stoerring - Und ich gab ihm mein Versprechen

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Und ich gab ihm mein Versprechen: краткое содержание, описание и аннотация

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"Bösartiger Krebs" und «aggressiv», das waren die Worte, die keiner von uns hatte hören wollen. Mit allem hatten wir gerechnet, doch damit nicht. Urplötzlich waren wir mit einer schier ausweglosen ­Situation konfrontiert, die Entscheidungen forderte.
Einig mit sich selbst, den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen, bat mich mein Vater, ihn auf dieser seiner letzten Wegstrecke zu ­begleiten. Ohne jegliche Erfahrung, welche Aufgabe vor mir lag, ­welche Herausforderungen sich stellen würden und welche schmerzlichen Entscheidungen letztendlich zu treffen wären, nahm ich seine Bitte an – «und ich gab ihm mein Versprechen».
Ein sehr emotionales Buch über Ängste und Verzweiflung, über ­Zuversicht und Hoffnung. Mit viel Feingefühl und nahezu grenzen­losem Verständnis gibt diese Geschichte Einblick in das Leben eines krebskranken Menschen und die Empfindungen der Menschen an seiner Seite. Hier wird schnell klar, dass jede Zeit des ­Lebens auch ein Teil der eigenen Geschichte ist.

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Ihre Mutter war eine sehr schöne junge Frau. Behütet durch ein strenges Elternhaus. Während eines Tanzabends lernte sie einen Mann kennen. Die Worte des Mannes und die empfundene Freiheit des Abends raubten ihr die Sinne. Ihr Herz stand in Flammen. Was geschehen musste, geschah. Heute sagen wir ein gelungener one night stand. Für die damalige Zeit unvorstellbar und gegen jegliche Sitte und Ordnung. Meine Großmutter trug sich neun Monate mit schwerem Herzen voller Scham. Von dem Mann hörte sie nichts mehr. Die Mutter meiner Großmutter empfand den Familiennamen ruiniert. Eine junge Frau, schwanger und ohne Mann. Das verfluchte Ergebnis der Begierde hat kein Recht zu leben. Um eine Abtreibung vorzunehmen, war die Schwangerschaft schon zu weit. Sie beschloss die Frucht der Schande sofort wegzugeben. Meine Mutter wurde geboren. Mit dem Namen Maria wurde dies in den öffentlichen Büchern registriert. Danach wurde sie sofort in ein Kloster gebracht. Nonnen sollten sich von da an um sie kümmern. Schon gleich bekam sie den Namen Gudula. Nach Ansicht der Nonnen durfte eine wie sie den Namen Maria nicht tragen. Ein trauriges Mädchen wuchs heran. In ihrem inneren Herzen sehnte sie sich nach einer Mutter und einem Vater. Nach einem warmen und herzlichen Leben in einer Familie. Sie verzehrte sich nach Geborgenheit in Liebe. Wusste sie aber doch, dass sie dies niemals haben wird. Das Leben im Kloster war hart und ohne jegliche Zuneigung. Für alles wurden die Mädchen bestraft. Mit Zucht und Ordnung, wie man das seinerzeit nannte, wurden sie immer daran erinnert, dass sie nicht gewollt waren. Man ließ sie mit dem Blut ihrer Seele dafür bezahlen, was ihre Mütter getan hatten. Viele Jahre wurde meine Mutter fremden Menschen vorgeführt und präsentiert. Keiner dieser entschied sich für sie. Für sie gab es auf der ganzen Welt niemanden, der sie liebt. Als sie acht Jahre war, kam sie zu Pflegeeltern. Wohlgemerkt Pflegeeltern, eine Adoption war ausgeschlossen. Wie man meiner Mutter viele Jahre später einmal sagte, wollte man damit ausschließen, dass sie einen Platz in der Erbfolge findet. Immerhin war sie nicht das eigene Fleisch und Blut. Bis zu ihrem 21. Lebensjahr lebte sie bei ihren Pflegeeltern. Auf ein Leben voller Zwang zum christlichen Glauben schaute sie zurück. Jeder Tag war durch das Wort Gottes bestimmt. Nicht einer verging ohne Gebete und Messen. War sie nicht eine, von der man verlangte, dass sie um Vergebung zu bitten hat. Um Vergebung dafür, welchen Ursprung sie hat. Ob Gott ihr vergeben hat, ist bis heute ungeklärt. Ebenso ist ungeklärt, ob Gott die unter Zwang geforderte Demut gewollt hat. Als Handwerker hatte mein Vater einen Auftrag in der Nachbarschaft der Pflegeeltern angenommen. Meine Mutter lernte meinen Vater kennen. Das Dorf sprach über diese Unsitte. Nicht, dass mein Vater als Mann das Thema war. Viel mehr war man darüber aufgebracht, dass er eine andere, falsche Konfession hat. Mein Vater gehörte dem evangelischen Glauben an. Unvorstellbar für die Gemeinde. Die Pflegemutter meiner Mutter sah keinen anderen Ausweg als die Beichte und die damit verbundene Bitte um Vergebung vor dem Herrn. Was anderes als dem nachzugeben, hätte meine Mutter tun sollen? Meine Mutter vollzog die Beichte ohne meinen Vater zu erwähnen. Am Ende der Beichte sprach der Pfarrer meine Mutter direkt auf ihre Sünde an. Hier war wohl der richtige Moment gekommen. Meine Mutter teilte dem Pfarrer mit, dass ihn dies in keinster Weise zu interessieren hätte und sie nicht im Geringsten daran denken würde für die Liebe zu diesem Mann um Vergebung zu bitten. Sie verzichtete auf den Segen, stand auf und verließ die Kirche. Nicht nur das, noch am selben Tag verließ sie das Dorf, in welchem sie die letzten dreizehn Jahre lebte. Sie ging als die, als die sie auch gekommen war. Sie ging als Fremde.

»Mutter, nun mache mal langsam. Du musst den Vater nicht weggeben. Er wird an der Prostata operiert. Diese Operation kann nicht zu Hause vorgenommen werden.«

»Ach, es ist doch wahr. Wer soll sich denn hier um ihn kümmern?«

Ihre Worte waren voller Resignation.

»Schaue mal, wir sind in einem Krankenhaus. Hier wird sich um die Patienten gekümmert. Wer sonst, als die Menschen hier kann das besser. Sei mal ein bisschen zuversichtlicher, sonst hat der Vater auch keine Lust mehr und wir müssen ihn gleich wieder mitnehmen.«

»Das wäre mir am liebsten. Ich habe ein schlechtes Gefühl.«

»Jetzt ist aber mal Schluss. Die Operation steht an. Sie wird vorgenommen. Spätestens morgen Abend wirst du dies ebenso sehen.«

Mit dem Versprechen an meinen Vater, ihn gleich anzurufen, verabschiedete sich meine Mutter von ihm. Tränen standen in ihren Augen. Dies war einer dieser besonderen Momente. Meine Eltern überschütteten sich nie mit übertriebenen Liebesbekundungen. Für beide stand fest, dass dem nicht sein muss, wenn man sich der Liebe für den anderen und des anderen sicher sein kann. An dieser Sicherheit gab es bei meinen Eltern nie einen Moment des Zweifels. Eigentlich ein schönes Paar. Meine Mutter suchte nach einem Mann wie ihm. Mein Vater war glücklich eine Frau wie sie gefunden zu haben. Sie ergänzten sich in sehr vielen Dingen. Jeder akzeptierte den anderen wie er ist. Gegenseitig überließen sie sich die jeweilige Aufgabe. Grundsätzliches entschieden sie gemeinsam. Wenn auch einer der beiden dem anderen den Weg dazu manches Mal ebnete. Nicht immer waren sie in allen Dingen einer Meinung. Fanden aber im Ergebnis immer eine gemeinsame Basis.

Ich stand neben ihnen und lächelte. Einen leicht gereizten Blick erntete ich dafür von meiner Mutter. Als sie mich anschaute, blinzelte mein Vater mir zu, machte einen Schmollmund und schüttelte leicht den Kopf. Seine ganz eigene Art zu sagen, »Lass’ sie mal, das wird schon wieder«. Ich lachte, mein Vater lachte, meine Mutter ebenso. Wir gingen.

Die Operation verlief sehr gut. Meine Mutter und ich erkundigten uns beim diensthabenden Arzt. Genau so, wie es Professor D. befunden hatte, musste die Prostata meines Vaters geschält werden. Er erklärte uns in verständlichen Worten, was alles gemacht wurde und was für die nächsten Tage ansteht. Wir verspürten eine Zufriedenheit. Professor D. war an den nächsten zwei Tagen nicht zu erreichen. Er war zu einer Tagung gefahren. Sobald er zurück sein wird, würde er sich mit uns in Verbindung setzen. Diese Aussage verwunderte uns nicht. Nach dem Gespräch gingen wir zu meinem Vater. Er lag in seinem Bett. Seine Augen waren geschlossen. Eine Doppelkanüle war an seiner linken Hand angebracht. Eine weitere Einzelkanüle an seiner rechten. An der Seite seines Bettes hing ein Urinbeutel. Durch einen Katheter floss ein Gemisch aus Urin und Blut hinein. Nicht ungewöhnlich nach einer solchen Operation. Mein Vater vernahm uns. Er öffnete die Augen und blinzelte uns zu. Er versuchte sich ein bisschen aufzurichten. Meine Mutter half ihm. Mit seinen eigenen Worten sagte er uns, dass alles gut gelaufen sei und er jetzt nur noch ein paar Tage bleiben muss. Sobald der Katheter entfernt werden kann, würde er das Krankenhaus verlassen. Zuversicht und Freude waren bei ihm zu erkennen. Meine Mutter war erleichtert. Die nächsten zwei Tage verliefen bestens. Mein Vater erholte sich gut. Die am ersten Tag notwendigen Schläuche waren entfernt worden. Mein Vater fasste sogar den Mut aufzustehen und mit seinem Urinbeutel auf den Gang zu gehen. War es für ihn am ersten Tag noch ein Ding der Unmöglichkeit dies zu tun. Allerdings registrierte er schnell, dass nahezu alle anderen Patienten dieser Station ebenso mit einem Urinbeutel ausgestattet waren. Meine Mutter hatte Torte mitgebracht. Als mein Vater diese sah, verschwand alles um ihn herum. Weder der Urinbeutel, noch die Operation oder das Krankenhaus selbst konnten seine Stimmung jetzt trüben. Ein Stück Buttercremetorte war angesagt. Dazu eine Tasse Kaffee. Was kann es besseres geben.

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