Henri Gourdin - Das Mädchen und die Nachtigall

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Maria hat alles verloren. Ihre Eltern und Geschwister wurden von den Faschisten des Franco-Regimes ermordet. Nach Frankreich geflüchtet, hat ihr das Leben in einem Auffanglager den Glauben an das Gute im Menschen geraubt. Doch eines Tages trifft sie ihren Lehrer wieder – Pablo Casals, einen der wunderbarsten Cellisten, der mit aller Kraft gegen das Elend des Krieges ankämpft.
Eigentlich sollte Maria sich glücklich schätzen, dass eine französische Familie sie aus dem Flüchtlingslager geholt hat, weil in deren Bäckerei eine Aushilfe nötig war. Doch all das, was Maria im Krieg erlebt hat, zehrt an ihr. Sie kann sich von dem Fluch der Vergangenheit nicht befreien.
Umso mehr bewundert Maria ihren früheren Cello-Lehrer Pablo Casals. Unermüdlich setzt er sich für Notleidende ein. Eines Tages trifft bei Maria ein Brief von Casals ein mit der Bitte, ihn bei seinen Unternehmungen zu unterstützen. – Plötzlich weiß Maria, wo sie hingehört.

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»Papa, ja. Bei Mama ist es komplizierter. Ich glaube, sie ist wie Sie in Algerien geboren. Ihre Eltern hatten sich dort niedergelassen. Aber sie ist zurückgekommen, warum, weiß ich nicht genau. Sie hat nie darüber gesprochen.«

»Sie hat nie darüber gesprochen?«

»Darf ich dich daran erinnern«, fiel Agnès ihm unfreundlich ins Wort, »dass wir uns hier in einem Wohnzimmer befinden, in unserem Wohnzimmer, und nicht in einem Folterraum der 24. Kolonialtruppe?«

Monsieur Levêque ließ es sich gesagt sein, aber seine Frau wollte mehr darüber wissen und brachte mich unsensibel, mit einer Frage nach der anderen, dazu, meine Leidensgeschichte zu erzählen. Ich fürchtete diese Rückkehr zu den schwierigen Momenten meines Lebens, doch in Wahrheit brachte es mir Erleichterung. Ich hatte das alles für mich behalten, ohne das Gewicht abzuschätzen, das dieses Schweigen meiner Seele auferlegte. Zu Beginn ließ ich mich ein wenig bitten, doch bald floss mein Bericht nur so dahin. Sie hörten mir alle zu, sogar die Kinder, und ich spürte, wie die Last im Verlauf des Erzählens immer mehr von meinen Schultern fiel.

Sie wollten, dass ich den Abend über bei ihnen blieb, doch ich fiel vor Müdigkeit fast um und fühlte mich erneut unwohl. Der Anblick dieser Familie erinnerte mich daran, dass ich die meine verloren hatte, und dieses Mal war es stärker als Granados, stärker als Das Mädchen und die Nachtigall . Die Verzweiflung im Herzen und die Hitzewellen, die meinen Körper durchliefen, die Anfälle von Schüttelfrost und Niedergeschlagenheit raubten mir jede Kraft. Was würden zudem die Puechs sagen, wenn ich sie vom ersten Abend an allein ließ? Es gelang mir, mich aus dem Sessel von Monsieur Levêque hochzuziehen, genau genommen aus dem Sessel seines Schwiegervaters, und Agnès begleitete mich zu meinem ›Zuhause‹.

Als wir so Arm in Arm unter den kahlen Ästen der Bäume auf dem kleinen Platz dahingingen, begriff ich durch einen Druck ihrer Hand, einen kleinen Seufzer, der ihr entfuhr, dass das Leben für sie nicht immer einfach war, entgegen allem Anschein.

»Ich wusste, dass es so enden würde«, sagte sie wütend. »In einem regelrechten Verhör.«

»Einem Verhör? Aber nein«, murmelte ich und sammelte meine Kräfte, »ich habe es nicht so empfunden. Soll ich dir etwas sagen? Ich habe so einen Empfang nicht erwartet. Im Allgemeinen sind die Franzosen sehr hart gegenüber den Flüchtlingen. Vor allem den Dienstmädchen. Sie behandeln sie wie Nichtsnutze.«

»Wie kommst du darauf?«

»Einige Kameraden in Argelès, die in französischen Familien untergebracht wurden, haben uns geschrieben und erzählt, wie es war. Nein, glaube mir, deine Eltern sind sehr gut, du …«

»Hör auf, Marie. Mein Vater ist unerträglich, das hast du doch gesehen.«

»Unerträglich?«

»Ja. Im Übrigen reden wir kaum miteinander. Guten Tag, auf Wiedersehen, und manchmal nicht einmal das. Und du, wie war es mit dir und deinem Vater?«

»Wunderbar!«, sagte ich und trat vor Rührung auf der Stelle. »Aber das war etwas anderes, uns verband die Musik. Er war der Erste, der mich unterrichtete, verstehst du? Das hat uns einander sehr nahegebracht. Mama sagte, dass wir beide ein Clan wären, ein Clan im Clan. Ja, wir haben uns oft unterhalten. Sehr oft. Auf jeden Fall wusste er von allem, was in meinem Innern vor sich ging. Also war es auch sinnlos, ihm etwas zu verheimlichen, ebenso gut konnte ich es ihm erzählen.«

»Das gibt es, ein Vater, der seine Tochter versteht?«

»Natürlich gibt es das.«

»An dem Tag, an dem mein Vater sich die Zeit nimmt, mir zuzuhören, nichts tut, als mir zuzuhören … und was das Verstehen angeht …«

Der Weg vom Vauban zur Bäckerei der Puechs war nicht sehr weit. Der Platz vor der Kirche, eine kleine Seitenstraße, einige Schritte in der Rue Saint-Jean, dafür brauchte man nur wenige Minuten.

»Mostaganem, das sagt mir etwas«, meinte ich, als wir ankamen. »Das ist seltsam, ich kenne nur einen Städtenamen in Algerien außer Algier und Constantine, und das ist ausgerechnet die Stadt, in der dein Vater geboren ist.«

»Und was sagt es dir?«

»Nichts«, antwortete ich nach einigem Nachdenken. »Nichts. Vielleicht etwas von der Seite meiner Mutter her. Meine Mutter war wie dein Vater: Sie sagte nicht ein Wort über ihre Vergangenheit.«

Martha

Es sollte mehrere Wochen dauern, bis Agnès und ich uns wiedersahen. Hatte sie Villefranche nach Weihnachten verlassen? Verschloss Madame Puech ihre Haustür vor ihr? Ich weiß es nicht. Agnès’ Verschwinden in den letzten Tagen des Jahres 1939 und den ganzen Januar 1940 über ist und bleibt für immer eine Frage ohne Antwort. Ich selber befand mich mehrere Tage zwischen Leben und Tod, direkt nach meinem Besuch im Vauban , und jene Tage sind meinem Gedächtnis entschwunden. Im Grunde sehe ich mich zusammen mit ihr auf der Stadtmauer, im Wohnzimmer ihrer Eltern und dann ohne Übergang auf dem Sofa liegend, wo ich den restlichen Winter verbrachte. Aber in der Zwischenzeit hatte mein Schicksal das von Martha Soulas gekreuzt. Martha hat die ganze Zeit, in der ich zwischen Leben und Tod schwebte, über mir gewacht, und ohne sie gäbe es mich heute nicht mehr und ich könnte diese Erinnerungen nicht mehr weitergeben und dabei meine Tränen unterdrücken, wenn ich an alles denke, was sie für mich getan hat.

»Ah! Da bist du ja!«, rief sie aus, als ich wieder zu Bewusstsein kam. »Mach nicht so ein Gesicht, ich habe noch nie jemanden gefressen. Ich bin die Mutter von Félicie, die Mutter deiner Chefin. Du bist zu Hause«, fuhr sie angesichts meiner Bestürzung fort, »bei Madame und Monsieur Puech, erinnerst du dich? Die Bäcker.«

Ich hob den Blick und erkannte die Decke wieder, den Kristallleuchter und die Möbel des Esszimmers, in dem ich am Tag meiner Ankunft den Tisch gedeckt hatte, in der Zitadelle … von Villefranche, genau … am Abend meiner Ankunft in Villefranche-de-Conflent.

»O nein!«, sagte sie entschieden und unmissverständlich, als ich Anstalten machte aufzustehen.

»Dir ist Ruhe verordnet. Das ist jetzt dein Programm: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Heute im Verlauf des Tages oder morgen kommt der Arzt vorbei. Solange wirst du dich nicht von der Stelle rühren. Nach all den Sorgen, die du uns bereitet hast …«

»Die Bäckerei …«

»Die Bäckerei?«, fragte sie lachend. »Die Bäckerei kann auf dich verzichten, mach dir keine Sorgen.«

»Aber … Madame Puech rechnet mit mir, ich muss …«

»Madame Puech, Madame Puech … Félicie kommt gut ohne dich klar, beruhige dich. Sie steht ein wenig früher auf, das tut ihr sehr gut.«

»Ich will nicht zurück nach Argelès«, sagte ich, griff nach ihrer Hand und drückte sie.

Das Erwachen im Esszimmer der Puechs markiert in meinem Gedächtnis den Beginn eines unüberschaubaren Zeitabschnitts, an dessen Ereignisse ich mich nicht mehr genau erinnere. Sie sind mir eher durch die Berichte von Martha und Pfarrer Raynal zu einem späteren Zeitpunkt bekannt.

Am Tag nach Weihnachten war ich nicht aufgestanden, und als Félicie nach mir schaute, hatte sie mich bewusstlos vorgefunden. Entweder hatte sie angesichts der Kosten eines Arztbesuchs gezögert, ihn zu holen, oder Dr. Durand hatte es nicht für nötig befunden, am Tag nach Weihnachten zu kommen. Jedenfalls kam er erst am folgenden Tag, nachdem er die Sprechstunde bei der Eisenbahngesellschaft in den Diensträumen des Bahnhofs absolviert hatte. Er diagnostizierte eine Lungenentzündung und verordnete Ruhe, viel Ruhe. Zu jener Zeit war es das einzige bekannte Heilmittel.

Anscheinend gab mein Zustand Anlass zur Sorge, denn Durand kam am nächsten Tag zusammen mit einem Doktor namens Puig aus Perpignan wieder, einem bekannten Arzt. Durand wollte seine Meinung hören, und ich glaube auch, dass er es war, der ihn von Prades aus mitnahm. Sie sprachen in ihrem medizinischen Kauderwelsch miteinander, doch ich verstand, dass Puig in Prades einen katalanischen Flüchtling behandelte, der ein berühmter Musiker war. War das nicht der Name dieses großen Bahnhofs, wo der Zug angehalten hatte, ehe er den Engpass ansteuerte, an dem Tag, als ich aus dem Lager kam, der Bahnhof mit dem Weihnachtsbaum? Und dieser katalanische Musiker, dieser Virtuose, um wen handelte es sich?

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