Frank Schneider - Eine Welt auf sechzehn Saiten

Здесь есть возможность читать онлайн «Frank Schneider - Eine Welt auf sechzehn Saiten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Eine Welt auf sechzehn Saiten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Eine Welt auf sechzehn Saiten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Es ist die Königsdisziplin der Kammermusik, und seit dreißig Jahren zählt das 1985 in Ost-Berlin gegründete Vogler Quartett zu den international renommiertesten Streichquartetten – in unveränderter Besetzung. Diese Gespräche mit Frank Schneider, dem langjährigen Intendanten des Berliner Konzerthauses, zeigen, wie ein gemeinsames Musikerleben über eine so lange Zeit die Spannung halten kann. Eine sehr persönliche Künstlerbiografie, mit Reflexionen zum musikalischen Selbstverständnis, kunstpolitischen Engagement und, natürlich, dem Alltag zu viert.

Eine Welt auf sechzehn Saiten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Eine Welt auf sechzehn Saiten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wie hat solche Fixierung Ihr Verhältnis zu anderen Menschen, besonders zu Ihnen nahestehenden geprägt, zu Frauen oder Freundinnen beispielsweise?

SFO: Quartett und Frauen – das war ein schwieriges Thema. Ich hatte damals etwa zeitgleich mit der Quartettgründung eine Freundin. Es ergab sich ganz klar eine Konkurrenzsituation in zweifacher Hinsicht: Man stelle sich vor, von den 365 Tagen haben wir vielleicht 350 Tage geprobt, meistens sogar zweimal am Tag jeweils drei, dreieinhalb Stunden. Dazu kamen die langen Fahrtwege in dieser trotz Halbierung großen Stadt. Das Problem bestand aber nicht nur in der puren zeitlichen Knappheit für anderweitige Zuwendung, sondern auch in der besonderen hermetischen Vertraulichkeit der Quartettsituation mit ihrem internen kommunikativen Reichtum, der einen Außenstehenden leicht eifersüchtig machen kann.

FR: Das kann ich nur bestätigen. Es gibt sehr viele Leute, die kaum weniger intensiv arbeiten als wir, und eine Frau, die sich mit uns einlässt, weiß eigentlich, was sie zeitlich erwartet. Schlimmer ist in der Tat dieser unterschwellige Neid auf die besondere Art von Intimität, die das Quartett bietet, auf eine bestimmte Intensität des Gefühls und unbeschreibliche Erfülltheit bei der Arbeit; Investitionen also, von denen der Partner gern glaubt, dass sie ihm entzogen seien. Er muss schon besonders großzügig veranlagt sein, um solche Gefühle nicht in sich zu nähren, und dennoch drohen die Beziehungen trotz ernsthaften Bemühens oft zu scheitern. Es ist schwer zu verkraften, dass das Quartett die Nummer 1 in unserem Leben stets war und bis heute geblieben ist.

Einmal angenommen, die ersten Hürden einer Beziehung waren glücklich überwunden, so musste man doch sogleich zur Endstation der Ehe gelangen, musste sie zumindest deklarieren, um überhaupt an eine der kostbarsten Raritäten im Arbeiter- und Bauernstaat zu gelangen: eine eigene Wohnung.

TV: Als Berliner Kind habe ich lange bei meinen Eltern gelebt, während die Auswärtigen im Quartett zur Untermiete oder im Internat wohnten. Ich will nicht fragen, wer im Hinblick auf erotische Versuchungen das bessere Los gezogen hatte, ich jedenfalls hatte ein Zimmer zu Hause; meine Eltern waren, wie das wohntechnisch hieß, »endversorgt«, und somit hatten im Haushalt heranwachsende Kinder keinen Anspruch auf eigenen Wohnraum. Mit ungefähr zwanzig wächst ganz natürlich der Drang, auf eigenen Beinen zu stehen, aber meine Chancen auf eine eigene Wohnung waren gleich null. Um die Geburtenrate zu erhöhen, woran dem Staat sehr gelegen war – er brauchte Arbeiter für die sozialistische Produktion und wollte wohl auch die hohe Zahl von Westabgängen kompensieren –, wurde die Ehe sehr gefördert; aber eigentlich erst, wenn der Nachwuchs sichtbar unterwegs war, begann sich die Bürokratie zu bewegen. Kurzum, es war wieder einmal – zwecks Familiengründung – eine Eingabe an den Stadtbezirk fällig, mit dem Hauptargument, dass ein solches Unterfangen nur gelingt, wenn man sich zuvor in einer gemeinsamen Wohnung ausprobieren könne. Wider Erwarten kam eine Genehmigung, und ich zog, im Glück eines ersten Schritts zur Selbständigkeit, mit meiner damaligen Freundin in eine eigene Wohnung. Geheiratet haben wir – als der Trick gelaufen war – allerdings erst später.

Zu diesem pikanten Thema fehlt nur noch Stefan Fehlandts Kommentar.

SFE: Zu jener Zeit war ich in dieser Hinsicht und auch anderweitig ein klassischer Spätstarter. Ich hatte noch keine Freundin, war mit Haut und Haar dem Quartett verfallen und hatte diesbezüglich also weniger Konflikte.

Ehe wir Ihre Zeit in der DDR zurücklassen, sollten wir etwas darüber erfahren, wie Sie das Ende dieses Landes Ihrer Geburt, Kindheit und Jugend erlebt haben. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass das Jahr 1989 wie für Millionen Ostdeutsche zur aufregendsten Zeit Ihres bisherigen Lebens gehörte. Aber die Aufregungen dieses Jahres begannen bei Ihnen nicht erst im welthistorisch umwälzenden Herbst, sondern gleich zu Beginn des Jahres mit Ihrem ersten Aufenthalt in den Vereinigten Staaten.

SFO: Es handelte sich um eine Einladung des LaSalle Quartets zu einem Studienaufenthalt in Verbindung mit einem einjährigen Stipendium der Universität von Cincinnati. Sie erging schon 1986 unmittelbar nach Evian und war sehr ehrenvoll für uns junge Leute, denn immerhin hatten auch weltbekannte Quartette, angefangen beim Alban Berg Quartett, dieses Angebot wahrgenommen. Die Sache konnten wir erst nach dem Studienabschluss weiter verfolgen, und um dem Amtsschimmel Sporen zu geben, kam – wahrhaft sensationell – der Primarius des Quartetts, der berühmte Walter Levin, den die Nazis 1938 mit seiner Familie aus Berlin vertrieben hatten, zum ersten Mal nach Ostberlin und ging mit uns in das Kulturministerium.

FR: Es war eine köstliche Situation, wie er einem höheren Beamten des Ministeriums, einem vor Unsicherheit zitternden Herrn Domagalla, die Usancen des amerikanischen Stipendiums erklärte und um das staatliche Vertrauen in eine solche Studienreise des Quartetts warb. Er hat sich sehr um uns gekümmert; die LaSalles waren eben daran interessiert, gute Studenten zu bekommen; ihr Programm sollte natürlich glanzvoll dastehen, und wir waren eine Gruppe, die er gern dort haben wollte. Es war für den Herrn Domagalla eine eher peinliche Situation, denn der Fall war zu delikat, als dass er spontan etwas hätte entscheiden können. Wie wir später hörten, hat es intern in der Bürokratie heftige Auseinandersetzungen darüber gegeben, ob man uns fahren lassen solle – es war stets auch eine Frage der Devisen und der Angst vor Beispielen, die Schule machen könnten. Letzten Endes kam aber die Genehmigung, die wir sicher der Fürsprache des Kulturministers Hoffmann, seines Stellvertreters Dietmar Keller und auch der mächtigen Ursula Ragwitz aus der Kulturabteilung des ZK der SED zu verdanken hatten. Sie hegten Sympathie für uns, dachten langfristig an den Nutzen solcher Großzügigkeit – im Gegensatz etwa zum Gatten von Ursula Ragwitz, der als Rektor unserer Hochschule versucht hatte, uns aus Parteiräson Steine in den Weg zu legen. Raffinierterweise erhielten zwei Bedürftige unter uns im Zusammenhang mit der Reiseerlaubnis plötzlich Wohnungen, und für uns alle vier wurde eine gemeinsame Assistentenstelle an der Hochschule genehmigt. Das alles sahen wir als ein Lockmittel zur Rückbindung, einzig zu dem Zweck, unsere Heimkehr unterwegs nicht infrage zu stellen.

SFO: Nach dem Business-Flug für 16.000 DM, den das Ministerium für uns und das Cello zu bezahlen hatte, kamen wir am 8. Februar an und blieben ein Trimester bis Ende Mai. Um in Cincinnati als Studenten akzeptiert zu werden, mussten wir als Erstes einen Sprachkurs absolvieren, aber wir hatten längst in Erwartung des eventuell Kommenden zu Hause etwas Englisch trainiert, so dass uns das keine Schwierigkeiten bereitete.

Wie vollzog sich der Unterricht beim LaSalle Quartet konkret?

FR: Er wurde vom ganzen Quartett durchgeführt, von jedem Einzelnen seiner Mitglieder. Wir haben in dieser Zeit einen großen Grundstock an neuen Werken gelernt, darunter die »Lyrische Suite« von Alban Berg und das große G-Dur-Quartett von Schubert. Ich glaube, wir haben 13 Stücke erarbeitet, also wirklich intensiv studiert, jeden Tag viele Stunden geprobt. Es war insgesamt eine ganz wichtige, herrliche Zeit. Wir wohnten in privaten Häusern bei unseren großzügigen und sehr herzlichen Gastgebern, hatten einen tollen Probenraum und zwei Autos, die wir nutzen konnten, waren umgeben von einem Wohlstand, wie wir ihn bislang nicht kannten.

SFE: Wir haben wirklich viel vom Können und der Erfahrung profitiert, aber die vier Herren standen kurz vor ihrer Trennung, so dass die Atmosphäre während des Unterrichts gelegentlich etwas angespannt war. Wir hatten den Eindruck, dass sie manchmal eher respektlos miteinander umgingen. Walter Levin hatte den Hut auf und sagte uns gleich zu Beginn: »Kinderchen, alles, was ihr mit meinen Kollegen gearbeitet habt, das möchte ich am Ende auch noch einmal hören, denn die können sich manchmal ziemlich vertun!« Es kam auch vor, dass Henry Meyer, der 2. Geiger, mitten in der Lektion des Bratschers den Raum betrat, geräuschvoll seine Aktentasche auf den Flügel stellte, seine Zeitung auspackte und so lange mit lautem Umblättern darin las, bis Peter Kamnitzer mit dem Unterricht fertig war und er beginnen konnte. Er hätte sich ja auch beteiligen und uns oder seinen ungeliebten Kollegen kritisieren können.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Eine Welt auf sechzehn Saiten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Eine Welt auf sechzehn Saiten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Eine Welt auf sechzehn Saiten»

Обсуждение, отзывы о книге «Eine Welt auf sechzehn Saiten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x