Otto Grünmandl - Das Ministerium für Sprichwörter

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BELIEBTER SATIRIKER, SCHAUSPIELER – UND BEGNADETER ROMANCIER: OTTO GRÜNMANDL.
Otto Grünmandl – das «Einmanngesamtkunstwerk»
Mit der legendären Radiosendung «Alpenländische Interviews» gelang dem Kabarettisten, Schauspieler und Drehbuchautor Otto Grünmandl in den 1970er-Jahren der Durchbruch. Als Schauspieler war er u. a. an der Seite von Gerhard Polt zu sehen und wirkte in Filmen von Michael Haneke mit. Zusammen mit Kurt Weinzierl, Dietmar Schönherr und Josef Kuderna war er Mitbegründer der Tiroler Volksschauspiele. In seinen Programmen und Hörspielen machte Otto Grünmandl das Absurde der menschlichen Existenz sichtbar. Zeitlebens wirkte er aber auch als Schriftsteller. Die Werkausgabe Otto Grünmandl ist ein Tummelplatz für seine bisher unveröffentlichten oder lang vergriffenen Schmuckstücke.
Ein wunderbar absurd-komischer Blick hinter die Kulissen der Bürokratie
Band 2 versammelt Grünmandls Romane «Das Ministerium für Sprichwörter», «Pizarrini» und «Es leuchtet die Ferne»: Darin erzählt zum Beispiel der Hilfsarchivar des geheimen Ministeriums für Sprichwörter von wie Espenlaub zitternden Formularen, von der gefürchteten Staubabteilung, von Tauschgeschäften, Kreuzworträtseln und dem unergründlichen Schlaf des Personalchefs. Ein weiterer Held Grünmandls ist Pizarrini, ein Buchhalter aus innerer Berufung, der das Ordnunghalten der Ordnung halber liebt, dessen Alltag jedoch langsam, aber sicher dem unausweichlichen Verderben entgegenschlittert. Und schließlich gibt es da auch noch den Tiroler Kleinbürger Krambacher, der seine Reiseerlebnisse voller unfreiwilliger Komik wiedergibt.
Otto Grünmandl nimmt in seinen Romanen eine bürokratisierte Beamtenwelt und ihre Sprache aufs Korn, glänzt mit sprachspielerischer Begabung, seinem sicheren Gespür für feine Ironie, pointierte Satire und Gesellschaftskritik. Der Band erscheint mit einem Essay von Erich Klein.
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Bisher in der Werkausgabe Otto Grünmandl erschienen:
Ein Gefangener. Werkeausgabe Band 1. Kurzprosa und Gedichte
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„Warum nicht?“ sagte der Präsident mit maliziösem Lächeln, das seinem Gesicht einen ungemein verkniffenen Ausdruck verlieh.

„Nur eine Routineangelegenheit, keine Verdächtigung“, beschwichtigte Horninger den aufgebrachten Podesta. „Schon gut“, sagte der Präsident und schloß die gläserne Tür auf. Horninger wußte nicht, was er tun sollte, er stand da und schaute.

„Es genügt doch, wenn ich mich für Herrn Ingenieur Podesta verbürge?“ fragte ihn Präsident Schmidbruch ironisch.

„Selbstverständlich. Danke, meine Herren, danke, wie gesagt, nur eine Routineangelegenheit.“

Podesta und der Präsident verschwanden hinter der lautlos zufallenden Tür. Horninger starrte ihnen verwirrt nach, dann wandte er sich endlich um und wollte weitergehen. Sein Blick fiel auf die mächtige, schwarze Limousine, und in seiner Verwirrung salutierte er vor dem in kalter Pracht dastehenden Fahrzeug. Das Unvernünftige dieses Tuns brachte ihn wieder zu sich.

Verlegen schaute er sich um, ob ihn jemand beobachtet hatte, und als er niemanden sah, atmete er erleichtert auf. Schnell ging er weiter.

Je weiter er sich von der Limousine entfernte, um so mehr begann es ihn zu ärgern, daß er vor ihr salutiert hatte. Er wurde auf sich selbst bitterböse und begann sich zu beschimpfen. Er machte sich die wildesten Vorwürfe, die er schließlich alle in dem einen zusammenfaßte, vor dem in dieser Limousine geoffenbarten Reichtum schmählich kapituliert zu haben. Horninger war ein Gerechtigkeitsfanatiker. Er war bei seinen Kollegen und bei seinen Vorgesetzten dafür bekannt, daß er dem Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz stets mit größtem Eifer zu genügen trachtete, daß er darin seine ganze Ehre einsetzte. Es schmerzte ihn daher nun wirklich, daß er diesen Grundsatz verraten zu haben glaubte. Den ärmlichen Podesta hatte er zur Ausweisleistung aufgefordert, den reichen Präsidenten mit der Luxuslimousine nicht. Wenn er daran dachte, daß er vor der Luxuslimousine sogar salutiert hatte, überfiel ihn eine ohnmächtige Wut, und er schalt sich einen erbärmlichen Speichellecker. Während solcher Überlegungen, Selbstanklagen und Beschimpfungen, seinem obersten Grundsatz untreu geworden zu sein, hatte er das Ende der Straße erreicht und bog nun in eine kleine, schlecht beleuchtete Nebenstraße ein. Der Regen hatte etwas nachgelassen. Ein leichter Wind war aufgekommen und schaukelte die wenigen, an über die Straße gespannten Drähten hängenden Laternen hin und her. Auf der linken Straßenseite stand, unvorschriftsmäßig geparkt, ein alter, schäbiger Topolino.

„Steht auf der falschen Seite“, murmelte Horninger und zückte seinen Notizblock, schrieb die Nummer des Topolino auf. Dann stockte er, blickte nach rechts, blickte nach links, riß das Blatt, auf dem er die Nummer notiert hatte, aus dem Block heraus, knüllte es zusammen und warf es weit weg. Befreit atmete er auf, salutierte vor dem Topolino wie vorhin vor der Limousine und ging mit schnellen Schritten, als flüchtete er vor sich selbst, weiter.

„Schluß jetzt mit dem Blödsinn“, sagte er zu sich selbst, „Schluß mit dem Blödsinn.“

Er sagte es mindestens noch zehnmal, bis er, keuchend und außer Atem geraten, endlich seinen Reviergang beendet hatte.

Am nächsten Morgen blickte seine Frau erstaunt vom Zeitungsroman auf, als er beim Frühstück zwischen Kaffee und Butterbrot plötzlich ganz unvermittelt sagte: „Gegen Autofahrer werde ich in Zukunft noch viel strenger vorgehen!“

„Was ist denn geschehen?“ fragte sie ihn besorgt.

„Was geschehen ist? Meine Liebe, es braucht nicht immer etwas geschehen, damit etwas geschieht.“ Nur das Knistern der ihren Händen entfallenden, sanft zu Boden gleitenden Zeitung und das leise Plätschern des Kaffees war zu hören, sonst nichts.

12. Kapitel

Der Winterhimmel spannte sich in hellem Blau voll einer unsagbar weiten und fernen Herrlichkeit über die Szene. Dem Trauerzug voran schritten Fahnenträger des Schützenvereins, des Männergesangsvereins, der Bürgermusik, dann kam der geistliche Kondukt, dann kam der Sarg, getragen von sechs Männern, die schwarze, mit gelben Tressen verzierte Uniformen und Dreispitze trugen.

Hinter dem Sarg schritten als nächste Angehörige zwei ältere Damen, Cousinen, und die einzigen noch lebenden Verwandten des als Junggeselle Verstorbenen.

Dann kamen die Angestellten der Firma, an ihrer Spitze Pizarrini mit Zylinder und schwarzem Stadtpelz.

Dann kam die Bürgermusik, deren langjähriges verdientes Mitglied der Verstorbene war.

Dann kam der Männergesangsverein, der vollzählig erschienen war, dessen langjähriges verdientes Mitglied der Verstorbene war.

Dann kam ein Wagen mit Kränzen, gezogen von zwei Rappen, die der Tierschutzverein beigestellt hatte, dessen langjähriges, verdientes, zuletzt zum Ehrenmitglied ernanntes Mitglied der Verstorbene war.

Dann kam ein langer, langer, nicht enden wollender Zug von Trauergästen, die alle den allseits beliebten Verstorbenen mehr oder weniger gut gekannt hatten und ihm nun die letzte Ehre erwiesen. Der Hornist der Schützenkompanie blies zur letzten Retraite, die schmetternden Töne stiegen wie aufflatternde Vögel in den klaren Winterhimmel und verloren sich, lang noch im Ohr nachhallend, in seiner weißblauen Unendlichkeit.

Gebete, Litaneien liefen unaufhörlich und in monotonem Rhythmus durch den sich langsam vorwärts bewegenden Leichenzug.

Podestas Erzählung

9

Präsident Schmidbruch ging mit Podesta durch den langen Gang, der zum Sitzungssaal führte. Mit gezücktem Schlüssel und starr nach vorne gerichtetem Gesicht schritt Schmidbruch, obwohl an der Seite Podestas, doch eine knappe Schrittlänge voraus. Podesta musterte ihn verstohlen von der Seite und versuchte, ein Gespräch anzufangen. Er deutete auf die bemalten Gangfenster und sagte: „Schöne Glasmalereien.“

„Hm“, antwortete Präsident Schmidbruch kühl.

„Leider verstehe ich nichts von Malerei“, setzte Podesta fort.

„Hm“, antwortete Präsident Schmidbruch merklich kühl.

Wieder einer, der mit mir nur das Notwendigste reden will, dachte sich Podesta und schwieg still. Aufpassen, aufpassen, er will sich anbiedern, dachte Präsident Schmidbruch und nahm sich vor, sollte Podesta noch etwas sagen, nicht mehr „Hm“, sondern nur noch „H“ zu antworten. Daran, so dachte Präsident Schmidbruch, an dieser Nuance müßte Podesta erkennen, daß er mit ihm kein Privatgespräch führen wolle.

„Hm.“

„Wie meinten, Herr Präsident?“

„H.“

Unter Schweigen erreichten sie das Ende des Ganges. Der Sitzungssaal war sehr groß. Ja, man kann ruhig sagen, er hatte – der Bedeutung des Unternehmens, dem er diente, gemäß – riesige Ausmaße. In seiner Mitte stand ein riesiger Marmortisch, der gut acht Meter lang war. An den hell getäfelten Wänden hingen verschiedene Wappen und Porträts bedeutender Persönlichkeiten, die sich um die ISAG verdient gemacht hatten. Podesta entdeckte auch das Bild Schmidbruchs. „Das sind ja Herr Präsident persönlich“, sagte er und deutete mit ausgestrecktem Arm auf das Bild. „Kommen wir zur Sache“, entgegnete Schmidbruch, „meine Zeit ist begrenzt.“

Er führte Podesta an das untere Ende des langen Marmortisches und hieß ihn Platz nehmen. Dann schritt er an das obere Ende und nahm dort Platz. Podesta blickte den langen Tisch hinauf und sagte dann etwas kleinlaut, mehr zu sich selbst als zu Präsident Schmidbruch: „Da sitzen wir aber ziemlich weit auseinander.“

„Das sitzen wir“, entgegnete Schmidbruch. Ihre Stimmen verhallten in dem leeren Saal.

„Sie werden“, begann Schmidbruch, während seine Blicke gelangweilt von einem Bild zum anderen wanderten, „Sie werden an Ihrem Platz unter der Tischplatte ein paar Kopfhörer finden und auf der Tischplatte, das heißt in diese eingebaut, ein Mikrophon bemerken. Bedienen Sie sich beider. Es genügt dann, wenn Sie so leise reden, daß ich Sie normalerweise gar nicht verstehen kann.“

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