“Wann brechen wir zum Prüfstein auf?” wollte Bryn wissen und schwenkte sein dunkles Bier in seinem Glas.
“Bei Tagesanbruch.” Wir wurden zwar erst zum Abend erwartet, nämlich sobald die offizielle Brautschau beginnen würde, aber ich konnte nicht länger warten. Sie war da. Meine Partnerin. Ich konnte es nicht riskieren, noch einen Moment länger zu warten. Die Pflicht hielt uns noch eine Nacht hier, aber morgen würden wir losreiten. Ich würde die Nacht nicht verschwenden, nicht jetzt, als mein Geist ihren gefunden hatte. Ich konnte es kaum erwarten wieder in mein Zimmer zurückzukehren und in den nächsten gemeinsamen Traum mit ihr zu entgleiten.
Bryn nickte und schaffte die Reste seiner Mahlzeit zur Recyclingeinheit an der Wand. Ohne ein Wort zu sagen, verließ er den Speisesaal und verschwand.
Das Gespräch war vorbei. Wie seltsam er heute drauf war.
Nicht, dass mir das etwas ausmachte. In meinem Schlafzimmer erwartete mich bereits ein Schlaftrunk, um mühelos einzuschlafen. Heute Nacht, in meinen Träumen würde ich ihr nachstellen. Ich würde ihren Namen erfahren. Vielleicht sogar ihr Gesicht erblicken.
Um mich herum wurden emsig Gespräche geführt, als Jäger und andere Festungsbewohner kamen und gingen. Speisten, lachten, lebten.
Das hatte ich ganz vergessen. Zu leben. Ich hatte zu viel Zeit mit den Hive zugebracht, zu viel Zerstörung und Chaos gesehen. Ich hoffte, dass meine Partnerin mich aus der Dunkelheit, die mein Herz umhüllte, herausreißen würde. Vier Jahre des Krieges. Das klang zwar nicht besonders lang, aber scheinbar gewöhnte ich mich nur langsam ans zivile Leben zurück. Würde ich je wieder einen Schuss hören und nicht sofort nach Gefahr Ausschau halten? Einen Ast knacken hören, ohne gleich nach dem Feind zu suchen? Würde das Summen der Ventilatoren mich irgendwann nicht mehr verfolgen wie das konstante Wummern der Belüftungsanlage auf dem Schlachtschiff?
“Seniorjäger Vron, Sir. Es gibt Berichte von mehreren Zwischenfällen. Wir müssen Jäger entsenden, bevor wir zum Prüfstein aufbrechen.” Ein jüngerer Jäger wandte sich von der anderen Seite des Tisches an mich und ich nickte, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich ihn gehört hatte. Die Nachtruhe würde warten müssen. Meine Partnerin würde warten müssen, auch wenn es das letzte Mal sein würde, dass die Pflicht meiner Partnerin vorging.
Morgen würde sie mir gehören.
“Ich bin gleich da.”
Er drehte um und stiefelte davon, Richtung Kommandoraum. Dort würden wir gleich die neuesten Einsätze durchgehen, von Hilferufen bis zur Aufklärung von Verbrechen, und ich würde für jede Aufgabe Männer bereitstellen.
Die Festungsgarden waren allesamt Elitejäger. Es handelte sich um eine verantwortungsvolle Aufgabe, die nur wenigen Everianischen Männern anvertraut wurde. Wir waren die kräftigsten, schnellsten und erfahrensten Jäger. Die meisten waren ausgebildete Soldaten, die in der Koalitionsflotte gedient hatten und dann diversen Festungen auf dem Planeten zugewiesen worden waren. Wir garantierten den Frieden und die Stabilität auf Everis. Ich betrachtete meine Rolle als ein Privileg, das ich mir nach Jahren im Kampf gegen die Hive verdient hatte. Ich nahm meine Aufgabe hier nicht auf die leichte Schulter. Meine Rolle war für die Stabilität und die Sicherheit unseres Volkes von entscheidender Bedeutung.
Dessen war ich mir bewusst. Zum ersten Mal aber reichte es nicht länger, von meinem Volk gebraucht zu werden.
Mein verfluchtes Herz wollte mehr. Ich wollte das, was ich im Traum gesehen hatte, was ich gehört, gerochen, gespürt hatte.
Ich wollte schleunigst in mein Quartier zurück, also ging ich zum Kommandoraum und wies rasch den Männern ihre Aufgaben zu. Eine starke Gruppe Männer würde hierbleiben und die Festung sichern und ich würde morgen früh meine besten und treuesten Jäger mit mir zum Prüfstein nehmen.
Und heute Nacht würde ich träumen.
Als meine Pflicht erledigt war, machte ich mich in mein Quartier auf und holte den Schlaftrunk, den ich zuvor besorgt hatte, aus dem Nachttisch. Ich trank ihn aus und legte mich sofort hin. Ich wollte sie wiedersehen. Sie berühren. Selbst, wenn es nur ein Traum war. Morgen würde er Realität werden.
Vron, Traumlandschaft
Ihr langes schwarzes Haar lag auf dem weißen Laken ausgebreitet und bot einen herrlichen Kontrast zum hellen Mondlicht. Dünne weiße Vorhänge wehten in der leichten Brise des geöffneten Fensters. Das Schlafzimmer war geräumig, mit einem Sofa, einem Tisch und zwei Stühlen zum Ruhen, Lesen oder Ficken. Auf einmal wollte ich sie über den Tisch beugen und sie so lange durchficken, bis sie um Erlösung betteln würde. Dann würde ich sie genau an der Tischkante platzieren, damit die harte Oberfläche mit jedem meiner Stöße ihren Kitzler reizen würde. Der Tisch würde nur so wackeln während ich sie nahm und sie vor Wonne nur so kreischte. Aber dieser primitive Drang würde warten müssen.
Ich würde sie der heiligen Reihenfolge nach nehmen, ein Loch nach dem anderen. Ich würde ihre Verwunderung sehen, wenn ich ihren Körper, ihren Geist zur Leidenschaft erweckte. Wenn ich jedes ihrer Löcher für mich beanspruchen würde. Zuerst würde sie weit den Mund aufmachen, um mich tief in ihren Rachen zu nehmen und meinen Samen zu schlucken. Dann ihr Arsch. Das würde eng werden und ihre liebliche Unterwerfung, sobald ich sie das erste Mal auf diese intimste Weise nahm, würde uns nur noch enger zusammenschweißen, während sie vor Lust nur so brüllen und buckeln würde. Zum Schluss würde ich ihre Pussy nehmen, würde ich spüren, wie ihre inneren Wände sich um meinen Schwanz kräuselten, ihn umschlossen. Ich würde zusehen, wie ihre Augen vor Erregung ganz glasig wurden und spüren, wie ihre Säfte meinen Schwanz befeuchteten. Dann würde ich sie abfüllen, ihren Schoß mit meinem Samen auskleiden und sie offiziell—und für immer—für mich erobern.
Ja.
Das große Bett in der Mitte war ganz in Weiß bezogen. Die dimme Beleuchtung bot gerade genug Helligkeit, um das hübsche Gesicht meiner schlafenden Partnerin zu studieren. Sie lag auf der Seite, ihre Arme waren angewinkelt und ihre Hände waren in einer unschuldigen wie auch verführerischen Geste unter ihr Kinn geklemmt, denn ihre Arme pressten ihre üppigen Brüste zusammen und formten ein verlockendes Dekolleté. Ich erkannte ihr Zimmer als eine der Suiten wieder, die am Prüfstein den neuen Bräuten zugeteilt wurden und verspürte eine gewisse Erleichterung.
Dort würde sie in Sicherheit sein, bis ich sie morgen finden würde. Solange sie nicht einen anderen wählte.
Mein Schwanz stellte sich auf und ich wollte mich zu ihr ins Bett legen, ich wollte mit den Fingern durch die glänzende Fülle ihres schwarzen Haares fahren und ihren Kopf für meinen Kuss festhalten, während ich sie ans sinnliche Vergnügen heranführte. Sie gehörte mir. Niemand anderes würde sie anrühren. Niemand, der sich nicht nach dem Tod sehnte. Ich würde sie nur noch davon überzeugen müssen, dass ich ihr markierter Partner war. Ihr Schicksal. Und perfekt für sie.
Ich trat an die Bettkante und legte mich neben sie. Ihr Fleisch roch nach frischen Frühlingsblumen und warmem Honig. Aber das hier war nur ein Traum. Mein Verstand würde alles zurechtbiegen, mich davon überzeugen, dass ich sie berührt, in den Armen gehalten und gekostet hatte, aber es würde alles nur gelogen sein; ein Streich meiner Vorstellung.
Alles Physische würde eine Illusion sein.
Ihre Worte aber würden real sein. Genau wie meine.
Ich lag auf der Seite und strich mit dem Daumen über ihre volle Unterlippe. Sie war so unglaublich zart. Ich konnte es kaum erwarten, bis dieser unschuldige Mund sich um meinen Schwanz schließen würde.
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