Rekonstruktion eines detaillierten Bildes der Misshandlung und der Vernachlässigung in der Kindheit
Verbale Gewalt
Emotionale Gewalt
Das tödliche Duo von verbaler und emotionaler Gewalt
Sarkasmus und Spott: Versteckte Gewalt
Merkmale des destruktiven Sarkasmus
Verletzender Sarkasmus
Sarkasmus: Das Ventil für unterdrückte Wut
Fernsehen und Sarkasmus
Sarkasmus macht den Mann zur Insel
Sarkasmus zerstört Beziehungen
Gesunde Grenzen bei Sarkasmus und Hänseleien
Konstruktives Feedback entschärft Sarkasmus
Vernachlässigung: Unsichtbares Vergehen
Verbale Vernachlässigung
Verbale Zuwendung
Genesung von verbaler Vernachlässigung
Wiederbelebung des Selbstausdrucks durch Psychotherapie
Emotionale Vernachlässigung
Spiegelung
Gedeihstörung
Genesung von emotionaler Vernachlässigung
Seelischer Missbrauch
Seelische Vernachlässigung
Genesung von seelischer Vernachlässigung
Trauern als spirituelle Praxis
Kapitel 9– Selbstmitfühlendes Reparenting
Reparenting beginnt mit der Vergebung gegenüber dem inneren Kind
Gespräche mit und im Sinne des inneren Kindes
Selbstbemutterung
Selbstbevaterung
Kapitel 10– Vergebung und mildernde Umstände
Wie sich die ungeweinten Tränen unserer Eltern in Wut verwandelten
Unseren Eltern vergeben
Das emotionale und seelische Massaker der industriellen Revolution
Die imaginative Rekonstruktion der Kindheit unserer Eltern
Gott: Der ultimative mildernde Umstand
Das Verständnis mildernder Umstände lindert die Scham
Kapitel 11– Grenzen der Vergebung, Mildernde Umstände sind manchmal irrelevant
Der andauernde Tanz zwischen Vergebung und Schuldzuweisung
Grade der Vergebung
Vergebung aus der Distanz
Reale Gefühle der Vergebung können die Verleugnung erneut heraufbeschwören
Vergebung kann emotionale Ausbeutung verdecken
Meine persönliche Geschichte der Vergebung aus der Distanz
Einschränkung des Kontakts mit weiterhin dysfunktionalen Eltern
Vergebung und Spiritualität
Kapitel 12– Suche nach Vergebung für die eigene dysfunktionale Elternschaft
Beispiel für eine ausgewogene Entschuldigung
Vergebung, Reparenting und das innere Kind
Suche nach Vergebung für unser eigenes schlechtes Reparenting
Vergebung, Schuldzuweisung und das innere Kind
Kapitel 13– Selbstvergebung
Selbstvergebung und Vergebung gegenüber anderen
Selbstvergebung für frühere Fehler und eingefahrene Angewohnheiten
Selbstvergebung und tief verwurzelter Selbsthass
Selbstvergebung und existenzielles Leid
Selbstvergebung, Vergebung anderen gegenüber und mildernde Umstände
Gegenseitige Vergebung
Entschlüsselung der Vermengung aus vergangenem und gegenwärtigem Leid
Kapitel 14– Den Eltern echte Vergebung entgegenbringen
Dynamische Vergebung
Vergebung als Teil der Liebe
Anhang A– Eine Übersicht zur Bewertung von elterlicher Misshandlung und Vernachlässigung
Misshandlung
Vernachlässigung
Überblick über gesunde elterliche Erziehungspraktiken und -fähigkeiten
Anhang B– Die Menschheitscharta des Rechts auf Selbstausdruck
Anhang C– Affirmationen für das Reparenting des inneren Kindes
Baby
Kleinkind
Vorschulkind
Schulkind
Danksagung
Bibliografie
Index
Dysfunktionale Familie bezieht sich auf jede Familie, die das natürliche Selbstwertgefühl eines Kindes durch jegliche Konstellation von verbaler, seelischer, emotionaler oder körperlicher Misshandlung und Vernachlässigung beschädigt, wie in Anhang A und Kapitel 8definiert.
Die Begriffe erwachsenes Kind, Überlebender und Genesender werden austauschbar für jegliche Person verwendet, die durch missbräuchliche oder vernachlässigende Erziehung in der Kindheit verletzt wurde. Erwachsenes Kind bedeutet nicht, dass erwachsene Überlebende von dysfunktionalen Familien sich kindisch verhalten. Es bezieht sich auf die Tatsache, dass sie erwachsen geworden sind, ohne dass viele ihrer entwicklungsgemäßen Bedürfnisse befriedigt wurden. Viele erwachsene Kinder müssen erst noch das volle emotionale Potenzial eines reifen Erwachsenen entwickeln – sowie die Fähigkeit, entsprechende Beziehungen zu führen und sich selbst auszudrücken.
Inneres Kind bezieht sich auf den Teil des Selbst, der entwicklungsmäßig gefangen ist, weil in der Kindheit wichtige Formen der Fürsorge fehlten. Für einige Überlebende ist dieser Begriff lediglich ein nützlicher Ansatz, um diese Bedürfnisse zu identifizieren. Für andere, wie mich selbst, scheint es im Unterbewusstsein ein »altes« Kind-Selbst zu geben, das immer noch auf das Sicherheitsgefühl und die Fürsorge wartet, um ein vollwertiges, funktionierendes Erwachsen-Selbst entwickeln zu können.
Der Begriff Genesung wird auf zwei Arten verwendet: erstens als übergreifender Begriff zur Beschreibung des allgemeinen Heilungsprozesses von Traumata, die durch Kindesmisshandlung und Vernachlässigung entstanden sind. Viele Genesende beschreiben dies mit dem Satz »Ich bin in Genesung«. Genesung wird auch verwendet, um spezifische Entwicklungsziele zu benennen, z.B.: »Ich arbeite an der Wiederherstellung meiner Gefühle« oder »Meine Therapie hilft mir, mein Selbstbewusstsein wiederzuerlangen«. Genesung muss man sich als einen fortlaufenden Prozess vorstellen – einen Prozess der Wiederherstellung, nicht die erfolgte Genesung. Dies hilft, die Fallstricke einer Alles-oder-nichts-Bewertung und eines Schwarz-Weiß-Denkens zu vermeiden, die ein gemeinsames Erbe der dysfunktionalen Familie sind.
Der Begriff Co- A bhängigkeit wird im engeren Sinne bei einem erwachsenen Kind verwendet, das gewöhnlich seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche im Übermaß zugunsten eines anderen Menschen opfert. Co-Abhängigkeit ist häufig das Ergebnis einer Kindheit, in der die Bedürfnisse der Eltern in der Regel über die des Kindes gestellt wurden.
Der Begriff toxische Scham beschreibt einen verzerrten mentalen und emotionalen Zustand, der viele erwachsene Kinder über längere Phasen quält, in denen sie sich von Selbsthass überwältigt und außer Gefecht gesetzt fühlen. Toxische Scham entsteht, wenn die Betroffenen in ihrer Kindheit fortlaufend elterlicher Missbilligung und Abscheu ausgesetzt waren. ( Kapitel 7untersucht die durch nichts zu ersetzende Rolle der Schuldzuweisung bei der Heilung von toxischer Scham.)
Der Begriff effektives Trauern bezieht sich auf die Tatsache, dass die meisten Überlebenden nicht in der Lage sind, sich ihrer Trauer voll und ganz hinzugeben, um das wertvolle Gefühl der Erleichterung zu erleben, das sich dadurch ergibt. (In Kapitel 5werden die häufigsten Ursachen für »gescheiterte« Trauerarbeit untersucht.)
Während die Substantive Gefühl und Emotion in diesem Buch im gleichen Sinne verwendet werden, unterscheiden sich die Worte fühlen und emotional sein voneinander. Fühlen bezeichnet den Prozess, wenn wir uns inneren, gefühlsmäßigen Erfahrungen hingeben und diese akzeptieren, ohne sie ändern zu wollen. Emotional sein ist der Prozess des aktiven Ausdrucks innerer gefühlsbezogener Erfahrungen, wie z.B. weinen, »sich ärgern« oder lachen.
weil fühlen zuerst kommt
wer sich kümmert
um die syntax der dinge
wird nie voll dich küssen;
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