Sascha Wittmann - Alles Alltag

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Eine junge Frau setzt aus unerklärlichen Gründen die Müllcontainer im Hof ihrer Wohnhausanlage in Brand. Ein Mann wird in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie eingewiesen. Er hat offenbar einen früheren Schulkameraden umgebracht. Zum Motiv schweigt er beharrlich. Ein kleines Mädchen verursacht zu Weihnachten einen fatalen Brand in ihrem Elternhaus. Eine Nichtigkeit oder Unachtsamkeit reicht, um den Alltag von Menschen so aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass nichts mehr bleibt, wie es war.
Ob soziale Ungerechtigkeit, scheinbare Gleichstellung der Frau oder Überforderung im Berufs- und Familienleben. Sascha Wittmann behandelt große Themen im kleinen Format, ihre Erzählungen und Kurzgeschichten handeln von sogenannten normalen Menschen mit normalen Sorgen und Sehnsüchten. Oft genügt allerdings eine minimale Veränderung oder Einsicht – der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt – und die Fassade der Normalität stürzt ein wie ein Kartenhaus. Ob diese Veränderung eine Katastrophe auslöst oder neue Chancen im Leben eröffnet – in jedem Fall regen die Texte zum Nachdenken über vielleicht doch nicht so feststehende Wahrheiten an.

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Aber wann kommt denn jetzt das Christkind?

Der Club der Möglichkeiten

Der Tag war schön gewesen, sonnig, aber nicht zu heiß. Rikki war mit ihrem neuen Fahrrad auf dem Rückweg von ihrer besten Freundin, sie beide waren damals gerade neun Jahre alt. Die beiden Elternhäuser lagen nur ein paar Hundert Meter voneinander entfernt in einer verkehrsberuhigten Zone am Rand der Großstadt. Rikki war schon fast daheim angelangt, als sie ein schepperndes Geräusch hörte, beim Treten keinen Widerstand mehr fühlte. Sie war kein ungeschicktes Kind, hatte einen Sturz vermeiden können. Sie stützte das Rad ab, setzte sich auf den Randstein und versuchte, die Kette wieder einzuspannen. Beinahe war es ihr gelungen, die kleine Reparatur war bei einem Dreigangrad ja auch nicht so schwierig, da stand ihr Vater plötzlich neben ihr. Er musste den Unfall vom Haus oder dem Vorgarten aus beobachtet haben und war seiner Tochter sofort zu Hilfe geeilt. Rikki wollte protestieren, sie könne das alleine, sei schon ein großes Mädchen. Wie sie aber ihren Vater ansah, wie stolz er war, seiner kleinen Prinzessin helfen zu können, schwieg sie. Rikki erinnerte sich auch an die Worte ihrer Mutter, sie müsse auf den Vater gerade jetzt besondere Rücksicht nehmen, in der Bank habe man ihm einen neuen Abteilungsleiter vor die Nase gesetzt, seine eigene Bewerbung für diesen Posten überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Also hatte Rikki ihn machen lassen, sich sogar noch überschwänglich für die Hilfe bedankt.

Michaela hatte recht, diese Strategie hatte wirklich schon begonnen, als sie ein Kind war.

Rikki saß mit ihrer Kollegin in der Kantine des Versicherungsbüros, in dem sie beide als Sachbearbeiterinnen beschäftigt waren. Die Frauen hatten ihren jeweiligen Salat schon fast aufgegessen, Michaela tunkte den Rest ihres Kornspitzes in das Joghurt-Dressing, Rikki knabberte an ihrem trockenen Sesamweckerl.

»Wie kommst du darauf, dass ich auch ganz anders sein könnte? Vielleicht bin ich einfach eine ungeschickte Tussi.«

Während des Essens hatte Michaela Rikki auf den Vorfall in der vergangenen Woche mit dem IT-Support angesprochen. Die neuen Computer waren endlich gekommen. Rikki hatte voll Vorfreude die Verpackung ihres Geräts geöffnet, war gerade dabei gewesen, es auf den vorgesehenen Platz zu stellen und die Kabel zu ordnen, als der junge Mann von der EDV hereingekommen war. Sofort hatte sie ihre Aktivitäten eingestellt und ihm die Arbeit überlassen.

»Nein, das glaube ich nicht. Ich sehe doch, wie du an Aufgaben herangehst. Du rufst auch nicht sofort den Hausmeister, wenn bei deiner Schreibtischlampe die Glühbirne kaputt ist oder sich eine Rolle an deinem Sessel gelockert hat. Nur wenn ein Mann in der Nähe ist, wirst du plötzlich zum hilflosen Mädchen.«

»Ich weiß nicht so recht, ob das etwas für mich ist. Muss auch schauen, wann ich Zeit habe.«

»War nur ein Vorschlag. Überleg es dir halt noch, und sag mir Bescheid. Ich gehe meistens mittwochs hin.«

Es war einer der ersten warmen Frühlingsnachmittage, Rikki spazierte zu Fuß von der Arbeit heim, über die Kopfhörer ihres MP3-Players mit passender Musik versorgt. Die Lieder hatte natürlich ihr Mann Thomas hinaufgeladen. In den Schaufenstern schon seit Wochen Sommermode. Bikinis mit Tanga-Höschen waren wieder modern, fast so wie damals. Passte diese Episode von ihrem ersten Musikfestival auch in das von Michaela beschriebene Muster?

Rikki war sechzehn gewesen und zum ersten Mal mit Freunden bei einem Musikfestival. Das Zelt, ein uraltes Ungetüm aus den Beständen ihres Vaters, hatte sie mit ihrer besten Freundin geteilt. Anreise mit der Bahn, dann ein schier endloser Weg auf der schattenlosen Bundesstraße mit Gepäck und Verpflegung am Rücken zum Campingplatz. Sie breiteten die Planen von Unter- und Überzelt aus, das Gestänge hatten sie bereits sortiert. Da stand plötzlich Christian vor ihnen, der gutaussehende Christian aus der Parallelklasse, den anzusprechen sie sich nie getraut hatte. Auch er hatte seine Kontaktversuche bisher auf Blicke beschränkt, doch hier auf dem Campingplatz bot er ihnen einfach seine Hilfe an, nein, es war eher ein Einfordern gewesen, das Zelt aufzustellen. Rikki hatte sofort bemerkt, dass der Bursch genau so nervös war, wie sie selbst. Lehnte sie ab, wären alle Chancen bei ihm vertan. Also überließ sie ihm Planen und Stangen. Und obwohl er sich nicht sehr geschickt anstellte und das Zelt erst nach einer Stunde fertig aufgestellt war, hatte sie ihn ausgiebig gelobt und sich zigmal bedankt.

Vielleicht hatte Michaela doch recht: Sie machte sich kleiner, als sie war. Mittlerweile war sie die Rolle der ungeschickten Frau schon so gewohnt, dass es ihr überhaupt nicht mehr auffiel, wenn sie wieder einmal eine sogenannte unweibliche Tätigkeit an einen Mann abgab. Aber was war Falsches daran, einem netten Mann die kleine Freude zu gönnen, vor einer Frau zu glänzen? Ja, etwas war falsch: Rikki wollte auch einmal etwas selbstständig fertigbringen, was über einen Kuchen hinausging. Es stimmte schon, eine Waschmaschine war auch ein technisches Gerät, aber das wirklich tolle Spielzeug hatten immer die Männer. Vielleicht war Michaelas Vorschlag doch nicht so schlecht, und sie sollte sich die Sache einmal ansehen. Diese Woche noch nicht, aber in der nächsten.

»Ist sie vertrauenswürdig?« Die Frau, die sich als Paula vorgestellt hatte, wirkte eigentlich nicht so streng, wie ihre Frage klang.

»Ich denke schon. Aber ich kenne sie nur von der Arbeit.« Michaela schien etwas nervös. Schließlich würde es auf sie zurückfallen, erwiese Rikki sich nicht des Clubs würdig oder noch schlimmer: stellte sie sich als Verräterin heraus.

»Sie soll zuerst ihre Geschichte erzählen, dann entscheiden wir.« Paula sah Rikki aufmunternd an.

So hatte Rikki sich die Sache nicht vorgestellt. Sie stand in einer schmutzigen Werkstätte, überall Maschinen, von denen sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wozu sie dienten, umringt von fünf Frauen, die alle misstrauisch wirkten. Michaela hatte ihr von diesem Frauenclub erzählt, in dem man allen möglich Hobbys nachgehen könne, Verschiedenes ausprobieren, aber dieser Empfang sah nicht nach Freizeitvergnügen aus.

»Ich … Schon mein Vater hat immer …«

»So weit in die Vergangenheit brauchst du nicht zurückzugehen. Erzähl einfach eine prägnante Begebenheit aus der letzten Zeit.« Carmens Aufforderung wirkte schon wesentlich freundlicher. Rikki dachte kurz nach. Die neue Stereoanlage.

Am vergangenen Samstag waren sie und Thomas zu einem dieser großen Elektromärkte gefahren. Schon lange waren sie übereingekommen, dass die alte Stereoanlage jetzt wirklich ausgedient habe, gerade noch für das kombinierte Arbeits- und Bügelzimmer reiche. In den Wochen davor hatten sie Kataloge und Websites studiert, verschiedene Marken verglichen, über das Preis-Leistungs-Verhältnis diskutiert. In der Musikabteilung verwickelte Thomas den jungen Verkäufer sofort in ein Fachgespräch über Boxen, verschiedene Ein- und Ausgänge, Kompatibilität mit Computerprogrammen. Das meiste davon hielt Rikki für Angeberei. Sie wohnten im dritten Stock eines Genossenschaftshauses, konnten also ohnehin keine Heimdisco installieren. Auch war ihr Thomas bisher nicht als Komponist aufgefallen. Wozu brauchte er eine Verbindung zum Computer? Aber sie wollte ihn vor dem Verkäufer nicht bloßstellen und sagte nichts. Endlich hatten sie sich für ein Gerät entschieden. Für die ganz große Variante hatte zum Glück das vorgesehene Budget nicht gereicht. Zu Hause angekommen, begann Rikki sofort mit dem Öffnen der Verpackung und suchte die Bedienungsanleitung heraus. Wie sehr sie sich darauf gefreut hatte, ihre CDs endlich in ordentlicher Qualität anhören zu können! Doch kaum war Thomas mit den restlichen Einkäufen von der Garage gekommen, nahm er ihr das Buch aus der Hand. Den berüchtigten Satz von Frauen und Technik hatte er sich gespart, sein Gesicht drückte aber genau das aus. Rikki wollte aufbegehren, protestieren, dass es ja nicht so schwer sein könne, der Anleitung zu folgen. Doch Thomas war schon mit Feuereifer bei der Sache. Und sie ließ ihn gewähren. Im Job hatte er es in letzter Zeit nicht leicht gehabt. In der Druckereibranche wurde der Kampf um Aufträge immer härter. Er war oft bis spätabends unterwegs und kam dann völlig erschöpft nach Hause. Über seine Angst, vom allgemeinen Stellenabbau auch bald betroffen zu sein, verlor er kein Wort, aber man brauchte nur Zeitung zu lesen und die Augen vor der Realität nicht völlig zu verschließen, um zu merken, was mit ihm los war. Also hatte Rikki ihrem Mann dieses kleine Erfolgserlebnis, die neue Anlage als erster in Betrieb zu nehmen, gegönnt und stattdessen damit begonnen, das Abendessen zu richten.

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