Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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»Dann ist ja al­les in Ord­nung«, rief Frau Böhk er­leich­tert aus. »Der Pfar­rer kommt oh­ne­hin nur alle vier­zehn Tage vom Schloss zu uns her­über, dem Kin­de wird’s auch gut­tun, ein Christ zu wer­den. Her­nach trin­ken wir Scho­ko­la­de. Das muss so sein; das ist selbst­ver­ständ­lich. Ich be­sor­ge schon das nö­ti­ge, spä­ter be­rech­nen wir uns. Die Leb hab ich auch ein­ge­la­den. – Sie sind ein lie­bes, ver­nünf­ti­ges Kind.«

Als Frau Böhk fort war, blick­te Rosa sin­nend ihr Kind an. Die Heb­am­me hat­te sie er­schreckt. So et­was war nicht mög­lich! Die­ses arme, zar­te Kind­chen und eine so grau­sa­me, fins­te­re Sa­che wie der Tod, was konn­ten die ge­mein ha­ben? »Nein, das tust du nicht, mein En­gel! Das werd ich dir nie er­lau­ben«, flüs­ter­te sie.

Der Sonn­tagnach­mit­tag war für die Fa­mi­lie Böhk voll großer Ge­schäf­tig­keit. Schon das Auf­set­zen der Hau­be mit den gel­ben Bän­dern, die Frau Böhk nur an Tauf­ta­gen aus dem Kas­ten nahm, war ein Er­eig­nis. Herr Böhk, als der Wel­ter­fah­rens­te, be­sorg­te das. »Sitz still, Frau Böhk!« be­fahl er. »Die eine Sei­te mit der großen Rose muss zu­rück­ge­scho­ben wer­den, sonst sieht es steif aus. Eine Hau­be muss ein we­nig schief sit­zen, nicht ge­ra­de wie eine Nacht­müt­ze. Nein, ein we­nig, wie soll ich sa­gen? Ein we­nig lie­der­lich muss es aus­se­hen; so – so – ›Komm und küs­se mich‹ – ver­stehst du?«

»Böhk, Böhk!« mahn­te die Heb­am­me. »Dass du mich nicht ganz gott­los her­rich­test!«

»Nein, Wil­hel­mi­ne!« er­wi­der­te Herr Böhk über­le­gen. »Du kannst ru­hig sein. Für die Wür­de ist ge­sorgt, aber auch für die Schön­heit. So, jetzt siehst du gut aus, blü­hend – gelb und rot.«

Für sich hol­te Herr Böhk einen Frack, wei­ße Hand­schu­he und einen Zy­lin­der aus dem Kas­ten. Er war stolz auf die­se Sa­chen. Die Schö­ße des Frackes vor­sich­tig in der Hand hal­tend, ging er mit aus­ge­bo­ge­ner Tail­le fei­er­lich im Zim­mer auf und ab, ge­folgt von sei­nem Sohn, der über die Klei­dung des Va­ters spot­te­te. »Wie dumm das ist, so ’n Frack.«

»Dumm?« er­wi­der­te Herr Böhk hoch­mü­tig. »Der Frack ist hier nicht der Dum­me.«

»Da fehlt ja vor­ne was!«

»Lie­ber Hans, dir fehlt et­was.«

Die­ses Mal nahm Frau Böhk die Par­tei ih­res Man­nes. »Lass ihn, Hans, du ver­stehst wirk­lich nichts da­von.« Sie heg­te selbst große Ach­tung vor die­sem Klei­dungs­stück.

End­lich war al­les be­reit, man woll­te je­doch noch war­ten, bis der Got­tes­dienst aus­ge­läu­tet wur­de, um das Ge­drän­ge zu ver­mei­den. Rosa hielt das Kind auf dem Schoß. Sie trug heu­te ihr wei­ßes Mus­se­lin­kleid und wei­ße Ro­sen im Haar. Wer sie da­sit­zen sah mit dem er­reg­ten blas­sen Ge­sicht, hät­te sie für ein klei­nes Mäd­chen ge­hal­ten, das man zur Ein­seg­nung führt.

»Also das Kind wird Ernst nach Ihrem Herrn Papa und Ar­nold nach mir hei­ßen?« frag­te Herr Böhk und blieb vor dem Täuf­ling ste­hen. Rosa nick­te. Da beug­te er sich auf das Kind her­ab und sag­te ge­rührt: »Was machst du, klei­nes Ar­nold­chen?«

Als die Kir­chen­glo­cken zu läu­ten be­gan­nen, mach­te sich die Tauf­ge­sell­schaft auf den Weg. Sie hat­te es nicht weit; links hin­ter dem Böhkschen Hau­se lag die Kir­che auf ei­ner An­hö­he, dicht von al­ten Ahorn­bäu­men um­ge­ben. Sie war ein acht­e­cki­ger Pa­vil­lon ohne Turm. Das fla­che Land und die Nähe der See lie­ßen be­fürch­ten, ein Turm könn­te die Schif­fe ir­re­lei­ten.

Der Got­tes­dienst war zu Ende. Eine große Men­schen­men­ge be­weg­te sich die An­hö­he her­ab.

In der licht­vol­len At­mo­sphä­re des Ju­li­ta­ges nah­men die sonn­täg­li­chen Ge­stal­ten, die Bäu­me, die Kir­che mit ih­rem spit­zen Zie­gel­dach lus­ti­ge, schrei­en­de Far­ben an. Die klei­ne Schar, von Frau Böhk ge­führt, ging zu­erst in die Sa­kris­tei. In dem klei­nen Ge­mach mit den nack­ten wei­ßen Wän­den saß der Pfar­rer an ei­nem Tisch: ein di­cker al­ter Herr mit ei­nem sehr wei­ßen, un­freund­li­chen Ge­sicht. Er wand­te sich has­tig nach den Ein­tre­ten­den um und sag­te ver­stimmt:

»Wa­rum kom­men Sie nicht zur rech­ten Zeit?«

Frau Böhk mach­te einen Knicks und ent­schul­dig­te sich: »Wir war­te­ten, bis der Got­tes­dienst…«

»Der ist lan­ge schon zu Ende«, un­ter­brach sie der Pfar­rer. »Um fünf Uhr muss ich zum Di­ner im Schloss sein. Nun also schnell. Wo ist das Kind?«

Er warf einen prü­fen­den Blick auf Rosa, fass­te sei­nen Talar vorn zu­sam­men und ging vor­an in die Kir­che.

Auf Frau Böhks An­ord­nung muss­te Rosa sich in einen Kir­chen­stuhl set­zen, wäh­rend die an­de­ren mit dem Kin­de vor dem Al­tar stan­den. Durch die ho­hen Fens­ter schi­en die Son­ne voll her­ein und ba­de­te die Holz­ga­le­rie des Chors, die ver­gol­de­ten Holz­blu­men des Al­tar­blat­tes in gel­bem Licht.

Auf dem Al­tar fun­kel­ten der Kelch und die Leuch­ter; über­all ein re­ges Glim­men und Flim­mern. In den Kir­chen­stüh­len la­gen wel­ken­de Jas­mins­ten­gel und Feld­blu­men, die Kin­der und Mäd­chen mit her­ein­ge­nom­men und dort ver­ges­sen hat­ten. Eine Schwal­be hat­te sich in die Kir­che hin­ein­ver­irrt und zog ihre Krei­se oben an der ge­wölb­ten De­cke, kur­ze sanf­te Rufe aus­sto­ßend.

Herr Böhk ließ sich das Kind auf die Arme le­gen; Frau Böhk, Gre­the, die Leb stan­den an­däch­tig mit ge­fal­te­ten Hän­den ne­ben ihm. Der Pfar­rer blät­ter­te in ei­nem Buch und zog das Ge­sicht in fet­te Fal­ten, weil die Son­ne ihm in die Au­gen schi­en. Das Kind wim­mer­te – ein lei­ser Ton, wie das Zwit­schern der Schwal­be oben an der Wöl­bung. Hin­ter sich hör­te Rosa vor­sich­ti­ge Schrit­te auf den Flie­sen. Die Leu­te ka­men von drau­ßen wie­der in die Kir­che, stan­den an den Kir­chen­stüh­len und hör­ten zu. Jetzt war der Pfar­rer be­reit. Er wisch­te sich mit zwei Fin­gern die Mund­win­kel und hielt eine kur­ze An­re­de, lei­se und schnell spre­chend, wie je­mand, der bald fer­tig zu sein wünscht. Er mach­te die El­tern und Tauf­pa­ten dar­auf auf­merk­sam, dass ein Kind ein teu­res, ih­nen an­ver­trau­tes Gut sei, über das sie einst Re­chen­schaft ab­le­gen müs­sen. Nicht den El­tern ge­hö­re das Kind, son­dern Gott, und Gott wa­che ei­fer­süch­tig über sein Ei­gen­tum, wie der Bi­bel­spruch es schon be­sa­ge: »Bei dei­nem Na­men habe ich dich ge­ru­fen, in mei­ne Hän­de hab ich dich ge­zeich­net, du bist mein.«

Rosa ent­sann sich nicht, dass bis­her eine kirch­li­che Hand­lung auf sie großen Ein­druck ge­macht hät­te. Das Frös­teln un­ter der küh­len Kir­chen­wöl­bung war für sie stets der In­be­griff der An­dacht ge­we­sen. Heu­te aber er­reg­te die Stim­me des Pfar­rers in ihr erns­te Rüh­rung. All die from­men Wor­te wur­den ja zu ih­rem Kin­de ge­spro­chen, hat­te auf die­ses Be­zug. Es freu­te sie zu hö­ren, dass ein so all­mäch­ti­ger Be­schüt­zer sich ih­res Kin­des an­nahm, ihr half, es zu ver­tei­di­gen. Da­für nahm Rosa sich vor, recht fromm zu sein, al­les zu tun, wo­von der Pfar­rer Ra­ser im Kon­fir­ma­ti­ons­un­ter­richt ge­sagt hat­te, dass Gott es von den Men­schen ver­lan­ge. Wenn Gott nur auf das Klei­ne recht Obacht ge­ben wür­de.

Der Pfar­rer schwieg. Frau Böhk nes­tel­te dem Kin­de das Häub­chen auf, und die Tau­fe be­gann. Alle spra­chen das Cre­do; der Pfar­rer eil­te mit sei­ner rou­ti­nier­ten Stim­me vor­aus, Herr Böhk, der Pa­thos hin­ein­le­gen woll­te, blieb stets um einen Satz zu­rück, bis sei­ne Frau ihn mit dem El­len­bo­gen in die Sei­te stieß; da schwieg er är­ger­lich ganz. Nun war es zu Ende. Der Pfar­rer ging ohne Gruß fort, er fürch­te­te, zu spät zum Di­ner zu kom­men.

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