Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Drittes Kapitel

Dür­re, schwü­le Ju­li­ta­ge wa­ren an­ge­bro­chen. Den Tag über muss­te man die Fens­ter des Gie­bel­stüb­chens dicht ver­hän­gen, um der Son­ne und der Hit­ze zu weh­ren. Dort saß Rosa an der Wie­ge ih­res Kin­des. Sie durf­te schon das Bett ver­las­sen, sich re­gen und frei schaf­fen. Das Ge­sicht war noch von überz­ar­ter Bläs­se, zeig­te je­doch einen ru­hig be­frie­dig­ten Aus­druck. Rosa fühl­te das wohl. Das ste­te Rin­gen, das qual­voll ver­wi­ckel­te Grü­beln, mit dem sie doch nim­mer ins rei­ne kam, wa­ren fort, wa­ren von dem In­ter­es­se an den klei­nen Vor­komm­nis­sen der Kin­der­stu­be ver­drängt. Die Vor­hän­ge, die das Fens­ter ver­hüll­ten, ver­hüll­ten für Rosa auch die gan­ze üb­ri­ge Welt. Nur das Gie­bel­stüb­chen blieb, des­sen Mit­tel­punkt die Wie­ge bil­de­te.

Lan­ge Stun­den ein­sa­men Still­sit­zens ka­men auch jetzt zu­wei­len. Das Klei­ne schlief. Rosa saß ihm zu Häup­ten und wehr­te mit ei­nem Er­len­zweig den Flie­gen. Aber nie – nie ward sie mehr von dem na­gen­den Seh­nen nach Freu­den und Glück, von dem bit­tern Be­dau­ern der Ver­gan­gen­heit ge­quält. Farb­los und fern er­schi­en ihr die Zeit, da das Klei­ne noch nicht war. Na­tür­lich war sie da­mals un­glück­lich ge­we­sen; jetzt ver­stand sie das, denn sie blick­te auf jene Zeit mit ru­hi­ger Über­le­gen­heit zu­rück.

Nach Lie­be hat­te die­ses lei­den­schaft­li­che Mäd­chen­herz ver­langt. Es war ihm in ih­rer Ab­ge­schlos­sen­heit zu eng ge­wor­den, es hat­te die Lie­be be­schleu­ni­gen, er­zwin­gen, sich zu ihr über­re­den wol­len. Jetzt, da sich die Lie­be in ih­rer gan­zen Wirk­lich­keit und Rein­heit nah­te, jetzt gab sich ihr die­ses Herz rück­halt­los hin und war tief be­ru­higt. Dass der Ge­dan­ken- und Wir­kungs­kreis sich eng um das klei­ne nack­te Kin­des­haupt zu­sam­men­zog, über­seh­bar, ver­ständ­lich und ganz mit Lie­be aus­ge­füllt, das brach­te den Frie­den über Rosa.

All­zu­viel Zeit zum Nach­den­ken fand sie oh­ne­hin nicht. Das Klei­ne war un­ru­hig, wein­te viel. Oft muss­te Rosa es die gan­ze Nacht über auf ih­ren Ar­men wie­gen. Dann stu­dier­te sie eif­rig die­ses klei­ne We­sen, das da schrie und nicht still sein woll­te. Wo fehlt es ihm? Was will es? Sie wand­te es hin und her – sie frag­te, un­ter­such­te es, leg­te es an die Brust, und half al­les nichts, dann wein­te Rosa über das un­er­bitt­li­che klei­ne Rät­sel.

»Wie kann ich dir denn hel­fen, wenn du mir nicht sagst, wo es dich schmerzt? Ich will ja nicht, dass du lei­den sollst. Al­les, nur das nicht! Aber, wie kann ich’s än­dern? So wei­ne doch nicht, mein En­gel, bit­te, wei­ne nicht. Sei ver­nünf­tig. Zei­ge mir, was du willst.«

Ei­nes Ta­ges, da Rosa wie ge­wohnt ne­ben ih­rem schlum­mern­den Kin­de saß, lä­chel­te die­ses im Schlaf. Die schma­len ro­ten Li­ni­en der Lip­pen ver­zo­gen sich und zuck­ten. Rosa beug­te sich ganz nahe auf die­se Lip­pen her­ab. Ja, un­zwei­fel­haft! Das war Am­bro­si­us’ Lä­cheln, das sanftspöt­ti­sche Em­por­zie­hen des rech­ten Mund­win­kels, das Grüb­chen in der Wan­ge. »Nun das wie­der!« sprach Rosa vor sich hin, wie je­mand, dem wie­der eine Freu­de ge­stört wird. Sie war im Be­griff, das Kind zu we­cken. So soll­te es nicht lä­cheln. Doch sie be­sann sich, küss­te be­hut­sam die Stirn des Kin­des, und ihr Ge­sicht nahm wie­der sei­nen mil­den, be­ru­hig­ten Aus­druck an: Das Klei­ne soll­te fort­lä­cheln. Es ge­hör­te ja ihm auch, und um des Kin­des wil­len woll­te sie die­ses Lä­cheln, woll­te sie ihn lie­ben. Ge­hasst hat­te sie Am­bro­si­us nie, dazu war ihre Lie­be zu we­nig tief und wahr ge­we­sen. Jetzt, an der Wie­ge ih­res Kin­des, dach­te sie ohne Bit­ter­keit und Auf­re­gung an Am­bro­si­us. Es galt ihr als aus­ge­macht, dass sie trotz al­lem doch zu ihm ge­hör­te. Er war der Va­ter ih­res Kin­des.

Dann wie­der schnür­te eine große Ban­gig­keit Rosa das Herz zu­sam­men. Am­bro­si­us’ lüs­tern-sü­ßes Lä­cheln in die­sem Kin­der­ge­sicht er­schi­en ihr wie eine Ge­fahr für das Kind. Wur­de es da­durch nicht der bö­sen Welt nä­her­ge­bracht? Stör­te es nicht den Kin­des­frie­den? Gro­ßes Mit­leid er­griff Rosa, Mit­leid für den klei­nen Mär­ty­rer, der nicht ahn­te, was sei­ner harr­te. Ach Gott, blieb das Kind doch im­mer so klein, dass sie es vor dem feind­li­chen Le­ben schüt­zen könn­te. Doch Rosa lä­chel­te über ihre eig­nen Ge­dan­ken. Noch hat­te das Klei­ne vie­le Jah­re in ih­ren Ar­men Raum, und nie­mand durf­te es krän­ken. Es soll­te glück­lich sein und oft – oft lä­cheln, wenn es auch Am­bro­si­us’ Lä­cheln war!

Wäh­rend der fol­gen­den Nacht muss­te Rosa das Kind be­stän­dig auf ih­ren Ar­men wie­gen, denn es schrie und jam­mer­te kläg­lich. Plötz­lich wur­den die Glie­der des Kin­des steif, das Ge­sicht nahm eine blau­ro­te Far­be an, und der Kopf wur­de krampf­haft zu­rück­ge­ris­sen. An­fangs war Rosa starr vor Schreck, dann rief sie nach Frau Böhk, nach ei­nem war­men Bade. Eine ziel­be­wuss­te Ge­schäf­tig­keit trat an die Stel­le des ers­ten Schre­ckens und ließ für die Sor­ge kaum Raum üb­rig. Erst als das Kind wie­der ru­hig auf den Kni­en sei­ner Mut­ter schlief, fühl­te die­se am Be­ben ih­res gan­zen We­sens, wie furcht­bar es sie er­schüt­tert hat­te, ihr Kind lei­den zu se­hen. Bleich und ernst auf das Kind nie­der­ge­beugt, saß sie noch da, als die Son­ne schon hoch am Him­mel stand. Frau Böhk trat in das Zim­mer. »Jetzt scheint es vor­über zu sein. Gott sei Dank«, sag­te sie und setz­te sich auf einen Stuhl.

»Ja«, er­wi­der­te Rosa, »es schläft ru­hig. Wir wol­len lei­se spre­chen, da­mit es nicht er­wacht.«

Frau Böhk lach­te. »Ach was, das stört so ’n klei­nen Kerl nicht. Von der Stim­me der Böhk ist noch kein Kind auf­ge­weckt wor­den, will ich mei­nen. Aber«, füg­te sie hin­zu und rieb sich be­däch­tig die Schen­kel, »ich woll­te Sie fra­gen, lie­bes Kind, wie wird es mit der Tau­fe? Mor­gen ist Sonn­tag; da ha­ben wir den Pfar­rer.«

»Hat denn das Eile?« frag­te Rosa er­staunt. »Ag­nes woll­te kom­men; und dann…«

»Gut, gut! Ich ver­ste­he schon. Ich mei­ne aber ge­ra­de, wir kön­nen nicht war­ten.«

»Wie?«

»Ver­ste­hen Sie mich recht, lie­bes Fräu­lein.«

Frau Böhk mach­te ein stren­ges, höf­li­ches Ge­sicht. »Das Kind hat in vo­ri­ger Nacht böse Krämp­fe ge­habt und ist über­haupt ein ver­teu­felt zar­tes Würm­chen. Je­dem Men­schen kann et­was zu­sto­ßen, wie viel mehr ei­nem so schwa­chen Kin­de. Nicht? – Ich habe nun dar­auf zu se­hen, dass ein Kind ge­tauft ist, wenn et­was pas­siert. Da­für wer­de ich ver­ant­wort­lich ge­macht, nie­mand an­de­res. Von der Tau­fe ist auch noch kein Kind ge­stor­ben.«

Rosa hat­te ernst zu­ge­hört, nun schau­te sie auf ihr Kind nie­der, das ru­hig in ih­ren Ar­men schlum­mer­te. Sie lä­chel­te. »Nein, Frau Böhk«, sag­te sie. »Das wird es nicht tun, das nicht! Ster­ben kann es nicht.«

Un­ge­dul­dig er­hob sich Frau Böhk. »Kann – kann! Wa­rum kann es nicht? Wir alle kön­nen heu­te oder mor­gen ster­ben. Ich sage nur: Die Verant­wor­tung hab ich zu tra­gen. An mich muss ich auch den­ken.«

»Ich habe ja nichts da­ge­gen, dass mor­gen die Tau­fe ist«, be­schwich­tig­te Rosa die Heb­am­me. »Herr Böhk ist viel­leicht so gut, der Pate des Klei­nen zu sein. Ich sage nur…«

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