Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Rosa er­rö­te­te. Es war ihr, als hät­te sie vor­hin dem Mäd­chen ihre ei­ge­ne elen­de Lie­bes­ge­schich­te ver­ra­ten, und Mar­tha ant­wor­te­te ihr mit dem fes­ten, über­le­ge­nen Aus­druck ih­rer ein­fa­chen Lie­be: »Es wäre zu hart für mich, ohne ihn aus­zu­kom­men. Drum geh ich ihm nach.« – Oh, sie hat­te tau­send­fach recht! Rosa beug­te de­mü­tig das Haupt vor die­ser ru­hi­gen Lie­be – die sich ih­rer selbst be­wusst war.

»An­fangs woll­te er nichts da­von hö­ren«, fuhr Mar­tha fort. »Nun ja, die Män­ner, wis­sen Sie, Fräu­lein, die ge­wöh­nen sich leich­ter an eine an­de­re. ›Was wirst so weit fort­ge­hen?‹ sag­te er. Er glaubt viel­leicht, ich wer­de ihm dort zur Last sein. Aber als er ging, hat er doch ge­weint: ›Es tut mir leid, von dir zu ge­hen‹, sag­te er. Gott! Der wird Au­gen ma­chen, wenn ich über­mor­gen früh bei ihm bin! Mor­gen abend geh ich aus, über­mor­gen früh geht das Schiff ab, so bin ich noch zur rech­ten Zeit in der Stadt. – Ja, was soll man ma­chen«, schloss Mar­tha, seufz­te und ging ins Haus.

Am Abend der Tren­nung ga­ben Rosa, Gre­the und Ge­org, der Schrei­ner­ge­sell, Mar­tha das Ge­lei­te. Mar­tha trug ihr ge­wöhn­li­ches blau­es Kleid; um den Kopf hat­te sie ein wei­ßes Tuch ge­schlun­gen; ihre ge­rin­ge Habe war in ein Bün­del ge­schnürt. Gre­the wein­te und frag­te ihre Schwes­ter im­mer wie­der, ob sie auch ge­nug zum es­sen mit auf den Weg ge­nom­men habe. »Ach, da war auch der Käse, den der Ge­org mir ges­tern brach­te, dass ich dir den nicht mit­ge­ge­ben habe! Ge­org, lauf nach Hau­se…«

»Nein, lass es nur!« sag­te Mar­tha. »Ich habe selbst einen Käse mit­ge­nom­men.«

»Sol­che Bir­ken gibt es wohl drü­ben nicht«, be­merk­te Ge­org, wies auf das Bir­ken­wäld­chen und lach­te ver­le­gen.

»Ich weiß nicht«, er­wi­der­te Mar­tha.

Die Wie­se hat­ten sie quer durch­schrit­ten und nä­her­ten sich den Pap­peln. »Wei­ter darf das Fräu­lein nicht ge­hen«, mein­te Mar­tha.

Sie nah­men Ab­schied. Mar­tha küss­te alle, auch Ge­org. Nie­mand wein­te. Die Fei­er­lich­keit des Au­gen­blickes be­drück­te die­se ein­fa­chen Men­schen und mach­te sie be­fan­gen. So wur­de denn der Ab­schied kurz und wort­arm.

Als Mar­tha fort­ging, wand­te sie sich noch ein­mal um, lä­chel­te und sag­te: »Grüßt mir den On­kel, und den Hans auch. Be­hü­te euch Gott.« Die an­de­ren schau­ten ihr eine Wei­le nach, dann gin­gen auch sie heim. Gre­the drück­te ihr Ge­sicht fest an den grau­en Rock­är­mel ih­res Schrei­ner­ge­sel­len und schluchz­te. Ster­ne stan­den schon am Him­mel, ganz blass und sil­bern in der Däm­me­rung der Früh­lings­nacht. Drü­ben in den Bir­ken schlu­gen zwei Nach­ti­gal­len, und in der Fer­ne hör­te man ab­ge­ris­se­ne Töne ei­nes Lie­des. Rosa blieb ste­hen und horch­te. War es nicht Mar­tha, die sang? Dort ging sie ja. Hin­ter den Pap­peln stand am Him­mel noch ein Strei­fen mil­den Gol­des; von die­sem lich­ten Strei­fen hob sich Mar­thas Ge­stalt scharf ab; ihr Bün­del in der Hand, das flat­tern­de wei­ße Tuch auf dem Kopf, schwank­te sie ein we­nig beim Ge­hen – und von dort ka­men die Töne. Rosa muss­te ihr nach­schau­en, bis sie in der Däm­me­rung ver­schwand. »Mar­tha«, sag­te sich Rosa, »geht mu­tig ih­rer Lie­be nach. Mir ist nie der Ge­dan­ke ge­kom­men, mei­ner Lie­be nach­zu­ge­hen; ich habe ja auch nur je­nes dum­me Ding ge­kannt, das wir in der Schu­le ›ver­liebt sein‹ nann­ten. Nur, dass ich die­se al­ber­ne Schul­lie­be erns­ter nahm als die an­de­ren. Aber bei Mar­tha – da ist’s schön!«

Frau Böhk er­fuhr erst am nächs­ten Mor­gen Mar­thas Flucht. An­fangs sag­te sie nur: »Hol sie der Kuckuck!« Plötz­lich aber stieg ihr die Auf­re­gung zu Kopf. Sie tob­te ge­gen je­den, von dem sie an­nahm, er habe um Mar­thas Ge­heim­nis ge­wusst; sie woll­te sich so­gar an die Ge­rich­te wen­den. Aber auch die­ser Zorn ver­rauch­te bald, und Mar­thas Name wur­de von Frau Böhk nie mehr ge­nannt.

Viertes Buch – Das Kind

Erstes Kapitel

Für Rosa be­gann jetzt ein wun­der­li­ches Pflan­zen­le­ben. Ei­nem Ge­dan­ken zu fol­gen, sich ei­ner Träu­me­rei hin­zu­ge­ben, wie sie es sonst wohl lieb­te, ver­moch­te sie nicht mehr. Sie konn­te nur still da­lie­gen und in sich hin­ein­hor­chen. In ih­rem Kas­ten hat­te sie eine Fla­sche Ro­sen­es­senz ent­deckt, die Am­bro­si­us ihr einst ver­ehrt hat­te. Er lieb­te die­sen Duft. Al­les an ihm, sein Haar, sein Schnurr­bart, sei­ne Klei­der duf­te­ten nach Ro­sen­es­senz. Jetzt, als Rosa die Fla­sche fand, brach­te die­ser Duft ihr die al­ten Erin­ne­run­gen mit er­schre­cken­der Deut­lich­keit wie­der. An­ge­wi­dert von den auf­stei­gen­den Bil­dern, warf sie die Fla­sche bei­sei­te und ging in den Gar­ten hin­ab. Dort lag sie im Son­nen­schein auf der Schau­kel­bank und starr­te mit halb­ge­schlos­se­nen Au­gen zum Him­mel auf. Nach kur­z­er Zeit je­doch er­fass­te sie ein quä­len­des Ver­lan­gen nach dem schwü­len Duft der Ro­sen­es­senz; er war ihr zu­wi­der, und den­noch!… Sie muss­te wie­der zu ih­rer Kam­mer hin­auf­stei­gen, die Türe schlie­ßen, als hät­te sie et­was Uner­laub­tes vor, und sich an dem sü­ßen Duft be­rau­schen, bis der Ekel ihr die Keh­le zu­schnür­te und sie die Fla­sche über­satt fort­warf.

Die­ses rein leib­li­che Le­ben, in das Rosa ver­sank, be­drück­te sie zu­wei­len; die Zeit wur­de ihr lang. Sie muss­te be­stän­dig auf die Mahl­zei­ten war­ten, ins Haus hin­über­hor­chen, ob Gre­the nicht schon mit den Tel­lern klap­per­te, muss­te nach der Uhr se­hen, ob es nicht Schla­fens­zeit sei, und miss­lang eine Spei­se, auf die sie sich ge­freut hat­te, oder stör­te je­mand ihre Be­quem­lich­keit, dann konn­te sie vor Zorn wei­nen, als sei ihr schwe­res Un­recht zu­ge­fügt wor­den. Au­ßer ih­rem kör­per­li­chen Zu­stan­de ver­lor al­les für Rosa an In­ter­es­se. Die Na­tur zwang sie, nur ih­rer Frau­en­pflicht zu le­ben, nur des zu­künf­ti­gen Kin­des we­gen da zu sein. In man­chen Au­gen­bli­cken ahn­te Rosa das Ge­heim­nis, das einen so großen Wan­del über Geist und Kör­per brach­te. Sie staun­te dar­über, und ihr ward ein we­nig bang. Es war zu fremd und un­be­hag­lich, sich selbst nicht mehr ganz an­zu­ge­hö­ren.

In ei­ner Nacht – Ende Juni – fühl­te Rosa hef­ti­ge Schmer­zen und rief nach Hil­fe. Frau Böhk ward ge­holt, und die­se sag­te mun­ter, als sie Rosa sah: »An die Ar­beit – an die Ar­beit.«

Vie­le Stun­den hin­durch quäl­te sich Rosa. Be­wusst­los vor Schmerz, hat­te sie stets das Ge­fühl, als müss­te sie eine schwe­re Last mit al­ler An­stren­gung weiter­schie­ben; dann plötz­lich ver­lie­ßen sie die Kräf­te, eine große Ruhe kam über sie, und re­gungs­los lag sie da. Sie hör­te, wie man um sie flüs­ter­te, lei­se ab und zu ging. Wenn sie die schwe­ren Au­gen­li­der halb em­por­hob, sah sie die Däm­me­rung des Kran­ken­zim­mers von grel­len Licht­strei­fen durch­zo­gen. Im fie­ber­haf­ten Halb­schlum­mer such­te sie die­se Er­schei­nung zu er­grün­den, müh­te ih­ren ar­men, schmer­zen­den Kopf mit der Fra­ge ab: Wo kom­men die Licht­strei­fen her? End­lich fand sie die Ener­gie, die Au­gen vollends auf­zu­schla­gen, Nun er­kann­te sie, dass das Fens­ter mit Tü­chern ver­han­gen war und das Ta­ges­licht sich zwi­schen den­sel­ben hin­durch­stahl. Ja – auch die Ge­gen­stän­de im Zim­mer un­ter­schied sie jetzt deut­lich. Dort – in der Ecke – saß je­mand, eine klei­ne schwar­ze Ge­stalt. Ah, das war die Leb. Sie schlum­mer­te, den Kopf zu­rück­ge­bo­gen; ein Son­nen­strahl traf ihre fla­chen, rot­brau­nen Haar­bän­der an den Schlä­fen und die rot­ge­rän­der­ten, fal­ti­gen Au­gen­li­der. Ja – das war die Leb, denn Frau Böhk war so be­schäf­tigt, dass sie ihre Kran­ken oft ver­las­sen muss­te; die­ser Satz klang Rosa noch von der Kreb­spar­tie her in den Ohren.

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