Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Am Abend ver­sam­mel­ten sich die Haus­ge­nos­sen um die Kin­des­lei­che. Stumm, mit ge­fal­te­ten Hän­den, sa­ßen sie auf ih­ren Stüh­len und nick­ten mit den Köp­fen. Die Leb neig­te sich an Frau Böhks Ohr her­an und flüs­ter­te: »Wie ein En­gel sieht es aus. Ganz un­ver­än­dert.« Rosa barg ihr Ge­sicht in ihr Ta­schen­tuch und wein­te. Wenn sie zu­wei­len auf­blick­te, be­ka­men die Flam­men der Ker­zen krau­se Strah­len, und die An­we­sen­den neig­ten die Köp­fe auf die Sei­te und schau­ten Rosa mit­lei­dig an, als er­war­te­ten sie et­was von ihr. Frau Böhk und die Leb wisch­ten sich dann die Au­gen, Herr Böhk war un­ru­hig, flüs­ter­te mit den Frau­en, ging knar­rend ab und zu; end­lich lehn­te er sich ge­gen die Wand, steck­te die rech­te Hand in den Aus­schnitt sei­ner Wes­te und stimm­te einen Cho­ral an. Alle san­gen mit, den Mund weit öff­nend, die Hän­de im Schoß ge­fal­tet; dar­auf las Herr Böhk ein Ge­bet vor. Rosa merk­te nicht auf die Wor­te, nur der ge­tra­ge­ne, be­trüb­te Ton­fall be­ein­druck­te sie, sie schau­te auf und in­ter­es­sier­te sich da­für, was die an­de­ren ta­ten: jetzt be­te­ten sie, ein je­der still für sich; die Leb schiel­te da­bei be­stän­dig zu Rosa her­über; jetzt flüs­ter­ten sie mit­ein­an­der: »Kom­men Sie, et­was zu neh­men«, sag­te Frau Böhk zur Leb. Die­se nick­te und deu­te­te auf Rosa. »Lie­bes Kind«, wand­te sich die Heb­am­me an Rosa, »kom­men Sie, trin­ken Sie et­was für die Herz­stär­kung.«

»Nein, ich dan­ke«, hör­te Rosa ihre ei­ge­ne Stim­me tief und kla­gend er­wi­dern, »ich will es nicht al­lein las­sen.« Die Leb blin­zel­te mit den Wim­pern und leg­te den Zei­ge­fin­ger auf die Stirn. Dann gin­gen sie alle ins Wohn­zim­mer hin­ab, um Grog zu trin­ken, in der Türe dräng­ten sie sich, als hät­ten sie Eile hin­aus­zu­kom­men.

Rosa blieb al­lein. Das Ge­sicht in die Hän­de ge­stützt, saß sie ru­hig da. Sie sehn­te sich nach ei­nem stür­mi­schen Schmer­zens­aus­bruch; sie hät­te wei­nen und schluch­zen mö­gen; die furcht­ba­re Öde in Kopf und Herz war un­er­träg­lich. Ein Nach­las­sen des Schmer­zes er­schi­en ihr wie ein Un­recht, und doch, was war der Schmerz? Woll­te sie sich sei­ner be­wusst wer­den, so zer­fiel er in klein­li­che, ferna­b­lie­gen­de Ge­dan­ken, über de­nen trost­lo­se Weh­mut hing. In ih­rem Jam­mer ward Rosa un­abläs­sig von der Un­zu­läng­lich­keit die­ses Jam­mers ge­quält.

An das Kind – nur an das Kind woll­te sie den­ken. Das lie­be klei­ne We­sen! Wie sor­gen­voll es die Stir­ne kraus zog, wenn sie es an die Brust leg­te! Wie eng und warm es sich an­schmieg­te und da­bei be­stän­dig die win­zi­gen Fuß­spit­zen be­weg­te. Ja – ihr ge­hör­te es, ihr ganz al­lein. Sie woll­te es so er­zie­hen, dass sie es nie zu stra­fen brauch­te. Es wäre ihr un­er­träg­lich, wenn Ernst je ein ähn­li­ches Ge­fühl ge­gen sie he­gen könn­te, wie sie es ge­gen Fräu­lein Schank, Ag­nes, so­gar ge­gen ih­ren Va­ter ge­hegt hat­te, wenn die­se sie ta­del­ten. Sie wür­de mit ih­rem Soh­ne dort un­ten an der Wie­se in dem wei­ßen Häu­schen le­ben, mun­ter und ka­me­rad­schaft­lich wie Freun­din­nen, die die Fe­ri­en mit­ein­an­der ver­brin­gen. Nie durf­te Ernst sich vor ihr fürch­ten, nie er­schro­cken zu an­de­ren Kin­dern sa­gen: »Sie kommt«, oder gar: »Die Alte kommt!« Nie! Rosa hob den Kopf auf und blick­te ent­setzt auf die schwar­ze Wie­ge. Sie fand sich in die frem­de fei­er­li­che Ge­gen­wart nicht mehr hin­ein, und noch heiß von müt­ter­li­chen Lie­bes­ge­dan­ken, wur­de sie wie­der in das wir­re, grau­sa­me Ban­gen zu­rück­ge­wor­fen. Das Kind war ja nicht mehr, war ir­gend­wo an ei­nem un­be­kann­ten, un­er­reich­ba­ren Orte – ganz al­lein. Bleich bis in die Lip­pen, zwi­schen den Au­gen­brau­en eine auf­rech­te Fal­te, er­hob sich Rosa und trat an die Wie­ge her­an. Von Ro­sen und Jas­min be­deckt, lag die klei­ne Lei­che da, nur das Ge­sicht war zu se­hen, ein run­des, wachs­gel­bes Ge­sicht­chen – der Mund eine fei­ne bläu­li­che Li­nie, die Nase dünn wie Pa­pier, über den Au­gen­li­dern bläu­li­che Schat­ten. Den­noch lag in die­sen nur an­ge­deu­te­ten Zü­gen eine frem­de Herb­heit. Auf der einen Wan­ge be­merk­te Rosa einen dunklen Fleck. Sie fuhr zu­rück, von Grau­en und Ab­scheu über­wäl­tigt, und ver­zog ihr Ge­sicht, als woll­te sie wei­nen.

Sie blick­te zur Türe hin­über. Soll­te sie fort­ge­hen? Es war ja doch ihr Kind, sie durf­te sich nicht fürch­ten. »Ich will es küs­sen«, sprach sie laut vor sich und beug­te sich auf die Lei­che her­ab. Die wel­ken­den Ro­sen- und Jas­min­blü­ten at­me­ten einen star­ken sü­ßen Duft aus, und – dann noch – – – Nein! Die­ses star­re, gel­be Ge­sicht­chen mit sei­nen dunklen Fle­cken auf der Wan­ge er­füll­te Rosa mit un­säg­li­chem Grau­en. »Ich will es aber küs­sen!« wie­der­hol­te sie und fass­te krampf­haft mit zit­tern­den Hän­den den Rand der Wie­ge. »Ach du mein ar­mer, ar­mer En­gel! Ich lie­be dich doch. Vor dir soll­te ich mich fürch­ten? Glau­be das nicht! Wenn du auch tot bist, ich wer­de nie auf­hö­ren, dich zu lie­ben!« Und sie drück­te ihre Lip­pen fest auf die kal­te Stirn des Kin­des, dann aber ent­fern­te sie sich mit be­ben­den Kni­en. Sie öff­ne­te das Fens­ter, der Duft der Blu­men, die Schwü­le des Ge­ma­ches er­stick­ten sie. Das Fens­ter­kreuz mit bei­den Ar­men um­schlin­gend, beug­te sie sich hin­aus.

Die Ju­li­nacht war schwarz und still, zu­wei­len nur reg­te sich ein sanf­tes Rau­schen, das an große, küh­le Fer­nen voll feuch­ten Duf­tes ge­mahn­te. Die­se ver­hüll­te Welt er­schi­en Rosa un­end­lich weit, hier konn­te sie sich hin­ein­ver­lie­ren und ver­ste­cken. Auf das Zim­mer und sei­ne Pein blick­te sie nicht mehr zu­rück. Sie ließ sich vom Win­de die Stir­ne küh­len, die Nacht tat ihr wohl mit ih­rer Uner­gründ­lich­keit, durch die es wie ein Hauch – wie eine Stim­me irr­te, die ein­tö­nig und kla­gend »weit – weit« vor sich hin­zu­sin­gen schi­en.

Un­ten im Wohn­zim­mer wur­de es auch still. Gre­the stieg die Trep­pe her­auf, schau­te durch das Schlüs­sel­loch zu Rosa her­ein und be­gab sich in ihre Kam­mer. Sie an­de­ren schlie­fen wohl auch schon, der Grog moch­te für die gan­ze Nacht nicht aus­ge­reicht ha­ben.

Der Mor­gen däm­mer­te. Im Zwie­lich­te stan­den Bäu­me und Häu­ser in nüch­ter­ner Farb­lo­sig­keit da. Der Him­mel wur­de weiß, ei­ni­ge Wol­ken färb­ten sich rot; in den Bir­ken­wip­feln, an den Dach­firs­ten sprüh­ten röt­li­che Lich­ter auf – end­lich kam die Son­ne. Blen­den­des Licht er­goß sich über die Ebe­ne, al­lent­hal­ben ent­brann­te ein rück­sichts­lo­ses Leuch­ten, die Wie­se voll blü­hen­der Grä­ser nahm einen rot­brau­nen Me­tall­glanz an, und die Wölk­chen, wel­che die Nacht über in fes­ten Bal­len am Him­mel ge­han­gen hat­ten, wur­den zer­ris­sen und als wei­ße Flo­cken über das Blau ge­streut.

Mit hei­ßen, ver­wein­ten Au­gen blick­te Rosa in den Tag hin­aus, das aus­ge­las­se­ne, le­bens­fro­he Auss­trö­men von Hel­lig­keit tat ihr weh. Sie hät­te ge­wünscht, al­les wäre dun­kel und schwei­gend ge­blie­ben. Sie war zu Ende, und drau­ßen fing al­les wie­der von neu­em an. Den­noch blieb sie am Fens­ter ste­hen, feind­se­lig zu­schau­end, wie sich die an­de­ren zum neu­en Tage an­schick­ten.

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