Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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»Habt ihr schon ge­ges­sen?«

»Nein, Ag­nes war­tet.«

Für die Fa­mi­lie Herz kam jetzt eine Zeit trü­ben, sel­ten un­ter­bro­che­nen Schwei­gens. Selbst Ag­nes fand nichts mehr zu sa­gen – von Ti­glau durf­te nicht ge­spro­chen wer­den. In den Zim­mern, die von der Ok­t­ober­son­ne mit nüch­ter­ner Klar­heit er­füllt wur­den, gin­gen die drei be­küm­mer­ten Men­schen still und in sich ge­kehrt ne­ben­ein­an­der her, und über einen je­den von ih­nen kam oft ein tie­fes Sin­nen, das ihn auf den Fleck, auf dem er stand, die Hand an der Ar­beit, die er eben ver­rich­te­te, fest­bann­te.

Rosa emp­fand an­fangs nur un­nenn­ba­res Stau­nen, das war nicht mög­lich! An so et­was hat­te sie nie ge­dacht. Es war zu un­ge­heu­er­lich und er­reg­te in ihr eine un­kla­re, un­gläu­bi­ge Furcht. Zwar, in den Ro­ma­nen, von de­nen Fräu­lein Schank sag­te, dass sie Gift für je­des jun­ge Mäd­chen sei­en, da pfleg­te wohl ein ar­mes, blei­ches Weib mit ei­nem Kin­de vor dem vor­neh­men jun­gen Mann zu er­schei­nen, der ge­ra­de mit sei­ner Braut spa­zie­ren­geht. Also – so et­was war’s, was ihr be­geg­ne­te. Ein großes Un­glück, na­tür­lich! Sie stand aber in ih­rer kin­di­schen Un­be­hol­fen­heit da­vor und ver­such­te es sich da­durch klarzu­ma­chen, dass sie an die heim­lich ge­le­se­nen Ro­ma­ne dach­te.

Ag­nes hat­te ihr an je­nem Mor­gen, sehr er­schro­cken, sehr er­regt, aber klar und bar ge­sagt: »Lie­bes Kind, mit dir steht es so und so.« Gut, es war ent­setz­lich! Den­noch hät­te Rosa gern mehr dar­über er­fah­ren. End­lich – ei­nes mor­gens – trat sie, tief er­rö­tend, zu Ag­nes in die Kü­che, schloss die Türe hin­ter sich und ver­an­lass­te ein lan­ges, halb­laut ge­führ­tes Ge­spräch, das ihr vie­les klar­mach­te.

Wun­der­bar blieb es im­mer­hin!

Stun­den­lang saß sie in ih­rer Kam­mer, sah den röt­li­chen Zwei­gen der Kas­ta­nie zu, wie sie sich sach­te auf dem Hin­ter­grun­de des hart­blau­en Him­mels hin und her wieg­ten, und dach­te nach: Also – ganz ein­fach – einen Men­schen soll­te sie zur Welt brin­gen, ein We­sen wie sie selbst, wie jene dort un­ten, de­ren Schrit­te zu ihr her­auf­tön­ten; nur dass die­ses We­sen ihr ge­hö­ren wür­de – ganz ihr, nicht wahr? So gut wie ihre Steck­na­deln und ihr Fin­ger­hut? Selt­sam! Und die­ses Ei­gen­tum wird es­sen und trin­ken und lie­ben und un­glück­lich sein wie sie – wie Am­bro­si­us –? Nein – schlecht und un­glück­lich soll­te es nicht wer­den! Es? – Was? – Wer war das? Ro­sas ar­mes Mäd­chen­hirn stand rat­los vor den großen Fra­gen des Le­bens. Sie schau­er­te in sich zu­sam­men. Sie fürch­te­te sich vor sich selbst! Ge­s­pens­tisch er­schi­en ihr der ei­ge­ne Kör­per, in dem so wun­der­ba­re Din­ge vor sich ge­hen soll­ten – er­schi­en ihr das ei­ge­ne Herz, das plötz­lich et­was zu ver­tei­di­gen und zu lie­ben be­gann, was gar nicht da war – was nie­mand kann­te. Nein, zu be­grei­fen war es nicht! – Sie ließ ih­ren Kopf auf das Fens­ter­brett sin­ken und wein­te.

Aber in dem tie­fen Schmerz, der sie laut und lan­ge schluch­zen ließ, war et­was – kaum ge­ahnt und doch emp­fun­den – et­was wie Trost, et­was, zu dem ihr ver­armt und ver­ödet Le­ben hin­streb­te; et­was Rei­nes, Schö­nes, das ihr viel­leicht wer­den konn­te. So un­ver­stan­den die­ses Ge­fühl auch war, den­noch ließ es Ro­sas Trä­nen sanf­ter rin­nen.

Drittes Buch – Tiglau

Erstes Kapitel

An ei­nem trü­ben Mor­gen – Ende Ja­nu­ar – trat Rosa ihre Rei­se nach Ti­glau an. Ag­nes soll­te sie be­glei­ten, al­les dort ein­rich­ten und wie­der zu­rück­kom­men.

Herr Herz war an die­sem Ab­schieds­mor­gen schweig­sam und tief be­küm­mert. Er konn­te nur im­mer wie­der sein Kind sanft strei­cheln – bald das Haar – bald die Schul­ter – bald den Arm – und un­zäh­li­ge Male »Mein al­tes Kind!« sa­gen.

Als der Wa­gen vor dem Tor hielt und Ag­nes zur Ab­fahrt mahn­te, knie­te Rosa bei ih­rem Va­ter nie­der, ihm noch ein­mal Le­be­wohl zu sa­gen. Er nahm das Ge­sicht, das ihn so lie­bend an­lä­chel­te, wie nur Rosa es konn­te, in sei­ne bei­den zit­tern­den Hän­de, hielt es und schau­te es mit feuch­ten Au­gen an: »Du weißt«, sag­te er, »du und ich, wir ge­hö­ren zu­ein­an­der.« – »Ja – Papa!« – »Na­tür­lich, mein Kind, du – und ich.« Dann küss­te er sei­ne Toch­ter auf den Schei­tel.

Als der Wa­gen fort­roll­te, wein­te der alte Mann un­ge­stört. Es sah ihn ja nie­mand. Frei ließ er die Trä­nen an den fal­ti­gen Wan­gen nie­der­rin­nen und schluchz­te ganz laut. Mög­lich, dass ein al­ter Bür­ger der Stadt so nicht hät­te wei­nen sol­len. La­nin hät­te es nicht ge­tan, hät­te das un­wür­dig ge­nannt. Was hat­te es aber dem ar­men Bal­let­tän­zer genützt, ein wür­di­ger Bür­ger zu sein? Jetzt saß er ein­sam in sei­ner Stu­be und sehn­te sich nach sei­nem Kin­de. Da woll­te er we­nigs­tens so un­bän­dig wei­nen, wie er es zu­wei­len da­mals tat, als er noch ein un­wür­di­ger Bal­let­tän­zer war und Zer­li­ne ihn quäl­te.

Rosa und Ag­nes muss­ten den gan­zen Tag über fah­ren und konn­ten erst mit der Dun­kel­heit in Ti­glau ein­tref­fen. Als sie durch die Stadt fuh­ren, steck­te Ag­nes den Kopf zum Wa­gen­fens­ter hin­aus und murr­te: »Aha! Da schaut die Sal­ly La­nin zum Fens­ter hin­aus. Die ist mir auch die Rech­te! Da geht der flir­ri­ge Apo­the­ker und guckt sich nach uns die Au­gen aus. Guck du nur, du Flid­der! Dich brau­chen wir nicht mehr.« Rosa moch­te nichts se­hen. Sie schloss die Au­gen und lehn­te sich in den Wa­gen zu­rück. Das Bim­bim der Pfer­deglo­cke, das Rat­tern und Schüt­teln des Wa­gens ga­ben ihr den Trost, dass sie fort­ge­tra­gen wer­de von Lan­ins, Klappe­kahl, dem Tröd­ler – fort – fort. Erst als die Stadt hin­ter ihr lag, öff­ne­te sie die Au­gen und blick­te auf das fla­che, leicht mit Schnee über­deck­te Land hin­aus, und ihr ward ums Herz wie dem Schwim­mer, dem es ge­lun­gen ist, sich durch eine schlam­mi­ge Stel­le hin­durch­zu­ar­bei­ten und der nun mit Won­ne wie­der ins kla­re Was­ser kommt. Die wei­ße Ruhe rings­um tat dem Mäd­chen wohl, er­reg­te in ihm das kind­li­che Hin­ge­zo­gen­füh­len zur Na­tur, das un­ent­wi­ckel­te See­len erst emp­fin­den, wenn sie elend sind. Rosa be­nei­de­te die Ne­bel­krä­hen, die breit­bei­nig auf den Fel­dern spa­zie­ren­gin­gen und nach­denk­lich mit den schwar­zen Köp­fen wa­ckel­ten. Sie hüpf­ten gleich­gül­tig be­ru­higt her­um, wie Kin­der im El­tern­hau­se. Wenn der Wa­gen zu nah an ih­nen vor­über­fuhr, stie­ßen sie är­ger­lich knar­ren­de Lau­te aus und flo­gen auf – fort – in den grau­en Win­ter­him­mel hin­ein, ei­nem fer­nen Wald­ran­de zu, wo sie ih­ren Platz hat­ten. »Ja, gut muss es tun, in die­ser stil­len, rei­nen Welt sei­nen Platz zu ha­ben – hier zu Hau­se zu sein!« dach­te Rosa.

An klei­nen Land­schän­ken hielt der Wa­gen, da­mit die Pfer­de sich ver­schnauf­ten. Schmut­zi­ge Kin­der stan­den auf den Trep­pen­stu­fen, hüpf­ten von ei­nem Fuß auf den an­dern und sa­hen die Frem­den neu­gie­rig an. Durch die Hau­stü­re schlug der Rauch des Herd­feu­ers ins Freie hin­aus, und durch die Fens­ter sah man in klei­ne, dunkle Stu­ben hin­ein. – Ge­gen Abend be­gann es zu schnei­en. Aber durch das krau­se Wir­beln der Flo­cken konn­te Rosa doch auf den hel­ler wer­den­den Ho­ri­zont hin­ab­schau­en, ein zart­gold­nes Band und ein Stück durch­sich­tig wei­ßen Him­mels. Ge­gen die­se Hel­lig­keit ho­ben sich ein spit­zer Kirch­turm und die grad­li­ni­gen Mas­sen ei­ni­ger Häu­ser dun­kel ab. Lich­ter er­wach­ten dort, trü­b­ro­te Fun­ken, auf das rei­ne, blas­se Him­mels­gold ge­streut.

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