Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Dr. Hol­te hat­te recht. Bald saß Rosa wie­der im Ses­sel und nahm Ag­nes’ Pfle­ge und Sorg­falt wil­lig wie ein Kind ent­ge­gen. Eine große Krank­heit, dach­te sie, wäre ihr lie­ber ge­we­sen, eine je­ner Krank­hei­ten, von de­nen sie ge­le­sen, die jede Erin­ne­rung an die Ver­gan­gen­heit zer­stö­ren und den Men­schen wie ein rei­nes, un­be­schrie­be­nes Blatt dem Le­ben wie­der über­ge­ben. Ja, wer wie­der ganz von neu­em an­fan­gen könn­te!

Täg­lich frag­te Rosa ih­ren Va­ter: »Bist du bei der Schank ge­we­sen?« – »Nein«, ant­wor­te­te die­ser und schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Mein al­ter Kopf be­hält auch nichts mehr. Aber, so große Eile wird’s wohl nicht ha­ben.«

»Doch – Papa«, mein­te Rosa mit dem her­ben, ge­reiz­ten Stimm­ton, den sie in letz­ter Zeit an­nahm.

Sehr schwer ent­schloss sich Herr Herz zu die­sem Gang; ei­nes Mor­gens aber mach­te er sich doch auf den Weg. Fräu­lein Schank emp­fing ih­ren al­ten Freund äu­ßerst kühl und streng. Sie mein­te: Da­mals, als noch Zeit war, woll­te man nicht. Jetzt wüss­te sie nicht, ob die be­tref­fen­de Stel­le noch frei sei. Hät­te man da­mals auf sie ge­hört, so wäre man­ches bes­ser ge­wor­den. »Üb­ri­gens«, sag­te sie, »wis­sen Sie’s ja, dass ich be­reit bin zu hel­fen, wenn ich kann; schon um Ih­rer ver­ewig­ten Schwes­ter wil­len, der, dem Him­mel sei Dank, man­che her­be Er­fah­rung er­spart ge­blie­ben ist. Ich wer­de also schrei­ben – mich er­kun­di­gen. Vor zwei Wo­chen ist na­tür­lich an kein Re­sul­tat zu den­ken.« Sie reich­te dem Bal­let­tän­zer zum Ab­schied ihre kal­ten, spit­zen Fin­ger und wie­der­hol­te: »Wenn ich nüt­zen kann, ste­he ich zu Diens­ten, um Ih­rer Schwes­ter wil­len.«

Die­se hal­be Stun­de vor dem mit­lei­dig sau­ren Ge­sich­te der Schul­vor­ste­he­rin war Herrn Herz pein­lich ge­nug ge­we­sen, mit dem Er­geb­nis der Un­ter­re­dung je­doch war er zu­frie­den. Vor zwei Wo­chen brauch­te von Ro­sas Abrei­se nicht die Rede zu sein. Sehr er­leich­tert eil­te er heim. Rosa fand er nicht im Wohn­zim­mer. Er frag­te Ag­nes, die aus Ro­sas Zim­mer kam und die Türe hin­ter sich schloss: »Schläft das Kind noch?«

»Ja«, er­wi­der­te Ag­nes ein­fach – und mach­te sich dar­an, den Staub von der Kom­mo­de zu wi­schen.

»Sie schläft noch?« wie­der­hol­te Herr Herz er­staunt. »Ist sie denn krank?«

»Ja – sie ist krank.« Ag­nes ar­bei­te­te, ohne auf­zu­bli­cken, em­sig fort.

»Da will ich doch nach­se­hen –« Er warf sei­nen Hut fort und eil­te zur Türe. Ag­nes hielt ihn je­doch mit ei­nem kur­z­en »Ge­hen Sie bes­ser nicht« zu­rück. Herr Herz blieb ste­hen, pro­tes­tier­te: »Wa­rum nicht?« Was wa­ren das für neue Ein­rich­tun­gen. Er muss­te Rosa be­rich­ten, was die Schank ge­sagt hat­te; aber wäh­rend er so vor sich hin­zank­te, ward ihm un­be­hag­lich zu­mut. Ag­nes sah so fei­er­lich aus – wisch­te eif­rig und un­nah­bar den Staub von der Kom­mo­de – und mach­te ihr erns­tes Ge­sicht, zog den Mund aus­ein­an­der, so dass an den Mund­win­keln große Fal­ten ent­stan­den; eine Mie­ne, die sie nur dann auf­setz­te, wenn sie Kopf­weh hat­te oder wenn et­was vor­ge­fal­len war.

»Was ist denn ge­sche­hen?« frag­te Herr Herz plötz­lich.

»We­gen der Rei­se«, ver­setz­te Ag­nes, »brau­chen Sie der Rosa nichts zu sa­gen. Jetzt kann sie nicht rei­sen.«

»Nicht?« Herr Herz stand mit­ten im Zim­mer und mach­te ein sehr ver­wirr­tes Ge­sicht.

»Nein«, fuhr Ag­nes fort, has­tig die Plat­te der Kom­mo­de rei­bend: »Wir ha­ben ge­dacht, sie soll nach Ti­glau – – für ei­ni­ge Zeit – – zu mei­ner Schwes­ter. Wenn auch nicht gleich – –« Sie bog den Kopf zur Sei­te, um zu se­hen, ob die Po­li­tur nicht einen Fle­cken be­hielt.

»Nach Ti­glau, sagst du?« Herr Herz ver­stand nicht, was vor­ging. »So? – Du meinst der Land­luft we­gen – was?« Ag­nes zuck­te die Ach­seln und ord­ne­te die Bän­de der il­lus­trier­ten Zeit­schrift. »Was? – So sprich doch –« wie­der­hol­te Herr Herz lei­se und drin­gend. Da wand­te sich Ag­nes ihm zu und sag­te lang­sam: »Nach Ti­glau – muss sie; zu mei­ner Schwes­ter – Böhk.«

»Zu dei­ner Schwes­ter Böhk«, sprach er ihr sin­nend nach. – »Nach Ti­glau – ja – ja –« Und als er auf­schau­te, be­geg­ne­te er den fest auf ihn ge­rich­te­ten Bli­cken sei­ner al­ten Die­ne­rin. Sie sa­hen sich schwei­gend an. Herr Herz er­rö­te­te, um gleich wie­der ganz bleich zu wer­den. Ag­nes wand­te sich ih­rer Ar­beit zu. Sie wuss­te es: jetzt hat­te er ver­stan­den.

Der Bal­let­tän­zer stand noch eine Wei­le re­gungs­los mit­ten im Zim­mer, dann ging er mit zit­tern­den Bei­nen zum Schrank, um sei­nen Hut ein­zu­schlie­ßen, wie er es stets tat. »Also nach Ti­glau! So – so«, mur­mel­te er, »je nun! – Das geht –« me­cha­nisch, in gleich­gül­ti­gem Ton hin­ge­wor­fe­ne Wor­te, die er selbst nicht hör­te. Er setz­te sich, schlug die Bei­ne über­ein­an­der, steck­te die Hän­de un­ter das Knie.

Als Ag­nes das Zim­mer ver­las­sen woll­te, schau­te sie sich nach ih­rem Herrn um und fand, dass er selt­sam ver­fal­len und grau da­saß. »Sie soll­ten ein we­nig an die Luft ge­hen«, warf sie hin. »An die Luft«, ant­wor­te­te er. »Ja, das kann nichts scha­den.« Ag­nes half ihm den Über­rock an­zie­hen, reich­te ihm den Hut, wäh­rend er im­mer halb­laut wie­der­hol­te: »Ja, das kann nichts scha­den!«

Im Stadt­gar­ten kam ihm der Dok­tor ent­ge­gen und rief ihn an: »Hal­lo – Herz! Was lau­fen Sie denn da her­um!« – »Ich ma­che mir Be­we­gung«, ant­wor­te­te Herr Herz. Ja, er mach­te sich sehr hef­tig Be­we­gung! Den Hut im Na­cken, den Über­rock of­fen, ging er mit Fie­ber­hast die Kies­we­ge auf und ab. Die grei­sen Au­gen­brau­en zuck­ten, und er sprach eif­rig mit sich selbst: »Nein, das habe ich nicht er­war­tet – das nicht! Ich mein­te, das Schlimms­te sei vor­über, nun kommt so et­was! Jahr um Jahr hat man ge­ar­bei­tet, um dem Kin­de eine Zu­kunft zu ver­schaf­fen – und al­les um­sonst!«

Die Schan­de, das Elend, die er als Ko­mö­di­ant hin­un­ter­ge­würgt hat­te, sie ka­men, wie eine böse Krank­heit, bei sei­nem Kin­de wie­der zum Vor­schein. Rosa muss­te es bü­ßen, dass er – Herz – nicht von je­her ein or­dent­li­cher Bür­ger ge­we­sen war. – Zu­wei­len blieb er ste­hen, stemm­te einen Arm in die Sei­te – ver­such­te sich wie­der zu den leicht­fer­ti­gen Bal­let­tän­zer­an­schau­un­gen zu über­re­den: Was ist da­bei? Kann­te denn je­mand all die Ge­schich­ten, die Zer­li­ne aus­ge­führt hat­te? Ach, was die Leu­te nicht se­hen…! Und den­noch – den­noch – es war schreck­lich! Was soll­te er Rosa sa­gen. Er zürn­te ihr und war es doch so un­ge­wohnt, ihr zu zür­nen.

Da­heim aber schmolz al­ler Zorn im über­großen Mit­leid da­hin vor der blas­sen Ge­stalt sei­ner Toch­ter. Rosa schau­te ih­rem Va­ter mit großen, angst­vol­len Au­gen ent­ge­gen und war­te­te, was er sa­gen wür­de. – Er je­doch ver­moch­te nichts zu sa­gen; beim ers­ten Wort wä­ren die Trä­nen ge­kom­men. Er küss­te Rosa auf den Schei­tel – strei­chel­te sanft ih­ren Arm.

»Ar­mer Papa«, sag­te Rosa, ohne die Lieb­ko­sun­gen zu er­wi­dern, in­dem sie ru­hig sit­zen­blieb, die Hän­de im Schoß ge­fal­tet.

»Lass es gut sein«, ver­setz­te Herr Herz mit be­ben­der Stim­me.

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