Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Fünftes Kapitel

Ge­gen Mor­gen erst hat­te Ag­nes Rosa zu Bett ge­bracht, und ein tiefer Schlaf war über das arme Kind ge­kom­men, aus dem sie erst spät am Vor­mit­tag er­wach­te.

Ag­nes, die auf die­sen Au­gen­blick ge­spannt ge­war­tet hat­te, ging so­fort zu ihr und schlug vor, Rosa sol­le zu Bett blei­ben, Tee trin­ken, ein Ei es­sen, sich warm zu­de­cken. Rosa wies al­les zu­rück, lä­chel­te und ant­wor­te­te mit kla­rer, ru­hi­ger Stim­me, sie wol­le sich an­klei­den und dann Tee trin­ken. Ag­nes möge nur so gut sein, im Wohn­zim­mer ein Feu­er an­zu­ma­chen, denn Rosa fror.

»Ja, ja«, er­wi­der­te Ag­nes un­si­cher. »Ich mein­te nur, es wäre bes­ser, du bliebst lie­gen. Wenn ich krank bin oder mir sonst nicht recht ist, mein ich, im Bett, da ist’s am si­chers­ten; da kommt mir nicht so leicht et­was nah, das mich krän­ken oder mir scha­den könn­te. Aber wie du willst.«

Es war, als habe Rosa wäh­rend des lan­gen, traum­lo­sen Schla­fes alle ihre Er­fah­run­gen zu­sam­men­ge­rech­net, denn die Sum­me stand ihr heu­te mit über­ra­schen­der Deut­lich­keit vor Au­gen. Kei­ne Un­klar­heit, kei­ne Hoff­nung mehr, die ge­stalt- und ziel­los im Her­zen schläft. Heu­te sag­te sich Rosa: »Ich muss fort.« Vi­el­leicht hat­te die Schank noch die be­wuss­te Stel­le zu ver­ge­ben. Der Va­ter soll­te so­bald als mög­lich mit ihr dar­über spre­chen. Mit selb­stän­di­ger Will­kür hat­te Rosa ihr Le­ben ver­dor­ben, nun be­griff sie, dass sie selbst ihm wie­der ir­gend­ei­ne er­träg­li­che Ge­stalt zu ge­ben ver­su­chen muss­te. Ein fes­tes Ziel, ein greif­ba­rer Zweck, das war das ein­zi­ge, was sie jetzt er­sehn­te. Als sie ih­rem Va­ter ihre erns­te Stirn zum Mor­gen­kus­se bot, sag­te sie: »Papa, setz dich her zu mir und hör mir, bit­te, zu. Wir wol­len sehr ver­nünf­tig spre­chen.«

»Ge­wiss, Kind«, er­wi­der­te Herr Herz und füg­te hin­zu, weil er glaub­te, ein Scherz er­leich­te­re jede Si­tua­ti­on: »Und was für ein stren­ges Schul­meis­ter­ge­sicht du machst!«

»Oh, la­che nicht, Papa! Ich habe al­len Grund, ernst zu sein«, mein­te Rosa, und wäh­rend sie ih­ren Tee trank, er­klär­te sie: »Ich woll­te dich bit­ten, zu Fräu­lein Schank hin­über­zu­ge­hen – recht bald – mor­gen schon, um sie zu fra­gen, ob jene – Bon­nen­stel­le, von der sie sprach, noch frei ist. Ich bin be­reit, gleich ab­zu­rei­sen, wenn es nö­tig ist.«

»Wa­rum denn?« frag­te Herr Herz schnell. »Ist ges­tern et­was pas­siert?«

»Nein. Oder doch. Klappe­kahl teil­te mir ei­ni­ges – über Am­bro­si­us Tel­le­r­at mit, das reg­te mich auf – und hat wohl auch zu mei­nem Ent­schluss bei­ge­tra­gen.«

Wäh­rend sie sprach, tauch­te sie Brot­schnit­te in den Tee und aß und trank mit Heiß­hun­ger. – Herr Herz blick­te Ag­nes scheu an. Hat­te die­se viel­leicht all das auch vor­aus­ge­se­hen? Klein­laut ver­setz­te er dann: »Wa­rum willst du denn fort, lie­bes Kind?«

»Wir ha­ben das schon be­spro­chen«, er­wi­der­te Rosa, ernst auf­bli­ckend, »und am Ende geht die Stel­le ver­lo­ren.«

»So ganz al­lein willst du mich las­sen?« Der alte Bal­let­tän­zer ver­lor sei­ne Fas­sung. Das frem­de, ge­setz­te We­sen sei­nes Kin­des schnür­te ihm das Herz zu­sam­men. Rosa aber rück­te nahe zu ihm her­an, leg­te ihre Hand mit ei­ner müt­ter­lich über­le­ge­nen Be­we­gung an sei­ne Wan­ge und trös­te­te ihn. »Du darfst nicht so be­trübt sein und mir das Herz schwer ma­chen. Wir wol­len uns zu­sam­men­neh­men. Nicht wahr?« In ih­ren Wor­ten lag wie­der das Lie­be­vol­le, Ka­me­rad­schaft­li­che, das er an sei­ner Rosa ge­wohnt war. »Du weißt es ja, dass ich fort muss. Wenn ich viel Geld ver­dient habe – dann kom­me ich zu­rück, und wir füh­ren ein hüb­sches Le­ben, wir drei Al­ten, denn dann bin ich auch schon alt.«

Herr Herz lä­chel­te, die Au­gen vol­ler Trä­nen: »Wer weiß, mein Kind, ob du mich dann noch fin­dest.«

»Doch!« er­wi­der­te Rosa lei­se. »Da, wo man hof­fen darf, muss man hof­fen, nicht wahr? Wenn wir den­ken müss­ten, dass al­les im Le­ben schlimm aus­geht, dass nichts so kommt, wie wir es wün­schen, nein, das wäre zu hart! Du, Ag­nes und ich wer­den sehr lus­ti­ge Leu­te sein.«

Ag­nes stand an der Türe, sie wand­te je­doch Va­ter und Toch­ter den Rücken zu, sie moch­te ihr Ge­sicht nicht se­hen las­sen. –

»Du gehst also mor­gen zu Fräu­lein Schank«, schloss Rosa und lehn­te sich frös­telnd in die So­fae­cke zu­rück. »Jetzt wol­len wir bei­sam­men sein ganz wie frü­her. Komm, Ag­nes – setz dich her – und du, Papa, er­zähl et­was.«

Herr Herz wisch­te sich ge­trös­tet die Trä­nen aus den Au­gen. Ge­müt­lich­keit ver­göt­ter­te er. Wä­ren die Leu­te nur ge­müt­lich, vie­les im Le­ben wäre leich­ter zu er­tra­gen – mein­te er. Er be­gann von Sal­ly und Tod­dels zu er­zäh­len, wie sie sich im La­den ge­küsst hat­ten, wie sie Arm in Arm auf der Stra­ße ein­her­stol­zier­ten und mit­ein­an­der dis­pu­tier­ten; Sal­ly fand ih­ren Bräu­ti­gam nicht »gläu­big« ge­nug und woll­te ihn be­keh­ren. – Rosa hör­te schwei­gend zu und lach­te zu­wei­len – sanft und matt, wie im Schlaf. Ag­nes, die Bril­le mit den großen run­den Glä­sern auf der Nase, saß vor dem Feu­er und strick­te. »Nun«, be­merk­te sie zu Herrn Herz’ Be­richt, »wenn die den Tod­dels hei­ra­ten kann, hät­te sie eben­so­gut den Lurch neh­men kön­nen, da ist kein Un­ter­schied.«

»Lurch!« rief der Bal­let­tän­zer. »Weißt du das denn nicht? Der ist heu­te mor­gen un­ten am Fluss in der ver­ru­fe­nen Ba­de­stu­be tot auf­ge­fun­den wor­den. Ja, ja, in der Wan­ne hat er ge­ses­sen und hat sich mit ei­nem Ra­sier­mes­ser die Puls­ader ge­öff­net. Es ist toll! Die alte Lurch ist schlimm dar­an! Und – warum er’s ge­tan, weiß kein Mensch.«

»Um Got­tes wil­len! Sehn Sie doch das Kind an!« schrie Ag­nes auf.

Rosa hat­te sich vor­ge­beugt und starr­te ih­ren Va­ter an, das Ge­sicht weiß wie ein Tuch. »Rosa – ist dir schlecht?« frag­te Herr Herz.

»Ja«, sag­te sie, sank zu­rück und schloss die Au­gen. »Sehr schlecht!«

Das Ge­fühl des Ekels und der Furcht, wie sie es ges­tern un­ten am Fluss emp­fun­den hat­te, er­schüt­ter­te sie wie­der. Klam­mer­te sich doch al­les, was nied­rig, grau­sam, furcht­bar war, an ihr Le­ben. Ja, auch die­se blu­ti­ge Tat in der schmut­zi­gen Ba­de­stu­be ge­hör­te zu ihr. Sie sah Lurchs gel­bes Ge­sicht von Blut be­fleckt – sie hör­te wie­der den hei­se­ren, ge­quäl­ten Ton sei­ner Stim­me: »Die Lie­be zu Ih­nen frisst an mir.« Pfui! Al­les, al­les ver­schwor sich, um sie zu be­fle­cken! Sie ging un­ter in den trü­ben, un­rei­nen Flu­ten – und nir­gends Ret­tung. Sie fuhr auf. »Geht nicht fort«, rief sie und griff angst­voll nach dem Arm ih­res Va­ters.

»Nein, Kind, wir sind da. Be­ru­hi­ge dich. Komm, leg dich zur Ruh.« Rosa ließ sich fort­füh­ren, wie­der­hol­te nur im­mer: »Geht nicht fort.«

Ein hef­ti­ges Fie­ber er­griff sie über Nacht. Dr. Hol­te kam und schüt­tel­te be­denk­lich den Kopf, als er je­doch nach ei­ni­ger Zeit wie­der vor­sprach, fand er das Fie­ber ge­sun­ken; die Pa­ti­en­tin schlief ru­hig. »Es ist vor­über«, sag­te er. »Gro­ße Mat­tig­keit wird ein­tre­ten, und dann sind wir fer­tig. Eine präch­ti­ge Na­tur, Ihre Toch­ter – bes­ter Herz; kräf­tig, wis­sen Sie. Emp­feh­le mich.«

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