Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Heu­te ging Lurch nicht zu sei­ner Mut­ter hin­über, son­dern stell­te sich im ers­ten Zim­mer an das Fens­ter und starr­te auf den fins­tern Kir­chen­platz hin­ab.

»Con­ni – bist du’s?« frag­te die Mut­ter.

»Ja – Mut­ter!« er­wi­der­te er.

»Hast du die Lam­pe an­ge­steckt?«

»Noch nicht.«

»Im Ofen­rohr steht die Sup­pe.«

»Ja, Mut­ter, ich weiß es.«

»Gehst du heu­te zu Stei­ning? Heu­te ist Sams­tag.«

»Vi­el­leicht. Ja – ich – ich den­ke wohl.«

»Un­ter­hal­te dich gut, mein Kind.«

»Ja – Mut­ter. Gute Nacht!«

Die alte Frau wun­der­te sich dar­über, dass Con­ni nicht zu ihr ans Bett kam. »Er hat wohl Eile fort­zu­kom­men«, dach­te sie sich und schwieg. Er aber blick­te noch im­mer in die Nacht hin­aus.

Der Tod? Lurch hat­te bis­her nur des­halb zu­wei­len an ihn ge­dacht, weil die Mut­ter auf ihn war­te­te. An sei­nen ei­ge­nen Tod hat­te er nie ge­dacht. Nun – plötz­lich – kam die­ser Ge­dan­ke – wie et­was Na­tür­li­ches, wie der not­wen­di­ge Ab­schluss ei­ner Exis­tenz, mit der Rosa sich nicht ver­bin­den woll­te… Je glück­lich ge­we­sen zu sein, ent­sann sich Lurch nicht. Vi­el­leicht sams­tags, wenn er be­trun­ken war? Doch, mein Gott, auch dann!… Sonst im­mer nur ge­drück­tes, freud­lo­ses Hin­krie­chen über das all­täg­li­che Tag­werk – – bis die Lie­be kam und sich in die­sem lee­ren Da­sein breit­mach­te, es gänz­lich auf­sog. Zur Qual aber wur­de sie, als sie greif­ba­re Ge­stalt an­nahm, als die Hoff­nung aus ihr ein un­wi­der­steh­li­ches Be­geh­ren mach­te, das an Con­rad Lurch nag­te, ihn pei­nig­te, wie Zahn­weh. Jetzt, da Rosa für im­mer ver­lo­ren war, muss­te das Ende kom­men. Nicht?

Lei­se ging er an den Schrank sei­ner Mut­ter und tas­te­te, bis er das Schub­fach fand, in dem die An­den­ken an den Va­ter la­gen. Pfei­fen­köp­fe, Fe­der­hal­ter, ein Geld­beu­tel, ein Ra­sier­mes­ser – ja, das war’s! Lurch steck­te das Mes­ser in die Ta­sche sei­nes Über­rockes. Nun hät­te er ge­hen kön­nen, den­noch setz­te er sich auf einen Stuhl. Vi­el­leicht brauch­te es nicht zu sein. Sein Blick fiel auf den Kopf sei­ner Mut­ter, der re­gungs­los in den Kis­sen lag. Ja – die alte Frau, der wird es na­he­ge­hen. Wer wird mor­gen den Kaf­fee ma­chen? Je nun, sie wird die Magd von ge­gen­über ru­fen. Aber zu­recht­stel­len woll­te er ihr al­les. Er hol­te die Kaf­fee­kan­ne, die Spi­ri­tus­lam­pe, das Geld für den Bä­cker, da­ne­ben leg­te er den Schlüs­sel sei­nes Schreib­ti­sches. Dort konn­te sie noch ein we­nig Geld fin­den, das reich­te wohl hin, bis die alte Frau sich an die Stadt um Ver­sor­gung wen­den wür­de. Er trat an das Bett der Mut­ter und küss­te be­hut­sam die Spit­ze der Nacht­hau­be. – Jetzt muss­te er wirk­lich ge­hen, es war spät. Sach­te stieg er die Trep­pe hin­ab.

Drau­ßen weh­te es ihm kalt ent­ge­gen. Er war müde, schläf­rig, zer­schla­gen, dar­um eil­te er, um end­lich Ruhe zu ha­ben. Da war die Kon­di­to­rei! Hin­ter zu­ge­zo­ge­nen Vor­hän­gen tob­te der Gers­ten­saft-Strauß. Aber Silt, Ap­fel­baum – sie alle er­schie­nen Lurch wie fer­ne, ver­bli­che­ne Ge­stal­ten, die er vor lan­ger Zeit ge­kannt hat­te, Bür­ger der farb­lo­sen Welt, in der auch er leb­te vor dem Kuss im Tröd­ler­hau­se. Das, was er jetzt vor­hat­te, war, sei­ner Mei­nung nach, ganz an­ders vor­nehm als die Wit­ze des Gers­ten­saft-Prä­si­den­ten.

Vor Ro­sas Fens­ter blieb Lurch ste­hen. Es war dun­kel, aber die schwar­zen Glas­ta­feln hauch­ten auf ihn wie­der das schwü­le, hilflo­se Ver­lan­gen nie­der. Wü­tend nag­te er an sei­ner Un­ter­lip­pe und drück­te die Knö­chel sei­ner Hän­de an­ein­an­der. Als er end­lich wei­ter­ging, schluchz­te er – die Hän­de in den Rock­ta­schen, das Ge­sicht jam­mer­voll ver­zo­gen. Er eil­te im­mer mehr, er lief fast den Fluss ent­lang, durch ent­le­ge­ne, enge Gas­sen, bis er an ein nied­ri­ges, un­rein­li­ches Haus ge­lang­te. Aus den mit Kalk ge­trüb­ten Fens­ter­schei­ben schi­en ihm ein mat­tes, mil­chi­ges Licht ent­ge­gen, und über der Türe zeig­te ein Trans­pa­rent in ro­ten Buch­sta­ben das Wort »Bad«.

Im Flur qualm­te eine Pe­tro­le­um­lam­pe, auf ei­ner Bank saß eine alte Frau und schlief, den Kopf auf die Brust ge­senkt. Sie war nur mit ei­nem Hem­de und ei­nem kur­z­en Rock be­klei­det, die dür­ren Arme, die Bei­ne und Füße wa­ren nackt. Lurch muss­te meh­re­re Male sein »Wis­sen Sie! – Hö­ren Sie« wie­der­ho­len, eh die Frau er­wach­te. End­lich fuhr sie auf – und ohne Lurch an­zu­se­hen, er­griff sie die Lam­pe und rann­te – tap tap – mit ih­ren nack­ten Fü­ßen über die Flie­sen; da Lurch aber ver­le­gen ste­hen­blieb, wand­te sie sich um und ver­setz­te knar­rend: »Ge­hen Sie ins War­te­zim­mer, ers­te Türe links.«

Im War­te­zim­mer sa­ßen zwei Män­ner in Hemds­är­meln vor vie­len Bier­fla­schen. Schläf­rig und faul stütz­ten sie sich auf den Tisch, zu schlaff, um nach den ge­füllt vor ih­nen ste­hen­den Glä­sern zu grei­fen.

Lurch setz­te sich in eine fins­te­re Ecke, knöpf­te sei­nen Über­rock auf, nahm den Hut ab, leg­te die Hän­de flach auf die Knieschei­ben und war­te­te ge­dul­dig. Er war wie­der ru­hig ge­wor­den, und wäh­rend er da­saß, be­seel­te ihn nur ein fes­tes Wol­len – ohne Ge­dan­ken. Ei­ner der Män­ner raff­te sich auf, schlug klat­schend mit der Hand auf den Tisch und lall­te: »Und wenn die Ju­lie mor­gen nicht Aus­gang hat – dann rei­ße ich ihr den Kopf ab – ja.«

Be­deu­tungs­los und nichts­sa­gend klang Lurch das Wort »mor­gen« in die Ohren, wie ir­gend­ei­ne Re­dens­art, die un­ser Nach­bar im Coupé sei­nen Be­kann­ten zu­ruft. »Grü­ßen Sie auch den Karl!« – Was ist uns Karl? Was war Lurch mor­gen? Eben­so we­nig wie die Ju­lie.

Die Ba­de­frau kam und führ­te Lurch auf sei­ne Num­mer, ein en­ges Ka­bi­nett, in dem sich eine Wan­ne aus Weiß­blech, ein Tisch, eine Ker­ze in ei­nem Mes­sing­leuch­ter, ein Stuhl und ein Spie­gel be­fan­den. »Dan­ke«, sag­te Lurch und schloss die Türe.

Ohne zu säu­men, ent­klei­de­te er sich. Je­des Klei­dungs­stück, das er ab­leg­te, klopf­te er mit der Hand aus, fal­te­te es zu­sam­men und leg­te es auf die Fens­ter­bank. Als er da­mit zu Ende war, schärf­te er das Ra­sier­mes­ser an den Zie­gel­stei­nen des Bo­dens und stieg dann be­hut­sam in das Was­ser. Die Wär­me tat ihm wohl; er streck­te sei­ne Glie­der und rieb sie sanft mit der Hand. Eine be­hag­li­che Träg­heit kam über ihn; schläf­rig sah er die Flam­me der Ker­ze an, die im­mer krau­se­re Strah­len be­kam. Sei­ne Ge­dan­ken schweif­ten un­klar und ver­wor­ren in die Fer­ne, ka­men je­doch stets auf den­sel­ben Punkt zu­rück; »nun kommt der Tod. Gleich muss er da sein – er kommt – kommt –, das ist er – ah –«. Das Was­ser plät­scher­te. Lurch sah auf. Ne­ben ihm lag das Mes­ser. Er be­sann sich. Wie? Das war das Ster­ben also noch nicht ge­we­sen? Den gan­zen Weg hat­te er noch zu ma­chen. In der un­ge­stü­men Wut, mit der Schlaf­trun­ke­ne al­les fort­zu­sto­ßen pfle­gen, was ih­ren Schlaf stört, er­griff Lurch das Mes­ser und be­gann, ge­gen sei­nen dür­ren, blei­chen Leib zu wü­ten.

Im Flur drau­ßen hat­te sich die Ba­de­frau wie­der auf die Bank ge­setzt und schlief. Im War­te­zim­mer schlie­fen die zwei Män­ner vor ih­ren Bier­fla­schen, und durch die of­fe­ne Hau­stü­re schau­te die kal­te Rein­heit der Mond­nacht in den qual­mi­gen Raum.

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