Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke
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»Willst du nicht essen?« fragte Agnes. »Iss etwas, Kind«, sagte Herr Herz. »Nein – ich danke«, erwiderte Rosa sanft. Sie wollte bleiben, wo sie war. Das Leben würde nun wieder seinen gewohnten Gang gehen – möglich! Sie mochte jedoch nichts dazu tun. In die Vergangenheit zurückzuschauen wagte sie nicht – in der Zukunft lag nichts, was des Ansehens wert war – so war Rosa denn auf den Augenblick angewiesen, auf jene Augenblicke, die ihr die Wanduhr mit dem brummigen Ticktack leer und gleichförmig einzählte. Sie fühlte sich müde – zu müde selbst, um sehr unglücklich sein zu können.
In der letztvergangenen Nacht, ja – da hatte sie es erfahren, was es heißt, recht von Herzen elend sein! – Furchtbar war es, wie ihr Vater in der Nacht vor ihr stand, bleich, mit emporgezogenen Augenbrauen, das Gesicht seltsam starr. Er beugte sich zu Rosa herab und leuchtete ihr in das Gesicht: »Sie schläft nicht«, sagte er zu Agnes, die todesbleich hinter ihm stand, als wäre sie eben aus einem bösen Traume aufgefahren.
»Wir werden sie entkleiden müssen«, meinte Agnes. Ihre Stimme und auch die des Vaters hatten einen gezwungenen, ruhigen Klang. Sie sprachen nicht leise, es war, als sprächen sie von jemandem, der sie nicht mehr hören konnte. – Sie richteten Rosa auf, entkleideten sie – ohne eine Frage, ohne ein Wort, das ihr galt; und doch waren ihre Augen geöffnet, und sie hörte alles. Sie ward ins Bett gelegt – warm zugedeckt. Der Vater und Agnes riefen sich über sie hinweg kurze Anordnungen zu. »Noch eine Decke.« – »Zieh ihr die Decke über die Schultern.« Es war, als sargten sie eine Tote ein. Bevor sie das Zimmer verließen, legte der Vater seine Hand sanft auf Rosas Kopf, und sie spürte es durch das Haar hindurch, wie kalt diese Hand war und wie sie zitterte. – Dann ward es still und dunkel, nur durch die halb angelehnte Türe fiel ein schmaler Lichtstreif in das Zimmer. Dort, nebenan, saßen sie wohl auf und wachten.
Anfangs lag Rosa ruhig da; sie war müde, sie fror, sie glaubte schlafen zu können – und mit Behagen streckte sie die Glieder. Kaum jedoch schloss sie die Augen, als die Ereignisse des Tages, die Stunden und Lebenslagen wirr ineinanderflossen. Es war ihr, als läge sie wieder auf ihrem Bett, um die Stunde der Flucht zu erwarten; erschrocken fuhr sie auf, um sich nicht zu verspäten, und wenn sie sich – in der Stille und Finsternis ringsum – entsann, dass ja alles aus war, dann ward sie von verzweifeltem Schmerz geschüttelt. Die Augen heiß von Tränen, fiel sie in die Kissen zurück. Sie stöhnte, wie von körperlichem Schmerz gequält. Mit den Füßen zerstampfte sie das Bettuch. Nein, sie konnte es nicht ertragen! Ihre Kissen mit den Armen zerdrückend, warf sie sich hin und her. Es war wie ein Kampf mit dem großen Leid, welches ihr das Herz abdrückte, ein Ringen, das sie zuweilen innehalten ließ, Hände und Füße von sich gestreckt – die Lippen geöffnet – stark atmend.
Plötzlich stieg in ihr der Gedanke auf, wenn alles dies nur Traum wäre; wenn sie aufwachte und neben Ambrosius im Postwagen säße. Wenn alles, alles durch ein Wunder anders, besser würde und sie den schrecklichen Montag nicht zu erwarten brauchte. »Lass es – lass es geschehen«, betete sie und richtete sich auf, um umherzutasten – ob das Wunder nicht vollzogen sei. Nein – nein! Alles blieb beim alten! Bitter enttäuscht stützte Rosa die Stirn an die Wand. – Aber – wenigstens musste eine große Krankheit kommen, vielleicht konnte sie sterben. Ihre Stirn brannte, ihr Herz pochte zum Zerspringen, die Glieder waren schwer wie Blei und wurden von heftigem Frost geschüttelt. Das war die Krankheit – ohne Zweifel! Es wäre zu lächerlich, demütigend und traurig, morgen aufzustehen, sich anzukleiden, als wäre nichts vorgefallen. Die Krankheit konnte über so manches hinweghelfen. Nun lag Rosa da und wartete. Zuweilen fasste sie ihr Handgelenk, um sich zu überzeugen, ob das Fieber schon da sei.
Sie warf die Decke von sich, sie mochte sich nicht schützen; sie fror – gut – um so besser!
Die Nachtstunden verrannen. Zwischen den Vorhängen hindurch drang ein staubgraues Dämmern in das Zimmer, ein trüb-nüchternes Licht, das schwere Traurigkeit um sich verbreitete.
Da war er also, dieser Tag, den Rosa fürchtete; fahl – grau – trostlos leer in seiner harten, gleichmäßigen Dämmerung kroch er herauf. Große Müdigkeit ergriff Rosa. Sie versteckte ihr Gesicht in den Kissen, um den Tag nicht zu sehen, und schlief ein.
Als Rosa spät am Vormittag erwachte, spürte sie wohl Mattigkeit und Schwere in den Gliedern; sonst war sie jedoch gesund. Es war kein Grund vorhanden, nicht aufzustehen und sich anzukleiden. Auch die große Krankheit hatte das arme Kind im Stich gelassen.
Herr Herz und Agnes zeigten Rosa sanfte, liebevolle Gesichter und bemühten sich, ganz wie gewöhnlich mit ihr zu verkehren. Agnes nahm sogar den scherzend frischen Ton an, der ihr bei besonders guter Laune eigen war. Die bleichen, überwachten Gesichter aber zeugten gegen alle Ruhe und Heiterkeit.
Herr Herz ging unablässig mit kleinen Schritten im Zimmer auf und ab. Zuweilen blieb er vor seiner Tochter stehen und fragte munter: »Nun, Kind, wie geht es?« – »Gut, Papa«, erwiderte Rosa. Dann schwiegen beide wieder. Was hätte Herr Herz sagen können, ohne sein Kind zu verletzen, ohne eine Wunde zu berühren? Er begnügte sich also damit, Rosa verstohlen zu beobachten, einen Walzer zu pfeifen und mit auswärts gebogenen Füßen auf dem grünen Laufteppich hin und her zu gehen. Der arme Mann hatte nach langer Zeit wieder jenes hilflose Gefühl, das ihn früher, während seines Theaterlebens, oft so tiefelend gemacht hatte – wenn kein Geld im Hause war – kein Engagement in Aussicht; wenn alle Viertelstunde ein Gläubiger an der Türe schellte und seine Frau zornig und voller Verachtung vor ihm in der Sofaecke kauerte und ihm Vorwürfe machte, über das Hundeleben, das er ihr bereitete, wenn sie ihm sagte, es täte ihr leid, die Anträge des vornehmen Herrn, der sie gestern besucht hatte, nicht angenommen zu haben. In solchen Augenblicken sagte er sich wohl, er sei von der Vorsehung ausersehen, nur Schande und Pein hinunterwürgen zu müssen. Aber damals stellte sich immer wieder der Leichtsinn ein, der ihm zurief: »Es hat sich bisher immer ein Ausweg gefunden, er wird sich auch jetzt finden lassen.« Der göttliche Leichtsinn, der alles – gut oder schlecht – wieder in das rechte Geleise brachte! – Heute jedoch blieb dieser tröstende Leichtsinn aus. Herr Herz war alt geworden und hatte sich entwöhnt, allen möglichen Widerwärtigkeiten in das Gesicht zu sehen.
Während er in seinem Wohnzimmer mit der solid-bürgerlichen Einrichtung, den freundlichen Sonnenschein auf den Wänden, den gut gebohnerten Fußboden auf und ab schritt, stieg in ihm plötzlich die Erinnerung an all die wirren, hässlichen Ereignisse auf, an die er sonst nie dachte, die weit hinter ihm zu liegen und abgetan zu sein schienen. Nun plötzlich waren sie wieder da, nun zogen sie in diese Räume ein, die Fräulein Ina ganz mit dem Weihrauch bürgerlicher Ehrbarkeit erfüllt hatte. Szenen betrogener Liebe, verführter Mädchen sind ein notwendiges Zubehör eines ärmlichen Komödiantenlebens und passen in das Leben eines geachteten Mannes, der Mitglied des Bürgerklub ist, ebensowenig hinein wie Betteln um Vorschuss und Ausreißen vor Gläubigern. Wie hatte er sich gefreut, die stillen, klaren Höhen einer ehrbaren Existenz erklommen zu haben. Er hatte gehofft, Rosa eine Zukunft in der guten Gesellschaft bereiten, sie vor dem unreinlichen Elend seiner Vergangenheit bewahren zu können. Nun war es nichts damit. Wieder erschien der leichtsinnige junge Herr mit schön gescheitelten Haaren und den unverschämten Manieren, um das Herzsche Familienglück zu stören.
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