Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Der ers­te Tag war leid­lich über­wun­den durch ste­ti­ges Flie­hen vor kla­rem An­schau­en der Sach­la­ge, durch me­cha­ni­sches Wei­ter­le­ben, ohne das Be­wusst­sein aus sei­ner Be­täu­bung er­wa­chen zu las­sen. Merk­wür­dig aber war es, wie Rosa die­sen Zu­stand auch für die fol­gen­den Tage fest­zu­hal­ten ver­stand, wie sie ihre Sor­gen, das Sich-Auf­leh­nen ge­gen al­les Fins­te­re und Grau­sa­me, das ihr Le­ben zer­stör­te, zur Ruhe wies – und bei­sei­te­schob mit dem mut­lo­sen Satz: »Es ist eben al­les aus.«

Sie be­harr­te in ih­rer nacht­wand­le­ri­schen Gleich­gül­tig­keit und ließ ihre Ge­dan­ken weit ab­ge­le­ge­ne Wege ge­hen. Oft durch­leb­te sie wie­der im Geist, mit rei­ner Freu­de, ihre Ver­gan­gen­heit; die Zei­ten, da sie ein Schul­mäd­chen war und eine Rol­le un­ter ih­ren Ge­nos­sin­nen spiel­te. Nur zu­wei­len ward sie von der Erin­ne­rung der jüngs­ten Er­eig­nis­se hin­ter­rücks an­ge­fal­len wie von ei­nem wie­der­er­wach­ten ste­chen­den Schmerz, und die­se Erin­ne­rung mach­te das arme Mäd­chen bleich bis in die Lip­pen. »Nein – nein«, sag­te Rosa dann halb­laut vor sich hin, als woll­te sie die­se Bil­der von sich ab­schüt­teln.

Das Le­ben in der Herz­schen Woh­nung nahm wie­der sei­nen ge­wohn­ten Gang. Herr Herz gab am Vor­mit­tage Turn­un­ter­richt; die Mahl­zei­ten wur­den wie­der im Spei­se­zim­mer ein­ge­nom­men, und am Abend ver­sam­mel­te sich die Fa­mi­lie um den run­den Tisch im Wohn­zim­mer. In den Klub ging Herr Herz nicht mehr, und sei­ne Woh­nung war wie eine Fes­tung ge­gen die Au­ßen­welt ab­ge­schlos­sen, nicht ein­mal Nach­rich­ten dran­gen von au­ßen hin­ein, denn Herr Herz sprach nicht mehr von La­nin und Klappe­kahl. Er­zähl­te er nicht sei­ne al­ten Thea­ter­ge­schich­ten, so schwieg er. Rosa schwieg be­stän­dig. Nur in Ag­nes hat­te sich eine un­ge­wöhn­li­che Ge­sprä­chig­keit ent­wi­ckelt; ihre fes­te, be­ru­hi­gen­de Stim­me war die meist­ge­hör­te in den jetzt so stil­len Räu­men.

Wäh­rend der gleich­mä­ßig ver­rin­nen­den Tage kam end­lich doch ein Wan­del über das lei­den­de Mäd­chen. Statt der wei­ta­blie­gen­den, ne­bel­haf­ten Träu­me be­gann Rosa sich mit dem Zer­le­gen der für sie so ver­häng­nis­vol­len Er­eig­nis­se zu be­schäf­ti­gen; die­se Ge­dan­ken lie­ßen sich eben nicht mehr ab­wei­sen. Das stil­le, blei­che Kind fing nun un­abläs­sig mit sich selbst zu rä­so­nie­ren und zu rech­ten an. Rosa hielt im Geis­te große Re­den, ver­tei­dig­te sich, als säße sie auf der An­kla­ge­bank; war denn die­se Un­zu­frie­den­heit mit ih­rem Los nicht be­rech­tigt ge­we­sen? Der Durst nach Freu­den hat­te sie kopf­los ins Un­glück ge­trie­ben. War sie schuld dar­an, dass al­les so gars­tig und schimpf­lich ge­en­det hat­te? Ein je­des Mäd­chen hät­te ge­han­delt wie sie; ja, auch Sal­ly und Er­nes­ti­ne, wä­ren sie nicht häss­lich und schiel­ten. O die, die hat­ten es leicht, kei­ner ver­lieb­te sich in sie! Und Rosa er­ging sich in ei­nem bit­ter­bö­sen An­griff auf die­se bei­den Da­men. Im­mer neue Grün­de stell­ten sich ein, die be­wie­sen, dass Fräu­lein La­nin und Klappe­kahl arme, ver­ächt­li­che We­sen sei­en, die nie eine Lei­den­schaft er­regt oder emp­fun­den hat­ten. Gut! Rosa woll­te Bon­ne wer­den, sie war be­reit, al­les Schwe­re auf sich zu neh­men, sie er­war­te­te nichts mehr von ih­rem Le­ben, aber ge­gen ein so arm­se­li­ges Ding wie Sal­lys Exis­tenz hät­te sie es doch nicht ver­tauscht. Der Ent­schluss, fort­zu­ge­hen, be­ru­hig­te Rosa, es brauch­te ja nicht gleich zu sein, aber sie wuss­te, wor­an sie sich hal­ten konn­te. Nur über ei­nes ge­lang­te sie nicht zur Klar­heit: Sehn­te sie sich nach Am­bro­si­us – glaub­te sie noch an ihn – lieb­te sie ihn noch? Sie wuss­te es nicht. Die­se ver­wirr­te, ein­ge­schüch­ter­te Mäd­chen­see­le wag­te sich an das Ge­heim­nis ih­rer Lie­be nicht her­an. Der Ge­dan­ke an Am­bro­si­us brach­te ihr eine be­en­gen­de Schwü­le – sie ver­mied ihn, er schmerz­te zu sehr.

Bei all­dem war ihr das stil­le Le­ben lieb ge­wor­den. Da die gan­ze Welt ihr feind­lich ge­sinnt war, tat ihr die si­che­re Ruhe der en­gen Zim­mer wohl, in de­nen sie nur den zwei alt­be­kann­ten Ge­sich­tern be­geg­ne­te, wo sie nie ein ver­let­zen­des Wort hör­te, wo treue Lie­be über je­den ih­rer Schrit­te wach­te. Von der in­ne­ren Ar­beit, vom geis­ti­gen Rin­gen er­mü­det, schlief Rosa jetzt auch die Näch­te bes­ser und er­hol­te sich. Ihr Ge­sicht, im­mer noch sehr weiß, ver­lor sei­nen schlaf­fen Aus­druck, die Au­gen den Fie­ber­glanz.

»Es geht bes­ser«, sag­te Herr Herz zu Ag­nes. Die­se nick­te; sie hat­te es nicht an­ders er­war­tet. »Solch ein jun­ges Ding muss sich wie­der auf­rich­ten.«

Ei­nes Mor­gens stand Rosa be­son­ders gut­ge­launt auf. Sie hat­te die Nacht über tief und fest ge­schla­fen und von Am­bro­si­us ge­träumt, aber einen je­ner sel­te­nen Träu­me, die uns einen Men­schen ohne Ver­zer­rung, in ein­fa­cher, le­bens­vol­ler Wahr­heit vor die Sin­ne stel­len. Am­bro­si­us hat­te dort in der Kü­che ge­ses­sen – mit sei­nem fri­schen, lä­cheln­den Ge­sicht, sei­nen schö­nen Klei­dern. – Er lehn­te sich nach­läs­sig in den Stuhl zu­rück – die Hän­de auf den Kni­en – und schau­te Rosa mit sei­nen hel­len, kla­ren Au­gen an. »Wann fah­ren Sie?« frag­te Ag­nes, wor­auf Am­bro­si­us ant­wor­te­te: »Um vier Uhr – den­ke ich.«

Da er­wach­te Rosa, das Herz noch ganz warm von der Stel­le fri­schen, hof­fen­den Le­bens, die je­nes Traum­wort auf­ge­regt. Das lang­sa­me Sich-Zu­rück­tas­ten aus dem schö­nen Traum in die har­te Wirk­lich­keit war zwar bit­ter, den­noch ließ die Traum­wir­kung nicht ganz nach. Es reg­te sich in Rosa wie­der die Hoff­nung, als müss­te heu­te et­was Er­wünsch­tes ge­sche­hen.

Als sie in das Wohn­zim­mer trat, fand sie es ver­än­dert. Des Pfar­rers Kas­ta­ni­en­baum, der das Ge­mach mit sei­nen Blät­ter­schat­ten zu er­fül­len und das Licht zu mil­dern pfleg­te, hat­te über Nacht all sein Laub ver­lo­ren. Der kla­re Son­nen­schein drang un­be­hin­dert in das Zim­mer und ließ es grö­ßer, lee­rer er­schei­nen. Rosa blieb auf der Schwel­le ste­hen und kniff die Au­gen zu­sam­men; sie war auf die­se Hel­lig­keit nicht vor­be­rei­tet; doch sie ge­fiel ihr; sie paß­te zu Ro­sas Stim­mung, die nach Ver­än­de­rung, nach ei­nem Er­eig­nis ver­lang­te. Der her­be Glanz der Ok­t­ober­son­ne, der hart­blaue Him­mel zwi­schen den nack­ten Baum­zwei­gen – sie hat­ten et­was Mun­te­res, Un­ter­neh­mungs­lus­ti­ges, Rei­se­fer­ti­ges an sich. – Rosa ging an das Fens­ter, stieß es auf und beug­te sich hin­aus. Ein kal­ter Wind fuhr ihr ent­ge­gen und der der­be Ge­ruch der wel­ken Blät­ter. Auch die Stra­ße sah ver­än­dert aus, der Nacht­frost hat­te ihr ein be­son­ders sau­be­res Aus­se­hen ver­lie­hen, und in der durch­sich­ti­gen Luft nah­men die al­ten Bäu­me eine stei­fe Fei­er­lich­keit an, als wä­ren sie für einen Fest­tag ge­putzt und stramm auf­ge­stellt wor­den.

Jetzt klap­per­te es auf den Stei­nen. Ida Wulf kam die Stra­ße her­ab. – Un­ter Ro­sas Fens­ter blieb sie ste­hen, blick­te hin­auf und lach­te, ihre wei­ßen Zäh­ne zei­gend. »Gu­ten Mor­gen, Fräu­lein Rosa.«

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