Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Ver­le­gen blieb Sal­ly an der Türe ste­hen. Auch hier, wo sie das schö­ne Er­eig­nis ih­res Le­bens such­te, fand sie die­sel­be öde, all­täg­li­che Stil­le, der sie im Lan­in­schen Wohn­zim­mer ent­flo­hen war. Ent­täuscht woll­te sie um­keh­ren, als Tod­dels er­wach­te, sich has­tig auf­rich­te­te und ihr, vom Schlaf ein we­nig ent­stellt, zu­lä­chel­te.

»Oh, Fräu­lein La­nin! Welch sel­te­ne Ehre! Wo­mit kann ich die­nen?«

Und die Hand zart an die Lip­pen le­gend, gähn­te er dis­kret.

»Ich stö­re«, sag­te Sal­ly und mach­te ei­ni­ge un­schlüs­si­ge Schrit­te zum La­den­tisch hin. »Ich woll­te nur um einen hal­b­en Me­ter grü­nes Band bit­ten.«

»Sie, Fräu­lein Sal­ly, kön­nen nie stö­ren«, er­wi­der­te der Kom­mis ga­lant und lang­te eine wei­ße Schach­tel un­ter dem La­den­tisch her­vor, öff­ne­te sie je­doch nicht, son­dern strei­chel­te sanft den De­ckel. »Sie sind recht grau­sam, Fräu­lein!« sag­te er ge­fühl­voll.

»Ich? Wie­so?« Sal­ly war wie­der im rech­ten Fahr­was­ser der kur­z­en, be­deu­tungs­vol­len Re­dens­ar­ten, bei de­nen man den Kopf zur Sei­te neigt und un­ter den halb nie­der­ge­schla­ge­nen Au­gen­li­dern her­vor­schielt. Das war ihr Fach.

»Ja – grau­sam«, fuhr Tod­dels fort und schob sich sei­ne Lo­cken zu­recht, die er im Schlaf zer­drückt hat­te. »Denn Sie ha­ben es mich gleich emp­fin­den las­sen, dass Sie mich schla­fend an­ge­trof­fen.« Sal­ly spiel­te nach­denk­lich mit ih­rem Por­te­mon­naie; Tod­dels aber seufz­te, sah zur De­cke em­por – er glaub­te, ent­schuld­bar zu sein. Fräu­lein La­nin ver­stand ihn viel­leicht. Sein Los war nicht glück­lich! O nein! Das ewi­ge Ei­ner­lei sei­ner Be­schäf­ti­gun­gen er­tö­te­te sei­nen Geist. Er lieb­te Li­te­ra­tur und Kunst; er schwärm­te da­für.

»Be­son­ders Li­te­ra­tur!« schal­te­te Sal­ly ein und ver­such­te den De­ckel der Schach­tel auf­zu­he­ben. Tod­dels’ Hand aber lag fest auf ihm, wäh­rend er selbst aus­ein­an­der­setz­te, wie eng und be­schränkt sein Prin­zi­pal sei – voll klein­li­cher Schi­ka­nen. Wenn Tod­dels um ei­ni­ge Mi­nu­ten zu spät ins Ge­schäft kam, mein Gott – er las die Näch­te hin­durch –, gleich gab es eine Nase. Der ge­fühl­vol­le Mär­ty­rer­ton, in dem er bis­her ge­spro­chen hat­te, ging all­mäh­lich in das lei­se, has­ti­ge Flüs­tern ei­nes Un­ter­ge­be­nen über, der schlecht von sei­nem Herrn spricht. Sal­ly nick­te mit­lei­dig. Ging es ihr denn bes­ser? Ward sie viel­leicht ver­stan­den? Ach, sie be­griff es mit je­dem Tage mehr, dass das Le­ben nur ein Pos­sen­spiel sei! Ja, Tod­dels gab ihr recht. Er war auch Pes­si­mist. Er glaub­te ans Nir­va­na. »Und ich glau­be an die Lie­be«, ver­setz­te Sal­ly und öff­ne­te ihr Por­te­mon­naie. An die Lie­be? Oh, an die glaub­te er auch; na­tür­lich! Er kniff die Au­gen­li­der zu­sam­men und lä­chel­te bei dem sü­ßen Wor­te. »Ja – ja«, sag­te er nach ei­ner klei­nen Pau­se und öff­ne­te müde die Schach­tel. »Grü­nes Band wün­schen Sie, Fräu­lein?«

»Ja, grün ist mei­ne Lieb­lings­far­be, die Far­be der Hoff­nung«, ver­setz­te Sal­ly und prüf­te mit dem Fin­ger das Band in der Schach­tel.

»Hoff­nung – na­tür­lich!« ent­geg­ne­te Tod­dels und be­fühl­te auch sei­ner­seits das Band. So stan­den sie über die Schach­tel ge­beugt und wuss­ten nichts rech­tes mehr zu sa­gen.

End­lich ließ Tod­dels das Band fah­ren, und er fass­te be­hut­sam mit dem drit­ten und Zei­ge­fin­ger Sal­lys küh­le, spit­ze Fin­ger, als näh­me er mit ei­ner Zan­ge ein Stück Zu­cker. Sal­ly über­ließ steif ihre Fin­ger die­ser Zan­ge. Jetzt kam auch für sie die Poe­sie des Le­bens, das fühl­te sie wohl. Die Stil­le des La­dens hat­te, ih­rem Ge­fühl nach, et­was köst­lich Lüs­ter­nes – der Ge­ruch von Wol­len­stof­fen und fri­scher Pap­pe stieg ihr an­ge­nehm zu Kopf. Sie hät­te ge­wünscht, lan­ge – lan­ge so ste­hen zu dür­fen – über den gel­ben La­den­tisch ge­beugt – im Strahl der un­ter­ge­hen­den Son­ne – ihre Fin­ger ge­hal­ten von Tod­dels’ Fin­gern. Es kam je­doch zu nichts. Tod­dels ließ Sal­lys Hand plötz­lich fal­len und frag­te: »Passt die Brei­te?«

»Ja, ich den­ke.«

»Wie­viel doch?«

»Ei­nen hal­b­en Me­ter.«

Die Ein­gang­stü­re knarr­te, und Fräu­lein Kat­ter trat in den La­den, ge­folgt von ih­rem Dachs. Tod­dels war ent­rüs­tet – er stütz­te die ge­ball­ten Fäus­te auf den Tisch, schlug mit den Fü­ßen aus und frag­te, so rau, als es sei­ne Stel­lung ihm er­laub­te: »Sie wün­schen?«

Fräu­lein Kat­ter ging auf die­se Fra­ge nicht so­gleich ein; freund­lich sag­te sie: »Gu­ten Abend, Herr Tod­dels. Se­hen Sie doch, wie der Max bei Ih­nen her­um­sucht. Er glaubt, hier muss ir­gend­wo Zu­cker ver­steckt sein. Hier ist kein Zu­cker, Ma­x­chen – mein klei­ner, klei­ner Hund. Was, Sie hier, Sal­ly­chen? Ein­kau­fen – wie?« Sal­ly grüß­te in ih­rer mäd­chen­haft zu­rück­hal­ten­den Wei­se; Fräu­lein Kat­ter aber trat nahe zu ihr, leg­te ihre Hän­de in den grau­en Halb­hand­schu­hen auf Sal­lys Arm und frag­te lei­se: »Also mit Rosa Herz – ist’s wahr?«

»Ja –« Sal­ly zog die Au­gen­brau­en em­por, zum Zei­chen, dass die gan­ze Ge­schich­te sie nichts an­ging. »We­nigs­tens wur­de es ges­tern auf der Soirée bei Klappe­kahl er­zählt.«

»Schreck­lich!« mein­te die alte Dame. »Also fort­lau­fen woll­te sie mit ihm. So weit wa­ren sie schon mit­ein­an­der? Ist so et­was er­hört!« Das wei­che, ge­bo­ge­ne Kinn wa­ckel­te zwi­schen den vio­let­ten Hut­bän­dern vor Er­re­gung. »Aber sa­gen Sie doch, Sal­ly­chen – Sie ha­ben ja die Ge­schich­te ent­deckt – hör ich?«

»Ja«, sag­te Sal­ly kühl. Sie mach­te sich nichts aus die­sem Ruhm.

»So – so. Nun was sa­hen Sie«, fuhr Fräu­lein Kat­ter fort. »Ge­küsst ha­ben sie sich – na­tür­lich, das hab ich schon ge­hört. Aber hat er sie auch so – an­ge­packt, wis­sen Sie?«

Sal­ly wuss­te es nicht. »Ich küm­me­re mich um die­se Din­ge nicht.«

»Selbst­ver­ständ­lich! Ein so gut er­zo­ge­nes jun­ges Mäd­chen! Aber ent­setz­lich ist doch die gan­ze Ge­schich­te. Was wird nun aus der Ar­men?«

»Wer kann das wis­sen!« Sal­ly zuck­te die Ach­seln – es war ihr gleich­gül­tig. Sie schiel­te nach ih­rer Nase, um zu se­hen, ob die­se nicht rot sei – das war ihr wich­ti­ger.

»Der Schank«, mein­te die alte Dame, »wird die Ge­schich­te zu Her­zen ge­hen. Ich bin auf dem Weg zu ihr.«

Da Sal­ly sich os­ten­ta­tiv dem grü­nen Band zu­wand­te, muss­te Fräu­lein Kat­ter sich zu Tod­dels be­mü­hen, um von ihm einen Me­ter Ma­d­a­po­lam zu be­geh­ren. Sie war sehr ge­nau. Tod­dels muss­te im­mer wie­der die Lei­ter hin­an­stei­gen und neue Stücke her­ab­ho­len. Er war bleich vor Zorn, schlug mit dem Me­ter­stock klat­schend auf die Stof­fe und be­merk­te streng: »Sehr fei­ne Ware. Ei­nen bes­se­ren Stoff wird die Dame schwer­lich fin­den.« Die Dame je­doch konn­te sich nicht ent­schei­den; sie woll­te wie­der­kom­men. »Sehr wohl«, rief Tod­dels er­leich­tert, bog ge­wandt und ge­len­kig um die Ecke des La­den­ti­sches und öff­ne­te Fräu­lein Kat­ter die Türe.

»Komm, Ma­x­chen, mein klei­nes Tier. Grü­ßen Sie Ihre lie­be Mut­ter – Sal­ly­chen. Gu­ten Abend, Herr Tod­dels. Das eine Stück hat mir nicht ganz miss­fal­len.« Da­mit war das alte Fräu­lein fort. Sal­ly schau­te sich nicht um. Sie hör­te, wie Tod­dels mit den Fü­ßen scharr­te, die Türe schloss – jetzt knarr­ten sei­ne Stie­fel ganz lei­se. Er stand ne­ben ihr, das fühl­te sie. Nun muss­te es doch zu et­was kom­men. Rich­tig! Et­was Hei­ßes, Feuch­tes be­rühr­te ih­ren Na­cken. Das war also ein Kuss – gut! Tod­dels leg­te sei­nen Arm um Sal­lys schlan­ke Tail­le und drück­te sie so fest, dass das Mie­der krach­te. »Ich habe schon oft an die Ehe ge­dacht. Sie nicht auch?« flüs­ter­te er mit vor Auf­re­gung rau­er Stim­me.

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