Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Rosa ward es so weich um das Herz, dass sie am liebs­ten ge­weint hät­te, das Wort »mor­gen« je­doch er­schreck­te sie. »Um Got­tes wil­len, dass die­ser schreck­li­che Mon­tag der Aus­ein­an­der­set­zun­gen sie nur ja nicht hier fin­det!« schrie es in ihr auf, und schnell­ent­schlos­sen sprach sie von der Klappe­kahl­schen Ge­sell­schaft: »Du gehst ja heu­te zu Klappe­kahl.«

»Ah so – ja. Klappe­kahl sprach heu­te wie­der da­von. Ich den­ke aber, ich blei­be zu Hau­se, wie?«

»Du müss­test doch viel­leicht hin«, wand­te Rosa ein.

»Wa­rum – Kind? Ich bin nicht in der Stim­mung. Blei­ben wir bei­ein­an­der, so­lan­ge es geht.«

Rosa muss­te sich ab­wen­den, als sie lei­se dar­auf er­wi­der­te: »Bes­ser wäre es doch, du gingst hin. Wir müs­sen tun, als wäre nichts ge­sche­hen.«

Herr Herz ver­stand sei­ne Toch­ter nicht recht, er sah aber, wie schwer es ihr ward, ih­ren Vor­schlag vor­zu­brin­gen, und hät­te dar­um am liebs­ten gleich al­les er­ra­ten. »Ja – ja; na­tür­lich! Vi­el­leicht muss ich doch hin. – Nur weiß ich nicht recht… Ich dach­te es mir so hübsch, den heu­ti­gen Abend mit dir zu ver­brin­gen. Wir wä­ren so lus­tig wie mög­lich, und gin­ge es mit der Lus­tig­keit nicht, so wäre ich doch we­nigs­tens bei dir.« Ro­sas Au­gen­brau­en zuck­ten un­ge­dul­dig. – »Aber, du meinst – – Nun gut, ich gehe hin.« Er seufz­te und mach­te ein be­trüb­tes Ge­sicht. Rosa ver­such­te ihn zu trös­ten: »Siehst du, wir dür­fen nicht tun – als – als – schäm­ten wir uns. Und dann – ich habe heu­te nacht nicht schla­fen kön­nen und da­her Kopf­weh. Ich woll­te mich früh nie­der­le­gen. Du wärst also doch al­lein. Mor­gen aber…« Sie muss­te schnell ans Fens­ter ge­hen und hin­aus­schau­en. Nun ward Herr Herz be­sorgt. Was? Rosa war krank? Na­tür­lich muss­te sie sich früh nie­der­le­gen. Und – wo blieb das Es­sen? Hun­ger er­höht das Kopf­weh. Er rief nach Ag­nes, nach der Sup­pe.

Nach dem Mit­ta­ges­sen brach wie­der ei­ner je­ner stil­len Nach­mit­tage an, wie Rosa de­ren so vie­le er­lebt hat­te; der letz­te – sag­te sich Rosa heu­te.

Herr Herz schlum­mer­te in sei­nem Ses­sel. Gol­de­ne Lich­ter zit­ter­ten über die Wand und den Fuß­bo­den hin; der Wind schüt­tel­te an den Vor­hän­gen. Von der Stra­ße tön­ten Stim­men und Schrit­te her­auf. Im Stadt­gar­ten spiel­te die Mu­sik, und zu­wei­len drang ein lus­ti­ges Auf­schmet­tern der Hör­ner bis in die Herz­sche Woh­nung. Ge­gen­über, scharf von dem Rücken des Ra­ser­schen Da­ches ab­ge­schnit­ten, stand das Stück tief­blau­en Him­mels, das Rosa stets blau­er als der üb­ri­ge Him­mel er­schie­nen war; die Schwal­ben schos­sen dar­über hin und sand­ten sich ihre schril­len, lus­tig­frei­en Rufe zu.

Rosa lag im Fens­ter und schau­te zu, wie die Leu­te zum Stadt­gar­ten ström­ten. Lau­ter be­kann­te Ge­sich­ter, Men­schen, die Rosa von Kind­heit auf ge­se­hen hat­te – und doch! – wie fremd wa­ren sie ihr jetzt. Gleich­gül­tig gin­gen sie ein­her, spra­chen, lach­ten, als hät­te es für sie nie eine Rosa ge­ge­ben; in ih­rem Le­ben hat­te sich nichts ge­än­dert. Zum ers­ten Male stieg in Rosa der Ge­dan­ke auf, wie doch der Mensch in furcht­ba­rer Ein­sam­keit mit sich selbst ein­ge­schlos­sen ist. Ganz al­lein! – Sie warf ih­ren Kopf zu­rück und schau­te auf­merk­sam sin­nend über das Dach des Pfarr­hau­ses hin. Was doch der heu­ti­ge Tag für un­ge­wohn­te, bun­te Ge­dan­ken brach­te! Aber es ward ihr jetzt klar; was wuss­te denn ei­ner vom an­dern? Da schlief ihr al­ter Va­ter bleich und kum­mer­voll in sei­nem Ses­sel und ahn­te nichts von den küh­nen, aben­teu­er­li­chen Un­ter­neh­mun­gen, die, kaum einen Schritt von ihm ent­fernt, sei­ne Toch­ter plan­te, nichts von dem Schmerz, der fer­tig ne­ben ihm stand. Nein, über­all ge­sperr­te Tü­ren.

Rosa blick­te wie­der auf die Stra­ße nie­der. Es un­ter­hielt sie jetzt, den Leu­ten nach­zu­schau­en und sich be­däch­tig zu sa­gen: »Wie die sich den Arm rei­chen! Wie ka­me­rad­schaft­lich sie tun! Was hilft’s! Sie mö­gen sich noch so eng an­ein­an­der­schmie­gen, es bleibt doch ein je­der al­lein – al­lein – al­lein«, die­ses Wort hing sich an jede Per­son; es ward zum ei­gen­sin­ni­gen Traum, der jede Ge­stalt ver­zerrt, und mit­ten im hel­len, mun­te­ren Ta­ges­licht be­schlich es Rosa wie Grau­en. Sie woll­te aber nicht ein­sam sein; sie fürch­te­te sich. Wäre doch Am­bro­si­us da; der lieb­te sie, vor dem brauch­te sie sich nicht zu ver­ber­gen. Wenn man ge­liebt wird, ist man nicht al­lein, nicht wahr? Das ist eben die Lie­be. – Soll­te sie zum Tröd­ler hin­über­ge­hen? Nein! Das durf­te sie nicht. Dann woll­te sie sich we­nigs­tens auf das Wie­der­se­hen mit Am­bro­si­us vor­be­rei­ten; sie freu­te sich dar­auf und sehn­te es her­bei. Sie moch­te nicht al­lein sein.

Sie ging in ihr Zim­mer und setz­te sich an den Schreib­tisch; der Brief an den Va­ter muss­te ge­schrie­ben wer­den. Ei­ni­ge Au­gen­bli­cke saß Rosa vor dem Brief­bo­gen, den Fe­der­hal­ter an den Lip­pen, und dach­te nach, dann tauch­te sie die Fe­der in die Tin­te und schrieb – ru­hig, in ei­nem Zuge – den Bo­gen voll. Durch die halb an­ge­lehn­te Türe hör­te sie die tie­fen Atem­zü­ge ih­res schlum­mern­den Va­ters; den­noch zit­ter­te ihre Hand nicht im ge­rings­ten beim Nie­der­schrei­ben die­ser Zei­len, in de­nen je­des Wort ein Stich in das gute alte Herz sein muss­te, das jetzt – dort ne­ben­an – so ah­nungs­los schlug.

»Liebs­ter Papa!« hieß es in dem Brief, »wenn Du die­ses liest, bin ich schon weit von Dir, ich hof­fe, nur für kur­ze Zeit. Sie wol­len mich hier nicht mehr; gut! Ich gehe. Am­bro­si­us und ich lie­ben uns in­nig, und nie­mand soll uns schei­den. Wenn wir un­lös­lich ver­bun­den sind, kom­men wir wie­der und ho­len Dich ab, da­mit Du un­ser Glück teilst. Wenn ich dar­an den­ke, wie se­lig wir zu­sam­men­le­ben wer­den, möch­te ich auf­jauch­zen. Ag­nes muss auch mit. Dass ich heim­lich fort­ge­he, ver­zeihst Du mir, lie­ber – lie­ber Papa, es ist zu mei­nem Glück nö­tig, denn dass ich glück­lich wer­de, das ver­spre­che ich Dir. Vie­le tau­send Küs­se. Auf bal­di­ges fro­hes Wie­der­se­hen. Dei­ne treue Toch­ter Rosa. Sonn­tag, den 25. Sep­tem­ber.«

Rosa mach­te einen hüb­schen, sorg­sa­men Schnör­kel un­ter ih­ren Na­men, fal­te­te das Blatt zu­sam­men, schrieb »an Papa« dar­auf, steck­te es in die Ta­sche.

Es war vier Uhr. Wie fern der Abend noch war. In fünf Mi­nu­ten konn­te sich noch so­viel Stö­ren­des er­eig­nen. Rosa pack­te ihre Habe in den Rei­se­sack, ver­schloss ihn und ver­steck­te ihn un­ter ih­rem Bett. Das Rei­se­kleid, Hut und Man­tel leg­te sie zu­recht. Al­les war be­reit. Nun zog sie sich das Kleid, das sie an­hat­te, aus und leg­te sich auf ihr Bett. So war es noch am leich­tes­ten, den Abend zu er­war­ten. Rosa hät­te jetzt vie­les er­le­ben, tun, un­ter­neh­men mö­gen und muss­te stil­le­hal­ten wie ein kran­kes Kind. Ne­ben­an reg­te sich der Va­ter – seufz­te tief auf – be­gann im Zim­mer auf und ab zu ge­hen. Oh, den woll­te Rosa glück­lich ma­chen – den ar­men Papa! – Jetzt schloss er den Kas­ten auf, um den schwar­zen Rock her­vor­zu­ho­len – jetzt bürs­te­te er sei­nen Hut. Ro­sas Herz ward im­mer wei­cher, sie preß­te ihr Ge­sicht in die Kis­sen und muss­te es sich im­mer wie­der sa­gen, wie glück­lich sie den ar­men Papa ma­chen woll­te.

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