Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke
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Er kam an ihre Türe und steckte den Kopf in das Zimmer. »Schläfst du, Kind«, fragte er, »ich gehe fort.«
»Ja, ich schlafe.«
»Gut, Kind! Ich will dich nicht stören.« Er zog sich zurück.
»Adieu, Papa.«
»Adieu, adieu –« sagte Herr Herz schon im anderen Zimmer. Die Haustüre knarrte; er war fort.
Rosa stürzte an das Fenster, ihm nachzuschauen. Da ging er – fest in seinen schwarzen Rock eingeknöpft – eine schmale, kummervolle Gestalt.
Rosa musste zu Agnes gehen, um ihr zu sagen, dass sie kein Nachtmahl wolle und sich sogleich zu Bett legen werde. Sie fühlte wohl ein Bangen, das ihr Herz bedrückte, und eine tiefe Erregung, der sie nicht Raum geben wollte, schnürte ihr die Kehle zusammen, aber Reue oder Zaudern war das nicht. Mit peinlicher Gewissenhaftigkeit erfüllte sie jeden Punkt ihres törichten Planes.
Agnes saß am Küchentisch und las in ihrem Gesangbuche. In der Küche herrschte Sonntagsordnung. Durch das geöffnete Fenster sah man auf den leeren Hof hinaus und über die Nachbardächer hin, auf denen die roten Abendstrahlen sprühten. Agnes fuhr langsam mit dem Zeigefinger die Zeilen in ihrem Buche hinab und bewegte tonlos die Lippen. Als Rosa eintrat, blickte sie auf.
»Agnes, ich gehe schlafen. Ich mag kein Nachtmahl. Ich habe Kopfweh«, sagte Rosa hastig. Als sie das vorgebracht hatte, blieb sie doch noch am Küchentisch stehen, der tiefe Frieden hier erschütterte sie. –
»Was gibt’s denn?« fragte Agnes. »Bist du krank?«
»Nein. Es ist nichts!«
»Doch, ich bringe dich zu Bett«, beschloss Agnes und legte ein trockenes Kastanienblatt als Lesezeichen in das Gesangbuch. Rosa aber wollte davon nichts wissen: »Ich bin schon so gut wie ausgekleidet. Nur schlafen will ich«, rief sie und lief davon. – Noch eine Stunde, und dann – – –
Was war sonst eine Stunde, wenn sie zwischen einer Geschichts- und einer französischen Stunde lag! Und heute wollte sie nimmer verstreichen.
Einen kurzen Augenblick war Rosas Zimmer jäh von dem roten Licht der untergehenden Sonne erleuchtet gewesen – dieses Aufflackern ward dann zu einem mattgelben, gespenstischen Schein, der das Herz verzagt macht, wie niedergebrannte Kerzen am Schluss eines Festabends.
Im Nebenzimmer sperrte Agnes den Schrank zu, rückte die Sessel an die Wand. Die Küchentüre ward zugeworfen, ein schürfender Tritt stieg die kleine Treppe hinan, die nach oben führte – dann ward es still; Agnes war zur Ruhe gegangen.
Während die Dämmerung auf die kleinen Räume der Herzschen Wohnung niedersank, lag das stille Mädchen hastig atmend da und starrte mit weit offenen Augen auf das Stück bleichen Himmel, das vor ihr vom Fensterkreuz in gleichmäßige Tafeln zerschnitten ward. Langsam verhängte die Dunkelheit einen Gegenstand nach dem andern im Gemach, nahm Rosa Stück für Stück ihre Vergangenheit, um sie atemlos und zitternd vor Aufregung vor eine unklare, dunkle Zukunft zu stellen.
Ein Lichtstrahl blitzte auf und warf einen schmalen Goldstreif auf den Bettvorhang. Unten auf der Straße ward die Laterne angesteckt. Ein zweiter Lichtstreif glitt über die Zimmerdecke hin. Das war drüben die Lampe des Pfarrers; und nun schlug es neun Uhr, Rosa sprang auf, legte ihr Kleid an, tastete nach ihren Sachen. Es kam ihr der Gedanke: Wenn du es versäumtest? Wenn Ambrosius schon fort wäre? Sie nahm sich nicht die Zeit, den Mantel zuzuknöpfen, die Handschuhe anzuziehen, sondern stürmte fort. Leise durchschritt sie das Wohnzimmer, das nur spärlich von der Lampe erhellt wurde, die gegenüber an des Pfarrers Fenster stand; und es war Rosa, als müsse sie hier besonders behutsam auftreten, um den trauten Raum nicht aus seinem Schlummer zu wecken, in dem er zu liegen schien. Dann durch die Küche. Hier war es finster. Einige Heimchen schrillten am Herde. Ihr durchdringender Ton erschreckte Rosa; klang er nicht so eigensinnig jammernd, als riefen Agnes’ kleine Kameraden ihr etwas Traurig-Mahnendes zu? Vorsichtig schob sie den Riegel der Hintertüre zurück, schlich die Treppe hinab und stand auf der Straße.
Die Nacht war dunkel und voll heftigen Wehens. Schwarze, wildausgefranste Wolkenstücke wurden von Westen her über den Himmel getrieben, zwischen ihnen glomm hie und da ein grell leuchtender Stern auf. Rosa schaute sich nach Ida um. Die Straße war leer.
Sollte Rosa auf das Judenmädchen warten? Vielleicht war es spät und Ida schon fort. Eine große Angst ergriff Rosa. Sie schaute zu den Fenstern des Pfarrers auf. Dort saß die Familie um den gedeckten Tisch, und die Magd trug das Essen auf. Also schon beim Nachtmahl. Ja, es musste spät sein. Gott, zu spät vielleicht und alles war aus, Rosa musste bei den friedlichen Familien, den blauen Porzellantellern, den Schüsseln voll dampfender Erdäpfel bleiben. Sie begann zu laufen – die Straße hinab, um die Ecke in den Stadtgarten. Leute, an denen sie vorüberlief, blieben stehen und schauten ihr verwundert nach. Da war schon der Fluss, schwarz und laut rauschend – da die Brücke, dort das Lichtpünktchen musste das Fenster des Brückenkruges sein. Auf der Brücke fasste sie der Wind so heftig, dass sie sich am Geländer halten musste, sie fürchtete sich, und doch, hier wehte schon die freie, mächtige Luft, nach der sie sich sehnte, nur wünschte sie, Ambrosius wäre schon da.
Der Brückenkrug war das einzige Haus am jenseitigen Flussufer, eine ärmliche, schmutzige Kneipe. An den Pfosten vor der Türe hatte man ein Pferd gebunden, mit vorgestrecktem Kopfe, zurückgelegten Ohren stand es da und ließ den Wind in seiner Mähne wühlen. Die Haustüre stand offen, und man blickte von draußen in die Schankstube hinein. Am Tisch saß ein Mann mit breitkrempigem Hut und trank, neben ihm saß die Wirtin, die Ellenbogen beide auf den Tisch gestützt, die Augen halb geschlossen. Vor ihr brannte eine Unschlittkerze und flackerte, als wollte sie verlöschen. Auf der Türschwelle hockte eine schwarze Katze, rieb ihren Rücken an den Türpfosten und blinzelte verstimmt in die Nacht hinaus.
Rosa blieb stehen und schöpfte tief Atem. Dieses war ja doch der bezeichnete Ort? Wo war denn Ambrosius? Sie ging um das ganze Gebäude herum. Alles still. »Es hat ihn etwas abgehalten«, sagte sie sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen den dünnen Stamm eines Ahornbaumes, der vor dem Hause stand. Die Gründe, warum Ambrosius nicht da war, stellten sich reichlich ein. Unbequem war es gewiss, aber er musste ja gleich kommen. Natürlich! Es war ganz unmöglich, dass er nicht – –; nein! Das war nicht möglich. Ganz ruhig wollte sie warten.
So stand sie da und blickte unverwandt auf das trübe Bild dort in der Wirtsstube; sie mochte an nichts denken. Aufmerksam betrachtete sie die rot und grauen Würfel auf dem Kamisol der Wirtin, lauschte gespannt dem trockenen Ton, den das Glas verursachte, wenn der Fremde es auf den Tisch zurückstellte, interessierte sich für die arg bedrängte Flamme der Kerze. »Wird sie verlöschen oder nicht? Jetzt ist sie nah daran. Nein, sie flackert wieder auf Brennt sie fort, so kommt Ambrosius.« Nun bekam dieses trübgelbe Licht für Rosa eine seltsame Wichtigkeit. Oh, sie war tapfer, die arme Flamme, aber Ambrosius kam dennoch nicht. »Er wird nicht kommen«, diesen Gedanken wagte Rosa nicht zu denken; das durfte sie nicht. Sie schloss die Augen und zählte. War sie bis Hundert gekommen, dann musste er da sein, und je näher sie dem Hundert kam, um so langsamer zählte sie: »Fünfundsiebzig – sechsundsiebzig – siebenundsiebzig.« War das nicht Wagenrollen? Nein! Sie wollte die Augen nicht eher öffnen, als bis die Hundert voll waren. »Achtundsiebzig – neunundsiebzig – achtzig« – dann wollte sie die Augen aufschlagen – er würde vor ihr stehen. »Einundachtzig.« Während sie fortzählte, glaubte sie immer wieder Schritte, Stimmen zu vernehmen, mit jeder Zahl stieg die Hoffnung, und dennoch wagte sie es nicht, die verhängnisvollen Hundert zu nennen. »Siebenundneunzig – achtundneunzig – neunundneunzig« – sie hielt inne. – »Hundert.« Sie glaubte schon Ambrosius’ Nähe zu fühlen, sah ihn vor sich stehen und lächeln. Sie schlug die Augen auf. Immer noch schlummerte die Wirtin über den Tisch gebeugt neben dem Fremden, immer noch kämpfte die Flamme mit dem Zugwinde, nur die Katze war bis zu Rosa herangeschlichen, machte einen krummen Rücken und miaute leise – sonst alles hoffnungslos unverändert und leer. Rosa preßte die Hände aneinander und betete: »Lass ihn – ach, lass ihn kommen! Lieber Gott, mir das noch!« Dann ward sie von bitterer Mutlosigkeit ergriffen, die Arme sanken schlaff herab, sie drückte sich fester gegen den Baum. Was auch geschehen mochte, sie wollte hier stehen.
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