Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Am Abend hat­te es zu reg­nen an­ge­fan­gen. Als Rosa auf die Stra­ße hin­austrat, schlu­gen ihr große kal­te Trop­fen so hef­tig in das Ge­sicht, dass es schmerz­te. Dazu feg­te noch ein hef­ti­ger Wind durch die Gas­sen, rüt­tel­te an den Blech­schil­den der Lä­den und ließ den Re­gen laut auf die Dä­cher trom­meln. Rosa lief; die­ses Pfei­fen, Klat­schen und Lär­men er­schreck­te sie; fast hät­te sie den Weg nach Hau­se nicht ge­fun­den, so wir­re dreh­ten sich die Ge­dan­ken in ih­rem Kopf. Die feuch­ten Stra­ßen, der zu­cken­de Wi­der­schein der La­ter­nen auf den Plät­zen, die Fens­ter, durch die man in fried­lich er­leuch­te­te Wohn­stu­ben blick­te, wo Fa­mi­li­en ru­hig um die Lam­pe ver­sam­melt wa­ren – al­les zog an Rosa vor­über wie blas­se, frem­de Traum­bil­der, wie jene Vi­sio­nen, die sich so selt­sam im­mer wie­der in den Sin­nen­rausch hin­ein­ge­scho­ben hat­ten. In ih­ren Ohren klang Idas Lied ei­gen­sin­nig fort, und auf ih­rem Kör­per glaub­te sie noch Am­bro­si­us’ hei­ße Hän­de und Lip­pen zu spü­ren. Atem­los rann­te sie vor­wärts, erst vor ih­rer Woh­nung blieb sie einen Au­gen­blick ste­hen und sann – dann stieg sie lang­sam die Trep­pe hin­an.

Der Flur und das Wohn­zim­mer wa­ren fins­ter, nur in der Kü­che brann­te das Feu­er. Durch die halb of­fe­ne Türe sah Rosa Ag­nes ste­hen, sie muss­te ge­hört ha­ben, dass die Türe ge­öff­net wur­de, denn ohne sich um­zu­wen­den frag­te sie: »Rosa – bist du’s?«

»Ja«, er­wi­der­te Rosa. Ohne Hut und Man­tel ab­zu­le­gen, blieb sie im Flur ste­hen und schau­te in die Kü­che hin­ein. Die­ser matt vom klei­nen Herd­feu­er er­leuch­te­te Raum mit sei­nen däm­me­ri­gen Ecken, in de­nen zu­wei­len auf ei­nem Kup­fer­ge­rät ein ro­ter Blitz er­wach­te, Ag­nes in ih­rem grau­en Klei­de, ih­rer großen wei­ßen Hau­be, dazu das be­hag­li­che Pras­seln in der Pfan­ne auf dem Her­de – das er­griff Rosa – mach­te sie trau­rig und tat ihr doch wohl.

»Der Va­ter ist fort­ge­gan­gen«, be­rich­te­te Ag­nes, noch im­mer ohne sich nach Rosa um­zu­dre­hen. »Er hat auf dich ge­war­tet. Als du nicht kamst, ging er in den Klub. Er hat nichts ge­ges­sen, mein­te nur, ich soll das Es­sen für dich warm­hal­ten.«

Rosa stand re­gungs­los da und schwieg.

»Wo warst du denn?« fuhr Ag­nes fort. »Du weißt doch, dass er al­lein nichts es­sen mag und dass es ihm nicht gut ist, ohne Nacht­mahl fort­zu­ge­hen. Du könn­test auch an den Va­ter den­ken. Was du drau­ßen bei dem Wet­ter zu su­chen hast, weiß ich nicht, aber du soll­test we­nigs­tens zur Zeit wie­der da sein. Wer läuft denn bei Nacht auf den Stra­ßen her­um!« Ag­nes schüt­tel­te die Pfan­ne, dass es är­ger­lich in ihr auf­zisch­te. Rosa wand­te sich ab und ging in ihr Zim­mer hin­über, sie war gänz­lich durch­näßt und muss­te die Klei­der wech­seln. In ih­rem Zim­mer aber fühl­te sie sich zu er­schöpft, um die Ker­ze an­zu­ste­cken. Sie setz­te sich im Fins­tern auf ihr Bett und brü­te­te vor sich hin, folg­te wie­der wil­len­los der Jagd ih­res hei­ßen Blu­tes, das ihr in den Schlä­fen und in der Brust häm­mer­te und brann­te. So fand sie Ag­nes, als sie ins Zim­mer trat. An­fangs schalt sie: Wa­rum saß Rosa im Fins­tern? Wa­rum ließ sie das Es­sen kalt wer­den? Als sie aber Rosa nä­her be­trach­te­te, er­schrak sie. »Ge­rech­ter Gott! Was ist dem Kin­de? Du bist ja ganz nass? Hat man so et­was ge­se­hen? Nur schnell an­de­re Klei­der.« Ei­lig zog sie Rosa die nas­sen Klei­der aus, im­mer halb­laut vor sich hin­brum­mend. »So – so! Ganz kalt ist das Kind. Ei – ei – die Füße wie Eis.« Ge­schäf­tig lief sie in die Kü­che, um die Wä­sche am Herd­feu­er zu wär­men. »Ganz war­me St­rümp­fe, die wer­den gut­tun. Nicht wahr, die sind heiß?« Sie knie­te nie­der, zog Rosa die St­rümp­fe an. Die müt­ter­li­che Sorg­falt, die sich warm und lie­bend ih­rer be­ben­den, er­starr­ten Glie­der an­nahm, tat Rosa sehr wohl, und als sie – wie­der tro­cken und be­hag­lich an­ge­klei­det – da­saß, blick­te sie müde und dank­bar lä­chelnd zu Ag­nes auf. »Nun wird es recht sein«, mein­te die alte Frau. »Bis auf das Hemd nass zu wer­den, du lie­be Zeit! Das wird einen Schnup­fen ge­ben! Komm, iss schnell et­was War­mes.«

Im Spei­se­zim­mer brann­te die Hän­ge­lam­pe. Vor Ro­sas Ge­deck pras­sel­ten die Schweins­ripp­chen in ih­rer Schüs­sel noch sach­te fort, da­ne­ben stand ein Tel­ler mit Ap­fel­tört­chen und eine Fla­sche Rot­wein. »Komm – iss«, dräng­te Ag­nes.

Rosa war hung­rig. Sie aß und trank mit wah­rer Lust; lan­ge schon hat­te es ihr nicht so gut ge­schmeckt. Ag­nes lehn­te am Büf­fet und schau­te ihr be­däch­tig zu. Die­ser ru­hi­ge, for­schen­de Blick war Rosa un­be­quem; las ihr die alte Frau nicht al­les, was sie er­lebt hat­te, vom Ge­sicht ab? Sie beug­te ih­ren Kopf tiefer auf den Tel­ler nie­der und aß has­tig wei­ter.

»Nicht so schnell, lass dir Zeit«, mahn­te Ag­nes ein­mal.

»Ich bin fer­tig«, sag­te Rosa end­lich und blick­te auf; da Ag­nes sie aber wie­der so ernst an­schau­te, er­rö­te­te sie und schlug die Au­gen nie­der.

»Das hat ge­schmeckt«, ver­setz­te Ag­nes und ver­such­te zu lä­cheln. »Geh jetzt zu Bett, Kind!«

Als Rosa wie­der al­lein in ih­rem Zim­mer war, ward sie von ban­gen, schmerz­vol­len Ge­dan­ken be­drängt. Soll­te sie zu Ag­nes hin­aus­ge­hen? Die Ge­gen­wart der al­ten Wär­te­rin flö­ßte ihr im­mer noch das be­ru­hi­gend si­che­re Ge­fühl ein, wie sie es als Kind emp­fand, wenn die klei­ne Rosa durch alle Schreck­nis­se der fins­te­ren Wohn­stu­be glück­lich in die Kü­che ge­langt war und sich an Ag­nes’ Schür­ze hän­gen durf­te. Aber Ag­nes hat­te sie heu­te so streng an­ge­se­hen – Rosa er­trug die­sen Blick nicht. Sie leg­te sich zur Ruhe – sie fühl­te sich wie zer­schla­gen. Wüst und furcht­bar er­schie­nen ihr jetzt die Vor­gän­ge im Tröd­ler­hau­se, und das Fie­ber, das sich beim Ge­dan­ken an jene Stun­de in ih­rem Blut ent­zün­de­te, war ihr un­heim­lich und wi­der­wär­tig. Dazu noch der kom­men­de Tag mit sei­nen Aben­teu­ern, sei­nen Ge­fah­ren. Nein, sie wür­de ge­wiss nicht den Mut fin­den, all das aus­zu­füh­ren! Plötz­lich er­wach­te in ihr die Lie­be für ihre enge Hei­mat, für die be­hag­li­che Welt, in der Ag­nes Stock­mai­er re­gier­te. Ja – warm im Nes­te sit­zen, sich von Ag­nes pfle­gen las­sen – da war man si­cher und gut auf­ge­ho­ben!

Im Ne­ben­zim­mer ging Ag­nes ab und zu, rück­te den Tisch, klap­per­te mit den Tel­lern. Durch die halb­an­ge­lehn­te Türe drang der gel­be Schein der Lam­pe in Ro­sas Zim­mer und ver­gol­de­te ein Stück des al­ten ro­ten Bett­schir­mes. Al­les war, wie es stets ge­we­sen, seit Rosa den­ken konn­te, die wir­ren, un­ru­hi­gen Bil­der ver­blass­ten vor der Macht des lang­ge­wohn­ten Frie­dens. Ru­hig und lä­chelnd schlief Rosa ein, als wäre sie noch ein klei­nes, un­schul­di­ges Kind.

Am­bro­si­us war noch eine Wei­le im Zim­mer des Tröd­lers sit­zen­ge­blie­ben. Ein an­ge­neh­mes, stol­zes Ge­fühl be­seel­te ihn das Be­wusst­sein, im Be­sitz ei­nes schö­nen, be­geh­rens­wer­ten Mäd­chens zu sein. Rosa ge­hör­te jetzt ihm, da­für woll­te er sie auch be­schüt­zen und ihr ein hüb­sches, ver­gnüg­li­ches Le­ben be­rei­ten. Sie hat­te sich ganz in sei­ne Hän­de ge­legt. »Da hast du mich, ma­che et­was Glück­li­ches dar­aus.« Die­ser Au­gen­blick im Le­ben ei­nes Jüng­lings ist im­mer er­he­bend, und Am­bro­si­us ver­stand ihn voll zu wür­di­gen.

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